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Ist Zucker eine Droge?

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Begonnen von Ladislav Pelc, 17. Juni 2013, 20:45:17

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Conina

Zitat von: KranzFonz am 18. Juni 2013, 11:17:02
Lernen und Kind bleiben sind nicht zwingend gegensätzliche Ziele. Meine Vermutung ist, dass sich die vielen fetten Kinder, die man im Schwimmbad sieht, ihre Essstörung nicht im Kindergarten zugezogen haben.

Dia haben auch nicht alle eine Essstörung.
Die haben oft auch einfach Pech, dass ihre genetische Ausstattung nicht ins gerade aktuelle Normideal passt.

ZitatDer Kaspar, der war kerngesund,
Ein dicker Bub und kugelrund,

Er hatte Backen rot und frisch;
Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.
Doch einmal fing er an zu schrei'n:
,,Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess' ich nicht!"

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Conina

Der Fettsteuerthread handelte teilweise von dicken Kindern:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=7119.0
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

KranzFonz

Ok verstehe. Ich will jetzt nicht auch noch auf adipöse Menschen rumhacken und kann auch nicht ausschließen, dass meine Wahrnehmung diesbezüglich beeinträchtigt ist.

Zitat von: RobertDas Thema Ernährung, Fett und Zucker wurde hier schon oft diskutiert, nutze doch die Suchfunktion und lese erstmal die alten Threads, bevor zum wievielten Male die zu dicken Kinder thematisiert werden.
Die sind in der Tat nicht so einfach zu finden, wenn man die Gespräche nicht kennt.

Groucho

Apropos Wahrnehmung: Ich nehme schon eine Diskrepanz war zw. dem, wie dicke Kinder dauernd durch alle Medien geypt werden, und wenn ich dann z.B. die Kinder bei uns an der Grundschule angucke, wo ich mal aus dem Handgelenk schätzen würde, dass mindestens 95% völlig normalgewichtig sind. Mag sein, dass es regionale Unterschiede (Stadt - Land) gibt.

Das Thema ist im Übrigen mal wieder wesentlch komplexer, als dass man es einfach auf Zucker (oder Fett) ursächlich begrenzen kann.
Nur eine kleine Hypothese von vielen dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Selfish-Brain-Theorie

misfit

Aber zum Gewicht von Kindern gibt es doch seriöse Daten, oder nicht?

KranzFonz


misfit

Vielleicht haben wir hier verschiedene Korrelationen, die besser in Zusammenhang gebracht werden sollten. Wenn ich bei mir in der Nähe am Baggersee schaue, und auch morgens an den Bushaltestellen, dann sehe ich tatsächlich recht viele übergewichtige Kinder. Aber hier bedeutet in meinem Fall eine Großstadt mit sehr überdurchschnittlich hohem Anteil an H4-Empängern und Migranten. Da nachgewiesen ist, dass Adipositas eine Armutserkrankung ist, ist der Anteil an adipösen Kindern vielleicht "nur" gestiegen, weil der Anteil an armen Kindern gestiegen ist und sichtbar wird das natürlich da, wo dieses Armutsproblem geballt auftritt. Wenn wir etwas gegen Armut und Bildungsferne tun, dann wird sich das mit dem Übergewicht vermutlich von selbst erledigen.

Groucho

Zitat von: misfit am 18. Juni 2013, 13:51:42
Aber zum Gewicht von Kindern gibt es doch seriöse Daten, oder nicht?

Polter Pollmer behauptete mal, man hätte einfach mal den BMI für Normalgewicht runtergesetzt und das hätte dann schlagartig viel mehr dicke Kinder erzeugt. Ich weiß nicht, ob das so stimmt, vorstellbar ist es.

