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Juchtenkäfer und Ameisenbläulinge

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Begonnen von Conina, 09. Januar 2012, 12:01:14

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Conina

ZitatÜber Juchtenkäfer und Ameisenbläulinge
Veröffentlicht am Januar 9, 2012

Zu Anfang eine Aussage eines Kommentators namens DeeTee auf der neuen Seite des Feuerbringers:

    Bei einer weiteren exponentiellen Weltbevölkerungsexplosion ist, bei allen berechtigten Interesse des Individuums, doch die Frage, ob es nicht sogar so ist, dass ein paar Menschen mehr oder weniger nicht ins Gewicht fallen, aber Arten unwiederbringlich verloren gehen und daher mehr Schutz verdienen als Menschen.

Zuerst war ich geschockt. Was für ein Satz. Nicht (nur) aufgrund der atemberaubenden Länge und der extremen Verschachtelung – nein, es ist die tiefe Menschenverachtung, die aus ,,Tierrechtlern" wie DeeTee spricht.

Eine Antwort weiter fährt er fort, er wolle lieber in einer ,,natürlichen Welt" leben, als ,,in einer rein künstlichen mit weiteren 10 Milliarden Menschen", die Hunger leiden. Was für ein Gegensatzpaar: Entweder die Welt wird wieder ,,natürlich" (whatever that is) oder zehn Milliarden Menschen leiden Hunger.

Die grüne Ideologie
Liege ich falsch, wenn ich behaupte, dass die Meinung von DeeTee ein Kern der Ideologie der deutschen Grünen ist, ja der deutschen Politik insgesamt? Grundannahmen, die viele, viele Menschen – gerade in Deutschland – unterschreiben würden?

Aufgrund meiner beschränkten Lust mich mit dieser Spezies lange herumzuschlagen (es ist sowieso ein sinnloses Unterfangen), werde ich nur eine Grundannahme kommentieren: ,,Ein paar Menschen mehr oder weniger fallen nicht ins Gewicht"
http://americanviewer.wordpress.com/2012/01/09/uber-juchtenkafer-und-ameisenblaulinge/



Und das ist richtig krass (aus dem Blogpost, den ich oben verlinkt habe):
http://www.mdr.de/fakt/ameisenblaeuling100.html
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Belbo zwei

Für Menschen die "lieber in einer ,,natürlichen Welt" leben, als ,,in einer rein künstlichen mit weiteren 10 Milliarden Menschen", gibt es ja eine Lösung...... :kotz:

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, nein das ist nicht das was ich unter grüner Ideologie erstehe, der Ansatz besteht für mich vielmehr darin, das wir in einem ökologischen System mit begrenzten Ressourcen leben, das wir durch Eingriffe von denen wir nicht wissen wie sie sich auf das Gesamtsystem auswirken schädigen oder sogar zerstören. Ziel sollte es sein das System möglichst stabil zu halten. Die derzeitige Bevölkerungsentwicklung wird über kurz oder lang dazu führen das eben dies nicht mehr funktionieren kann, deshalb sollte man versuchen dieses Wachstum zu bremsen und wenn möglich die Gesamtanzahl der Menschen auf ein "noch zu ermittelndes" erträgliches Mass zu begrenzen. Das muss natürlich aber durch geeignete Massnahmen über mehrere Generationen sozial verträglich erfolgen.



Ratiomania

Wie? Was? Impliziert der verstärkte Tötung von Menschen?

Oder ist der eher für die böse Bevölkerungswachstumskontrolle von den Illuminaten?

