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Augstein <-> Broder. Broder entschuldigt sich

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Begonnen von Dr. Ici Wenn, 12. Januar 2013, 03:24:30

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Ridcully

Zitat von: Cosmo Kramer am 18. Januar 2013, 17:09:17
Was würde es mir also bringen, solche Menschen als Rassisten zu bezeichnen?

Erkenntnisgewinn. Mir scheint, dein Interesse daran ist allgemein eher gering.

bayle

Zitat
You don't eat pigs,
We don't eat pigs,
It seems it's been that way forever

So if you don't eat pigs,
And we don't eat pigs,
Why not, not eat pigs together?

[Tim Minchin, Peace Anthem For Palestine]

gesine2

ZitatDie Judenverfolgung der Nazis hatte also nichts mit Antisemitismus zu tun
Schon wieder ein falscher Begriff, Cosmo Kramer: Statt 'Judenverfolgung' hätte 'Vernichtung vorgeblich unwerten Lebens' - und ja, die hatte nicht speziell mit Antisemitismus zu tun. Oder möchtest Du etwa behaupten, ZyklonB sei ausschließlich für Menschen mosaischen Glaubens benutzt worden?

Ok, nach dem bisherigen Verlauf der Diskussionthread-Entwicklung steht zu befürchten, daß ja.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

sumo

>>>>"Mit der ganzen Rückendeckung aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss, und aus Deutschland, wo Geschichtsbewältigung inzwischen eine militärische Komponente hat, führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs." (Spiegel)<<<<

Ein weiteres Zitat, welches Augstein die Nummer 9 auf der Liste brachte.

Ich lese daraus, daß Augstein es immer noch für real hält, daß das Weltjudentum--in Gestalt des kleinen Landes Israel---die Fäden der Weltpolitik zieht, alle anderen wie Marionetten davon abhängig sind.
Man kann sich unangenehme Aufgabe stellen und im weiten Netz nach Faksimile-Ausgaben des "Stürmers" suchen und sich diese dann ansehen. Dort wird man dann Schlagzeilen finden, nachdem das internationale Finanzjudentum die ganze Welt in einen Krieg stürzen will.
Bleibt die Frage, wie man das beurteilt:"... am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesanges..." und "...wenn es dem internationalen Weltjudentum noch einmal gelingen sollte, die Welt in einen Krieg zu stürzen...", speziell, was daran, außer einem moderneren Ausdruck, so groß unterschiedlich ist.

Selbstverständlich kann(!) man Antisemitismus sehr stark verkürzen auf die Planung der Vernichtung der Juden. Das ist aber VIEL zu kurz gedacht. Im Verlaufe von Geschichtsaufarbeitung hat man vielen Deutschen während der Zeit von 33-45 vorgeworfen, zugesehen zu haben, wenn Juden "ausgereist" sind, "verschickt wurden", "gesammelt wurden", und wie die Euphemismen alle so heißen. Man warf vielen Deutschen vor, nichts unternommen zu haben, sich achselzuckend abgewandt zu haben, als jüdische Geschäfte arisiert wurden. Ist das Antisemitismus oder nur "Nichtleidenkönnen" von unliebsamen Mitbürgern, über deren Verschwinden man dann froh war?
Ich habe natürlich was gegen die plakative und verschwenderische Nutzung des Begriffes, weil er in bestimmten Fällen zum Totschlagargument werden kann. Allerdings ist das für mich hier im Zusammenhang mit Augstein nicht passiert, der Typ hat für mich eindeutig antisemitische Parolen vertreten.

Es bleibt zusätzlich der unangenehme Fakt, daß Möllemann für ähnliche Reden öffentlich zermatscht wurde. Martin Homann wurde für weniger öffentlich zerlegt.
Hinter Augstein versammelt sich das, was sich eben als "...im Zweifel links..." versteht, und da ein Linker per definitionem nicht antisemitisch sein kann, wird also getrommelt gegen Broder und co.

