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Ole v. Beust: CDU-Homophobie & Dilemma der Politik

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Begonnen von Ratiomania, 31. Januar 2013, 12:29:18

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Ratiomania

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-01/buchauszug-die-gehetzte-politik-interview-ole-von-beust/komplettansicht

Dilemma?


ZitatFrage: Nun konnten Sie sich, wie Sie selbst sagen, über einen Mangel an positiver Berichterstattung nicht beklagen. Wie haben Sie das bewerkstelligt?

von Beust: Im politischen Alltag spielt die positive Vermarktung der eigenen Politik mindestens eine genau so große Rolle wie der Inhalt selbst. Zum einen wirke ich glücklicherweise auf viele Menschen offenbar sympathisch, zum anderen hatte ich professionelle, sehr erfahrene Pressesprecher, die mich durch die Klippen gelotst haben. Sie haben mich vor Tabuthemen gewarnt und mir gesagt, bei welchem Journalisten ich auf Ironie besser verzichten sollte.

Frage: Die Kehrseite dieser politisch korrekten Selbstkontrolle ist wahrscheinlich, dass am Ende nur noch Floskeln dabei herauskommen...

von Beust: Natürlich, man versucht, sprachlich keine Konflikte auszulösen, sich bloß nicht festzulegen und wenig Gefühl zu zeigen. Stattdessen spricht man ganz automatisch Politdeutsch. Die Alternative ist, möglichst wenig zu sagen. Diese Strategie verfolgt die Bundeskanzlerin, die auf Interviewfragen immer betont nüchtern und wortkarg antwortet.

Und die "CDU-Homophobie" ist eine Reaktionsphobie bzw. "Fehleinschätzung des Kern-Klientels".

ZitatFrage: Sie haben gesagt, mehr als ein Ministerpräsidentenamt sei für einen Homosexuellen in der CDU jedoch nicht drin.

von Beust: Ich glaube nicht, dass die CDU einen schwulen Präsidenten oder Bundeskanzler akzeptieren würde. Die Sorge vor der Reaktion der eigenen Kern-Klientel und vor dem Verlust von Stammwählern ist dabei – wie ich meine, unberechtigt – groß.

Dann bin ichja erleichtert, denn d.h.:

A) CDU hat (fast) keine Homophobie
B) Die CDU-Kernwählerschaft ist auch nicht homophob
C) Die CDU glaubt nur die Kern-Wählerschaft wärs!

Also, sinds nur immer kleine Missverständnisse.