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G-BA Chef verlangt Verbot von Krebsbehandlung von HPs

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Begonnen von Groucho, 29. August 2016, 12:49:03

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Groucho

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/f-a-z-exklusiv-heilpraktiker-schwer-unter-beschuss-14406931.html

ZitatBehandlungen durch Heilpraktiker, deren medizinischer Nutzen nicht eindeutig erwiesen ist, sollten verboten werden können.

Klingt in der ersten Erregung gut. Wenn man darüber nachdenkt, greift das alles viel zu kurz. Einem erwachsenen Menschen kann man nicht verbieten, wie, womit und ob er überhaupt behandelt werden will. Gleichzeitig kann man dann auch einige IGeL verbieten, da trifft das genauso zu. Verbieten kann man Institutionen etwas, z.B. dass KK Leistungen übernehmen, die keinerlei Evidenz haben oder die Erstattung von Kosten, deren Verursacher keine qualifizierte Ausbildung haben. Ist doch eigentlich gar nicht so schwierig. Das "Berufs"bild des HP gehört einfach abgeschafft, solange das die Adelung durch das Gesetz hat, wird sich da doch nichts ändern. Wer dann immer noch einer esoterischen Unsinnsbehandlung den Vorzug vor einer halbwegs evidenzbasierten Medizin geben will, soll das doch tun dürfen. Und gleichzeitig sollen solche Leute, die das gewerblich ohne Qualifikation anbieten, entsprechend in Regress genommen werden können.

Ich habe auch nichts gegen Homöopathie, nur etwas dagegen, dass auf dem HAB ein Bundesadler prangt. Wer meint, er müsse sich mit magischen Konstrukten behandeln, soll das tun. Es muss halt nur Klarheit herrschen, und genau die ist nirgends zu sehen. Es ist immer noch ein einziges Vorgaukeln falscher Tatsachen, und das ist das eigentlich Schlimme.

eLender

Noch ein paar Sätze mehr und fertig ist der Blogbeitrag :grins

Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Ich bin da ja ganz bei dem Herrn Hecken in seiner Intention, aber so richtige Klarheit, was er genau will, habe ich noch nicht. Unter Hinweis auf 3-Bromopyruvat die Homöopathie verbieten wollen, das wird schwierig.

Aber auch der FAZ-Autor hätte seinen Text noch einmal durchdenken sollen, bevor er ihn der Öffentlichkeit übergibt:
ZitatHomöopathische und anthroposophische Arzneimittel können als ,,OTC"-Präparate seit 2004 grundsätzlich nicht mehr zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnet werden. Das Dagegen ist es ausnahmsweise zulässig, wenn sie   ,,OTC"-Präparate bei der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen als Therapiestandard gelten. Der gemeinsame Bundesausschuss legt in einer ,,OTC-Übersicht" fest, welche Arzneimittel unter diese Regel fallen.
Fixed. Oder bei welchen Indikation sollten Anthroposophika/Homöopathika Therapiestandard sein?  :crazy Und ob der erste Satz überhaupt stimmt, weiß ich auch nicht. Und den Begriff "OTC" hätte man beim ersten Auftauchen auflösen müssen ("over the counter", nicht rezeptpflichtig).

Wie ist das in Österreich? Soweit mir bekannt, haben die Ärzte da das Monopol auf die Medizin und die Paramedizin. Damit unterliegen sie immerhin einer Berufsordnung.

lanzelot

ZitatDas "Berufs"bild des HP gehört einfach abgeschafft, solange das die Adelung durch das Gesetz hat, wird sich da doch nichts ändern
Eben, dem Irreführen und dem Vorgaukeln einer quasi-medizinischen Kompetenz wird massiv Vorschub geleistet

ZitatOder bei welchen Indikation sollten Anthroposophika/Homöopathika Therapiestandard sein?
Phantomschmerzen könnte man mit Phantom-Effekten
Wobei ich sollte keine Scherze darüber machen, diese Schmerzen haben auch klinische Relevanz, Amputations-Patienten finden das dann evtl nicht komisch

Und das Theam OTC-Präparate ist für mich, fast schon, ein rotes Tuch
Da habe ich ja schon mal was dazu abgesondert. Ein sehr unterschätztes, aber expansives Thema

ZitatWer dann immer noch einer esoterischen Unsinnsbehandlung den Vorzug vor einer halbwegs evidenzbasierten Medizin geben will, soll das doch tun dürfen
Das würde ich gerne konsequenter handhaben, da ich das Risiko für Folgeschäden, bei Falsch-Behandlung als zu hoch schätze.
Nicht nur im materiellen Sinne, im Bezug auf Regress, sondern irreversible gesundheitliche Folgen.
Auch durch das Verhindern einer notwendigen ärztlichen Behandlung

Allerdings sehe ich auch keinen Ansatz es durch Verbote zu verhindern
Wenn Erwachsene und einwilligungsfähige Menschen sich dazu bereit erklären.....
Permanente Aufklärung und Info, als Prävention ist wohl das Mittel der Wahl