Wolleren

Zitat von: gesine2 am 17. Januar 2013, 22:27:41
ZitatBroder entschuldigt sich .. wegen eines Antisemitismusvorwurfs
Nein, auch wenn es noch so oft so und falsch dargestellt wird. Er entschuldigt sich ausschließlich wegen eines unangemessenen Nazi-Vergleichs, wie auch schon in Antwort #1 ganz oben zitiert zu lesen ist.

und @Ridcully: danke, habe ich wirklich verpennt.

Wolleren

Zitat von: Ridcully am 18. Januar 2013, 15:26:05

@ Wolleren:
Zitat von: Wolleren am 17. Januar 2013, 21:25:30In der Beschneidungsdebatte wurden mal eben Millionen deutscher Bürger aller Couleur zu Antisemiten erklärt, denn sie "wollen jüdisches Leben in Deutschland vernichten". Das ist offenbar keine Richtigstellung und keine Entschuldigung wert.

Das ist jetzt deine Interpretation und richtig zitieren tust du auch nicht. Knobloch hat geschrieben:

ZitatIch frage mich, ob die unzähligen Besserwisser ... sich überhaupt darüber im Klaren sind, dass sie damit nebenbei die ohnedies verschwindend kleine jüdische Existenz in Deutschland infrage stellen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/beschneidungen-in-deutschland-wollt-ihr-uns-juden-noch-1.1459038-2

Von wollen ist da keine Rede, sondern von den objektiven Folgen. Und auch da gesteht sie den Beschneidungsgegnern zu, sich ihnen nicht bewusst zu sein. ...

Du hast Recht, das war wirklich meine Interpretation, die Gänsefüßchen sollten nicht direkt auf Frau Knobloch verweisen, was man ihnen leider nicht ansieht. Doch die Interpretation hat ihre Berechtigung:
Die Reaktion auf Frau Knoblochs Äußerung war landauf landab: "Wir wollen jüdische Leben in Deutschland!". War das etwa nicht die Antwort, die sich Frau Knobloch erhofft hatte? Doch! es geht ganz eindeutig um einen Antisemitismusvorwurf an alle Beschneidungsgegner, denn hat sich irgendjemand die Mühe gemacht, die "unzähligen Besserwisser" von den 2 oder 3 Nichtbesserwissern zu unterscheiden?

"Peter Menasse, Chefredakteur des jüdischen Magazins NU in Österreich" (http://hpd.de/node/14777) hat ein Buch "Rede an uns" geschrieben und schreibt, was ich meine, eh besser.
per C&P vom hpd:
ZitatManche unter uns möchte ich aufrufen, den inflationär gebrauchten Vorwurf des Antisemitismus an unsere Kritiker einzustellen, um ihn nicht am Ende der völligen Beliebigkeit und Bedeutungslosigkeit auszusetzen.
...
Es gibt Juden, die vorschnell und unüberlegt mit dem Vorwurf des Antisemitismus zur Hand sind, auch gegenüber Menschen, die diese Verdächtigung nicht verdienen
Ich selbst würde diese Aufforderung zuerst an meine eigene peer-group richten, die ist dick genug besetzt.

Und folgende Position Menasses verbinde ich mit Broders Entschuldigung für den Nazi-Vergleich:
Zitat von: http://hpd.de/node/14777 Das Wort ,Shoah' sollten sie dabei nicht mehr verwenden. Es ist eine Beleidigung für die Opfer dieser grausamen Zeit, wenn alles und jedes so benannt wird. Nicht jeder dumme Antisemit erfordert unsere Aufmerksamkeit. Manchmal können wir einfach schweigen.


