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Indiba Activ Therapie (Tecartherapie)

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Begonnen von jsm, 19. Dezember 2011, 01:29:28

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jsm

Hallo zusammen,

nachdem ich sonst immer nur die Artikel hier lese, muss ich heute mal gezielt nachfragen.
In der Ausgabe vom 17.12.2011 der Tageszeitung "Die Harke" wird in einem halbseitigen Artikel über ein Medizin-Technik Unternehmen (SLE Germany GmbH, Inh. Marco Winkelmann) berichtet, das vom Landkreis Nienburg/Weser einen Zuschuss von 14.100 Euro als Förderung einer Geschäftsidee (?) zum Vertrieb von Schmerz-Therapie Geräten. Die Indiba-Activ-Schmerztherapiegeräte arbeiten mit 448 kHz Hochfrequenz (?) und sollen durch kapazitive oder resistive Elektroden völlig nebenwirkungsfrei die manuelle Therapie unterstützen. Ich bin nun kein Fachmann, aber für mich stinkt das zum ESO-Himmel. Leider habe ich weder über Esowatch noch Google etwas Kritisches über diese Therapieform oder dessen Vertreiber gefunden. Kennt jemand dieses Verfahren oder den Unternehmer (www.sle-germany.de)?

Gruß, JSM

Nogro

Hab mal die pdf-Datei http://www.indiba-germany.de/fileadmin/pdf/Informationsbroschuere.pdf überflogen, etwas komisch ist es schon. Eigentlich sollte bei einer Leistung von 450VA schon eine (thermische) Wirkung da sein, dann wird aber von "nicht-thermischen Wirkung" geschrieben, 450W für "Biostimulation" ist aber etwas viel, letztendlich kann die Energie ja doch nur in Wärme umgewandelt werden. Es ist aber auch möglich, dass die 450VA nur eine Scheinleistung sind und einer wesentlich geringeren Wirkleistung entsprechen. Dafür spricht die geringe Frequenz und die kapazitive Kopplung an das Gewebe.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

jsm

Ich habe eher Probleme mit den Aussagen von http://www.indiba-germany.de/index.php?id=34 wie z.B.:
ZitatBiostimulation bedeutet eine nicht-thermische Wirkung im Gewebe und den Zellen. Die 448 kHz Frequenz ruft eine Biostimulation im Gewebe hervor, die:
- Bewegungen in der extrazellulären Matrix erzeugt
- Eine Stärkung der Zellen bewirkt
- Den Zellstoffwechsel fördert

Vaskularisation unterstützt die Biostimulation durch:
- verstärkte Mikrozirkulation im Gewebe und stärkere Vasodilatation
- verbesserten Blutfluss
- Versorgung der Zellen und des Gewebes mit Sauerstoff
- Entwässerung des Gewebes
- Und zudem gesteigerten Zellstoffwechsel

Hyperaktivierung unterstützt die Biostimulation und Vaskularisation:
- Enorme Steigerung des Zellstoffwechsels
- Entgiftung des Gewebes, Entsorgung von Giften
- Veränderung des Gleichgewichts im Gewebe zur Bekämpfung der Fibrose und Aktivierung der endogenen Mechanismen zur Zellregeneration

und etwas weiter unten:
ZitatDie thermische und nicht-thermische Wirkung von INDIBA®  in Kombination mit den manuellen Methoden fähiger Fachleute fördert die körpereigenen Heilungskräfte, um beschädigte Zellen zu erneuern.
Das heißt für mich, ohne die manuellen Methoden der fähigen Fachleute wirkt das Ding überhaupt nicht, und damit kann man es getrost weglassen, oder?
Was mich aber noch so stutzig macht, ist die Tatsache, das die INDIBA-Therapie eine Erweiterung der Tecartherapie sein soll, die schon seit Jahren erfolgreich eingesetzt wird. Ich finde aber nirgendwo kritische Aussagen über die Tecartherapie, ist somit doch alles gut?

Nogro

Offensichtlich ist dann doch eine thermische Wirkung vorhanden, zusammen mit ein bisschen Massage und Hokuspokus halte ich das für nicht so problematisch (Hokuspokus mal ausgenommen), von der rein medizinischen Seite habe ich allerdings keine allzugroße Ahnung. Eigenartig ist aber die niedrige Frequenz, die einem effektiven Wärmeeintrag entgegen steht.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

jsm

Für "problematisch" halte ich den Preis zwischen 17.000 und 38.000 Euro für ein Therapiegerät (laut Zeitungsbericht), das im besten Fall tatsächlich die Temperatur im Gewebe ein wenig anhebt. Das lässt sich deutlich billiger machen. Das Geld müssen sich die Anwender ja beim Kunden wieder reinholen und demnach wird eine Sitzung entsprechend teuer sein.
An wen kann man sich wenden, um die Wirksamkeit solcher Geräte beurteilen zu lassen? Müssen die Geräte nicht eine Freigabe für medizinische Verwendung beantragen (wo?) und wenn ja, muss nicht auch eine Wirksamkeit nachgewiesen sein?