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Krankheiten werden erfunden, weiß die SZ

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Begonnen von Wolleren, 16. Juli 2011, 11:35:56

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Wolleren

http://www.sueddeutsche.de/leben/geldmacherei-mit-patienten-die-krankheitserfinder-1.1120684
Darin steht ein wahrer Satz:
"Es gibt viele der Leiden tatsächlich".
Den Rest kann man getrost vergessen, Tenor: früher, ja, in der guten alten Zeit, da hot's das nicht gem. Die Pharmaindustrie (niemand erklärt jemals, wer das sein soll: Weleda? Willmar Schwabe? Mavena?) wird auch mal wieder als Täter angeführt, anstatt mal die unheilvolle Korona des Medizinbetriebs - nämlich die ganz persönlichen Profiteure, d.h. Heilpraktiker, Homöopathen, profitgesteuerte Ärzte und Apotheker (im Ggs. zu denjenigen, die nicht profitgesteuert sind), Anbieter aller esoterischen Diagnose- und Therapieverfahren - in die Verantwortung zu nehmen.
Da werden gelenkte Umfragen beklagt, anstatt sich zu freuen, dass es Therapieanbieter gibt, die Datenerhebung nicht für BÖSE halten, wie die hochindividuelle Homöopathie. Da hat man wenigstens Daten, die man kritisieren kann!

Für weitere Information wie auch das Wiki interessant könnten jedoch sein:
Zum Thema Alzheimer als Krankheitserfindung
- Cornelia Stolze, Journalistin (richtig übel, m.E.)
- Peter Whitehouse, renommierter Demenzforscher lt. SZ ("Mythos Alzheimer", 2009)
Außerderm werden als Quellen angegeben:
- The Loss of Sadness, Allan Horwitz und Jerome Wakefield, 2007, zum Thema Depression,
- Sex, Lies and Pharmaceuticals, Ray Moynihan, 2010.

Lilly

http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Krankheitserfindung

Der SZ - Artikel enthält einige Fehler (zB. wurde die aktuelle Sicht zu Cholesterin nicht berücksichtigt, die Prävention von Krankheiten mit einer "Prä-Diagnose" gleichgesetzt usw..), insgesamt gesehen bleibt das Thema weiterhin spannend. Allerdings wäre es gut gewesen, zu dem Thema insgesamt einen Experten zu zitieren statt auf Ansichten von Journalisten zu setzen.

Warze

Wenn es meine Krankheit nicht gäbe, dann müßte man sie erfinden.
"One thing's sure: Inspector Clay is dead- murdered- and somebody's responsible!"

Superkalifragilistisch

Von diesem Berufsdurchschauer stammt das Buch
Körperglück: Wie gute Gefühle gesund machen
BINGO  
:rofl:
ZitatGLÜCKLICHE MENSCHEN LEBEN LÄNGER Unsere Stimmungslage hat ganz unmittelbaren Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten. Gute Gefühle machen gesund und lassen einen das Körperglück erleben – schlechte Gefühle dagegen können krank machen. Der Arzt und Wissenschaftsjournalist Dr. med. Werner Bartens zeigt anhand einer Fülle von verblüffenden Beispielen, was uns anfällig und was uns widerstandsfähig gegen Belastungen werden lässt, denn: gute Gefühle machen gesund. Wer um diese Zusammenhänge weiß, der kann lernen, gute Gefühle zu stärken – und damit sehr viel mehr für seine Gesundheit und seine Freude am Leben tun, als er sich je hätte träumen lassen. Gesundheit, Vitalität, Wohlbefinden: das ist Körperglück. Krankheiten dagegen bedeuten Leiden und Körperunglück. Eine erschreckend hohe Zahl an Erkrankungen aller Art hat keine rein organischen Ursachen. Denn, wie man heute weiß, schlägt sich eine Depression etwa nicht nur aufs Gemüt, sondern führt auch dazu, dass Nerven neu und anders verknüpft werden. Auch die Magenschleimhäute verändern sich je nach Gefühlslage, und die Anfälligkeit für Rückenschmerzen ist anhand eines Persönlichkeitsprofils voraussagbar. Die Zellen und Organe sind ein Spiegel der Gefühle, hier lässt sich das Körperglück ebenso finden wie das Unglück eines Körpers. Mittlerweile können Ärzte sogar nachweisen, welche Art psychischer Beschwerden welche Art von Herzerkrankung begünstigt – Ängste und Phobien führen eher zu Rhythmusstörungen, während Depressionen, Ärger und Frustrationen eher eine Koronargefäßverkalkung hervorrufen. Werner Bartens erzählt die staunenmachende Geschichte vom engen, ja bisweilen unmittelbaren Zusammenhang von seelischen Leiden und körperlichen Symptomen: von Kopfschmerzen über Herzerkrankungen, Magengeschwüren, Osteoporose, Bluthochdruck und Infarkten bis hin zum Krebs. Und er erzählt die Geschichte des Körperglücks, der Schmerzfreiheit von glücklichen, optimistischen Menschen mit eindeutig nachweisbaren organischen Schäden, die jedoch nicht zu Beschwerden führen. Bartens trägt Beweise dafür zusammen, dass die Erkenntnisse der internationalen Forschung zu einem Paradigmenwechsel in der Medizin führen müssen: weg vom mechanistischen Menschenbild, hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, der Körper und Seele gleichermaßen berücksichtigt. Denn sonst läuft ein Großteil der Medizin, wie sie heute praktiziert wird, ins Leere. Hier kündigt sich eine Revolution an, und Bartens ist ihr Verkünder.

Ein Möchtegern-Oliver Sacks
Diese Doctor-Writer sind für mich allesamt drittes Geschoss unter dem Gulli und produzieren selber mehr gefallsüchtige Mythen als jeder "disease mongerer" sich in den wildesten Trinkgelagen ausdenken könnte.
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«

Nogro

Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Klopstein

Zitat von: Superkalifragilistisch am 16. Juli 2011, 12:31:05
Von diesem Berufsdurchschauer stammt das Buch
Körperglück: Wie gute Gefühle gesund machen

Berufsdurchschauer scheint zu stimmen. Und viele enthusiastische Rezensionen bei Amazon zu seinem Platitüdenbuch. Eine hatte aber ein nettes Fazit:

ZitatZur Verbesserung meines Körperglücks habe ich das Buch in den Müll geworfen.
;D


Warze

Zitat von: Nogro am 16. Juli 2011, 18:03:19
Zitat von: Superkalifragilistisch am 16. Juli 2011, 12:31:05
Von diesem Berufsdurchschauer stammt das Buch
Körperglück: Wie gute Gefühle gesund machen
Da fällt mir doch nur das ein:
http://www.youtube.com/watch?v=Pi6wEFew1Ec

Ich mache aus Godwins Law mal Warzes Law: "Immer, wenn irgendwo über Esoterik diskutiert wird, holt irgendwann jemand das Körperzellenvideo raus."  :P
"One thing's sure: Inspector Clay is dead- murdered- and somebody's responsible!"

Belbo zwei

....und im Zuge einer diffrenzierten Auseinandersetzung wurden die Kommentare deaktiviert.

Superkalifragilistisch

"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«