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angst um angehörige

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Begonnen von omgwtflol, 23. April 2010, 01:47:40

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omgwtflol

was kann man tun wenn eine angehörige so ziemlich ALLES was auf esowatch steht und praktiziert?
Von hamer über chemtrails über kolloidales silber etc. etc.......
und sich ernsthaft gefährdet? wie kann man eingreifen?
mittlerweile habe ich schon eine art galgenhumor entwickelt - neue idee von meiner angehörigen war, dass männer von sojaprodukten psychisch beinflußt werden, und sich deshalb nicht mit einem klaren rollenbild identifizeren können!!! und dass schweinefleisch aus menschen schweine macht...
omg, was soll man dazu noch sagen?
abgesehen davon dass sie dochmal zum arzt gehen sollte mit krebs....


omgwtflol

oh wow, danke.
hilft zumindest etwas weiter. ich war auf der uni und bin nicht dumm aber wenn man jahrelang nur geschwurbel GELEBT hat ist man argumentatorisch einfach besser drauf - und meine bisherigen gespräche sind nur in streit ausgeartet....

Graf Zahl

Viel Glück, Erfolg und Geduld und vor allem starke Nerven.

celsus

Zitat von: Graf Zahl am 23. April 2010, 01:54:39
Schau mal hier:
http://blog.psiram.com/?p=320
http://forum.psiram.com/index.php?topic=2675.0
Gute Texte, die sollten in Übergröße an jeder Littfaß-Säule angeschlagen werden.

Meine Erfahrung bisher mit esoterisierten Bekannten ist leider nicht sehr gut.

Ich habe manchmal das Gefühl, das ist wie ein Killervirus, der sich hemmungslos vermehrt und Gehirne zerfrisst. Da sind Fälle dabei, die nur durch totale Eskalation auflösbar waren, einschließlich Psychose und stationärer Behandlung über mehrere Monate mit Medikation. Und selbst danach ist das Problem nicht gelöst, die Rückfallgefahr sehr hoch.

Leider ist es schwer, einen Menschen zwangsweise einweisen zu lassen, weil er ja 'nur' sein ganzes Geld für energetische Gimmicks und tägliche Questico-Anrufe zum Fenster raus wirft. Glücklich ist davon jedenfalls noch keiner geworden. Nur arm und krank.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

scorpio

Nachdem ich hier nun stundenlang rumgestöbert und mich auch endlich angemeldet habe, stelle ich fest, daß es immer mehr Menschen gibt, die Probleme mit Menschen in ihrem näheren Umfeld haben, die "abdriften". Es ist gleichzeitig beruhigend, daß man nicht alleine ist, andererseits ist es aber auch sehr erschreckend. Ich komme aus Berlin-Brandenburg, bzw. arbeite hier in Mitte, und das Angebot an Workshops und Wohlfühlshops ist umfangreich und allgegenwärtig.

Auch meine Erfahrungen bezüglich der Diskussionsmuster sind ähnlich. Dennoch bin ich immer noch nicht schlauer, womit man die besten Chancen hat. Ich versuche wegzuhören, wenn im Café neben mir junge Frauen einander die neusten in-Homöopathen und Kinderanthroposophen empfehlen. Meine Toleranzschwelle für Unfug beginnt aber zu sinken.

Gut, das war es auch schon. Gruß in die Runde.

omgwtflol

dankeschön für euren support. das sag ich normal bei konzerten....
aber wenn mama spinnt...ab und zu will ich sie einweisen lassen, ab und zu in den arm nehmen ab und zu ihr eine reinhauen....
aber ich mach nix davon,,,
kolloidales silber, gnm, chemtrails, 2012  - das ist ihre wahrheit!
ich bin der waldorfschule knapp entkommen. ich sollte ein bild malen und kommentieren und ich war so frei zu sagen das bild symbolisiert die waldorfschule und alle sind hier komplett ungebildet....das war nach einer woche der rauswurf..
aber egal... was tut man wenn mama krebs hat und hamer anruft und jeder ein "biologisches sonderprogramm" hat?

