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Ein junger, nicht-berühmter Physiker denkt über Gott nach

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Begonnen von Groucho, 18. April 2013, 17:02:14

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Groucho

Ein lesenswerter Gastbeitrag bei Florian Freistetter.
Ersetzt sich damit auseinander:

ZitatVor einiger Zeit hat die österreichische Tageszeitung "Die Presse" ein Gespräch veröffentlicht, in dem drei Physiker über Gott und Religion diskutieren. Nicht irgendwelche Physiker. Sondern der für seine Beam-Experimente weltbekannte Physiker Anton Zeilinger, der ebenso bekannte Walter Thirring und Reinhold Bertlmann, denn man vor allem von der Anekdote über "Bertlmanns Socken" (ein Vergleich mit dem EPR-Effekt) kennt. Die drei Wissenschaftler glauben alle drei auf die eine oder andere Art an etwas, das man "Gott" nennen könnte und das ist für Naturwissenschaftler doch eher untypisch. Was sie genau glauben und warum, erklären sie im Presse-Artikel

http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/04/18/ein-junger-nicht-beruhmter-physiker-denkt-uber-gott-nach/

Man könnte wirklich auf die Idee kommen, dass es eine Art genetischen Zwang gibt zu glauben, sprich, es nicht ertragen kann, zu etwas Unerklärlichem keine Erklärung beizufügen, und sei sie auch noch so windig.

Gefährliche Bohnen

Ja, wirklich interessant, die ganze Sache.
Ich hab manchmal das Gefühl, dass es einfach einen Punkt gibt, an dem man sich entscheiden muss, ob man Trost oder Wahrheit die Priorität gibt. Will ich wissen, wie es wirklich ist oder lieber glauben, was sich besser anfühlt? Am schwierigsten ist es eben an dem Punkt, an dem das menschliche Gehirn einfach zu locker gyriert ist, um auf alles eine Antwort zu haben. Da steht man dann vor der Entscheidung: mit der Möglichkeit leben, dass es niemand je wissen wird (oder zumindest man selbst nicht oder allerzumindest man selbst jetzt noch nicht) oder die angenehmere Vorstellung, dass es jemanden gibt, der es weiß und der schon auf einen aufpasst. Jemand, der einen Plan hat, auch wenn man selbst keinen hat. Tröstlicher, aber eben auch logisch nicht so richtig... ähm... sattelfest  - und wahrscheinlich nicht wahr.

btw: Wenn "Zufall ist, wo Gott inkognito agiert"  ...was genau ist dann das, wo Gott nicht inkognito agiert? :gruebel
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Omikronn

Spannendes Thema.

Ich konnte allerdings die Gedankenwelt von gläubigen Wissenschaftlern noch nie verstehen und nachvollziehen. Vielleicht ist das ein zu hartes Urteil, aber ein gläubiger Wissenschaftler ist für mich schlicht keiner. Wissenschaft und Religion sind fundamental verschieden, ja sogar Gegensätze. In der Religion geht es um individuelle Interpretationen und Überzeugungen. Es geht darum dem gegebenen Glauben zu schenken und nicht es zu hinterfragen. Wissenschaft, hingegen besteht aus meiner Sicht daraus, dass man hinterfragt und dann überprüft. Man will wissen wie und warum Etwas funktioniert. Stimmt nach der Überprüfung die eigene Ansicht nicht mehr, korrigiert man diese. Bei gläubigen passiert genau das Gegenteil: Das Weltbild ist fest zementiert und am Rest wird solange gedreht bis es zum weltbild passt. Für mich demonstriert Prof. Thirring durch seine Aussagen in Florians Artikel auf deutliche Art und Weise, dass er eben nie Wissenschaftler geworden ist, weil er offenbar all seine Erkenntnisse an seinem (religiösen) Glauben ausrichtet und nicht einfach mal nicht glaubt.
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.