Groucho

Zitat von: misfit am 18. Juni 2013, 13:57:14
Vielleicht haben wir hier verschiedene Korrelationen, die besser in Zusammenhang gebracht werden sollten. Wenn ich bei mir in der Nähe am Baggersee schaue, und auch morgens an den Bushaltestellen, dann sehe ich tatsächlich recht viele übergewichtige Kinder. Aber hier bedeutet in meinem Fall eine Großstadt mit sehr überdurchschnittlich hohem Anteil an H4-Empängern und Migranten. Da nachgewiesen ist, dass Adipositas eine Armutserkrankung ist, ist der Anteil an adipösen Kindern vielleicht "nur" gestiegen, weil der Anteil an armen Kindern gestiegen ist und sichtbar wird das natürlich da, wo dieses Armutsproblem geballt auftritt. Wenn wir etwas gegen Armut und Bildungsferne tun, dann wird sich das mit dem Übergewicht vermutlich von selbst erledigen.

Das würde wiederum gut zur Selfish-Brain-Theorie passen. Selber lebe ich in einem ländlichen Gebiet, wo die allgemeine Situation eher entspannt ist. Da kann ich wie gesagt, das so nicht nachvollziehen. Ist zwar nur ein persönlicher Eindruck, aber wenn man öftes mal ein paar hundert Kinder sieht (Schule, Feste etc), und explizit darauf achtet, kann man das schon als groben Hinweis werten.

misfit

Zitat von: Groucho am 18. Juni 2013, 13:58:57
Zitat von: misfit am 18. Juni 2013, 13:51:42
Aber zum Gewicht von Kindern gibt es doch seriöse Daten, oder nicht?

Polter Pollmer behauptete mal, man hätte einfach mal den BMI für Normalgewicht runtergesetzt und das hätte dann schlagartig viel mehr dicke Kinder erzeugt. Ich weiß nicht, ob das so stimmt, vorstellbar ist es.

Stimmt, man müßte die genaue Datenbasis usw. kennen. So hat z.B. auch die durchschnittliche Größe zugenommen und damit dann auch das Gewicht... aber die Größe wird ja wohl hoffentlich berücksichtigt worden sein.


KranzFonz

Wenn ich in diesem Zusammenhang dann wieder lese, wie und mit welcher Begründung manche Eltern ihre Kinder quälen:

Zitat von: Sonny...Womit ich allerdings nicht so klarkomme ist: Mein ältester Sohn besucht eine normale Grundschule, wo die meisten Muttis ihren Kindern Schlechtkost (v.a. Süßes) zum Frühstück mitgeben. Wovon mein Sohn sich dann (regelmäßig?) was erbettelt/ abbekommt. Ich war bzgl. Süßkram vorher ja auch nicht so eindeutig dagegen gewesen (soll heißen, in Ausnahmen zu Geburtstagen z.B.) wobei der (Normalo)-Kindergarten diesbezüglich den fatalsten Einfluß hatte/hat (es gibt z.B.Kuchen zu jedem Kindergeburtstag aus der Gruppe bei ca. 15-20 Kindern......zusätzlich 1mal die Woche ist Süßigkeitentag. Dann gibt es natürlich noch diverse andere Feierlichkeiten, wie Fasching, Weihnachten, Kindertag etc., wo sich die Tische unter der Wucht der von den Eltern mitgebrachten Übelkeiten biegen). Ich persönlich halte den raffinierten Zucker für einen der größten Übeltäter der Schlechtkost, so daß es mir gar nicht gut geht, bei dem, was abläuft und was noch zu erwarten ist. Zucker ist eine Sucht. Und meine beiden Kinder sind süchtig.

...

Meine Kinder haben sich im Kindi oft den Bauch vollgeschlagen mit Süßkram, daß ihnen übel war und sie sogar einmal gebrochen haben. Nur hat das an ihrer Gier leider nichts geändert. Mein ältester Sohn hat Heuschnupfen. Da merkt er die Auswirkungen der Schlechtkost (v.a. Milchprodukte scheint mir) so ziemlich umgehend. Was ihn aber ebenfalls nicht davon abhält, all dies in der Schule zu konsumieren.

Wir hatten mal so ein Kind an einem Kindergeburtstag zu Besuch, das zuhause keine Süßigkeiten bekommt. Das hat die ganze Feier über nur gefressen - anders kann man das nicht ausdrücken.