hic fuit

Zitat von: omgwtflol am 24. April 2010, 02:00:31
... was tut man wenn mama krebs hat und hamer anruft und jeder ein "biologisches sonderprogramm" hat?
Was ich vielleicht tun würde, obwohl es mir schwerfällt, mich in diese schreckliche Situation hineinzudenken:
Etwas anderes Abseitiges, das aber nicht lebensgefährlich ist, anbieten (sagen wir mal, alles, was nicht verhindert, mit einer richtigen Krebstherapie fortzufahren, Ikebana mit Misteln, was weiß ich). Sogar das Mitmachen und Unterstützen dabei anbieten. Bitten und betteln, befehlen und drohen, was halt irgendwie durchdringen könnte. Solange dieser wahnsinnige Mörder oder seine Adepten meine Mama nicht in die Finger bekommen. Dabei auch Fakten für die Nachfrage bereithalten (kein Arzt, Report-München-Video, Seiten im Netz mit Bildern von Hamer-Opfern, Esowatch...).
Das Therapieangebot so verbreitern, dass einer verzweifelten Patientin klar wird, dass sie mit Hamer die sicher tödlichste und qualvollste Alternative zur Krebstherapie wählt, nämlich das Verrecken ohne jede Chance der Linderung oder gar Heilung. Man kann ja auch ein klein bißchen alternativ sein, ohne direkt sein Todesurteil zu unterschreiben.
Auch von mir: Viel Kraft und starke Nerven!

GeMa

Zitat von: omgwtflol am 24. April 2010, 02:00:31
aber egal... was tut man wenn mama krebs hat und hamer anruft und jeder ein "biologisches sonderprogramm" hat?
Einen guten Onkologen suchen, dort einen Gesprächstermin vereinbaren. Ggfs. über Kontakt Dt. Krebshilfe. Die Situation schildern. Die allermeisten in den Fachgebiet tätigen wissen über die diversen und auch diffusen Ängste ihrer Patienten in dieser Extremsituation.
Sollte sich mama dazu überreden lassen, erst mal nur ganz unverbindlich und nur informativ zu einem Termin mit dem so speziell sensibilisierten Doc zu gehen, ist schon viel gewonnen. Meist wird der starke Wunsch nach Erklärung, nach eigener Beeinflussungsmöglichkeit der Erkrankung (aktives Umgehen, nicht passives Duldenmüssen und ärztliches "Dominieren"/ gefühltes Bevormunden) durch ein so vorbereitetes Gespräch sehr gut bedient. Patient fühlt sich an- und ernstgenommen.
Druck und dringliche Überredung von aussen funktioniert meist gar nicht - verstärkt nur Ängste und das Gefühl, überhaupt nicht verstanden zu werden. Das treibt dann weiter in die Arme der GNM-wir-verstehen-Dich-Asis.

Mama muß deutlich vermittelt werden, dass es nur unverbindlich ist und erst mal nur zur Information für sie dient. Je mehr und besser informiert, umso besser kann sie allein entscheiden, was sie möchte.

Sie ist dazu berechtigt und die einzige, die die Entscheidung treffen kann, auch wenn´s für Dritte nicht nachvollziehbar, schwer zu ertragen oder völlig wahnwitzig daher kommen mag. Es ist ihr Leben.

Und, wie hic fuit schrieb, noch eine zusätzliche, das Bedürfnis nach Spiri/Woo erfüllende Zusatzangebot - am besten euphorisch - andienen und wirklich machen lassen ohne schief zu gucken. Töpfern bei Vollmond unter Berücksichtigung der weiblichen Wurzeln zur großen Urmutter. Hauptsache es ist zeitintensiv, ausreichend kuschelig und lenkt genug ab vom wirklich gefährlichen Spielzeug. Dazu vlt. noch mit speziellen Krebsernährungsplänen befassen lassen. Die sind satt esoterisch, binden Aufmerksamkeit und sie kann auf ungefährliche Weise das Gefühl bekommen, etwas aktiv beeinflussen zu können. Gegen Hamers Idiotie ist das Einwerfen von Fischöl oder Quarkdiät einfach nur kalter Kaffee.

Du musst hier nicht nur gegen Eso und Unkenntnis, sondern gegen Angst antreten. Das ist verdammt schwer.