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Sachliche Diskussion zum Thema Atommüll / Kernenergie

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Begonnen von uran, 06. Oktober 2013, 19:34:45

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uran

Eine sachliche und anschauliche Einführung in das Thema Kernenergie, speziell Abfallproblematik mit verschiedenen Lösungsansätzen und das ganz ohne Angstmache.

http://www.youtube.com/watch?v=s17Erof2J1s&feature=youtu.be

Achja, ist von einer Arbeitsgruppe der Piratenpartei - und kommt trotzdem ohne Verschwöhrungstheorien aus ;)
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Nuklearia
Nachdem so eine Einstellung manchen Piraten nicht passt, wurde jetzt ein eigener Verein gegründet.
http://nuklearia.de/

Ob das die Diskussion in Deutschland versachlicht? Für die FUD Strategie der "Umweltschützer" sind informierte Bürger natürlich ungeeignet.

Nogro

Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Groucho


Conina

So ein Berliner Abgeordneter hat sich gerade wortreich von Nuklearia distanziert.  ;D ;D ;D

Eine der megakompetenten Netzfrauen hat die e-mail in die Kommentare unter einen "etwas" alarmistischen Blogeintrag kopiert:
http://netzfrauen.org/2013/09/25/gefaehrlichste-moment-in-geschichte-menschheit/#comment-5549

Zitat....Als umweltpolitischer Sprecher der Piratenfraktion Berlin
möchte ich euch darauf hinweisen, dass diese Gruppe nur eine
von vielen AGs innerhalb unserer Partei ist, die den politischen
Meinungsbildungsprozess zu gestaltet versucht.

Zudem ist diese Gruppe eine von jenen, deren Ansichten und Vorschläge
innerhalb unserer Partei nicht konsens-, geschweige denn mehrheitsfähig
sind. Keine ihrer Forderungen finden sich in unserem Programm wieder.

Im Gegenteil: Wir Piraten lehnen die Stromerzeugung aus Kernenergie ab, setzen uns für die Förderung generativer Energien ein und fordern eine schnellstmögliche Beendigung der Laufzeiten von AKWs!

Da uns aber die Meinungsvielfalt und der politische Diskurs konträrer Standpunkte, die ein Pfeiler der innerparteilichen Demokratie darstellen, ein sehr hohes Gut sind, dürfen wir Minderheitenmeinungen natürlich nicht sanktionieren. Wir können sie nur als solche benennen.

Eine unangenehme Nebenwirkung dabei ist die Tatsache, dass diese Meinungen in der Öffentlichkeit als offizielle Parteipositionen missdeutet werden können, wenn sie im Parteizusammenhang geäußert werden. Das ist sehr ärgerlich....

Ich find´s gut, dass es so etwas wie Nuklearia überhaupt gibt.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Conina

Zitat von: Groucho am 06. Oktober 2013, 20:14:14
Bei JanG ist eigentlich alles schön zum Thema zusammengefast.

http://www.kerngedanken.de/

Ein anderer interessanter Blog ist:
http://www.nukeklaus.de/page1.php


Viel mehr scheint es auf deutsch dann aber schon nicht mehr zu geben.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

uran

Zitat von: Conina am 06. Oktober 2013, 21:25:18
Viel mehr scheint es auf deutsch dann aber schon nicht mehr zu geben.
Das ist aber schon mehr als ich mir erwartet hätte. Von Rückenwind sind die ja nicht gerade gesegnet.

Zitat von: Conina am 06. Oktober 2013, 21:23:35
Ich find´s gut, dass es so etwas wie Nuklearia überhaupt gibt.
Schade nur, dass sie es selbst in einer Organisation, die sich als technikfreundlich und offen bezeichnet, so schwer haben.

Groucho

Zitat von: uran am 06. Oktober 2013, 22:08:18
Schade nur, dass sie es selbst in einer Organisation, die sich als technikfreundlich und offen bezeichnet, so schwer haben.