OT:
Zitat von: Ridcully am 18. Januar 2013, 15:26:05
Aber natürlich äussern sich zu dem Thema nicht nur Kinderfreunde, sondern auch der erwähnte stabile Anteil von Antisemiten aus ganz anderen Motiven. Natürlich ist es unschön, mit solchen Gestalten das konkrete politische Ziel zu teilen. Aber ihre Existenz einfach zu leugnen ist auch keine Lösung.
Nun, ihre Existenz leugnet niemand. Die Frage ist natürlich, wie hoch ihre Zahl ist und welche Berechnungsgrundlage man heranzieht. Wie gesagt, bei einem Bevölkerungsanteil von mindestens 30% Antisemiten ist das Etikett seines Inhalts beraubt.
Und die Frage ist, ob man überhaupt noch religionskritische Positionen vertreten kann, ohne sich mittelbar einem verdruckst geäußerten Antisemitismusvorwurf ausgesetzt zu sehen. Man kritisiert Auswirkungen der Religion von über 4 Millionen Muslimen und 200.000 Juden in Deutschland, und welcher Kritik sieht man sich ausgesetzt?
Es würde mich bspw. nicht wundern, wenn immer weniger Leute Lust hätten, sich kritisch zu § 10 Abs. 1 Nr. 4 EStG äußern. Denn dazu wird sich "auch der erwähnte stabile Anteil von Antisemiten aus ganz anderen Motiven" äußern, weil durchaus nicht nur christliche Körperschaften öffentlichen Rechts von der Behandlung von Kirchensteuer als Sonderausgabe profitieren.

Ridcully

Zitat von: gesine2 am 18. Januar 2013, 18:58:27Schon wieder ein falscher Begriff, Cosmo Kramer: Statt 'Judenverfolgung' hätte 'Vernichtung vorgeblich unwerten Lebens' ...

Hm nö, es ging doch gerade um die Definition von Antisemitismus. 'Vernichtung vorgeblich unwerten Lebens' beschreibt die Motivation der Mörder auch nur bei den Euthanasiemorden korrekt. Da kann ich beim ansonsten völlig merkbefreiten Cosmo mal nichts aussetzen.

Zitat von: sumo am 18. Januar 2013, 19:46:56Hinter Augstein versammelt sich das, was sich eben als "...im Zweifel links..." versteht, und da ein Linker per definitionem nicht antisemitisch sein kann, wird also getrommelt gegen Broder und co.

Also ich sehe mich nicht nur im Zweifel als links, vielleicht ist das mein Problem mit Figuren wie Augstein. Ich denke auch, dass längst nicht so rücksichtsvoll mit ihm umgegangen würde wenn er z.B. ein Politiker der Linkspartei wäre und nicht Journalist/Verleger:

ZitatMit fettarschiger Selbstzufriedenheit
KOLUMNE VON DENIZ YÜCEL

Den letzten lebenden Antisemiten, das kann man als Zwischenfazit der Debatte um Jakob Augstein festhalten, haben deutsche Journalisten um 1960 in Jerusalem gesichtet. Seither gilt: Hierzulande gibt es zwar, wie alle wissen und ganz schlümm finden, Antisemitismus, es gibt aber keine Antisemiten. Und wenn, dann sitzen diese irgendwo in Zwickau und Neukölln oder verstecken sich im Internet. Sie tragen schlecht sitzende Anzüge, riechen aus dem Mund und werden (hoffentlich) vom Verfassungsschutz beobachtet.

Jenseits der Vorstellungskraft deutscher Journalisten hingegen liegt es, dass einer der ihren Antisemit sein oder sich regelmäßig aus dem Fundus antisemitischer Denkfiguren bedienen könnte. (Was genau ist noch mal der Unterschied?) Einer, der Teilhaber einer namhaften Illustrierten ist, für das größte Onlinemagazin des Landes schreibt und aus Steuergründen oder auch nur spaßeshalber ein eigenes ,,Meinungsmedium" unterhält; einer, mit dem man im ,,Presseclub" sitzt und mit dem man schon über manches Kalte Buffet hergefallen ist – so einer kann kein Antisemit sein.


Zitat von: Wolleren am 19. Januar 2013, 01:00:00
Die Reaktion auf Frau Knoblochs Äußerung war landauf landab: "Wir wollen jüdische Leben in Deutschland!". War das etwa nicht die Antwort, die sich Frau Knobloch erhofft hatte? Doch! es geht ganz eindeutig um einen Antisemitismusvorwurf an alle Beschneidungsgegner, denn hat sich irgendjemand die Mühe gemacht, die "unzähligen Besserwisser" von den 2 oder 3 Nichtbesserwissern zu unterscheiden?

