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Autobatterien mit einem Pulser regenerieren Spiegel gegen ADAC

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Begonnen von Belbo, 09. März 2014, 22:44:59

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Belbo

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-124838703.html

.....mal im Ernst, ist das was fuer psiram, oder tatsächlich eine Methode alte Autobatterien zu regenerieren?

celsus

Klingt ein wenig nach PR-Artikel.

Der zitierte Test ist hier: http://megapulse.ch/downloads/Mega-test-uni.pdf

Es wurde also nur ein Gerät eines einzigen Herstellers getestet, also auch nur ein einziges Verfahren.
Andere Verfahren wie laden mit höherem Strom o.ä. wurden nicht als Vergleich herangezogen.
Megapulse hat also vermutlich das Institut (bzw. Herrn Univ.-Ass. Dipl.-Ing. M. Wieger) gebeten, diese Tests durchzuführen. Weiß man nicht.

Ähnliche Versuche mit unterschiedlichen Ladeverfahren kommen nicht zu so eindeutig positiven Ergebnissen:
http://vts.uni-ulm.de/docs/2001/621/vts_621.pdf

Dass sich durch Pulsladung alte Batterien regenerieren lassen, bezweifle ich nicht grundsätzlich. Allerdings wurde nicht untersucht, wie lange die Batterie dann im praktischen Einsatz tatsächlich hält.

Die Behauptung "Eine gepulste Batterie kann ohne weiteres ein Autoleben lang halten" halte ich somit für unbelegt.

Da sehe ich auch einen Widerspruch: Eine neue Batterie, die ständig gepulst geladen wird, dürfte sich anders verhalten als eine alte Batterie, die durch Pulsladung reaktiviert wird. Wenn die Batterie also gepulst geladen wird, aber die Platten noch überhaupt nicht so stark sulfatisiert sind wie bei einer alten Batterie, gibt es also auch keinen Grund anzunehmen, dass sie sich genauso ein Leben lang verhält, also nicht altert.

Davon abgesehen benötigt die Pulsladung eine ganze Ecke mehr Energie, und die muss auch erst mal bereitgestellt werden. So würde sich also der Spritverbrauch erhöhen und schon sieht das mit der Wirtschaftlichkeit nicht mehr ganz so toll aus.
Vielleicht ist es einfach günstiger, alle 5 Jahre eine neue Batterie einzubauen, wobei die bei guter Behandlung sogar etwas länger halten.

Es gibt allerdings auch reine Scharlatanerieprodukte auf dem Gebiet: http://www.psiram.com/ge/index.php/John_Bedini

In Graz kommt man übrigens zu etwas anderen Ergebnissen als in Wien ;)
http://www.bticcs.com/pub/D+e96.pdf


The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

uran

Wenn die Dendritenbildung das einzige Problem bei den Bleiakkus wäre, dann könnten sie schon ein Autoleben lang halten. Ein Auto kann man ja auch im Dauerbetrieb fahren, dann wird sie praktisch nicht verwendet und man kann die Batterie im Anschluss auch noch fürs nächste Auto verwenden ;)

Der Artikel ließt sich aber schon wie reinstes Marketinggeschwätz:
ZitatDie Technik wurde ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt und hat ihre Funktionstüchtigkeit längst in unabhängigen Labors bewiesen.
Interessant finde ich auch das Bild der Kristalle, ist das wirklich so, oder ist beim einen nur die Vergrößerung stärker? Ich hätte einfach eine größere Varianz bei den Kristallen erwartet.

Mit verschiedenen https://de.wikipedia.org/wiki/Ladeverfahren kann man die Lebensdauer eines Akkus schon deutlich verlängern. Ob jetzt dieses "Mega Teil" gut, oder schlecht ist, kann ich aber auch nicht sagen.

Groucho

Zitat von: celsus am 10. März 2014, 01:24:31
Da sehe ich auch einen Widerspruch: Eine neue Batterie, die ständig gepulst geladen wird, dürfte sich anders verhalten als eine alte Batterie, die durch Pulsladung reaktiviert wird. Wenn die Batterie also gepulst geladen wird, aber die Platten noch überhaupt nicht so stark sulfatisiert sind wie bei einer alten Batterie, gibt es also auch keinen Grund anzunehmen, dass sie sich genauso ein Leben lang verhält, also nicht altert.

Es wird ja darauf hingewiesen, dass die Sulfatisierung durch einen Spannungsabfall unterhalb 12,4 V zu erkennen sei, wenn das Kästli halbwegs "intelligent" ist, fängt es erst ab da an zu pulsen. Das hängt wohl, wie auch darauf hingewiesen wird, stark von der Art der Nutzung ab (Kurzstrecken, längerer Stillstand), ob das Dings sinnvoll ist.
Zitat
Davon abgesehen benötigt die Pulsladung eine ganze Ecke mehr Energie, und die muss auch erst mal bereitgestellt werden. So würde sich also der Spritverbrauch erhöhen und schon sieht das mit der Wirtschaftlichkeit nicht mehr ganz so toll aus.
Rein gefühlsmäßig würde ich den Energieverbrauch bei gepulster Hochfrequenz als vergleichsweise gering einschätzen (reine Spekulation).

Zitat
Vielleicht ist es einfach günstiger, alle 5 Jahre eine neue Batterie einzubauen, wobei die bei guter Behandlung sogar etwas länger halten.

Vielleicht. Aber wie behandelt man denn eine "wartungsfreie" Batterie "gut"?

Jedenfalls klingt das alles weniger nach Scharlatanerie. Ob es sich rechnet, ist natürlich die andere Frage.