Das ist doch kein Widerspruch, im Gegenteil.

editor

Zitat von: uran am 06. Oktober 2013, 19:34:45

http://nuklearia.de/


Bevor man sich mit 2nd Gen. Kernkraftwerken beschäftigt, sollte man mal ein 1st Gen Endlager lösen. Und nicht nur für Brennstäbe, sondern auch für den hochaktiven Müll aus Tschernobil und Fukushima und andere wie 3 mile Island
Und in einer Kosten/Nutzen Rechnung sollte man die Endlagerkosten auch einrechnen - also mindestens 6x t1/2

uran

Zitat von: editor am 07. Oktober 2013, 08:44:31
Bevor man sich mit 2nd Gen. Kernkraftwerken beschäftigt, sollte man mal ein 1st Gen Endlager lösen.
In dem geposteten Vortrag (ab 1:11:00) ging es um die Atom-"Müll"-Problematik. Schwerpunkt war wie man sie mit einem Kernreaktor vom Typ schneller Brüter lösen könnte.

Zitat von: editor am 07. Oktober 2013, 08:44:31
Und nicht nur für Brennstäbe, sondern auch für den hochaktiven Müll aus Tschernobil und Fukushima und andere wie 3 mile Island
Richtig, und auch der Teil aus Medizin und sonstiger Technik (Materialprüfung / Forschung / Raumfahrt), der ja ein Drittel ausmacht, darf nicht vergessen werden. Besonders in der Medizin müssen die Stoffe möglichst stark radioaktiv sein, damit die gesamte Dosis für den Patienten möglichst gering bleibt.

Zitat von: editor am 07. Oktober 2013, 08:44:31
Und in einer Kosten/Nutzen Rechnung sollte man die Endlagerkosten auch einrechnen - also mindestens 6x t1/2
Wenn der "Müll" nach 300 Jahren weniger stark strahlt als Natururan können die Kosten für das Endlager drastisch sinken.

editor

Zitat von: uran am 07. Oktober 2013, 19:46:35

Wenn der "Müll" nach 300 Jahren weniger stark strahlt als Natururan können die Kosten für das Endlager drastisch sinken.

Plutonium hat aber eine etwas längere t 1/2.

Und die radioaktiven Atombomben und Atom-U Booten sowie Flugzeugträgern, das muss auch alles endgelagert werden.

Man hätte es wie die Bauern machen müssen: Wenn sich wer einen Kuhstall baut, muss vorher wissen wohin mit dem Mist.

Groucho

Zitat von: editor am 08. Oktober 2013, 11:16:39
Man hätte es wie die Bauern machen müssen: Wenn sich wer einen Kuhstall baut, muss vorher wissen wohin mit dem Mist.

Wie der Ex-Kanzlerkanditat sagte: "Hätte, hätte, Fahrradkette." ...

Das Problem ist da, ob man nun die technische Nutzung von Kernkraft gut findet oder nicht.

Habe ja schon mal darauf hingewiesen:

http://www.kerngedanken.de/2011/11/die-ungeklaerte-endlagerung-ein-argument-gegen-die-kernenergie/

und

http://www.kerngedanken.de/2011/01/funktionierende-endlagerung/

Interessant ist die Betrachtung des anfallenden geringen Volumens, das wird eigentlich kaum bei einer Diskussion erwähnt. Im Gegensatz zu "chemischen" Endlagern (die übrigens kaum sowas wie t 1/2 haben), reicht hier ein Endlager locker, auch wenn KKW noch 100 Jahre laufen würden.

Technisch ist das Problem verantwortbar gelöst, alleine, es ist wohl politisch in D nicht durchsetzbar. Aber vielleicht ist das sogar gut. Wie auch schon erwähnt, Transmutation scheint aus dem theoretischen Bereich rauszukommen, und u.U. realistisch sogar wirtschaftlich betrieben werden zu können. Natürlich nicht in D, das ist klar.




Omikronn

Ich schätze dass bei diesem Thema vor allem eines herrscht: Unwissen.

Bei den immer wieder vorkommenden Diskussionen bezüglich Atommüll / Kernenergie, lässt sich m.A. nach jeweils feststellen, dass die meisten mit diffusen Bildern aufgrund von unwissen hantieren. Das fängt doch schon bei der Strahlung an (z.B. milli- vs microsievert und das noch lieber vergessene /h oder /a dahinter), geht weiter über das eben erwähnte Volumen, nimmt die Kurve zum exemplarischen Uran oder Plutonium als Teufelszeug, und endet meist irgendwo bei der Angst vor beispielhaft angeführten ganz bösen Ereignissen welche sich aber nicht mal miteinander vergleichen lassen (Tschernobyl vs Fukushima).

