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Passivraucher profitieren besonders von Nichtraucherschutzgesetzen

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Begonnen von Harlequin, 26. August 2012, 22:45:30

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Belbo zwei

Erschreckend finde ich, dass jetzt nach einem gefühlten halben Jahrhundert Rauchforschung zigtausende von Wissenschaftlern in Bezug auf die Gefährlichkeit des  Passivrauchens scheinbar nichts zu Wege gebracht habenals ein paar schwammige Metastudien, ich Frage ja nur weil ich gerade in einer Diskussion mit einer militanten Gegnerin des rauchverbots in Kneipen diskutiere, höchstwahrscheinlich jemand aus dem http://netzwerk-rauchen.de/  Umfeld.

Dr. Ici Wenn

Ich weiß nicht, ob das erschreckend ist, es zeigt doch eher, dass da etwas im Rauschen anderer Risiken untergeht. Wie schon oben erwähnt: Die eine Studie, die Paare von Raucher/Nichtraucher überlange Jahre vergleicht - das ist für mich in dem Fall der Rand dessen, worüber man eine Studie machen kann. Der Rest des Themas ist schlicht eine gesellschaftliche Diskussion, nachdem es gesetzlich soweit geregelt ist, dass sich öffentlich keiner mehr Passivrauch aussetzen muss, wenn er nicht will.

Raucherkneipe ist natürlich ein schwieriges Thema, so einfach wie da Beda Stadler argumentiert (Muss keiner dort arbeiten), ist es nicht. Es gibt für Bedienungen, Wirte etc. im Einzelfall genug Gründe, das Risiko hinzunehmen, um halt nicht andere Nachteile zu haben. Aber eben auch hier: Eine politisch-gesellschaftliche Diskussion. Ähnlich einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen - dass dies gesamt Energie sparen würde ist kar, aber wollen wir diese Einschränkung?

Belbo zwei

Es handelt sich eben um eine politische Diskussion, und zwar genau darum diese Passivrauchergesetze wieder weitgehend rückgängig zu machen, da durch verbesserte Lüftungstechnologie die Grenzwerte soweit gesenkt werden könnten dass keine Gefahr meht für Gäste und Angestellte bestünde und desshalb die freie (immer lustig bei Süchtigen) Entfaltung der Persönlichkeit im Vordergrund steht, ohne echte Argumente muss ich da wohl den Schwanz einziehen  :(

Wirsing

Zitat von: Dr. Ici Wenn link=topic=9425.msg108651#msg108651 date=1347891482
quote]
Raucherkneipe ist natürlich ein schwieriges Thema, so einfach wie da Beda Stadler argumentiert (Muss keiner dort arbeiten), ist es nicht. Es gibt für Bedienungen, Wirte etc. im Einzelfall genug Gründe, das Risiko hinzunehmen, um halt nicht andere Nachteile zu haben.

Sicherlich richtig. Allerdings wundert mich schon ein bischen, daß es in vielen Berufen beim Umgang mit Gefahstoffen Arbeitsvorschriften zum sicheren Umgang mit eben diesen Stoffen gibt.
Ich kann´s ja mal provokant formulieren:
Ich finde schon, daß es der Wirt selber entscheiden muß, ob er ein Raucherlokal oder ein Nichtraucherlokal betreiben will. Jedoch muß er, wenn er sich für die Rauchervariante entscheidet, seinem Personal selbstverständlich geeignete Atemschutzmasken zur Verfügung stellen. Wer die dann nicht nutzt ist halt schon irgendwie ein bischen selber Schuld....

Belbo zwei

Zitat
Ich kann´s ja mal provokant formulieren:
Ich finde schon, daß es der Wirt selber entscheiden muß, ob er ein Raucherlokal oder ein Nichtraucherlokal betreiben will. Jedoch muß er, wenn er sich für die Rauchervariante entscheidet, seinem Personal selbstverständlich geeignete Atemschutzmasken zur Verfügung stellen. Wer die dann nicht nutzt ist halt schon irgendwie ein bischen selber Schuld....

Ich kann´s ja mal provokant formulieren:
Würdest du das Asbestminenbetreibern auch so zugestehen?  :grins2:

Wirsing

Klar. Der Minenbetreiber hat für die notwendige Ausrüstung zu sorgen und wenn jemand ohne vorgeschriebenen Schutz erwischt wird, gibt das Ärger. Und wer nicht erwischt wird aber einen gesundheitlichen Schaden davonträgt hat BG technisch halt Pech gehabt. Warum sollte das nicht funktionieren? Funktioniert doch auch in vielen anderen Branchen.

Belbo zwei

Zitat von: Wirsing am 17. September 2012, 15:39:34
Klar. Der Minenbetreiber hat für die notwendige Ausrüstung zu sorgen und wenn jemand ohne vorgeschriebenen Schutz erwischt wird, gibt das Ärger.

....oben stand aber noch:

ZitatWer die dann nicht nutzt ist halt schon irgendwie ein bischen selber Schuld....
:grins2:

....was nu?

Wirsing

Sorry daß ich mich so unklar ausgedrückt hab Belbo. Bei Arbeitsschutz geh ich immer von den vom Gesetzgeber bestimmten Auflagen aus. Daß daraus eine Pflicht zum Tragen resultiert ist schon klar oder? Aber man sieht eben in fast allen Branchen, daß sich viele Mitarbeiter nicht um solche Regelungen kümmern. Und wer eben sowas macht, der verliert halt im Schadensfall Ansprüche gegenüber der BG. So war das gemeint :).

Belbo zwei

War schon klar ich wollte nur etwas Haarspalten :grins2:

Den Gedanken mit der BG (Berufsgenossenschaft) finde ich übrigens interessant, gar nicht mal wegen der Verbote sondern wegen der erhöhten Beiträge und den daraus resultierenden Bierpreisen.

Wirsing

Warum erhöhte Beiträge? Gibt es etwa bislang keine BG im Gastronomiebereich? Wenn doch werden die Beiträge wohl kaum steigen, denn die BG wird ja wohl alles dransetzten nicht Mehrausgaben durch steigende Berufsunfähigkeitszahlen zu haben und daher so Einfluß auf einen wirklich effektiven Arbeitsschutz nehmen. Schwierig ist es natürlich nur, wenn ein Gaststättenmitarbeiter selber raucht. Dann würde die BG wahrscheinlich auch alle geltend gemachten arbeitstechnischen Ansprüche ablehnen. Aber wenn es tatsächlich keinen großen Unterschied macht, ob man aktiv oder passiv raucht (wieder mal etwas provokant ausgedrückt) kann der Raucher dann ja am Arbeitsplatz ruhigen Gewissens gegen den Arbeitsschutz verstoßen  ;).

Belbo zwei

Interessante Frage, was machen wir dann mit dem rauchenden Asbestarbeiter?