Und bei dem Vater fehlt eigentlich nur noch, dass er sich kastrieren lässt:

Zitat von: Bananine
Abschließend muß ich sagen, daß wir unseren Weg gefunden haben. Ich bin seit Anfang Januar Urköstlerin (vorher vegane Rohköstlerin mit hohem Wildianteil). Mein Mann geht immer mehr über zum Veganen (vegetarisch leben wir alle 4 seit über 6 Jahren) und "Gesünderem". Er hat sogar vor ein paar Monaten seinen heißgeliebten Kaffee durch Getreidekaffee ersetzt. Und sein Wochenendbierchen trinkt er nur noch alkoholfrei! Und bei "Kaffeekränzchen" ißt er "ganz brav" auch nur meinen rohen Kuchen oder die Muffins, die ich für die Kids backe (vegan und zuckerfrei). Wenn das kein "Papavorbild" ist!!!  :laugh:

Link: http://www.urkostforum.de/viewtopic.php?f=2&t=13874

MrSpock

Zitat von: KranzFonz am 20. Juni 2013, 08:44:56
Wenn ich in diesem Zusammenhang dann wieder lese, wie und mit welcher Begründung manche Eltern ihre Kinder quälen:


Wir hatten mal so ein Kind an einem Kindergeburtstag zu Besuch, das zuhause keine Süßigkeiten bekommt. Das hat die ganze Feier über nur gefressen - anders kann man das nicht ausdrücken.

Und bei dem Vater fehlt eigentlich nur noch, dass er sich kastrieren lässt:

Zitat von: Bananine
Abschließend muß ich sagen, daß wir unseren Weg gefunden haben. Ich bin seit Anfang Januar Urköstlerin (vorher vegane Rohköstlerin mit hohem Wildianteil). Mein Mann geht immer mehr über zum Veganen (vegetarisch leben wir alle 4 seit über 6 Jahren) und "Gesünderem". Er hat sogar vor ein paar Monaten seinen heißgeliebten Kaffee durch Getreidekaffee ersetzt. Und sein Wochenendbierchen trinkt er nur noch alkoholfrei! Und bei "Kaffeekränzchen" ißt er "ganz brav" auch nur meinen rohen Kuchen oder die Muffins, die ich für die Kids backe (vegan und zuckerfrei). Wenn das kein "Papavorbild" ist!!!  :laugh:

Link: http://www.urkostforum.de/viewtopic.php?f=2&t=13874

So ist das eben mit den Kindern, welche Süßigkeiten generell vorenthalten bekommen. Bei der nächstbesten Gelegenheit schlagen sie sich den Bauch bis zum Erbrechen voll. Meine Kinder essen auch Süßigkeiten, allerdings in Maßen und kontrolliert. Ich habe bei denen noch nie gesehen, dass sie sich den Bauch dermaßen vollschlagen. Sie wissen eben, dass sie Süßigkeiten bekommen und sie wissen genau, wann Schluß damit ist. Es ist wie mit allem im Leben: Es kommt auf die Dosis an. Zu viel schadet ebenso wie zu wenig - In diesem Fall ist der Effekt eine Fressattacke weil zu wenig.

Zu dem Vater: Ein braver Vorzeigepapa ohne Rückgrat und ohne eigene Meinung! Der geht bestimmt heimlich zum nächsten Hussel-Laden wenn seine Götter-Gattin nicht dabei ist  :teufel
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Bloedmann

Solche Geschichten lassen mich imemr noch erschauern, egal wie oft man damit in Berührung kommt. Solange sich nur dieser Vollhorst freiwillig beurkotzen läßt kann ich ja noch drüber lachen. Aber den Kindern 'ne Psychose quasi anzutrainieren ist eine Riesensauerei.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Dolph

Um mal wieder zum Kern der Frage zu kommen...

Was macht eine "Droge" aus? Der Begriff ist halt schon ein wenig schwammig. Ich denke aber es geht hier um die "Droge" in einem "Rauschgift"-Sinn, die spezifische pharmakologische Effekte in Bezug auf das Belohnungssystem aufweist und somit die Entwicklung eines abhängigkeitsartigen Konsummusters begünstigt.
Wenn man dahingehend die Datenlage sichtet, wird man hinsichtlich der Eigenschaften von Saccharose zumindest etwas nachdenklich werden.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15987666
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15763572
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12055324
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14596845
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18325546
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23415661