Nee, in allen Inkarnatinen aller Sprachen kann fast alles gemacht werden, nur eben sind die zu leistenden Schreibaufwände unterschiedlich hoch, ist die Wartbarkeit des Codes unterschiedlich gut, sind die Entwicklungshilfen (Check, Debug, Analyze) drastisch unterschiedlich hilfreich. Das sind die entscheidenden Merkmale - und JS steht in allen drei Bereichen auf der Negativseite.
Disclaimer, vorwegiger: meine letzten Ausflüge im field programming geschahen in den 80ern / frühen 90ern, alles danach war im Berufsfeld weit davon entfernt (wenn hier von schlechter/m Wartbarkeit / Debugging / documentating geschwärmt wird, kann ich persönlich angesichts der wesentlichen Beschäftigungsfelder der letzten 20 Berufsjahre allerbestenfalls
lachen - solche im reinen Luxus lebenden Programmierer müssten erstmal 10 Jahre lang durch Powerpoint- / Excel- und Access-Wahnsinn waten, bevor solchen Leuten überhaupt erlaubt sein sollte, auch nur schüchtern nach dem Sinngehalt einer upgrade policy zu fragen, die alle ein bis zwei Jahre die Unternehmensproduktivität zeitweise auf minus 12 Prozent bringt ;-) ). Schon damals habe ich mich weder an den compile/interpret- noch an den OS-wars beteiligt (außer mit Popcorn). Ich erinnere mich aber sehr wohl daran (und habe auch bestimmt noch Belege dafür irgendwo), dass schon damals der von den 60er-Jahre Vorvätern/-Müttern überkommene Spruch, dass man das richtige tool auf ein Problem anwenden solle, es sei denn, man würde gut dafür bezahlt, das falsche nutzen zu müssen (oder hätte andere [meist sexuelle] gute Gründe), breitest einvernehmlich geteilt wurde. Die warmonger (egal welche "Grundsatz"-Position) wurden auch damals schon als manisch und nicht ernstzunehmen abgetan.
Zur JS-Kritik:
Ich kann die Einschätzung von gesine2 sehr gut und ohne jedes "aber" akzeptieren und nachvollziehen. Es gibt für jeden im Geschäft Dinge, die man eher "mag" oder weniger. Als Mitte der 90er die allgemeine Unternehmens"philosophie" eine gewisse Bekanntschaft mit Java erzwang, hatte ich in etwa dieselben Vorbehalte. Und ich "mochte" niemals C in irgendeiner Form - und *dafür* gibt es Milliarden gut dokumentierter Gründe (im Zweifelsfall letztlich 99%+ aller damit geschriebenen Programme :-P ).
Meine eigene Position, zu der ich während des umrissenen Projektchens in 2007 gelangte (bei der die von gesine2 angedeuteten Problemfelder gar nicht erst auftreten konnten), war diejenige, dass ich beim späteren Nachdenken über die quick&dirty-Lösung auch zu der Einsicht gelangte, dass man, wäre man tatsächlich im professionellen Bereich dauerhaft mit client-server- / html- / js-Aufgaben konfrontiert, es sehr wohl Möglichkeiten gäbe, auch hierzu ein geeignetes Instrumentarium zu unterhalten, dass im Gegensatz zu gesines Einschätzung die genannten Problemfelder gegenstandslos machen würde (im dem Sinne gegenstandslos, wie es auch für jedes andere Programmiersystem gilt, also nie gänzlich, aber eben akzeptabel und produktiv). Ich denke nicht, dass so eine Binnenorganisation des eigenen Arbeitsumfeldes jemals eine Sprache "sympathisch" macht, aber eben doch erträglich. Insofern wäre für mich persönlich js in seinem Gesamtumfeld auch nicht anders als alles andere. Daher mein eigenes Zurückschrauben der ("vorher") durchaus programmatisch erfolgten Verdammung.
Zudem glaube ich persönlich nicht mehr daran, dass es "heute" (post-"apps") überhaupt noch irgendeinen wie auch immer gearteten Sinn ergibt, über Schwächen und Mängel dieser Sprache noch zu debattieren. Wenn durch die Smartphone-Pest eh' zu jeder einzelnen Nanosekunde 99% allen laufenden Codes im Universum (vorbehaltlich irgendwelcher noch nicht bekannter Alien-IT-Lösungen) aus js-Schleifen besteht - worüber soll man dann wirklich noch argumentieren?