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Sachliche Diskussion zum Thema Atommüll / Kernenergie

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Begonnen von uran, 06. Oktober 2013, 19:34:45

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Robert

@Uran,

wenn Du Dich der Problematik nur von der technischen Seite zu nähern versuchst, dann wirst Du keine befriedigenden Antworten finden. Fast wichtiger sind die psychologischen und soziologischen Aspekte. Nunja, und da sind wir wieder beim Thema Irrationalität und was die Menschen dazu bringt.

Conina

Wer Zeit hat , muss sich mal den Typen reinziehen.
Der ist mit zwei halben kritischen Massen Plutonium in den Hosentaschen rumgelaufen und schwamm gerne in Abklingbecken.
Dabei wusster er die ganze Zeit, was er tat:
http://youtu.be/ejCQrOTE-XA

Man kann sich dem Thema auch durchaus sportlich nähern.  ;D ;D ;D
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Robert

Ich hatte als Hobbygeologe jahrelang Uranpechblende in meinem Zimmer. Jetzt liegt sie im Keller.  ;D


Conina

Ich krieg langsam Lust auf einen Geigerzähler.

Wenn die nur nicht so teuer wären!
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

gesine2

ZitatWenn die nur nicht so teuer wären
Alles faule Ausreden, Conina.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

uran

Zitat von: Robert am 09. Oktober 2013, 21:40:43
@Uran,

wenn Du Dich der Problematik nur von der technischen Seite zu nähern versuchst, dann wirst Du keine befriedigenden Antworten finden. Fast wichtiger sind die psychologischen und soziologischen Aspekte. Nunja, und da sind wir wieder beim Thema Irrationalität und was die Menschen dazu bringt.
So wie du es geschrieben hast, passt dein Zweizeiler, ohne auch nur ein Wort zu ändern, zu jedem pseudowissenschaftlichem Thema.
Sollten wir als Homo Sapiens nicht etwas mehr auf unsere Logik, als auf unsere Instinkte verlassen?
Dass Kernenergie in Deutschland nicht mehr Salonfähig ist und wahrscheinlich nicht mehr werden wird, das ist mir schon klar. Aber zuerst sollte man doch wissen ob das aus rationalen Gründen jetzt gut oder schlecht ist. Ich gebe dir auch vollkommen Recht, dass es ein psychologisches Problem ist, aber dazu musste ich die technische Seite erst mal ausschließen.

Die Kernenergie hat einfach versagt. Nicht auf technischer Ebene, sondern sie hat sich dem Thema nicht ganzheitlich genähert. Am Anfang war es nicht nötig. Da war kalter Krieg und technikbegeisterte Wirtschaftswunder Jahre und davor hat man sich radioaktive Cremes ins Gesicht geschmiert. Aber als die ersten größeren Gegenbewegungen aufkamen, ist man nicht, oder zu wenig, auf diese Bewegungen zugegangen. Ich würde davon ausgehen, dass man sich seinen Hintern auf seinen Genehmigungen plattgesessen hat und nicht nachhaltig genug gedacht hat. Dass es mal so ein ignorantes "Wutbürgertum" geben wird, war sicher nicht absehbar, aber man hätte mal die Bewegung analysieren können. Dann wäre man vielleicht zu dem Schluss gekommen, dass viele von denen eine Multiplikatorfunktion haben. Sei es weil sie junge Eltern sind, oder noch stärker weil sie einen sozialen Beruf ausüben.

Wie würde Deutschland heute denken, wenn man damals den Anwohnern Anteile vergünstigt gegeben hätte? Das bisschen Geld das die dabei verdient hätten wäre auf die Meinungsbildung vernachlässigbar gewesen, aber man hätte sich wohl eher mit dem Thema auseinandergesetzt.
Wenn man nur das Bauchgefühl entscheiden lässt, dann wird man auch keine Windkrafträder bauen können, weil sich viele Leute auch einbilden der Infraschall würde krank machen. Dass der Nocebo Effekt erwiesen ist, brauch ich hier wohl nicht sagen.

