Both Sides! Homöopathie-Diskussion bei PULS 4

[celsus]

Via GWUP-Blog.

http://m.puls4.com/videos/video/?id=5620723

Teilweise sehr schmerzhaft, besonders wenn Frass fabuliert. Oberhummer und Federspiel machen es erträglicher.

Aber das übliche Problem wird mal wieder sichtbar: Kalte böse Pharmawissenschaftler gegen sanfte, ganzheitliche Naturheiler. Das ist, was beim Publikum hängen bleibt (man beachte, wann applaudiert wird).
Solche Diskussionen funktionieren einfach nicht.

[sumo]

ich habe mir die Sendung nicht angesehen, aber bin durch den Artikel der GWUP darauf aufmerksam geworden. Irgendwer verlinkte dann die Seite von Norbert Aust, der sich in Sachen Homöopathie recht genau auskennt.
Auf dieser Seite gibt es von ihm einen längeren Beitrag, in welchem er die Studie von Frass et al. auseinandernimmt. Das ist eine Zerlegung erster Güte, allerdings ist das Thema eben nicht trivial! Es ist für Skeptiker in einer TV-Runde nahezu unmöglich, eine Studie mit methodischen Mängel auseinanderzunehmen, weil das einerseits viel Zeit kostet und andererseits von vielen Zuschauern gar nicht ausreichend verfolgt wird. Solche Begriffe wie statistische Signifikanz und ähnliche reizen viele in einer Talkshow eher zum Umschalten.

Man könnte jetzt eine Verbindung zum Faden über die wissenschaftliche Bildung in den Schulen herstellen, allerdings habe ich da wenig Hoffnung, daß sich da was ändert.
Meine anekdotischen Erkenntnisse mit einigen eigenen und bekannten Schülern lassen mir wenig Hoffnung, denn alles, was da an wissenschaftlichem Grunddenken vorliegt, kommt fast ausschließlich von Eltern oder Verwandten.

[celsus]

Gerade bei Twitter:

Auf dem Podium zum Umgang mit Pseudowissenschaften herrscht eine gewisse Ratlosigkeit über ebendiesen. #fwk13

(Zu Forum Wissenschaftskommunikation)

Das beschreibt gut mein Gefühl bei der PULS-Diskussion. Argumente sind weitgehend wertlos. Was sich gut anfühlt, muss richtig sein.

Ja, Sumo, ich sehe da auch eher Chancen in der Grundbildung. Diskussionsrunden im TV scheinen nicht zu helfen.
Gut gemachte Dokus und Wissenschaftssendungen sind etwas anderes, das funktioniert. Aber davon gibt es nach wie vor viel zu wenig.