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GBS: Sammelband Grundrechte für Menschenaffen erschienen

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Begonnen von P.Stibbons, 18. April 2012, 17:15:29

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P.Stibbons

www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/sammelband-grundrechte-fuer-menschenaffen-erschienen

ZitatIm vergangenen Jahr wurde der "Ethik-Preis der Giordano-Bruno-Stiftung" an die beiden Initiatoren des "Great Ape Project", Paola Cavalieri und Peter Singer, verliehen. Der vor wenigen Tagen im Alibri Verlag erschienene Band 4 der gbs-Schriftenreihe dokumentiert den Festakt vom 3. Juni 2011 in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt, der in den Medien und in der Politik für viel Aufruhr sorgte...
Zitat
...In den 1990er Jahren war der international renommierte Bioethiker zum Opfer einer Rufmordkampagne worden, die in dieser Form wohl nur in Deutschland stattfinden konnte. Sie hatte zur Folge, dass der "linke Utilitarist" Singer, der sich wie kaum ein anderer Gegenwartsphilosoph für die Bekämpfung der globalen Armut einsetzt, als "rechter Killerphilosoph" verunglimpft wurde. Eine rationale Debatte seiner Argumente konnte unter diesen Umständen nicht stattfinden. Die Nachwirkungen dieses Skandals waren noch 2011 spürbar: So versuchte der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, der CDU-Politiker und radikale Abtreibungsgegner Hubert Hüppe, den Festakt der Giordano-Bruno-Stiftung im letzten Moment noch zu verhindern...
Zitat
...Im Zentrum der Beiträge stehen allerdings die Interessen unserer nächsten tierlichen Verwandten: Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans sollten, so die Forderung des "Great Ape Project", in Freiheit leben können und vor Folter geschützt sein. Durch die Einführung solcher Grundrechte für Menschenaffen soll nicht zuletzt auch die "sakrosankte Trennlinie zwischen Mensch und Tier" überwunden werden, wie es Colin Goldner in seiner Laudatio ausdrückte,  – eine der großen Schnittmengen zwischen evolutionärem Humanismus und internationaler Tierrechtsbewegung...

Belbo zwei


P.Stibbons


Ratiomania

Zitat2093 initiierten die Philosophen Menschenaffen Macouri Ukela und Rosa Camiti das Great Life Project, das für Lebewesen einige jener Privilegien einfordert, die bisher nur für Menschenaffen gelten:

Recht auf Leben, Recht auf Freiheit und ein Verbot von Geringschätzung.

Augenmaß ist also gewahrt, denn niemand fordert ein Recht auf Bildung für Wirbeltiere, ein Wahlrecht für Wirbellose, Datenschutzregeln für Pilze oder ein Mindestalter für Sex unter Pflanzen. Unterstützt von renommierten Biologen macht sich das Great Life Project dafür stark, die ,,Gemeinschaft der Gleichen" zu erweitern.

Es würde somit als strafbares Unrecht gelten, Lebewesen in medizinischen Experimenten zu schädigen, sie in Gefangenschaft unter unwürdigen Bedingungen zu halten, zu Tode zu richten oder ihren Lebensraum zu zerstören. Da Lebewesen über DNA verfügen, mit anderen Wesen wechselwirken und Gene in die Zukunft tragen können, sollen sie als Personen anerkannt und als Individuen respektiert werden.

Die Forderung nach elementarer Gleichstellung der Lebewesen setzt einen Trend fort, der allgemein in der Geschichte der Hominidae erkennbar ist: Anfangs bezogen sich ethische Empfindungen fast ausschließlich auf Menschen, danach auf Nazis, später auf die Mitglieder einer Religion, schließlich (mit dem Great Ape Project) auf alle Menschenaffen. Warum sollten wir hier haltmachen und die Interessen stoffwechsel- und fortpflanzungsfähiger DNS-Carrier ignorieren, bloß weil sie keine Menschenaffen sind?

Wir meinen, dass der historische Moment gekommen ist, um nach Nationalismus, Rassismus, Sexismus und Speziesismus auch die Schranke des ,,Sentienceismus" zu überwinden, der die Diskriminierung von Lebewesen aufgrund ihrer Empfindungsfähigkeit rechtfertigt. (Selbstverständlich ist dabei die Grenzziehung zwischen Leben und komplexen chemischen Verbindungen auf der einen und dem Rest der Materie auf der anderen Seite künstlich: Auch die Anwesenheit anderer Komplexitätsstufen müssen in einer fairen ethischen Güterabwägung berücksichtigt werden.)