Die Anti-Atom Bewegung führt einen Glaubenskrieg und wie immer ist das erste Opfer des Krieges die Wahrheit.


uran

Zitat von: gesine2 am 10. Oktober 2013, 03:58:43
ZitatWenn die nur nicht so teuer wären
Alles faule Ausreden, Conina.

Anleitungen für den Geigerzähler findet man haufenweise im Internet. Für das Zählrohr ist die Auswahl dann schon deutlich übersichtlicher. Außerdem braucht man ein spezielles und empfindliches Zählrohr, wenn man auch Alphastrahlung (Radon) detektieren will.

Robert

ZitatAber als die ersten größeren Gegenbewegungen aufkamen, ist man nicht, oder zu wenig, auf diese Bewegungen zugegangen.

Die Anti-KKW-Bewegung kam aus der Friedensbewegung und hat ihren Ursprung IHMO in den Protesten gegen den NATO-Doppelbeschluss. Da war kein Entgegenkommen möglich. Nur wenige Jahre später passierte Tschernobyl, auch noch zu Zeiten des Kalten Krieges, wo dieser Unfall auch von  Politikern nur zu gerne als Propaganda missbraucht wurde. Dass diese auch gegen die eigenen KKWs Stimmung macht, war eine Art Kollateralschaden, den man nicht wieder ausgebügelt hat. Das war ein Selbstläufer und nun ist es zu spät.

Das war außerdem auch die Zeit, als die Grünen, deren Urthema die Kernkraftgegnerschaft ist, stark wurden und die damit massiv Politik gemacht haben.

Belbo

Zitat von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 13:49:01
Ich schätze dass bei diesem Thema vor allem eines herrscht: Unwissen.

Bei den immer wieder vorkommenden Diskussionen bezüglich Atommüll / Kernenergie, lässt sich m.A. nach jeweils feststellen, dass die meisten mit diffusen Bildern aufgrund von unwissen hantieren. Das fängt doch schon bei der Strahlung an (z.B. milli- vs microsievert und das noch lieber vergessene /h oder /a dahinter), geht weiter über das eben erwähnte Volumen, nimmt die Kurve zum exemplarischen Uran oder Plutonium als Teufelszeug, und endet meist irgendwo bei der Angst vor beispielhaft angeführten ganz bösen Ereignissen welche sich aber nicht mal miteinander vergleichen lassen (Tschernobyl vs Fukushima).

Da möchte ich mal Kerngedanken an dieser Stelle ausdrücklich loben. Wenn man erklärt dass z.B der gesamte Atommüll aus 70 Jahren deutscher Kernenergie gerade mal ein Würfel von 28,8 Metern ergibt, ist das Staunen und die erkenntnis gross.  :D


Lustig, der Würfel der alles jemals auf der Erde geförderte Gold enthält ist ungefähr genauso gross.  :grins2:

eLender

Zitat von: Conina am 09. Oktober 2013, 21:55:42
Ich krieg langsam Lust auf einen Geigerzähler.

Wenn die nur nicht so teuer wären!

Gibts da nich ne App?:

http://www.hotray-info.de/html/radioactivity.html

Suche noch ne AKW App, damit ich immer Strom habe. Könnte natürlich sein, dass dann immer alle panisch aus der S-Bahn flüchten, sobald ich die App starte. Hat man wenigstens nen Sitzplatz.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

grober_unfug

Hallo,
Zitat von: eLender am 10. Oktober 2013, 17:20:57
Suche noch ne AKW App, damit ich immer Strom habe. Könnte natürlich sein, dass dann immer alle panisch aus der S-Bahn flüchten, sobald ich die App starte. Hat man wenigstens nen Sitzplatz.
Bau dir sowas in einen externen Batteriehalter und mach ein richtig schönes großes Warnzeichen, Beschriftung in kyrillisch drauf und Resedagrün anmalen nicht vergessen.

gesine2

ZitatAnleitungen für den Geigerzähler
Die Aufforderung zum Basteln war nicht sonderlich ernst gemeint, uran, schon wegen der Probleme mit der Eichung/Skala. Auch wenn bei ebay Unmengen Uranglas etc für solche Zwecke so angeboten wird, daß der gelockte Kunde meint, einen Geigerzähler zu erstehen.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

eLender

Zitat von: grober_unfug am 10. Oktober 2013, 17:39:37
Bau dir sowas in einen externen Batteriehalter und mach ein richtig schönes großes Warnzeichen, Beschriftung in kyrillisch drauf und Resedagrün anmalen nicht vergessen.

