DIE ZEIT - Aktuelle Ausgabe "Jenseits der Vernunft" - Esoterik aufn Vormarsch

[ajki]

"BeforscherIn des Okkulten"

Es handelt sich um ... eine Ethnologin ...

Was auch genau der Punkt ist, warum ich mich über den in der Zeit genutzten Nonsense-Begriff lustig gemacht habe/lustig mache (nuja, innerhalb der mir gesetzten Grenzen... ;-) ). Was auch immer der tatsächliche Wissenschaftler als Eigenbeschreibung seines Tuns wählen würde, es wäre mit garantierter Sicherheit nicht derjenige eines "Okkultismusforschers". Mithin - falls das falsch verstanden wurde - geht es mir nicht bei der Feststellung der Auffälligkeit um die Person und/oder ihre Meinung, sondern um die vom Journalisten gewählte und im Artikel dargestellte (unbelegte) Äußerung - die tatsächliche Äußerung der Wissenschaftlerin (wenn sie sie dem Journalisten gegenüber als Fachmeinung vertreten haben sollte) bleibt im Artikel verborgen. Insofern ist hier bei meinem "Nachhaken" ausschließlich die Zeit und ihre in meinen Augen mindestens missglückte Formulierung im Blick, nicht die tatsächliche Fachmeinung eines Forschers.

Da hier die Autorin mit ihrem Werk positiv bewertet wurde, nehme ich mir allerdings auch noch kurz die Freiheit, einen zugegeben unqualifizierten Kommentar abzugeben. Das gelobte Büchlein "Das Okkulte" kenne ich sozusagen aus "zweiter Hand" - 2011 hat die Beck'sche Verlagsanstalt eine Art auf ein Drittel eingedampfte Kurzversion [amazon] herausgebracht, die wiederum in das Programm der meisten Büchereien aufgenommen wurde (vor allem in der der Reihe eigenen Form einer ePublication). Das Dingelchen, das sich süffig runterliest, habe ich mir schon angeschaut und teile den hier beschriebenen positiven Eindruck über die Tiefe der Stoffbewältigung ausdrücklich nicht. Das sieht mir mehr nach reiner Fleißarbeit mit endloser Quellenhuberei aus, von denen allerdings keine einzige überrascht. Ebenso unoriginell scheint mir die altbekannte und ständig zitierte theoretische Verhaftung in der "Dialektik der Aufklärung" der KT [dtsch. Wikipedia]. Das wiederum einzig Auffällige (in der Kurzfassung als auch, wie ich den Rezensionen entnehme, in der "Langfassung") ist die ulkige Verortung der FOSS- und Public Access-Bewegung der Netz-Pioniere in einen generativen Zusammenhang mit der New-Age-Mythologie bis hin zum Verdikt, Wikipedia sei aufgrund dessen als ein esoterisches Produkt mit verdeckter dunkler Teleologie einzustufen. Jeder wie ersiees mag, aber mein Fall ist das Quellenkompendium nicht.

Wäre mal spannend, den tatsächlichen Ursachen der rapiden Zunahme esoterischer Heilmethoden auf den Grund zu gehen.

Ja. Punkt.