Ich kann deine Argumentation da nicht nachvollziehen. Objektiv behinderte ein Beschneidungsverbot jüdisches Leben, man kann darüber streiten wie gravierend das wäre. Dass es den Beschneidungsgegnern gerade darum geht und nicht etwa um den Schutz der Kinder, hat Knobloch nicht behauptet. Das wäre der Vorwurf eines antisemitische Motives.

ZitatEs gibt Juden, die vorschnell und unüberlegt mit dem Vorwurf des Antisemitismus zur Hand sind, auch gegenüber Menschen, die diese Verdächtigung nicht verdienen

Sicher richtig, aber nun wirklich kein Spezialität eben dieses Vorwurfes. Kritik ist eben oft auch unberechtigt, damit muss man umgehen können ohne gleich in Tränen auszubrechen oder sich verfolgt zu fühlen.

ZitatIch selbst würde diese Aufforderung zuerst an meine eigene peer-group richten, die ist dick genug besetzt.

Wer ist deine peer-group und was bedeutet dick besetzt?

Zitat von: http://hpd.de/node/14777 Nicht jeder dumme Antisemit erfordert unsere Aufmerksamkeit. Manchmal können wir einfach schweigen.

Die Juden könnten zu Antisemitismus häufiger schweigen wenn ihre Mitbürger Antisemitismus nicht als Problem der Juden, sondern als ihr eigenes Problem begreifen und mal selbst die Klappe aufmachen würden. Wobei das hier ja einige gemacht haben, aber solange nicht irgendeine jüdische Institution einen Skandal daraus macht interessiert es niemanden, wenn jemand wie Augstein dauernd antisemitische Ressentiments aufwärmt.

ZitatWie gesagt, bei einem Bevölkerungsanteil von mindestens 30% Antisemiten ist das Etikett seines Inhalts beraubt.

Wieso denn das bitte? Viele deiner Mitmenschen sind nun mal dumme Arschlöcher, gewöhn dich dran. Bei Rassismus, Sexismus, Homophobie etc. sind die Ergebnisse entsprechender Studien auch nicht angenehmer. Aber ist doch schon was, wenn immerhin nur noch eine Minderheit Antisemiten sind, über Jahrhunderte war es eine erdrückende Mehrheit.

ZitatUnd die Frage ist, ob man überhaupt noch religionskritische Positionen vertreten kann, ohne sich mittelbar einem verdruckst geäußerten Antisemitismusvorwurf ausgesetzt zu sehen. Man kritisiert Auswirkungen der Religion von über 4 Millionen Muslimen und 200.000 Juden in Deutschland, und welcher Kritik sieht man sich ausgesetzt?

Die Muslime haben aber deutlich weniger Probleme, mit der Beschneidung zu warten bis der Junge selbst darüber entscheiden kann. Für Juden kommt das ganz überwiegend nicht in Frage. Entsprechend unterschiedlich sind die objektiven Folgen. Als sachfremde Motivation spielen Ressentiments gegenüber Muslimen in der Debatte aber sicherlich mindestens eine ebenso starke Rolle wie Antisemitismus, allerdings sind die sozial akzeptierter.

ZitatEs würde mich bspw. nicht wundern, wenn immer weniger Leute Lust hätten, sich kritisch zu § 10 Abs. 1 Nr. 4 EStG äußern. Denn dazu wird sich "auch der erwähnte stabile Anteil von Antisemiten aus ganz anderen Motiven" äußern, weil durchaus nicht nur christliche Körperschaften öffentlichen Rechts von der Behandlung von Kirchensteuer als Sonderausgabe profitieren.

Das ist eben genau deshalb kein Thema für Antisemiten und sich als Islamkritiker tarnende Rassisten. Was meinst du denn, wie groß bei uns die Erregung über die Beschneidung von Jungen wäre, wenn sie auch zum Brauchtum der christlichen Kirchen gehören würde? Die wäre ausserhalb eines kleinen Kreises von Religionskritikern nicht existent, eben weil sich die Bescheidung dann nicht dazu eignen würde, auf Minderheiten rumzuhacken.


gesine2

Zitatnö, es ging doch gerade um die Definition von Antisemitismus
nö, Ridcully, um eine Folge von falschen bzw unpassenden Formulierungen, darauf abzielend, 'kleine verbale Lapsi' nicht unter 'Antisemitismus' einordnen zu müssen.