Cool, genau das habe ich gesucht. Schön an dem Ding ist ja, dass man es auch als Taschenofen nutzen kann. Und dann soll noch mal jemand behaupten, ich hätte zu Weihnachten keine originellen Geschenkideen.

Aber back to topic: Natürlich gibt es berechtigte Kritik an der Kernenergie. Historisch gesehen wurden wohl eine Menge Fehler begangen. Endlagerproblem, Atomwaffen, Restrisiko etc. sind Kritikpunkte. Aber keine exklusiv deutschen Probleme, sondern betreffen mindestens die Länder, die Kernenergie nutzen. Warum wird in Ländern wie z.B. Frankreich, USA und in den skandinavischen Staaten viel entspannter und rationaler mit dem Thema umgegangen. Wenn ich sage, in D ist die Kritik an der Kernenergie ein irrationales Glaubenssystem, dann übertreibe ich ein wenig, aber auch nicht zu sehr.

Man muss sich nur die Berichterstattung zu Fukushima ansehen, die ein Laie kaum bewerten kann. Es wird weitestgehend so dargestellt, als wären die Konsequenzen des Unglücks mit denen von Tschernobyl vergleichbar. Die Stimmungslage ist trotz (oder wegen) der Energiewende extrem anti-Atomkraft, an eine weitere Nutzung bzw. den Wiedereinstieg ist gar nicht zu denken. Die Denominierung des Dual-Fluid-Reaktors bei den Greentec-Awards ist doch nur die Spitze des Eisbergs. Objektive Informationen und Aufklärung findet sich (scheinbar glücklicherweise zunehmend) nur auf speziellen Seiten im Netz, die von mehr oder weniger frustrierten Experten betrieben werden. Leider findet man da eher durch Zufall hin.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

uran

Auch Kernkraftgegner haben Ahnung!

Jetzt hab ich doch noch eine Kernkraftgegnerin gefunden, die richtig Ahnung hat!  :anbeten:
Die Dame hat auch vollstes Vertrauen in ihr Wissen und spielt sich mit bloßen Händen mit einem Kernbrennstoff Fragment aus Chernobyl, das sie mehrmals besucht hat.
Auch hat sie überhaupt kein Problem damit, dass es in Teilen der Sperrzone weniger radioaktiv ist, als in Teilen Brasiliens.
Sie macht auch nicht vor medizinischen Selbstversuchen halt und die Qual bei der Wahl in Deutschland kennt sie auch.  ;)

http://www.youtube.com/user/bionerd23

Tachy

Was wollt ihr denn krampfhaft eine sachliche Diskussion um eine Energieform führen, die überhaupt nicht mehr wirtschaftlich ist? Die dämlichen Briten vergüten den Atomstrom aus dem neu zu bauenden AKW ( Fertigstellung 2023 ) fest mit 11 Cent, weil er sich auf dem freien Markt sonst gar nicht mehr verkaufen lässt. Ein Milliardengrab! Nicht mal mehr fossile Großkraftwerke werden sich in Zukunft lohnen. Zusätzlich darf die Bevölkerung dann noch die Altlasten mit ihren Steuergeldern tragen - die sind doch nicht mehr ganz sauber. Gut, ich muss es ja nicht zahlen, bin kein britischer Staatsbürger.

Atomstrom ist mittlerweile subventionierter Strom, so sieht es aus. Die Energiewirtschaft baut sich gerade selbst um, weg von der zentralen Stromversorgung mit Großkraftwerken. Lasst doch mal den antiquierten Hut einfach liegen. Die Kernenergie hat sich längst selbst abgeschafft.

An die übriggebliebenen AKW-Befürworter: Fangt schon mal an für die Kernfusion in 40 Jahren zu basteln. Aber bitte ohne durch schnelle Neutronen radioaktiv aktivierten Toruskacheln.
Unwissenheit fördert esoterischen Unsinn