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Mark Twain und der Schrecken der deutschen Sprache

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Begonnen von rincewind, 01. Dezember 2011, 12:09:21

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rincewind

ZitatAus Obigem geht hervor, daß die deutsche Sprache einer Reform bedarf. Ich erlaube mir einige Vorschläge zu diesem Zwecke zu machen.

1) Man gebe dem Zeitwort einen Platz weiter oben, so daß man es mit dem bloßen Auge deutlich erkennen kann.

2) Man organisiere den Artikel und verteile ihn nach den Geschlechtsverhältnissen, wie es Gottes Wille ist.

3) Man schaffe die endlos langen zusammengesetzten Wörter ab oder man schreibe vor, daß sie stückweise geschrieben werden, mit Erholungspausen dazwischen. Geistige Speise ist wie andere auch; man genießt sie angenehmer mit dem Löffel als mit der Schaufel.

4) Es soll darauf gehalten werden, daß der Schreiber aufhört, wenn er mit seinem Satz und Vortrag zu Ende ist und daß er nicht noch ein unnötiges ›gewesen zu sein haben würden‹ und dergleichen anhängt.

5) Auf die Anwendung von Parenthesen ist die Todesstrafe zu setzen.

6) Für die Beschreibung aller Arten von geräuschvollen Dingen müssen einige kraftvolle englische Wörter eingeführt werden.

Am besten wäre es vielleicht, von der ganzen Sprache nur die Wörter Schlag, Zug und Also, nebst den an die ersten beiden anzuhängenden Wörtern beizubehalten; das würde die Sprache wesentlich vereinfachen.

Nach meiner Erfahrung braucht man zum Erlernen des Englischen 30 Stunden, des Französischen 30 Tage, des Deutschen 30 Jahre. Entweder reformiere man also diese Sprache, oder man lege sie zu den toten Sprachen, denn nur die Toten haben heutzutage noch Zeit genug, sie zu erlernen.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,800811,00.html


zwingenberger

Samuel Langhorne Clemens, aka Mark Twain, wäre heute einer von unserer Feldpostnummer. Nicht wegen der "schrecklichen deutschen Sprache", aber z.B. wegen des "Yankee aus Connecticut an König Artus' Hof". Unbedingt lesen!

Conina

Bei Huck Finn geht´s auch größtenteils um Scharlatane.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Tezcatlipoca

Der alte Witzbold hätte fordern sollen, dass im Englischen zusammengehörende Wörter auch zusammengeschrieben werden, damit der arme Ausländer nicht lange herumrätseln muss.
Außerdem gehört es sich, dass Wörter unterschiedlicher Schreibweise auch unterschiedliche Aussprache haben, also nicht wie im Englischen... ::)

"Bummel durch Europa" ist köstlich geschrieben, und, man muss es ihm lassen, er nimmt nicht nur Nichtamerikaner auf den Arm.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

NuEM

Kann den nicht mal einer anchanneln (sagt man das so), damit er ein paar Simpsons-Folgen schreiben kann? Die neueren Staffeln sind alle nicht so der Hit.

rincewind

Zitat von: NuEM am 05. Dezember 2011, 14:30:48
Kann den nicht mal einer anchanneln (sagt man das so), damit er ein paar Simpsons-Folgen schreiben kann? Die neueren Staffeln sind alle nicht so der Hit.

Das ist mal so ne richtig gute Idee!

71hAhmed

Zitat von: rincewind am 05. Dezember 2011, 14:36:13
Zitat von: NuEM am 05. Dezember 2011, 14:30:48
Kann den nicht mal einer anchanneln (sagt man das so), damit er ein paar Simpsons-Folgen schreiben kann? Die neueren Staffeln sind alle nicht so der Hit.

Das ist mal so ne richtig gute Idee!

Ich fürchte, dass der gute, so er denn einer jenseitigen Existenz teilhaftig geworden sein sollte, besseres zu tun hat, als im Verein mit grenzdebilen Möchtegernengeln, transzendenten Weltverschlimmbesserern und aufmerksamkeitssüchtigen Ahnen am Anstaltschannelphon auf einen Anruf zu warten.
Andererseits wäre ich natürlich gespannt auf seine Bemerkungen zum Thema "Jenseitsruhestörung aus nichtigem Anlass"