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Telepolis oder Koppnews?

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Begonnen von cohen, 18. März 2011, 09:14:54

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cohen

ZitatDer ARD-Korrespondent in Japan, Robert Hetkämper, ist hingegen der Überzeugung, dass hier Menschen verheizt werden. Für gefährliche Arbeiten würden von Tepco gerne Obdachlose, Gastarbeiter, Arbeitslose und sogar Minderjährige ausgebeutet werden. Sie würden als "Wegwerfarbeiter" bezeichnet, weil sie, wenn sie zu stark radioaktiv belastet sind, entlassen würden. Hetkämper habe mit einem Arzt gesprochen, der dies bestätigt habe. Diese "grausame Geschichte" passiere nicht nur jetzt, sondern schon seit Jahrzehnten. Und sie erinnert, wie die WDR-Kommentatorin sagt, an die Hunderttausende von Liquidatoren, die in der Sowjetunion für den Bau des Sarkophags um den Tschernobyl-Reaktor eingesetzt und geopfert wurden. Seltsam ist dies in Japan, wenn man dort Menschen verheizt, obgleich man sonst gerne auf Roboter setzt, die in Fukushima aber nicht vorhanden zu sein scheinen.

Ob die Information stimmt oder nicht, so ist doch klar, dass die Verantwortlichen, die mit dem Betrieb von AKWs reich wurden und sich um Sicherheitsbelange wenig scherten, letztlich nicht verantwortlich sind, sondern andere schicken, die sich in Gefahr begeben müssen – und die auch die Menschen dafür als Geisel nehmen. Auch in Deutschland haftet schließlich jeder Steuerzahler für die Risiken, die von AKWs ausgehen, weil der ansonsten so gepriesene freie Markt hier nicht existiert, es also keinen Versicherer gibt. Konzerne und Politiker übernehmen keine Verantwortung, aber sie nehmen alle in die Pflicht.

Chili

Wir könnten mal den ganzen Stuss,den die Japan-VZler von sich geben,sammeln.Vielleicht ergibt das in der Nachschau ezwas für den Blog.Ansonsten zu dem Zeug:no further comment....


cohen

Geschmacklosen Post gelöscht.

johko

"Ich habe einen Kernreatorschrein im Schlafzimmer und verbinde mir jeden Abend die Augen, bevor ich die heilige Betonkuppel anbete und für eine strahlende Zukunft bitte."
"Ich erwarte eigentlic, xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx."
Über Geschmack läst sich im Prinzip streiten. Die zweite Aussage ist zumindest historisch korrekt abgeleitet und damit sehr ernst zu nehmen.
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Keine blöden Witze über Suizide und ulkige Japaner bitte. Wenn du dich über kulturelle Unterschiede lustig machen willst und Leute öffentlich zum Selbstmord auffordern möchtest, gehe bitte in ein anderes Forum! Ich glaube es hackt. cohen


cohen

Zitat von: johko am 18. März 2011, 10:05:56
"Ich habe einen Kernreatorschrein im Schlafzimmer und verbinde mir jeden Abend die Augen, bevor ich die heilige Betonkuppel anbete und für eine strahlende Zukunft bitte."

Die Signatur hat andere Gründe. Mir wurde sinngemäß Anbetung von Kernenergie vorgeworfen. Dieser Satz ist eine Replik darauf.

cohen

Dieser Blogbeitrag wurde übrigens begeistert aufgenommen:

http://twitter.com/telepolis_news/status/48649822714073088

Zitat @telepolis_news  Telepolis
Die Helden von Fukushima: Obdachlose, Gastarbeiter und Arbeitslose?: Der ARD-Korrespondent in Japan untergräbt... http://twurl.nl/ygoj4b
vor 2 Stunden via twitterfeed Als Favorit markieren Retweet Antworten
Retweetet von suchenwi und 20 anderen

 

Graf Zahl

http://www.blogspan.net/presse/neue-oz-kommentar-zu-japan-atom/mitteilung/207116/
Zitat
Osnabrück (ots) – Harakiri, Samurai

Harakiri, Samurai, Kamikaze und Bushido, der Weg des Kriegers: Solche Begriffe verbinden viele mit der japanischen Kultur. Auch und gerade jetzt, wenn im Kraftwerk Fukushima 50 letzte Mitarbeiter gegen Flammen und Strahlung kämpfen, in der Gewissheit, dass sie, wenn nicht sofort, in zwei oder 20 Jahren durch die Folgen der Radioaktivität ihr Leben verlieren.

Die japanischen Begriffe sind im Westen bekannt, weil sie beeindrucken. Sie haben mit Mut zu tun sowie mit dem Tod, oftmals dem selbst gewählten aus Tapferkeit im Dienste einer höheren Sache. Den Einsatz der Techniker in Fukushima in dieser Tradition zu sehen romantisiert die Lage allerdings ein wenig. Auch in Brasilien oder Frankreich würden die Mitarbeiter kaum komplett kopflos davonlaufen. In der Ukraine blieben sie ebenfalls, als 1986 in Tschernobyl nichts mehr zu retten war.

Eher dürfte es so sein wie auf einem sinkenden Schiff: Der Kapitän geht als Letzter von Bord, oder begleitet seinen früheren Stolz in die Tiefe hinab. Dieser Ehrenkodex ist global und nicht spezifisch japanisch. Klischees führen hier in die Irre. Es ist ein grausamer und dramatischer Kampf, den die Techniker führen. Aber sie opfern sich weniger selbst, als dass sie ausbaden müssen, was die Gesellschaft und letztlich die Menschheit ihnen eingebrockt hat.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


PS: Ich kaufe ein verstrahltes "k" für cohen.

johko

Ich habe übrigens keinen Selbstmord "verlangt", sondern nur anhand der japanischen Traditionen Erwartungen über Handlungen geäußert, die womöglich sogar noch eintreffen. Die Art und Weise (kollektives Dampfbad im Abklingbecken) ist allerdings sarkastisch formuliert gewesen , insofern ziehe ich mir enen Teil der Kritik an. Der "Selbstmord" der "Fukushima 50" ingegen wurde offenbar sehr wohl angeordnet und regte mich zu meinem Betrag an. In diesem sollte nur angedeutet werden, dass dort die Falschen für ihre Manager in den Tod gehen. Das wird hierzulande irgendwann auch geschehen, aber unsere Wirtschaftsbosse und ihre Handlanger in der Politik müssen sich wenigstens nicht an einen nationalen Ehrenkodex  gebunden fühlen. Meine Aussage unterschied sich also inhaltlich kaum vom Eingangsbeitrag.
LG Johko

johko

Hier eine Variante, die auch für politisch Korrekte durchaus vertretbar sein müsste: Es wäre von den Managern und Politikern zu erwarten, dass sie sich selbst an den Rettungsversuchen vor Ort beteiligen. Dort gibt es genug auch für ungelernte Handlanger zu tun.