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Zebrafische mit genetisch bedingter "ADHS"

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Begonnen von P.Stibbons, 19. September 2012, 16:27:02

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P.Stibbons

http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/adhs_gen_macht_fischlarven_hyperaktiv_202602.html?utm_medium=twitter&utm_source=Innovations-Report

Zitat...Im Fokus: Das Latrophilin 3-Gen

,,Latrophilin 3 steht schon länger im Verdacht, für die typischen ADHS-Merkmale mitverantwortlich zu sein. Allerdings weiß man bisher noch nicht allzu viel über seine Rolle innerhalb der physiologischen Prozesse des Nervensystems"

...Darüber hinaus sei das Gen als eines von insgesamt 86 Risiko-Genen identifiziert worden, die im Verdacht stehen, eine Drogenabhängigkeit auszulösen. Drogenabhängigkeit findet sich überdurchschnittlich häufig bei ADHS-Patienten...

ZitatExperimente an Zebrafisch-Larven

Um die Funktion von Latrophilin 3 bei der Entwicklung der ADHS-Symptome besser zu verstehen, haben Lesch und Wissenschaftler des Instituts für Neurobiologie im französischen Gif-sur-Yvette mit Zebrafisch-Larven experimentiert. ,,Zebrafische sind in der Wissenschaft inzwischen Standard, um die genetischen Grundlagen der Gehirnentwicklung und des Verhaltens zu untersuchen", erklärt Lesch.

Die Forscher haben in ihren Experimenten das lphn3-Gen während einer bestimmten Phase der Entwicklung blockiert und anschließend das Verhalten der Fischlarven untersucht. Dabei konzentrierten sie sich zunächst auf die Bewegungsaktivität der Larven als leicht messbarer Ausdruck einer motorischen Unruhe.

Die Ergebnisse

Das Ergebnis: ,,Wir beobachteten eine signifikante Steigerung der Schwimmdistanzen und der durchschnittlichen Geschwindigkeit bei diesen Fischlarven im Vergleich zu einer Kontrollgruppe", schreiben die Autoren. Dieser Effekt ließ sich auch während der Schlafphasen in der Nacht nachweisen – so wie auch menschliche ADHS-Patienten im Schlaf Hyperaktivitätssymptome zeigen können.

...
Bei den Zebrafisch-Larven eingesetzt, zeigte Methylphenidat ähnliche Ergebnisse: Die Larven schwammen bei weitem nicht mehr die Distanzen, die sie zuvor zurückgelegt hatten. Auch ihre Geschwindigkeit nahm deutlich ab – bis auf das Maß von ,,normalen", unbehandelten Larven...

Originalpublikation:

The ADHD-susceptibility gene lphn3.1 modulates dopaminergic neuron formation and locomotor activity during zebrafish development; M Lange, W Norton, M Coolen, M Chaminade, S Merker, F Proft, A Schmitt, P Vernier, K-P Lesch and L Bally-Cuif. Molecular Psychiatry 2012, 17:946-54, doi:10.1038/mp.2012.29.

http://www.nature.com/mp/journal/v17/n9/full/mp201229a.html
Zitat
The behavioral phenotype can be rescued by the ADHD treatment drugs methylphenidate and atomoxetine. Together, our results implicate decreased Lphn3 activity in eliciting ADHD-like behavior, and demonstrate its correlated contribution to the development of the brain dopaminergic circuitry.

http://www.nature.com/mp/journal/v17/n9/fig_tab/mp201229f4.html

http://www.nature.com/mp/journal/v17/n9/suppinfo/mp201229s1.html

Binky

Haben die auch eine erhöhte Komorbidität mit Legasthenie?

P.Stibbons

ZitatDabei konzentrierten sie sich zunächst auf die Bewegungsaktivität der Larven als leicht messbarer Ausdruck einer motorischen Unruhe.

Der Tanz der Zebrafische oder irgendwas Adäquates zur Fisch-Sign-Language wurde meines Wissens noch nicht untersucht.  :grins


edit:

Bemerkenswert, dass nicht nur MPH sondern auch Atomoxetin (Strattera) getestet wurde und offenbar auch gut wirkt.
Allerdings stand die motorische Unruhe allein im Fokus.