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Lieber keine Kritiker - Berufungskommision ohne E. Ernst

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Begonnen von celsus, 31. Oktober 2012, 16:03:05

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celsus

ZitatLediglich Edzard Ernst ist bereit zu reden. Schließlich hat er Witts Studien bereits vor seiner Arbeit in der Berufungskommission kritisiert. Und auch die Entscheidung, die Wissenschaftlerin als Kandidatin zu akzeptieren, obwohl sie in der Strukturkommission saß, war zuvor gefallen. Demnach unterliegt auch dieser Punkt seiner Meinung nach nicht der Schweigepflicht. "Aus meiner Sicht ist das nicht statthaft", sagt Ernst. "Natürlich kenne ich die diesbezüglichen Regeln der Uni Zürich nicht im Einzelnen. An jeder Uni, an der ich angestellt war, wäre das jedoch eine grobe Verletzung der Regeln."

Eine Meinungsäußerung als Vertrauensbruch?

Diese Äußerungen dagegen betrachtet der Dekan der Medizinischen Fakultät, Klaus Grätz, nun wiederum als Regelverletzung. Er wirft Ernst vor, einen Vertrauensbruch begangen zu haben, weshalb er aus der Kommission ausscheiden soll, berichtet der Experte von der University of Exeter.

"Die Mitgliedschaft in einer Berufungskommission darf niemanden an der freien Meinungsäußerung hindern, solange diese nicht die Arbeit der Kommission betrifft", sagt Ernst. Falls man das in Zürich anders sieht, hätte man ihm dies mitteilen müssen. "Dann wäre ich der Kommission wohl niemals beigetreten."

Er hat nun den Verdacht, dass man seinen Ruf als prominenten Kritiker der alternativen Heilverfahren benutzen wollte, um jemanden für den Lehrstuhl holen zu können, der den aufgestellten hohen Ansprüchen gar nicht genügt. Anschließend hätte man sich dann darauf berufen können, immerhin sei Edzard Ernst Mitglied der Kommission gewesen.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/alternative-heilverfahren-an-hochschulen-wissenschaft-in-homoeopathischen-dosen-1.1511199
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Sir David Attenborough

Hallo zusammen,

ich bin gerade in der SZ über folgenden Artikel gestolpert: http://www.sueddeutsche.de/wissen/alternative-heilverfahren-an-hochschulen-wissenschaft-in-homoeopathischen-dosen-1.1511199

Eine alte Bekannte (http://psiram.com/ge/index.php/Claudia_Witt) hat sich im schönen Zürich für den Posten als Lehrstuhlinhaberin für Naturheilkunde beworben. Besonderheit ist hier, dass diese Abteilung der Uni Zürich nicht von Lobbygruppen oder ähnlichem gesponsort ist, wie anderswo durchaus üblich.

Kurzum, Herr Ernst und Andere erachten Frau Witt als nicht geeignet für den Posten, aufgrund ihrer Herangehensweise und Auswertung ihrer Arbeiten. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass die gute Frau in Zürich in der Strukturkommission saß und dennoch als Bewerberin akzeptiert wurde. Da sich die Berufungskommission in Schweigen hüllt und Herrn Ernst wegen seiner offenen und ehrlichen Meinung seitens des Dekanats der Medizin der Rücktritt nahegelegt wurde, hat er jetzt seinen Posten in der Berufungskommission aufgegeben, da er keine Lust hat, dass sein guter Name missbraucht wird, um ungeeignetes Personal auf diesen Posten zu setzten.


Schönen Gruß

Sir David Attenborough

P.S. Liebe Admis und Autoren, ich denke der Artikel wäre durchaus einen eigenen Blogeintrag wert.
Der Schusswaffenexperte im Forum

Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen.

Tezcatlipoca

Der Lehrstuhl müsste im Falle des Falles umbenannt werden, etwa in "Lehrstuhl für angewandten Hokuspokus".
Ich hoffe aber, dass dieser Kelch an der Uni Zürich vorübergeht.

Edzard Ernst hat die einzig richtige Konsequenz gezogen, meine Hochachtung!

EDIT: ich sehe gerade: http://forum.psiram.com/index.php?topic=9928.0;topicseen
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

YorkTown

Ja, wäre er. Nur, wer schreibt? Freiwillige vor!  ;D