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Gentechnikgegner

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Begonnen von Rolleau, 21. Juli 2014, 21:56:43

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Rolleau

Ist das ein Witz?

Wenn nein, fehlt mir hier die nicht vollständig (oder überhaupt) herausdifferenzierte Trennung von Fruit-Cake-Gentechnikgegnern und Leuten, die Monsantos, Dow AgroSciences' (usw.) Methoden gruselig und beängstigend finden.

eLender

Was sind denn "Fruit-Cake-Gentechnikgegner"? Und was genau ist an welchen Methoden Monsantos et al. gruselig?
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Rolleau

"Fruit Cake - As a derogatory slang term: a person alleged to suffer from insanity" Aber wir können uns auch auf "Nut Job" ("pejorative term for someone suffering from insanity") einigen.

Das ist der Tenor des Artikels.

Ich zitiere en bloc

ZitatGentechnikgegner sind Personen, die alle Verfahren der Gentechnik, insbesondere der sogenannten Grünen Gentechik (Gentechnik an Nutzpflanzen), ungeachtet ihres Nutzen-Risiko-Potentials ablehnen. Die Gründe für diese Ablehnung sind dabei weniger rational, sondern eher ideologischer Natur und resultieren größtenteils aus durch Unwissenheit gespeisten Ängsten sowie dem Glauben an Verschwörungstheorien, zum Beispiel, dass gentechnische Verfahren allein weltumspannenden Firmengeflechten dazu dienen, Landwirte von sich abhängig zu machen. Ideologische Gentechnikgegner pflegen meist ein ökologistisches Weltbild, sind aber eine inhomogene Personengruppe unterschiedlicher Herkunft. So sind neben den typischen Gegnern wie Personen mit linksgrüner Einstellung auch sogenannte braune Ökologen, Esoteriker aller Schattierungen, inklusive braune Esoteriker und Pseudowissenschaftler meist auch Gentechnikgegner. Gemeinsam ist ihnen eine antiwissenschaftliche Einstellung.

Also alles falsch, was man etwa auf https://de.wikipedia.org/wiki/Monsanto#Kontroversen lesen kann?

pelacani

Zitat von: Rolleau am 21. Juli 2014, 21:56:43
Ist das ein Witz?

Wenn nein, fehlt mir hier die nicht vollständig (oder überhaupt) herausdifferenzierte Trennung von Fruit-Cake-Gentechnikgegnern und Leuten, die Monsantos, Dow AgroSciences' (usw.) Methoden gruselig und beängstigend finden.

Und wo siehst Du Diesen Unterschied?

Die ,,Monsantos, Dow AgroSciences' (usw.) Methoden" sind Methoden, die andere Konzerne auch anwenden. Wenn es (berechtigte) Kritik an Pharmakonzernen wie Novartis etc. gibt, sind dann Medikamente abzulehnen? Wenn es Kritik an der Deutschen Bank gibt, sind dann Kredite Teufelszeug? Wenn es Kritik am VW-Konzern gibt, wirst Du dann Deinen Audi abfackeln? Nein, höchstens den von anderen Leuten.

Die von Dir in #2 zitierte Textpassage spiegelt den Sachverhalt sehr treffend wider. Schau Dir mal unsere Blog-Diskussionen an, z. B.
https://blog.psiram.com/2013/05/monsanto-vs-bowman-oder-der-wert-der-innovation/
https://blog.psiram.com/2012/01/ist-monsanto-der-antichrist-und-wen-interessierts/
https://blog.psiram.com/2014/04/vandana-shiva-bauern-selbstmorde-in-indien/
https://blog.psiram.com/2013/11/seralini-studie-zurueckgezogen-natuerlich-eine-verschwoerung/
https://blog.psiram.com/2013/09/prof-potrykus-ueber-goldenen-reis/
etc. pp. ad infinitum.

Auch Dein überhitzter Einstieg zeigt, dass die Textpassage völlig in Ordnung ist.

Conina

Zitat von: Rolleau am 21. Juli 2014, 21:56:43
Ist das ein Witz?