- Antisemitismus auch immer mit Zyklon-B etc. in Verbindung
- - statt 'Antisemitismus' eigentlich 'Genozid' (da ZyB unabhängig von Religion und 'Rasse' eingesetzt wurde)
- Die Judenverfolgung der Nazis hatte also nichts mit Antisemitismus zu tun
- - Statt 'Judenverfolgung' hätte 'Vernichtung vorgeblich unwerten Lebens' (-wie oben- und außerdem non sequitur)

letztlich ein durchschaubarer Versuch, zum millionsten Male (nicht von ihm alleine) die Idee zu propagieren, daß, solange es nicht wie im Dritten Reich zugeht, es ja kein Antisemitismus sein kann.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Belbo zwei

ZitatObjektiv behinderte ein Beschneidungsverbot jüdisches Leben....

....ich bin ja im grossen und ganzen Deiner Meinung, vorallem was Augstein und den latenten Antisemitismus betrifft,  hier fällt es aber schon schwer kein  ".....des Juden ansich?" anzufügen, die Beschneidungsdebatte ist da leider von beiden Seiten instrumentalisiet worden, und was Frau Knobloch, bei allem Respekt den ich für sie hege, da von sich gegeben hat war einfach nur dumm.

Cosmo Kramer

@ Gesine & Ridcully:

Ich akzeptiere, dass ihr eine andere Meinung vertretet und wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden.
Aber unterlasst es ab nun bitte, über meine Intention zu spekulieren (O-Ton Gesine: "letztlich ein durchschaubarer Versuch....").
Da kommt nichts Gescheites bei rum.....

Belbo zwei

Zitat von: Cosmo Kramer am 19. Januar 2013, 15:53:31
Da kommt nichts Gescheites bei rum.....

Das liegt allerdings nicht an Gesine........., ich weiss ja nicht wie alt Du bist, aber um Abstraktionsvermögen und einen heterogenen Denkansatz zu trainieren ist es eigentlich nie zu spät.............., ich habe hier in den letzten Jahren auch dazugelernt.

40_Fieber

Zitat von: Conina am 13. Januar 2013, 14:17:31

Übersicht, z.B.:
http://www.publikative.org/2013/01/04/was-hat-augstein-eigentlich-geschrieben/

Möllemann und Sarrazin wurde m. W. weniger um die Ohren gehauen.

Sarrazin wurde gar nichts um die Ohren gehauen. Jedenfalls nicht vom Broder, denn der ist ausgeprägt islamophob und steht auf Sarrazin. ;)


Man muß sehr aufpassen über wen man spricht. "Die Juden" gibt es nicht.

Was man Antisemitismus nennen darf wurde jedoch Broder bereits richterlich erklärt:

http://www.aufrecht.de/urteile/delikt-strafr/diffamierende-aussagen-die-einen-dritten-in-den-bereich-rechten-gedankenguts-ruecken-sind-rechtswidrig-lg-frankfuert-urteil-vom-1212006-az-2-03-o-48505.html?type=98

ZitatAuch ist die Grenze zur Schmähkritik hinsichtlich der Äußerung gemäß Ziff. 1 b) der einstweiligen Verfügung, der Kläger sei eine ,,Kapazität für angewandte Judeophobie", überschritten.

Mit dem Ausdruck, der Kläger sei eine ,,Kapazität für angewandte Judeophobie" wird diesem vorgeworfen, er habe eine besonders intensive judenfeindliche Einstellung. Das Wort ,,Judeophobie" bedeutet zwar wörtlich ,,krankhafte Angst" vor den Juden (vgl. Der Große Duden, Fremdwörterbuch), es wird jedoch auch synonym mit ,,Antisemitismus" gebraucht. Seit dem Erscheinen des Buches von Pierre-André Taguieff mit dem Titel ,,La Nouvelle Judéophobie" (Ed. Mille et Une Nuits, Paris, 2002) wird es insbesondere auch als Bezeichnung für eine neue Form der antijüdischen Einstellung benutzt, bei der sich Antisemitismus mit Antizionismus verbindet (vgl. ,,Die Zeit", Ausgabe 15/2002, erhältlich unter http://www.zeit.de/ archiv/2002/15/200215_frankreich.xml).

