Sachsenmission

[Peiresc]

Als Stanislaw Tillich sich in Leipzig einen Platz im Stuhlkreis sucht, werden in Berlin noch die letzten Absperrgitter nach dem Kirchentagsauftritt von Barack Obama beiseitegeräumt. Die Enttäuschung ist Tillich anzusehen. Dass Sachsens Ministerpräsident Tausende Besucher in den großen Saal der Leipziger Kongresshalle locken würde, hätte auch der optimistischste Organisator nicht erwartet. Dass die »Bibelarbeit« des Regierungschefs aber nur 18 Gäste in den Saal zieht, ist für alle Beteiligten dann doch eine besondere Übung in Demut und Bescheidenheit.
DIE ZEIT Nr 25, S. 12

Dazu ein Foto, ein riesiger Saal mit nichts gefüllt als einem besetzten Präsidium und leeren Sitzreihen. , äh, ich meinte: ups.

Was ist da zu tun? Brainstorming. Schauen wir uns in der Geschichte nach gelungenen Missionen um; holen wir Nachrichten über die Apostel der Deutschen ein. Über den Hl. Willibrord (658-739) heißt es im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (Bautz) wolkig: "Von der Missionsmethode ist nur weniges bekannt", und beim Hl Bonifatius (671-754) meldet es: "Das Evangelium fand aufnahmewillige Herzen".

Da müssen wir uns doch glatt anderswo umsehen, und, siehe, bei dem maliziösen Pierre Bayle (1647-1706) findet sich diese Bemerkung, im Mohammed-Artikel seines Wörterbuches (Anmerkung L):

...  er [Mohammed] verbietet den Genuß von Wein, was zwar eine Vorschrift ist, die für die asiatischen Völker nicht so hart ist wie für die nördlichen Nationen und die ganz gewiß die Absichten eines Willibrod und Bonifatius zunichte gemacht hätte.

Herr Ministerpräsident, sollte das nicht Anregung genug sein?

[MrSpock]

Herr Tillich könnte ja mit Frau Käßmann eine Flasche Rotwein öffnen...

[RächerDerVerderbten]

InspiroBot

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