Da möchte ich mal Kerngedanken an dieser Stelle ausdrücklich loben. Wenn man erklärt dass z.B der gesamte Atommüll aus 70 Jahren deutscher Kernenergie gerade mal ein Würfel von 28,8 Metern ergibt, ist das Staunen und die erkenntnis gross.  :D

Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

editor

Zitat von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 13:49:01
Bei den immer wieder vorkommenden Diskussionen bezüglich Atommüll / Kernenergie, lässt sich m.A. nach jeweils feststellen, dass die meisten mit diffusen Bildern aufgrund von unwissen hantieren.

Selbst Wissende hantieren mal gefährlich. Bei einem Laborzwischenfall hat das Laborleiter sich den Behälter geschnappt und ist mit der Meldung meine Familienplanung ist schon abgeschlossen mit dem Zeug ins Dachgeschoss gegangen. Selbst erlebt. Mögliche Szenarien vorher durchspielen war nicht.

Zitatund endet meist irgendwo bei der Angst vor beispielhaft angeführten ganz bösen Ereignissen welche sich aber nicht mal miteinander vergleichen lassen (Tschernobyl vs Fukushima).

also ich hab da eigentlich keine Angst- aber Faktum ist doch das die radioaktiven Reste von Tschernoby und Fukushima eben nicht in einer Würfel von 29 m Kantenlänge passen.

ZitatDa möchte ich mal Kerngedanken an dieser Stelle ausdrücklich loben. Wenn man erklärt dass z.B der gesamte Atommüll aus 70 Jahren deutscher Kernenergie gerade mal ein Würfel von 28,8 Metern ergibt, ist das Staunen und die erkenntnis gross.  :D

Ist das nicht ein unfaires Argument- weil überkritische Masse?

Omikronn

ZitatSelbst Wissende hantieren mal gefährlich. Bei einem Laborzwischenfall hat das Laborleiter sich den Behälter geschnappt und ist mit der Meldung meine Familienplanung ist schon abgeschlossen mit dem Zeug ins Dachgeschoss gegangen. Selbst erlebt. Mögliche Szenarien vorher durchspielen war nicht.
Nun, mit hantieren habe ich verbales gemeint, wie z.B. Argumente welche von Diskussionspartnern benutzt werden. Bei dieser Situation die du beschreibst spekuliere ich ansonsten mal , dass die Zeit zum Reagieren wohl nicht vorhanden war. In diesem Kontext gestellt, wird manch vordergründig irrational erscheinende Handlung doch noch ziemlich rational...

Zitatalso ich hab da eigentlich keine Angst- aber Faktum ist doch das die radioaktiven Reste von Tschernoby und Fukushima eben nicht in einer Würfel von 29 m Kantenlänge passen.
Der Begriff radioaktive Reste ist m.A. nach hier ein wenig irreführend. Trümmerteile des Reaktorgebäudes, kontaminiertes Wasser und eben das Spaltmaterial im Reaktor lassen sich beispielsweise alle unter diesem Begriff subsummieren. Abgesehen davon dient der Würfel zur Veranschaulichung wie wenig Abfälle über Zeit aus Spaltmaterial produziert werden in abetracht der Panik die darum gemacht wird. Es wird so getan als ob ein KKW millionen von Tonnen pro Jahr produziert, was einfach falsch ist.

ZitatIst das nicht ein unfaires Argument- weil überkritische Masse?
Nein, weil da die ganzen 70 Jahre einfliessen. Ist das erwähnen der überkritischen Masse nicht ein unfaires Argument weil es in diesem gedanklichen Würfel nichts zu suchen hat?
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Groucho

Zitat von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 15:37:39
Es wird so getan als ob ein KKW millionen von Tonnen pro Jahr produziert, was einfach falsch ist.

ZitatBei vollständiger Verbrennung bzw. Spaltung lassen sich aus

    1 kg Steinkohle ca. 8 kWh,
    aus 1 kg Erdöl ca. 12 kWh und
    aus 1 kg Uran-235 rund 24.000.000 kWh

Wärme gewinnen.

Bezogen auf ein Kilogramm ist im Uran-235 das zwei- bis dreimillionenfache Energieäquivalent gegenüber Öl bzw. Kohle enthalten.

http://www.kernfragen.de/kernfragen/lexikon/b/brennstoffvergleich.php

Dass da bisschen weniger "Abfall" anfällt, ist irgendwie logisch  :grins2:

Die Filter umweltgerechter Kohlekraftwerke sind nach Gebrauch übrigens schwach bis mittel radioaktiv und müssen entsprechend endgelagert werden.