Vorliegend ergibt sich aus dem Kontext des Artikels, dass ,,Judeophobie" soviel wie ,,Antisemitismus" heißen soll. In diesem Sinne hat sich der Beklagte auch persönlich in der mündlichen Verhandlung geäußert. Ob allein die Bezeichnung eines Juden durch einen anderen Juden als Antisemiten im Rahmen einer Gesamtabwägung die Voraussetzungen einer Schmähkritik erfüllt, kann jedoch vorliegend dahingestellt bleiben. Bei der hier zu beurteilenden Bezeichnung als "Kapazität für angewandte Judeophobie" steht durch die Betonung des Wortes "Kapazität" und des Attributes  ,,angewandte" Judeophobie zur Überzeugung der Kammer die herabsetzende Äußerung und die Diffamierung der Person des Klägers - jenseits polemischer und überspitzter Kritik - im Vordergrund, zumal der Beklagte in seinem Artikel ausführt, dass er vorgehabt habe, sich diese beiden Kapazitäten für angewandte Judeophobie aus der Nähe anzusehen, aber leider wegen eines Malheurs kurzfristig habe umdisponieren müssen. Mit dieser - sarkastischen - Bezeichnung als "Kapazität" soll offenbar der Kläger als vermeintlich besonders großer Antisemit gekennzeichnet und erheblich diskreditiert werden. Es wird deutlich, dass der Beklagte den Kläger dadurch in seiner Ehre verletzen will. Auch das Vorhandensein eines Sachbezugs im weitesten Sinne vermag vorliegend den Vorwurf der Schmähkritik nicht auszuräumen. Das Verhalten des Beklagten stellt sich als eine bewußt diffamierende, das allgemeine Persönlichkeitsrecht und die Ehre des Klägers verletzende Meinungsäußerung, eine Schmähkritik, dar, für die sich der Beklagte nicht auf das Grundrecht der freien Meinungsäußerung nach Art 5 Abs. 1 GG berufen kann; insoweit geht der Ehrenschutz vor (vgl. OLG Frankfurt a.M., NJW-RR 1996, 1050, 1052 bezüglich der Äußerung: "Nazi").

Vor diesem Hintergrund sieht die Kammer auch keine Veranlassung, grundsätzlich zu klären, ob der Kläger tatsächlich ein Antisemit ist oder ob seine Äußerungen lediglich als Israel-kritisch zu sehen sind.


Nicht für Augsteins aber für Juden, die Israel oder sonst was kritisieren, gibt es die Shit-Liste:

http://www.masada2000.org/shit-list.html

Über 7000 sind drauf.

http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Selbsthass
http://kidmed*info/

sweeper

Zitat von: 40_Fieber am 27. Januar 2013, 09:42:25
Zitat von: Conina am 13. Januar 2013, 14:17:31

Übersicht, z.B.:
http://www.publikative.org/2013/01/04/was-hat-augstein-eigentlich-geschrieben/

Möllemann und Sarrazin wurde m. W. weniger um die Ohren gehauen.

Sarrazin wurde gar nichts um die Ohren gehauen. Jedenfalls nicht vom Broder, denn der ist ausgeprägt islamophob und steht auf Sarrazin. ;)


Man muß sehr aufpassen über wen man spricht. "Die Juden" gibt es nicht.

.....
Gibt es für deine Vermutung bezüglich Broder und Sarrazin einen stichhaltigen Beleg, den du hier verlinken könntest?
Die Sache mit Ken Jebsen und einem völlig sinnentstellend wiedergegebenen Broder- Zitat haben wir grad abgehakt. Es gibt ja in der taz ein Interwiew Broders mit Sarrazin...