Wie im Falle ,,unmündiger" Pflanzen, die nicht für sich selbst sprechen können, sollten Rechtsansprüche von Lebewesen durch Sachwalter vertreten werden. Auf dem Mars und der Mondkolonie wurden dazu bereits Gesetzesentwürfe erarbeitet. Die Cheeta-Unser-Charlie-Stiftung unterstützt derartige Bestrebungen, da sie sich folgerichtig aus den Prämissen des evolutionären Hominidaeismus ergeben:

Wir Bewusstseinshabenden sind eben nicht die ,,Krone der Schöpfung", sondern evolutionär entstandene Organismen wie andere auch. Wir sind ,,Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will" (A. Schweitzer). Das sollte sich in einem verantwortungsvolleren Umgang mit der nichtemfindsamen Teil unserer Verwandschaft niederschlagen – und speziell in unserem Verhältnis zu jenen Lebewesen, mit denen wir unsere Evolutionsgeschichte seit Jahrmillionen teilen.

Bin dafür!

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Ratiomania am 18. April 2012, 18:23:37

Zitat
Auch die Anwesenheit anderer Komplexitätsstufen müssen in einer fairen ethischen Güterabwägung berücksichtigt werden.)

Bin dafür!

Ich nicht. Da brauch ich ja schon einen Juristen beim Händewaschen.

Ratiomania

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 18. April 2012, 18:32:06
Zitat von: Ratiomania am 18. April 2012, 18:23:37

Zitat
Auch die Anwesenheit anderer Komplexitätsstufen müssen in einer fairen ethischen Güterabwägung berücksichtigt werden.)

Bin dafür!

Ich nicht. Da brauch ich ja schon einen Juristen beim Händewaschen.

Sentienceist!  >:(


Außerdem besteht gar kein rationaler Grund dir die Hände zu waschen.

Dein Bedürfnis von Sauberkeit muss hinter dem Anwesenheit von Dreck und vorallem dem Bedürfnis der Bakterien, Wurmeier u.ä. an ungestörten Lebensraum & Recht auf Leben etc. hintendranstehen.

Dein Interesse an Nicht-Infektion mit diversen Krankheitserregern wird dadurch gechützt das du ein Immunsystem hast. Dem ist es erlaubt zu töten oder den Pathogenen den Lebensraum sauer zu machen, da es ebenso wenig ein Bewusstsein hat!


BÄM!

Ratio 1 : Dr. 0  :-*


Ratiomania

Offener Brief an die Giordano-Bruno-Stiftung und die Initiatoren des "Great-Ape-Project" eines besorgten Tierrechtlers.



Sehr geehrte Giordano-Bruno-Stiftung, liebe Initiatoren und Unterstützer des "Great-Ape-Project"!

Mein Herz hüpfte vor Freude, als ich von einem Projekt zur längst überfälligen rechtlichen Gleichstellung aller Menschenaffen erfuhr!

Leider, bin ich nun doch etwas enttäuscht und mir kommen große Zweifel, ob Ihnen wirklich am Wohlergehen und wahrhaftiger Gleichstellung unserer Brüder, Schwestern, Cousins und Cousinen sowie Großcousins und Großcousinen gelegen ist und sie nur oberflächliche Tier"schützer" - mit unbewussten speziestischen Tendenzen - sind.

Ihre tendenzielle Richtung ist goldrichtig und vollkommen rational.

Die Forderungen nach den Grundrechten wie Recht auf Leben, Recht auf Freiheit und ein Verbot der Folter kann man als grundvernünftiger Mensch nur begrüßen.

Dennoch beschlich mich ein schlechtes Gefühl.

Ich las mir nochmal ihre Informationsbroschüre aufmerksam durch... plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen:

Zitat[...]Unterstützt von renommierten Primatologen macht sich das Great Ape Project dafür stark, die ,,Gemeinschaft der Gleichen" zu erweitern. Es würde somit als strafbares Unrecht gelten, Menschenaffen in medizinischen Experimenten zu schädigen, sie in Gefangenschaft unter unwürdigen Bedingungen zu halten, zu Tode zu richten oder ihren Lebensraum zu zerstören. Da Menschenaffen über ein Bewusstsein verfügen, sich mental in andere Wesen hineinversetzen und in die Zukunft denken können, sollen sie als Personen anerkannt und als Individuen respektiert werden. Die Forderung nach elementarer Gleichstellung der Menschenaffen[...]
Zitat aus: http://www.giordano-bruno-stiftung.de/files/menschenaffen.pdf

Hier ist nur die Rede von aktiven Gräuel gegen Unsergleichen. Eine rationale Ethik wäre aber unvollkommen wenn diese nur aus Verboten bestünde.

