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Heilpraktiker dürfen vorerst weiter Kinder, Jugendliche und Betreute verarschen

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Begonnen von Wolleren, 30. Juni 2010, 01:46:45

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Wolleren

Und den Anschein einer Begründung gibt es hier:

http://www.rueckspiegel.org/index.php/versuchslabor/index/ Kaffeewarnung.

Argumentatives Highlight der Begründung:
Sie [die Beschränkung der Heilpraktikertätigkeit] würde darüber hinaus voraussetzen, dass im Zusammenhang mit der Behandlung der jeweiligen Personengruppen [Kinder, Jugendliche, Betreute, Schwangere] eine solche Beschränkung erforderlich ist."

Das ist im Zuge eines Petitionsverfahrens blanke Faulheit des Fachministeriums, und der Ausschussdienst hat es vorgezogen, das nicht zu bemerken. Oder, o weh, werden auch Gesetze so gemacht - ist diese Ignoranz etwa Standard?

Tooticki

Der zitierte Absatz geht aber noch weiter: "Ein Verbot wäre jedoch schon aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht gerechtfertigt."

Ich halte mich zwar für nicht sonderlich marktliberal, aber hier sollte wirklich nicht überreguliert werden. Wenn die Heilpraktikertherapien nicht helfen, werden die Leute ohnehin woanders hingehen.


71hAhmed

Zitat von: Tooticki am 04. Juli 2010, 19:52:06
Ich halte mich zwar für nicht sonderlich marktliberal, aber hier sollte wirklich nicht überreguliert werden. Wenn die Heilpraktikertherapien nicht helfen, werden die Leute ohnehin woanders hingehen.
Nur leider erstmal meistens zum nächsten Heilsbringerpraktiker/Homöoblütenbachpaten oder wer auch immer DAS wirklich erfolgversprechende Universalmittel anbietet. Zum Arzt erst, wenn gar nichts mehr geht.

Wolleren

Zitat von: Tooticki am 04. Juli 2010, 19:52:06
Der zitierte Absatz geht aber noch weiter: "Ein Verbot wäre jedoch schon aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht gerechtfertigt."
Richtig - nur bedeutet "Verbot" m.E. hier zunächst eine Steigerung der vorig erwähnten "Beschränkung", und erläutert daher das erste Zitat nicht. Andernfalls wäre der Satz nämlich gar nicht mehr verständlich, außer dass irgendeine beliebige Verhältnismäßigkeit in Zweifel gezogen wird (was schlimm genug ist: nicht einmal hinzuschreiben, welche Art Verhältnismäßigkeit man denn nun meinen könnte, ist reine Missachtung des Petenten).

Nur zur Erinnerung: Es geht nicht darum, dass junge dumme Erwachsene sich im Vollbesitz ihrer mäßigen geistigen Kräfte in die Hände von Heilpraktikern begeben, sondern um die Eltern, Betreuer u.dergl., die es dem Heilpraktiker überlassen, das Kind zum Arzt zu schicken, anstatt selbst direkt mit dem Kind hinzugehen, weil es was Ernstes sein könnte. Umgekehrt - meinetwegen. Das Kind hat nix Ernstes, die Eltern wollen aber unbedingt eine Behandlung? Na dann: erst Arzt, dann Heilpraktiker, immer noch schlimm genug für das Kind.

rincewind

Zitat von: Tooticki am 04. Juli 2010, 19:52:06
Wenn die Heilpraktikertherapien nicht helfen, werden die Leute ohnehin woanders hingehen.

Dummerweise ist man dann ev. schon tot.