Wenn nein, fehlt mir hier die nicht vollständig (oder überhaupt) herausdifferenzierte Trennung von Fruit-Cake-Gentechnikgegnern und Leuten, die Monsantos, Dow AgroSciences' (usw.) Methoden gruselig und beängstigend finden.

Du kannst Dich ja auch noch ins Forum einlesen, das macht man doch als Neuzugang so.
Hier flogen schon oft die Fetzen:
https://forum.psiram.com/index.php?topic=12997.0
https://forum.psiram.com/index.php?topic=8467.0
https://forum.psiram.com/index.php?topic=2279.0
usw.

Konzerne sind immer böse, außer sie stellen preiswerte Produkte her, die man selber gerne nutzt oder braucht.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

mossmann

Naja, toll formuliert ist das wirklich nicht.

Alleine die Formulierung "linksgrün" ...

... das Wort fällt in der Regel in den Kommentarspalten der üblichen Verdächtigen und wird gerne von den Neurechten / Sarrazzins benutzt ...

Dachte, das Wiki möchte neutral Fakten darstellen  ?
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

MrSpock

Zitat von: mossmann am 22. Juli 2014, 13:45:00
Naja, toll formuliert ist das wirklich nicht.

Alleine die Formulierung "linksgrün" ...

... das Wort fällt in der Regel in den Kommentarspalten der üblichen Verdächtigen und wird gerne von den Neurechten / Sarrazzins benutzt ...

Dachte, das Wiki möchte neutral Fakten darstellen  ?

Was ist an der Formulierung verkehrt? Wenn man es allerdings aus dem Kontext reisst und die Nennung der braunen Ökologen weglässt, kann man tatsächlich Unsachlichkeit hineininterpretieren.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

mossmann

Zitat von: MrSpock am 22. Juli 2014, 13:47:57

Was ist an der Formulierung verkehrt?

Die Formulierung ,,linksgrün"ist in Deutschland ganz klar ein ideologischer Kampfbegriff und hat in einem Wiki nichts zu suchen. In der Schweiz ist der Begriff gängiger, würde ich mal sagen.

Kannst ja gerne mal das Wort bei Wikipedia oder Google eingeben und schauen, in welchem Kontext er verwendet wird.

Der gesamte Abschnitt ist tendentiös, das ist ein Fakt. Er impliziert, dass ,,die" Gentechnikgegener entweder linksradikal, rechtsradikal, esoterisch und wissenschaftsfeindlich sind.

Das könnte man schon etwas differenzierter betrachten, meinst du nicht ?

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

pelacani

Zitat von: mossmann am 22. Juli 2014, 14:05:05
Der gesamte Abschnitt ist tendentiös, das ist ein Fakt. Er impliziert, dass ,,die" Gentechnikgegener entweder linksradikal, rechtsradikal, esoterisch und wissenschaftsfeindlich sind.

Das könnte man schon etwas differenzierter betrachten, meinst du nicht ?
In dem von Dir kritisierten Abschnitt kommt das Wort "radikal" nicht vor; das ist Deine Über-Interpretation. Und ich wäre ich jetzt aber mal an Beispielen für Gentechnikgegner interessiert, die aufgrund einer rationalen Nutzen-Risiko-Abwägung zu ihrer Ablehnung gekommen sind.

MrSpock

Nun ja, dann wird der ideologische Kampfbegriff von den Grünen selber genutzt:

http://gruen-links-denken.de/2014/warum-wir-die-freiheit-gegen-big-business-verteidigen-mussen/#more-1917

Gerade in dem Kontext mit Gentechnik:

ZitatSeit Jahren gehen wir gegen Monsanto vor und streiten für eine nachhaltige, bäuerliche Landwirtschaft.

Atomkraft gehört natürlich auch dazu:
ZitatUm die Atomkraft zu Fall zu bringen, haben wir uns mit den großen Energiekonzernen angelegt. Und zwar mit Erfolg.
Soweit ich mich erinnere, war das ein Seebeben vor Japan und die Angst der Bundeskanzlerin vor der anstehenden Landtagswahl in Baden-Württemberg - aber das nur am Rande.

