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Wer kennt sich mit Präzisionswaagen aus?

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Begonnen von Tilly, 21. April 2011, 20:16:27

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Tilly

Ich wurde angefragt was zur Präzision und zur Auflösung von Präzisionswaagen zusammen zu tragen. Es geht um die Frage ob bestimmte Angaben zu einer Wägung plausibel sind oder nicht.

Der zu messende Gegenstand hat 15 kg. Behauptet wird, daß dieses Gewicht mit 10 mg Genauigkeit gemessen werden könne. Aber schon 100 mg (also 1/10 gr) würden mich etwas erstaunen.

Frage:

- welche Waagen gibt es auf dem Markt um ein derartiges Gewicht möglichst präzise zu messen ?
- welche Genauigkeit, Linearität haben die dann?

Mit 15 kg liegen wir ausserhalb des Bereichs der üblichen Labor- oder Apothekerwaagen. Hier bieten sich eigentlich eher die Industriewaagen an, die aber eine schlechtere Auflösung/Genauigkeit haben.

Gefunden habe ich als beste Waage eine von Sartorius (CPA34001S). Sie ermöglicht Messungen bis 34 kg bei einer Auflösung (d) von 0,1 gr und einer Linearität von 0,2 gr.
http://www.sartorius-mechatronics.com/DE/de/praezisions-waage-dy3xpfyyb7o.html

Von AS gibt es eine Precisa 490K 34000D die 34 kg aushält und mit 0,1 gr auflöst mit 0,2 gr Linearität.
http://www.as-waegetechnik.de/produkte/Industriewaagen/iw/praezisionswaagen_assets/Precisa%20490.pdf

cohen

Das klingt nicht plausibel.
0,1kg wäre normal.
Frag doch mal, was das für eine Waage war.

Hier gibt´s ein Spezialforum, die können bestimmt schneller helfen:
http://www.waagen-forum.de/forum/

Edit:
Die gefundene Waage von Sartorius ist aber schon ganz schön gut.

Tilly

Von Kern gibt es:

Kern CDS 15K0.05  
Ablesbarkeit d   0,05 g       
Messbereich Max   15100 g     
Reproduzierbarkeit   0,1 g   
Linearität   ± 0,25 g               


KERN CDS 30K0.1  
Ablesbarkeit d   0,0001 kg   (0,1 gr)  
Messbereich Max   30,1 kg         l       
Reproduzierbarkeit   0,0002 kg   
Linearität   ± 0,0005 kg   


KERN CDS 36K0.2L     
Ablesbarkeit d   200 mg       
Messbereich Max   36,1 kg                
Reproduzierbarkeit   200 mg       
Linearität   ± 600 mg               
   
   
KERN CDS 60K0.2     
Ablesbarkeit d   0,2 g       
Messbereich Max   60100 g            
Reproduzierbarkeit   0,4 g       
Linearität   ± 0,6 g               
   

Tilly

Danke für den Tip. Ich guck mal. Es eilt alles nicht so. Ich musste mal anno dazumal für ein Experiment eine ganz genaue Calziumkarbonatlösung ansetzen. Ich bin damals schlicht verzweifelt die kleinen mg - Mengen abzuwiegen, habe das mit ner angefeuchteten Stecknadel versucht und immer ein paar Krümel weggenommen oder dazugetan, und dabei in eine andere Richtung geatmet. Die Waage war speziell für kleine Gewichte gebaut.

cohen

Mach eine zehnfach oder hundertfach stärkere Lösung und verdünn die.

Das ist genauer.

Tilly

ja, hatte damals 1:10 verdünnt. trotzdem waren die Mengen sehr gering.

So, hier ist noch ne amerikanische Waage:


Adam Equipment PGL-20001 Precision Balance 20000g x 0.1g
(Adam Equipment PGL Precision Balances)

Specifications
Capacity x readability:   
20kg x 0.1g
Repeatability (S.D.):   0.2g
Linearity (±):   0.4g

es sieht wohl so aus, dass in der Gewichtsklasse da, die Genauigkeiten im Bereich von 200-400mg liegen.

Liquor_Aluminii

Zitat von: Tilly am 21. April 2011, 20:16:27
Ich wurde angefragt was zur Präzision und zur Auflösung von Präzisionswaagen zusammen zu tragen. Es geht um die Frage ob bestimmte Angaben zu einer Wägung plausibel sind oder nicht.

Der zu messende Gegenstand hat 15 kg. Behauptet wird, daß dieses Gewicht mit 10 mg Genauigkeit gemessen werden könne. Aber schon 100 mg (also 1/10 gr) würden mich etwas erstaunen.


Hallo!

Große Gesamtmassen versauen halt immer die Präzision. Ist bei Küchenwaagen ja nicht so schlimm. :-)

Man kann aber auch an der Wägetechnik drehen, wenn mans genauer braucht.
Wenns um reine Differenzmessungen geht, kann man bspw Auftriebsänderungen oder Gegengewichte konstruieren, die der Waage dann 14,99 kg ersparen. Schon ist man in der Lage, auch empfindlichere Waagen zu verwenden.

Nicht, dass du dich mit einem 'kanns nicht geben!' in die Nesseln setzt.  :laugh:

gruß

Tilly

Das mit dem Hebel ist mir schon bekannt gewesen, würde aber einen sehr guten Hebel ohne viel Reibung bedeuten. Nein, das wurde da nicht gemacht. Ich suche morgen mal den Bericht raus, auf den sich die Behauptung bezieht, der liegt mir dann vor. Aber soweit ich das jetzt weiss - wars wohl so dass es um eine Wasserstofflasche ging, die vor und nach Wasserstoffentnahme gemessen wurde um die Differenz zu bestimmen. Insofern kann die Messung etwas genauer ausgefallen sein, weil es weniger um die absoluten Werte ging als vielmehr um die Differenz. Möglicherweise sind Waagen da auch etwas präziser.