Ich möchte das grundlegende Problem anhand von drei einfachen Beispielen kurz erläutern:

- Es kommt auf einer Straße zu einem Unfall. Drei Homo sapiens sind schwer verletzt. Aber keiner der nachfolgenden Autos hält an und holt Hilfe...

- Wegen Nahrungsmangel (durch natürliche Ursachen) im Naturreservat leidet eine Gorillaherde Hunger...

- Ein Bonobomännchen leidet unter starken Endoparasitenbefall im Hodensack und kann wegen Schmerzen nicht mehr am fröhlichen Treiben der restlichen Gruppe teilnehmen...

In allen drei Beispiel wurde das Recht auf Leben, das Recht auf unzerstörten Lebensraum und das Verbot von Folter eingehalten!

Als echte rationale Tierrechtler und evolutionäre Humanisten muss Verhinderung von unnötigen Leid von empfindsamen Wesen immer unser höchstes Gebot sein. Speziell unserer näheren Verwandschaft.

Deshalb muss auch das Recht auf eine angemessene Menge an Nahrung und eine medizinische Versorgung in die Forderungen miteinbezogen werden.

Das sie das nicht sind, kann ich mir wegen Ihrer geballten intellektuellen Kapazitäten und Fähigkeiten nur damit erklären, dass bei Ihnen immer noch unbewusste speziesistische Prinzipien und Muster - womöglich durch das Aufwachsen in einer durch und durch von Speziesismus geprägten Umwelt - wirken und Ihrer ansonsten mustergültige Ethik den Hauch von Verlogeneheit umgibt.

Dies ist aber ein Fehler, der mit großer Leichtigkeit wiedergutzumachen ist.

Deshalb meine Forderung:

Ergänzen Sie die Grundrechte der Menschenaffen auf Ernährung und medizinische Versorgung  und weisen sie explizit darauf hin!


Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Binky

Wahlrecht für Schimpansen!

....dann sollen die bitte aber auch Steuern zahlen ....

Ratiomania

Zitat von: Binky am 18. April 2012, 20:40:23
Wahlrecht für Schimpansen!

....dann sollen die bitte aber auch Steuern zahlen ....

Das ist eindeutig ein speziesistischer Strohmannmenschenaffe!

Zitat[...]Augenmaß ist also gewahrt, denn niemand fordert ein Recht auf Bildung für Bonobos, ein Wahlrecht für Gorillas, Datenschutzregeln für Schimpansen oder ein Mindestalter für Sex unter Orang-Utans.[...]

Binky

Wieso eigentlich nur Menschenaffen?! Warum keine Meerkatzen, Makakken oder sogar Lemuren?

Wolleren

NatürlichSelbstverständlich gehören Menschenaffen in die GKV, und der Leistungskatalog wird entsprechend ihren Bedürfnissen (paläo-altes Wissen!) erweitert. Aber dieses Thema ist genauso wie das angebliche Problem der Bereitstellung von Lebensmitteln ein Pesudoproblem, das sich in Luft auflöst, wenn das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt ist. Denn dieses steht rechtmäßig auch unseren Vettern zu.
Dadurch wird ihnen auch die notwendige Teilhabe - und nicht nur am neidisch erwähnten Bonobo-Treiben - ermöglicht. Menschenaffen sollten zudem Wahl haben, ob sie in ihrem natürlichen Lebensraum oder in menschlicher Gesellschaft, bspw. bei Anthroposophen - das sollte wegen Karma und so eigentlich gut funktionieren - ihr Leben verbringen wollen.  Die Anthroposophen könnten sich dann in Anthropaposophen oder Anthraposophen oder Apospacken umbenennen, das würde der Entwicklung ihrer karmischen Lehre gewiss einen richtigen Schub bringen.

Warum man den Schutz der Urwälder ausgerechnet über Rechte von Menschenaffen erreichen will, kann ich mir nur so erklären, dass man sich der Zahl und Finanzkraft von Tierschützern versichern will. Und Juristen zum Heulen bringen will.
Wenn aber erst einmal das BGE da ist, braucht es keine Juristen mehr. Und die Menschen verbringen ihre Zeit mit Tierschutz. Oder sie können sich mit der Verbreitung politisch korrekter Sprache hinsichtlich Menschenaffen befassen:

  • natürlicher Lebensraum (herablassend!) ->  Verbreitungsgebiet.
  • Menschenaffen -> haarig Benachteiligte, Armlängenherausgeforderte.
  • Mensch -> BGE-Empfänger
  • Bonobo -> BGE-Empfänger (Diskriminierungsgefahr!)
  • Tarzan -> Tiernazi
  • Barbara Rütting -> Geierwally