Ach, die Juden gibt es nicht? Dann kann es natürlich auch keinen Antisemitismus geben.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

40_Fieber

Zitat von: sweeper am 27. Januar 2013, 10:03:42

Gibt es für deine Vermutung bezüglich Broder und Sarrazin einen stichhaltigen Beleg, den du hier verlinken könntest?
Die Sache mit Ken Jebsen und einem völlig sinnentstellend wiedergegebenen Broder- Zitat haben wir grad abgehakt. Es gibt ja in der taz ein Interwiew Broders mit Sarrazin...

https://www.google.de/webhp?sourceid=chrome-instant&ion=1&ie=UTF-8#hl=de&tbo=d&sclient=psy-ab&q=broder%20sarrazin&oq=&gs_l=&pbx=1&fp=242611fcb2aa9e94&ion=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.r_qf.&bvm=bv.41524429,d.Yms&biw=1280&bih=899

Kann jeder selbst googlen. Die touren sogar zusammen:

http://www.tagesspiegel.de/politik/tumult-bei-diskussion-proteste-gegen-sarrazin-in-london/3842770.html

http://www.tagesspiegel.de/politik/sarrazin-und-broder-in-london-einlassung-mit-arschloch-doppelarschloch-und-superarschloch/3846826.html

Nicht gewußt? Das geht schon Jahre so mit seiner Islamophobie:

http://www.fr-online.de/die-neue-rechte/-politically-incorrect--im-netz-der-islamfeinde,10834438,10835026.html

ZitatIm August 2005 trafen sich rund 60 Gleichgesinnte in einem Münchner Lokal zur Kennenlern-Party: Der Blog ,,Achse des Guten", den der Publizist Henryk Broder mit zwei Kollegen betreibt, lud zum ,,Pro-westlichen Heimatabend" (Foto links). Unter den Gästen: Stefan Herre (auf dem Foto rechts von Broder), Chef von PI, den Broder bis 2007 auch auf seiner Website empfahl. Zwar wurden Herre und Broder – dessen Polemik gegen Islam und ,,linksreaktionäres Gutmenschenpack" die PI-Fans verzückt – keine Freunde. Zumindest sind sie per Sie – auch in den mindestens 30 Mails, die sie 2010 und 2011 austauschten. Dass sie sich überhaupt so oft schreiben, überrascht: Broder distanziert sich bisher von PI. ,,Was Politically Incorrect macht, ist meine Sache nicht", sagte er in 3 Sat. Als eine Bekannte Herre damit konfrontierte, schrieb der: ,,Mit Broder telefonier und email ich ab und zu. Dass er öffentlich was anderes über PI sagt, naja, damit muss ich leben."
Auch Broders E-Mails sprechen nicht für große Distanz: Er bestellt Grüße an Geert Wilders oder bespricht mit Herre eine gemeinsame Veranstaltung mit Thilo Sarrazin. Umgekehrt fragt Herre den prominenten Autor um Rat. So schickte er ihm am 9. Februar 2011 den Link zu einer PI-Veröffentlichung mit den Worten: ,,So ok?" Broders Antwort: ,,prima. b" Nur das PI-Forum, schrieb er Herre vor drei Wochen, sei ,,unter aller Sau".
Gemeinsame Freunde sind auf Broders ,,Achse"dennoch willkommen: Jüngst ließ er Detlef Alsbach ausbreiten, wieso es in Deutschland ,,von Nachteil ist, Deutscher und von Vorteil ist", Türke zu sein. Alsbach ist Mitglied von Pro Köln – und Duzfreund von Herre.

Pro westlicher Heimatabend? Pro westlicher Heimatabend:

http://www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=1001&ref=0

http://www.politblogger.eu/jenseits-des-mainstream-antimoslemismus/

Großes Geheule, aber leider Tatsache:

http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/buergermeisterin-scheidt-verlaesst-die-deutsch-israelische-gesellschaft-1.397249#nachoben


Zitat
Ach, die Juden gibt es nicht? Dann kann es natürlich auch keinen Antisemitismus geben.

Natürlich gibt es nicht "Den Juden" oder "Die Juden". Das wäre ja noch schöner. "Die Juden" gabs ausschließlich bei den Nazis. Da gabs auch "Den Deutschen". Wer will sowas denn heute noch ernsthaft vertreten?
http://kidmed*info/

Belbo zwei

Wobei ich mich bei Augstein manchmal frage ob er bei der Israelkritik nicht einige ungelöste Herkunftsphobien und Schutzreflexe thematisiert...