Conina

Zu seiner Meinung zum vernünftigen Ressourceneinsatz sollte man den Artikel komplett und bis zum Ende lesen:
ZitatDie deutschen Krankenhäuser zum Beispiel stehen wirklich schlecht da, weil sie den Deutschen offenbar nicht besonders viel wert sind. Es gibt zu wenige Ärzte und noch weniger Pfleger bei immer weiter steigenden Fallzahlen und immer bessere, aber eben auch teurere Therapien. Deutsche Notaufnahmen und Intensivstationen erinnern mich heutzutage regelmäßig an Jugend forscht. Ärzte, die gerade mit dem Studium fertig sind, landen gleich in der ZNA oder auf Intensiv. Wenn die Intensivstationen nicht gerade von Anästhesisten geleitet werden, können die Jungärzte nicht einmal richtig intubieren. Woher sollen sie es auch können? Ein instabiler Patient, der dann dringend eine Intubation oder andere invasive Maßnahmen benötigt, ist so gut wie tot. Das ist nur ein Beispiel von vielen, die ich hier aufzählen könnte.


Mit Risiken vernünftig umgehen
Als Arzt und Humanist stelle ich immer wieder fest, dass die Deutschen ihre Ressourcen lieber für Molchtunnel oder Atomausstiege ausgeben. Das Risiko eines Super-Gaus wird offensichtlich regelmäßig höher eingeschätzt, als das einer schweren Krankheit mit Krankenhausaufenthalt.

Ein Beispiel für meine These ist ein ganz bestimmter Ökopolitiker, dessen Namen ich an dieser Stelle nicht nennen werde. (Von ,,Sonnengöttern" darf man sowieso keine Namen nennen). Der Mann war Kettenraucher und nicht gerade schlank, da hätte ich auch Angst gehabt vor Atomkraftwerken und nicht etwa vor einem Herzversagen. Man muss Prioritäten setzen im Leben und die Deutschen setzen sie. Ich wünsche ihnen viel Erfolg dabei.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Belbo zwei

Was ein selten dämlicher Kommentar, zuerst von diesem Deetee und dann von diesem Ami.

Zuerst dass Gegensatzpaar:

Entweder die Welt wird wieder ,,natürlich" (whatever that is) oder zehn Milliarden Menschen leiden Hunger.

Und dann:

Wenn man versucht das  Ökosystem zu stabilisieren sterben uns die Menschen in den Krankenhäusern weg.


Da haben sich intellektuell wirklich Not und Elend getroffen.





Bobbele

Zitat von: Belbo zwei am 09. Januar 2012, 13:35:28
Was ein selten dämlicher Kommentar, zuerst von diesem Deetee und dann von diesem Ami.

Zuerst dass Gegensatzpaar:

Entweder die Welt wird wieder ,,natürlich" (whatever that is) oder zehn Milliarden Menschen leiden Hunger.

Und dann:

Wenn man versucht das  Ökosystem zu stabilisieren sterben uns die Menschen in den Krankenhäusern weg.


Da haben sich intellektuell wirklich Not und Elend getroffen.


Äpfel mit Birnen verglichen.

Obstverleih

Zitat von: Belbo zwei am 09. Januar 2012, 12:49:25
Für Menschen die "lieber in einer ,,natürlichen Welt" leben, als ,,in einer rein künstlichen mit weiteren 10 Milliarden Menschen", gibt es ja eine Lösung...... :kotz:

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, nein das ist nicht das was ich unter grüner Ideologie erstehe, der Ansatz besteht für mich vielmehr darin, das wir in einem ökologischen System mit begrenzten Ressourcen leben, das wir durch Eingriffe von denen wir nicht wissen wie sie sich auf das Gesamtsystem auswirken schädigen oder sogar zerstören. Ziel sollte es sein das System möglichst stabil zu halten. Die derzeitige Bevölkerungsentwicklung wird über kurz oder lang dazu führen das eben dies nicht mehr funktionieren kann, deshalb sollte man versuchen dieses Wachstum zu bremsen und wenn möglich die Gesamtanzahl der Menschen auf ein "noch zu ermittelndes" erträgliches Mass zu begrenzen. Das muss natürlich aber durch geeignete Massnahmen über mehrere Generationen sozial verträglich erfolgen.


