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Entzug mittels "Wer heilt, hat Recht".

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Begonnen von MrSpock, 23. August 2016, 09:38:14

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MrSpock

http://www.sueddeutsche.de/leben/sinn-und-unsinn-zurueck-zur-erde-1.3124414

ZitatAuf Hof Fleckenbühl leben und arbeiten Süchtige, die alle ein Ziel haben: endlich clean werden - in eigener Verantwortung. Das Konzept ist umstritten.

ZitatDas Konzept geht auf die Stiftung Synanon zurück, eine Selbsthilfeorganisation, die seit Ende der 70er-Jahre Menschen beim gemeinsamen Nüchternwerden unterstützt, in hundertprozentiger Eigenverantwortung. Hubert Buschmann, Chefarzt der Entzugsklinik Tönisstein in Rheinland-Pfalz, sagt, das Fleckenbühl-Konzept sei "umstritten". Die Entgiftung, also der rein körperliche Entzug von der Droge, beansprucht in seiner Klinik zwischen fünf und zehn Tage. Danach folgt die Entwöhnungsbehandlung, die sich über Wochen und Monate ziehen kann, begleitet von Gesprächstherapien, Sport, Kunst und Spiel. Ein "wissenschaftlich anerkannter Prozess". Rückfälle sind trotzdem wahrscheinlich. Buschmann vergleicht Fleckenbühl mit alternativer Medizin. Doch er kommt zu dem Schluss: "Wer heilt, hat recht. Wenn es funktioniert - völlig in Ordnung." Es gibt Menschen, die genesen einfach besser auf dem Traktor, als Körbchen flechtend in einer Therapierunde.

Was ist davon zu halten? Gibt es fachliche Meinungen dazu?
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Groucho

Schlagartiger Entzug von Alkohol sollte bei stark Süchtigen auf jeden Fall unter ärztlicher Aufsicht stattfinden, so wie dieser Chefarzt auch schreibt. Da kollabieren öfters mal Leute. Scheint bei diesem Konzept nicht der Fall zu sein.

lanzelot

ZitatWas ist davon zu halten? Gibt es fachliche Meinungen dazu?
Meinungen und Ansichten..... mit Sicherheit jede Menge

Ich beschreibe es mal aus meiner Perspektive.
Ich arbeite jetzt seit über 20 Jahren mit Abhängigen und schädlich Konsumierenden und bin jedweder Methode gegenüber zuerst einmal aufgeschlossen und neugierig.                                             
Tatsächlich gibt es nicht DEN Königsweg.
Da hat Dr. Buschmann Recht (den ich persönlich hoch schätze), dennoch........

So richtig eindeutig ist der Bericht nicht
Sollte tatsächlich ein kalter Entzug stattfinden, ist das ein Drahtseilakt, da dieser in vielen Fällen mit einigen und eben auch starken internistischen  und neurologischen Problemen einhergeht.               
Diese können durchaus eine Bedrohung von Vitalfunktionen darstellen.
Würde so eine Situation auf dem Hof eintreten und es würde nicht adäquat reagiert, wäre dies unterlassene Hilfeleistung.         
Dass so etwas nicht erwähnt  wurde, bedeutet nicht, dass es nicht stattgefunden hat
Aber es wird nicht erwähnt, in welchen Zustand  die Betroffenen erscheinen, möglicherweise liegt entweder keine akute Entzugsproblematik vor oder es wurde schon entgiftet.

Und es bedarf bei schweren Fällen auch einer post-akut-Behandlung, da vegetative und neurologische Folgen auch mehrere Tage nach dem Entzug auftreten können.                                                             
Von daher ist eins Entgiftung bzw. ein qualifizierter Entzug immer unter ärztlicher Begleitung zu  empfehlen                                                                                                                                                                             
Wenn die Betreiber tatsächlich versuchen würde, einen kalten Entzug nur mit ihren Mitteln und Möglichkeiten vor Ort zu überstehen, wäre das sehr bedenklich                                                                                                                             
Dann wäre die Systematik: wer heilt hat Recht ein enormes Risiko.                                                                       

Ich kenne ein Dutzend Fälle, wo dies zum Tode geführt hat.
Durch Herzversagen, Hypoglykämie , Krämpfe, Ersticken, Sturzverletzungen  durch Ataxie  u.s.w         
Aber grundsätzlich halte ich die Geschichte für eine gute Idee, ähnliche Konzepte gibt es auch in anderen Gegenden. 
Sowohl für Suchtproblematik, wie auch für psychiatrische  Erkrankungen.                                   