Alleine der Titel "Grün.Links.Zukunft" trägt den Begriff "linksgrün" in sich. Man könnte natürlich auch "grünlinks" sagen, was m. E. nichts an der Kernaussage ändert.
ZitatNach der Bundestagswahl 2013 ist es jetzt an der Zeit Ideen zu sammeln, unsere Programmatik weiterzuentwickeln und weiterhin progressive linke Akzente zu setzen.

Ist doch auch in Ordnung, wenn man in diese Richtung tendiert. Die Ideologie dann aber, wenn sie kritisch zum Thema Gentechnik betrachtet wird, als "ideologischen Kampfbegriff" zu bezeichnen, halte ich Wahrheitsverzerrung.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

mossmann

Zitat von: Pelacani am 22. Juli 2014, 14:14:55
Zitat von: mossmann am 22. Juli 2014, 14:05:05
Der gesamte Abschnitt ist tendentiös, das ist ein Fakt. Er impliziert, dass ,,die" Gentechnikgegener entweder linksradikal, rechtsradikal, esoterisch und wissenschaftsfeindlich sind.

Das könnte man schon etwas differenzierter betrachten, meinst du nicht ?
In dem von Dir kritisierten Abschnitt kommt das Wort "radikal" nicht vor; das ist Deine Über-Interpretation.

kann man so oder so sehen ... ist eben meine persönliche Einschätzung, wie das wirkt. Ich finde es immer besser, so etwas möglichst wertfrei zu formulieren. Vor allem, wenn keine Quellen dazu angegeben sind ...

Aber ihr macht das Wiki ja, ist nur konstruktive Kritik ...

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

ajki

re: "Kritik" an dem Wiki-Artikel "Gentechnikgegner"

Zitat
Ist das ein Witz?

... gefolgt von "Monsanto"-Kritik, die sich "begründend" auf einen Wikipedia-Abschnitt stützt, der im wesentlichen Lobby- und Journalistenmeinungen aufzählt und chronologisch jeweils ergänzt, wie gering jeweils Konzernaktivität und Tatsachenannäherung der Meinungen fallweise waren.

"Kritik" und Ausführung der Kritik belegen (eindrucksvoll!), was wohl die Intention des "Definitionsartikels" des Psiram-Wikis war und ist: es gibt eine ganz bestimmte Sorte von "Gentechnikgegnern", die sodann relativ exakt bestimmt werden, denen es nicht um die Sache, die Technik, die Wirkweisen, Argumente oder selbst simples(!) Textverständnis (hier: der WP-Abschnitt!) geht, sondern um eine VT. Nichts sonst.

Es geht exakt und nur um diese bestimmte Art von VTlern.

Was vielleicht verbesserungsfähig und eventuell -würdig ist und insofern auch mossmanns Anmerkung berücksichtigen könnte, wäre ein Art von ergänzender Klarstellung, dass es *neben* den im Artikel definierten VTlern *selbstverständlich* auch eine gehaltvolle, öffentliche und fortdauernde (kritische) Debatte über Risiken der technischen Anwendung in den verschiedensten Anwendungsgebieten von Manipulationen auf genetischer Ebene gibt. Diese ist fall- und sachbezogen, extrem differenziert, häufig von erheblich(st)en Unsicherheiten geprägt und oftmals auf einem auch ethisch so elaboriertem Niveau, dass ein breiter Nachvollzug aus ganz praktischen Gründen (extreme Expertendiskussion) ausgeschlossen ist. Umso mehr ist dabei die manifeste(!) Gefahr herauszustellen, wie diese vielfältigen fruchtbaren Diskussionen von der platten VT im Facebook-unlike-Stil immer wieder bedroht und abgewürgt werden.
every time you make a typo, the errorists win

Conina

Zitat von: ajki am 22. Juli 2014, 16:51:16
re: "Kritik" an dem Wiki-Artikel "Gentechnikgegner"

Zitat
Ist das ein Witz?

