Sicher, das ist naiv. Wobei die EU ja eine ähnliche Schiene gefahren ist mit der Deadline, die dann am Schluss doch wieder verschoben wurde und demnächst wieder verschoben wird.
Beide Seiten haben sich also mit dem gleichen Szenario versucht zu erpressen, in der Hoffnung, dem anderen weiß zu machen, man selbst würde den No-Deal-Brexit notfalls inkauf nehmen. Sie haben also das
Angsthase-Spiel gespielt.
Nachdem jetzt beide Seiten praktisch zugegeben haben, dass der No-Deal-Brexit für sie keine Option ist, solange die andere Seite ihn nicht erzwingt, ist der Drops meines Erachtens gelutscht: Es muss einen Deal geben, und da die EU klar gemacht hat, dass es keine inhaltlichen Änderungen geben wird, ist auch klar, welcher Deal es sein wird.
Weitergehende Regelungen (z. B. eine nähere Anbindung an die EU nach dem Modell Norwegen) wird man hinterher aushandeln müssen, sobald die britische Regierung wieder in der Lage dazu ist, etwas auszuhandeln, was dann vom Parlament auch beschlossen wird.
Es stellt sich also gar nicht mehr die Frage des Ob, sondern nur noch des Wann.