Alternativ-Medizin würde ich es nicht  nennen.
Es passiert ja nichts was in irgendeiner Weise mit Medizin zu tun hat. Weder Akut-Versorgung, noch Therapie, noch Evaluation

Einfach eine alternative Lebensart von Drogen-Konsumenten, von denen die einige am Schluss doch wieder in einer echten Einrichtung landen                                                                                                                       
Aber dieses Konzept  erhebt auch offensichtlich keinen Anspruch darauf, dass er die Menschen heilt. Sie gehen damit um, dass viele  wieder verschwinden
Man bräuchte mehr Detail bzw. Inside-Infos.
Ich habe jetzt mal auf die schnelle gesucht, aber nichts erhellendes gefunden

MrSpock

Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

RächerDerVerderbten

In den USA gabs zeitweise ne üble Entwicklung, die aber wohl nicht auf Deutschland übergegriffen hat.

ZitatSpätestens 1975, als die Organisation zur ,,Church of Synanon" wurde, Dederich sich in selbstentworfene Priestergewände kleidete und sich zum absoluten Herrscher über die Synanon-Gemeinschaft erhob[6], begann der Niedergang. Laut Spiegel hatte sich die Organisation in eine ,,terroristische Sekte" verwandelt, ,,deren kahlgeschorene Mitglieder vor Mordanschlägen auf Mißliebige nicht zurückschrecken."

https://de.wikipedia.org/wiki/Synanon

Hab sie auch erst mit Narconon von Scientology verwechselt.
If the only thing keeping a person decent is the expectation of divine reward, brother, that person is a piece of shit. Rusty Cohle

lanzelot

Ich glaube ich muss mich da etwas revidieren, finde es aktuell gar nicht mehr so gut
Habe noch was gefunden und mal durchgelesen
http://www.guttemplerhessen.de/erw-vorstand/oeffentlichkeitsarbeit/368-die-fleckenbuehler-gemeinnuetziger-verein.html
http://www.marbuch-verlag.de/archiv/2005/thema30.htm

Ist scheinbar alles SEHR speziell
Das die tatsächlich Unterstützung beim kalten Entzug anbieten, ist außerordentlich riskant
Geht gar nicht

Das sie keine Medikamente auf dem Hof ist nicht das Problem, was sollten sie auch damit anfangen.
Sie dürfen oder können sie nicht einsetzen, evtl würde noch mehr Schaden angerichtet
Ohne jeden fachlichen Beistand, ich kann das immer noch nicht so ganz glauben

Steht auch nirgendwo, ob das irgendeiner Kontrolle unterliegt, obwohl sie mit §35 Btmg arbeiten 
Habe auch nichts gefunden, über Probleme oder Notfälle in der Vergangenheit
Außer das Ehemalige sie als Halsabschneider mit KZ-Methoden bezeichnet hat (Zitat im Marbuch-Verlag)
Aber das hörst Du in regulären Entzugs-Einrichtungen auch:)

Vorteil ist der unbürokratische Zugang und keine Beschränkung in der Verweildauer
Ansonsten....
Steht auch schon da, Bootcamp, sehr harte Regeln, Disziplin, Strafen.
Und das alles mit Menschen, die psychisch mit Sicherheit angeschlagen sind   

Besonders kritisch sehe ich, dass eine Art Abhängigkeit erzeugt wird
Wenn sich jemand entscheidet, dort zu wohnen, wird nach einer Zeit seine Wohnung aufgelöst
Alles Hab und Gut der Gemeinschaft übertragen
Jede Form von Einkünften, auch Gelder von institutioneller Seite (ALG 2, Rente, Sozialhilfe)
Und dir werden alle Orga- und Verwaltungsabläufe abgenommen,
Hat man dann noch Zugriff auf sein eigenes Leben?????