... gefolgt von "Monsanto"-Kritik, die sich "begründend" auf einen Wikipedia-Abschnitt stützt, der im wesentlichen Lobby- und Journalistenmeinungen aufzählt und chronologisch jeweils ergänzt, wie gering jeweils Konzernaktivität und Tatsachenannäherung der Meinungen fallweise waren.

"Kritik" und Ausführung der Kritik belegen (eindrucksvoll!), was wohl die Intention des "Definitionsartikels" des Psiram-Wikis war und ist: es gibt eine ganz bestimmte Sorte von "Gentechnikgegnern", die sodann relativ exakt bestimmt werden, denen es nicht um die Sache, die Technik, die Wirkweisen, Argumente oder selbst simples(!) Textverständnis (hier: der WP-Abschnitt!) geht, sondern um eine VT. Nichts sonst.

Es geht exakt und nur um diese bestimmte Art von VTlern.

Was vielleicht verbesserungsfähig und eventuell -würdig ist und insofern auch mossmanns Anmerkung berücksichtigen könnte, wäre ein Art von ergänzender Klarstellung, dass es *neben* den im Artikel definierten VTlern *selbstverständlich* auch eine gehaltvolle, öffentliche und fortdauernde (kritische) Debatte über Risiken der technischen Anwendung in den verschiedensten Anwendungsgebieten von Manipulationen auf genetischer Ebene gibt. Diese ist fall- und sachbezogen, extrem differenziert, häufig von erheblich(st)en Unsicherheiten geprägt und oftmals auf einem auch ethisch so elaboriertem Niveau, dass ein breiter Nachvollzug aus ganz praktischen Gründen (extreme Expertendiskussion) ausgeschlossen ist. Umso mehr ist dabei die manifeste(!) Gefahr herauszustellen, wie diese vielfältigen fruchtbaren Diskussionen von der platten VT im Facebook-unlike-Stil immer wieder bedroht und abgewürgt werden.

Zeig mir mal bitte ein Beispiel für so eine gehaltvolle öffentliche Debatte.
Ich würd´s gern mal lesen.

In der Tagesschau bringen sie auch bloß Seralinis Horrormäuse.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

ajki

Zitat von: Conina am 22. Juli 2014, 17:19:47
Zeig mir mal bitte ein Beispiel für so eine gehaltvolle öffentliche Debatte.
Ich würd´s gern mal lesen.

In der Tagesschau bringen sie auch bloß Seralinis Horrormäuse.

Jagut, die Tagesschau belästigt mich auch seit Jahrzehnten mit Bildmaterial von palästinensischen Agenturen. Mit Bildmaterial wohl verstanden, das selbst ein völlig Unkundiger und komplett Desinteressierter als gestellt und fabriziert erkennen kann. Nein, streichen - nicht "kann", sondern "muß". Ok, leider auch nicht "muß", sondern "müßte".

Einen Einstieg böte z.B. die Webseite des Ethikrates mit den diversen ver- und behandelten Themen der letzten Jahre. Siehe hierzu: http://www.ethikrat.org/themen

Dazu die jeweils zugehörigen Publikationslisten und Bezüge, dazu dann jeweils die entsprechenden Bundes-/Landtags-Positionspapiere, -Entschließungen, -Vorlagen, Diskussionen und Gesetzestexte. Dazu dann auch die jeweiligen von Parteien oder Interessengemeinschaften jeweils durchgeführten Podiumsdiskussionen im Vorfeld.

Ich selbst habe z.B. im Bereich PID in den Jahren 2001 bis 2006 verschiedene Podiumsdiskussionen besucht, darunter auch zwei von "Grünen" (bzw. deren Stiftung) veranstaltete und kann mich über die Qualität und Diskussionshöhe nicht beklagen. Noch nicht einmal die von der katholischen Akademie hierzu veranstalteten Hearings hatten irgendwas mit platter, dummer und indifferenzierter Propaganda zu tun.
every time you make a typo, the errorists win

Conina

Ok, danke.
Der Link bekam ein strg-D.  ;)

Ich lese ja viel rum, aber über solche Seiten stolpert man selten.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.