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Begonnen von Skrzypczajk, 08. April 2010, 20:06:06

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Skrzypczajk

In der Sendung Studiozeit - Aus Kultur- und Sozialwissenschaften  08.04.2010 · 20:10 Uhr:

Andrea Westhoff: Esoterik - Ein soziales Problem. Wie Heilsversprechen in einer von den Naturwissenschaften enttäuschten Gesellschaft wirken

Da wurde heute ein paarmal drauf hingewiesen. Ist aber nur eins von mehreren Themen und man kann es vermutlich ab morgen auch runterladen.




wumbaba

Hm - leider findet sich dort nur ein Download zum Thema Geburtenrate.
"Es gibt Inseln der Vernunft auf dieser Erde, in einem Meer des Blödsinns. Hier müssen wir stehen und Brücken bauen, auf dass einmal ein Kontinent der Vernunft entsteht." (J.Weizenbaum)

KathaKombe


Jadzia

Hm - in welcher Weise kann eine Gesellschaft "von den Naturwissenschaften enttäuscht" sein?

Traurig, weil wir nicht beamen können, keine unerschöpfliche Energiequellen haben, nicht unsterblich geworden sind oder Raumschiffe mit Lichtgeschwindigkeit haben? Enttäuscht sein kann man doch eigentlich nur, wenn man die SF-Filme der 60er oder so als realistische Zukunftsaussicht annahm. Oder was meint die Dame damit?

Skrzypczajk

Keine Ahnung. Vielleicht ganz gut, dass wirs alle verpasst haben.

P.Stibbons

ZitatHm - in welcher Weise kann eine Gesellschaft "von den Naturwissenschaften enttäuscht" sein?

Die Formulierung ist sicherlich ungenau.

Aber ich kann mir vorstellen, dass Menschen das spüren, was schon vor mehr als 30 Jahren der "Club of Rome" angemahnt hat: "Die Grenzen des Wachstums".
D.h. der technische Fortschritt, dessen angenehme Folgen "Otto Normalverbraucher" nicht als solchen wahr nimmt, weil er zur Alltagsrealität gehört, offenbart eben mehr und mehr auch seine Schattenseiten.
Dies wird als Bedrohung wahr genommen und kann - auch wegen mangelnder Kenntnisse (beklagenswert!) - nicht kritisch reflektiert werden.
Von Verschwörungstheoretikern und Gurus wird diese "gefühlte" Verunsicherung bewusst weiter inszeniert und eiskalt instrumentalisiert.

Und die Kritik z.B. am Gesundheits-Markt ist ja nicht unberechtigt.
Es gibt, wie wir alle wissen, eben im Gerangel der typisch deutschen akademischen Hierarchien auch genügend unseriöse Wissenschaftler, die bestechlich sind oder Studien manipulieren oder Ideen von ihren Kollegen klauen.
So entsteht schon eine Vertrauenskrise, weil der Eindruck sich verstärkt, dass auch die  Berufsgruppe, die für sich in Anspruch nimmt, auf dem Boden "neutraler" Forschungen  "harte wissenschaftliche Fakten" zu produzieren, doch nur ihr eigenes Süppchen kocht bzw von rein wirtschaftlichen Interessen geleitet ist.

cohen

Zum Gesundheitsmarkt:

(Das fiel mir heute früh beim Zähneputzen ein)

Es ist doch aber nicht nur ein gradueller Unterschied , wenn einerseits mit übertriebenen Werbeversprechen funktionierende Produkte (zugelassene Medikamente) vermarktet werden und auf der anderen Seite völlig unwirksames Quackzeugs (Homöo, Schüssler, Bachblüten) mit Lügen verkauft wird.

Schwieriger in der Abgrenzung ist es bei Vitaminen, Mineralien, NEMs, Kosmetika, Medizinprodukten etc.
Die sind nicht prinzipiell Plazebos oder sinnlos- nur meistens.