Ergänzung:

"durch Eingriffe von denen wir nicht wissen wie sie sich auf das Gesamtsystem auswirken schädigen"
Wir heißt wir Grünen. Falls Wissenschaftler widersprechen und sagen, man könne die Langzeitfolgen durchaus abschätzen, so sind diese von der Industrie gekauft.

" Die derzeitige Bevölkerungsentwicklung wird über kurz oder lang dazu führen das eben dies nicht mehr funktionieren kann, deshalb sollte man versuchen dieses Wachstum zu bremsen und wenn möglich die Gesamtanzahl der Menschen auf ein "noch zu ermittelndes" erträgliches Mass zu begrenzen."

Menschenfeindliche anmaßende Aussage. Gut die grüne Ideologie wiedergegeben^^

Belbo zwei

Zitat von: Obstverleih am 10. Januar 2012, 00:54:21
Zitat von: Belbo zwei am 09. Januar 2012, 12:49:25
Für Menschen die "lieber in einer ,,natürlichen Welt" leben, als ,,in einer rein künstlichen mit weiteren 10 Milliarden Menschen", gibt es ja eine Lösung...... :kotz:

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, nein das ist nicht das was ich unter grüner Ideologie erstehe, der Ansatz besteht für mich vielmehr darin, das wir in einem ökologischen System mit begrenzten Ressourcen leben, das wir durch Eingriffe von denen wir nicht wissen wie sie sich auf das Gesamtsystem auswirken schädigen oder sogar zerstören. Ziel sollte es sein das System möglichst stabil zu halten. Die derzeitige Bevölkerungsentwicklung wird über kurz oder lang dazu führen das eben dies nicht mehr funktionieren kann, deshalb sollte man versuchen dieses Wachstum zu bremsen und wenn möglich die Gesamtanzahl der Menschen auf ein "noch zu ermittelndes" erträgliches Mass zu begrenzen. Das muss natürlich aber durch geeignete Massnahmen über mehrere Generationen sozial verträglich erfolgen.


Ergänzung:

"durch Eingriffe von denen wir nicht wissen wie sie sich auf das Gesamtsystem auswirken schädigen"
Wir heißt wir Grünen. Falls Wissenschaftler widersprechen und sagen, man könne die Langzeitfolgen durchaus abschätzen, so sind diese von der Industrie gekauft.

" Die derzeitige Bevölkerungsentwicklung wird über kurz oder lang dazu führen das eben dies nicht mehr funktionieren kann, deshalb sollte man versuchen dieses Wachstum zu bremsen und wenn möglich die Gesamtanzahl der Menschen auf ein "noch zu ermittelndes" erträgliches Mass zu begrenzen."

Menschenfeindliche anmaßende Aussage. Gut die grüne Ideologie wiedergegeben^^

Ich mag das Thema jetzt gar nicht auf Krawall bürsten und lass mich desshalb auch nicht provozieren, aber netter Versuch.

Wir heißt wir Grünen. Falls Wissenschaftler widersprechen und sagen, man könne die Langzeitfolgen durchaus abschätzen, so sind diese von der Industrie gekauft.
Nein, wir heisst wir Menschen. Es gibt ja nun Beispiele, bei denen die Langzeitfolgen nicht erkannt wurden, die Klimaerwärmung z.B..
Warum es menschenfeindlich sein soll, auf diesem Planeten eine Anzahl von Menschen anstrebt die er auch ernähren kann weiss ich nicht, die derzeitige exponentiale Entwicklung wird auf Dauer nicht durchzuhalten sein.

Averell

Boah ehj, Ihr schmeißt hier derart mit der Zitatsfunktion um Euch, daß es schwer fällt nachzuvollziehen, wer hier für welchen Standpunkt steht. :P

Ich finde den Ami zu pauschal. Keine Frage, daß es unerträgliche Ökobrunsen gibt, mit denen früher keiner spielen wollte und die sich jetzt dafür rächen. Deswegen würde ich jetzt aber nicht die ganze Gutachterbranche verteufeln. Als Ossi Jahrgang irgendwo in den 70'ern kann ich mich noch ganz gut daran erinnern wie die Umwelt in der Planwirtschaft ausgesehen hatte. :'(

Und warum ist man jetzt auf einmal Öko-Fascho wenn man sich besorgt über die zunehmende Weltbevölkerung äußert und Maßnahmen dagegen anmahnt? Kein Mensch und auch kein Grüner :P redet davon mit der Kalaschnikow loszuziehen. Aber so ein paar Tonnen Kondome und ein paar Priester weniger könnten in der sogenannten 3. Welt schon mal ein Anfang sein.

Obstverleih

Sah nicht das du tatsächlich davon überzeugt warst. Mein Fehler.

"Wir heißt wir Grünen. Falls Wissenschaftler widersprechen und sagen, man könne die Langzeitfolgen durchaus abschätzen, so sind diese von der Industrie gekauft.[/i]
Nein, wir heisst wir Menschen. Es gibt ja nun Beispiele, bei denen die Langzeitfolgen nicht erkannt wurden, die Klimaerwärmung z.B.."
Gibt Beides. Die agressive Bekämpfung wissenschaftlicher Erkenntnisse (Stichwort Gentechnik) und das akzeptieren von wissenschaftlichen Erkenntnissen (Stichwort Klimawandel). Grünes Cherrypiking eben  ::). As long as it fits into the worldview.

"Die derzeitige Bevölkerungsentwicklung wird über kurz oder lang dazu führen das eben dies nicht mehr funktionieren kann, deshalb sollte man versuchen dieses Wachstum zu bremsen und wenn möglich die Gesamtanzahl der Menschen auf ein "noch zu ermittelndes" erträgliches Mass zu begrenzen. Das muss natürlich aber durch geeignete Massnahmen über mehrere Generationen sozial verträglich erfolgen."

Das Bevölkerungswachstum verringert sich mit antiproportional zur Wirtschaftskraft. Falls du dies damit meinst, agreed ;)




PS: Umweltschutz ist künstlich.


mossmann

Zitat von: Obstverleih am 11. Januar 2012, 04:26:21
PS: Umweltschutz ist künstlich.

Aber künstlich ist doch toll!

Ich finde künstlich oft toll und Umweltschutz oft auch.

Du nicht?

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Binky

Die Abgrenzung natürlich-künstlich ist willkürlich und impliziert eine unzulässige Wertung. Außerdem gibt es in Mitteleuropa wohl kaum noch einen wirklich natürlichen Fleck, so wie er völlig ohne menschlichen Einfluß wäre. 

Ich kenne die Umgebung des Stuttgarter Bahnhofs nicht, nehme aber an, daß diese städtisch geprägt ist. Den Juchtenkäfer scheint es nicht zu stören. Und so ist auch anzunehmen, da dieser Käfer sich in anderen geeigneten Habitaten ansiedeln kann, wenn man die von den Larven besiedelten Bäume in ein geeignetes Gebiet bringt.

Zu den Langzeitfolgen: Bauprojekte sind derzeit nicht so große Problem im Artenschutz (Windkraftanlagen schließe ich hierbei allerdings aus), sondern die Ansiedlung gebietsfremder Arten, also Neozoon und Neophyten.

JustMe

Zitat von: Obstverleih am 11. Januar 2012, 04:26:21PS: Umweltschutz ist künstlich.
Irgend welche Arten am Aussterben hindern, die ohnehin gerade dabei waren? Ja. Unserer (auch für unsere Spezies bedrohlichen) Umweltzerstörung etwas entgegen zu wirken sollte jedoch in jedermenschs Interesse sein? Oder gehörst du auch zu diesen esospinnern die den Kilmawandel leugnen?