Wenn dies passiert ist, dann liefert der Mensch sich zuerst einmal völlig aus und es ist nicht mehr ganz so einfach zu gehen
Theoretisch schon, praktisch aber gar nicht

Gefällt mir mittlerweile gar nicht

Da steckt keinerlei echtes therapeutisches Konzept dahinter (wobei sie das auch nicht behaupten), sondern eher eine Art Heils-Lehre
Und die medizinischen Aspekte und Indikationen, die zwangsläufig  im Raum stehen....
Ich möchte doch sehr annehmen,dass sie dann schon den Notarzt rufen.......sicher bin ich mir aber nicht
Wenn sie denn überhaupt in der Lage wären, eine Notfallsituation einzuschätzen
Was ich, mit Verlaub, bezweifele

Bin gerade am überlegen, wen ich kontaktieren könnte um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das tatsächlich gehandhabt wird
Verstehe auch nicht das, Dr. Buschmann sich da so salopp äußert


MrSpock

Es gibt sogar einen Wiki-Eintrag dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Fleckenb%C3%BChler

ZitatHäufige ins Feld geführte Kritik ist der Sektencharakter auf Hof Fleckenbühl sowie das Fehlen professioneller Therapeuten. Explizit wird diese Kritik[14] – neben anderen – in der Fachliteratur an Synanon geübt, ist jedoch prinzipiell auch auf Fleckenbühl übertragbar. Dieser Vorwurf und der Umgang mit Privateigentum taucht immer wieder in der Diskussion – vor allem von Betroffenen – auf. Die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit Synanon ist vermutlich nicht zuletzt auf die unterschiedlichen Sichtweisen in Finanzierungsfragen und der Richtung der Lebensführung in der Gemeinschaft zurückzuführen. In der Eigendarstellung wird dieser Schritt 1995 von Synanon eher kryptisch mit den Worten Als Suchthilfe Fleckenbühl e. V. arbeitet das Gut nach Synanon-Regeln weiter. Mit der Abtrennung im Sinne einer Zellteilung beginnt in der über 20-jährigen Geschichte Synanons ein neuer Abschnitt. Die Muttergemeinschaft Synanon lässt eines ihrer erwachsen gewordenen Kinder in die Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit ziehen im Vertrauen darauf, dass das erwachsene Kind seinen weiteren Weg nach den Grundsätzen Synanons gehen wird.[15] beschrieben. In einigen Foren wird Fleckenbühl dagegen positiv erwähnt, da hier der ursprüngliche Gründungsgedanke nach wie vor verfolgt werde

Hier ein Erfahrungsbericht:

http://www.med1.de/Forum/Sucht/420107/

Ist das ein Thema für das Psiram-Wiki?
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Groucho

Zitat von: MrSpock am 24. August 2016, 15:29:13
Hier ein Erfahrungsbericht:

http://www.med1.de/Forum/Sucht/420107/

Ist das ein Thema für das Psiram-Wiki?

ZitatKalter Entzug im Haus - wir helfen
Ja sie helfen einem auch dabei.
Dafür gibt es die sog. Zittercouch (mittem im Wohnzimmer). Die Hilfe sieht so aus, das man dort auf der Couch liegt und man den Kopf gekrault bekommt und einen heißen Tee dazu bekommt.
Das ein Entzug auch tödlich enden kann, wird dort fast ignoriert.
Wie das aussieht wollte ich mir dann gar nicht mehr vorstellen.
Wenn es zu schlimm wird, wird man in die 300 meter entfernte Psychatrie Frankfurt eingeliefert.

Wenn das alles so stimmt und der Rest auch, dürfte das ein Thema für's Wiki werden.

@lanzelot: Der Buschmann wird halt mit der gleichen Einstellung wie Du an das Thema rangegangen sein. Man weiß wenig, und neuen Wegen gegenüber kann man offen sein. Klingt ja alles erstmal nicht völlig verkehrt.

Groucho

Noch ein Kommentar aus Med1:

ZitatHalo ihr armen Süchtigen !! Ich bin 15 Monate bei den Fleckenbühlern gewesen. Und ich kann nur jedem, der noch nicht komplett auf der Strasse oder im Knast sitz davon abraten sich an die zu wenden. Was ich da erlebt habe ist, gelinde gesagt, menschenunwürdig. Das Haus wird nach totalitären Prinzipien geführt. Der Hausleiter führt sich wie ein absolutistischer Herrscher, wie Gott und Kaiser auf. Wenn man den Kalten Entzug überstanden hat bekommt man alles, aber auch wirklich alles abgenommen was man bis dahin noch besessen hat. Deine Konten, Sparbücher werden aufgelöst, Deine Wohnung leergemacht und die Sachen entweder weggeworfen oder unter den Älteren'ím Haus verteilt. Deine Klamotten bekommst Du abgenommen und áufgehoben', weil Du sie ja nach 3 Monaten angeblich wiederbekommst. Allerdings nur das Zeug was die anderen nicht gebrauchen können.Der Rest wird Dir geklaut.Das erste halbe Jahr darfst Du nicht alleine rausgehen, telefonieren, Dich nicht alleine auf dem Gemeinschaftsschlafzimmer aufhalten,nicht essen wann Du willst( kein Obst aus der Schale nehmen),keinen Zucker im Getränk verwenden,bekommst kein Schammpoo oder Duschgel ( erst nach einem halben Jahr kannst Du Dir von Deinen 17,50 kaufen),du wirst auf Schritt und Tritt von den Älteren überwacht ( Ältere sind alle die länger da sind als Du ) , wenn Du Erkältet bist geben Sie Dir Kaffee mit Zitrone ( bei Magenverstimmungen sollst du rohe Kartoffel essen ) , und so weiter......... D.
Das Schlimmste aber ist die ständige Beobachtung durch die Mitbewohner, die dazu angehalten sind auch das kleinste Vergehen sofort zu melden. Tun sie das nicht, machen sie ´Verträge ', was natürlich auch ein böses Vergehen ist.
Dann gibt es da noch die sogenannten Spiele. Die sollten eigentlich ein Gesprächskreis sein in dem Du alles aussprechen darfst was Dir auf dem Herzen liegt

ZitatJa, die sogenannten Spiele : Erstmal ist da kein Therapeut dabei der das ganze leitet. Deswegen werden da Leute die etwas sensibel sind systematisch fertiggemacht. Auf unterstem Niveau :Ich habe selber erlebt das ausländische Mitbewohner als ´Eselficker', Hurensohn, Arschloch, Mongo,usw. betitelt wurden. Leute dürfen sich nicht in ihrer Muttersprache unterhalten. Wenn Du es auf so einem Spiel nicht mehr aushalten kannst und einfach die Runde verlassen willst wirst Du einfach rausgeschmissen. Das heißt, sie setzen Dich ( auch abends um 22.00 Uhr, im Winter ) ohne einen Pfennig Geld und ohne die Chance noch irgendjemanden anrufen zu können, einfach vor die Tür.Dann kannst Du selber sehen wie Du irgendwo unterkommst.Diese ganzen Verhaltensmaßregeln werden natürlich auch völlig willkürlich mit irgendwelchen Sanktionen belegt.Da sind z.B. Ausgangssperre,Sonderdienste , Haarrasur,Umzug in anderes Zimmer ( was dir jeden Tag aus unerfindlichen Gründen passieren kann ), Blaumann ( gebranntmarkt mit blauem Arbeitsanzug, Dienste von 06.00 bis 22.30.) und man kann auch jederzeit wieder ,genullt' werden. Das heißt man fängt wieder an wie ein Neuankömmling.
Leute die etwas länger da sind , sind angehalten auf die neueren aufzupassen. Das fördert ein ganz brutales Denunziantentum, in dem jeder nur daran denkt wie er am bewsten vor allen dasteht.
Ich habe selbst erlebt das sich Leute umgebracht haben die schon mehrere Jahre da waren. Wahrscheinlich konnte er dem dort herrschenden Druck nicht standhalten. Aber dieses Thema wurde von den Verantwortlichen schön unter den Teppich gekehrt und nicht diskutiert.

Edit: Sind halt schon uralte Kommentare von 2008 und 2010.

lanzelot

ZitatWenn es zu schlimm wird, wird man in die 300 meter entfernte Psychatrie Frankfurt eingeliefert.
Beruhigt mich irgendwie gar nicht
Bedeutet, du bist von der Einschätzung von Laien abhängig

Im Prinzip ist das auch Körperverletzung. Weiß nicht ob jemand von euch schon mal einen Entzug begleitet oder behandelt hat
Das ist eine teilweise sehr schmerzhafte Angelegenheit.
Es treten Krämpfe auf, Polyneuropathien, Psychosen, Epilepsien...hatte schon alles dabei
Ist nicht nur ein dezentes Zittern

Es werden auch nicht umsonst zur Akut-Intervention Thiamin, Elektrolyte u.a. in hohen Dosen verabreicht
Der Organismus ist nicht mehr in der Lage normal zu verstoffwechseln
Eine Tasse Tee, ich glaub das nicht

Und die beschriebenen Aussagen auch wenn alt, sind genau das was ich gemeint habe
Es gibt keine Dokumentation über unmittelbar und mittelbar Zwischenfälle und Auswirkungen
Wer weiß denn schon, wie viele Suizide passiert sind, nach Scheitern......
Aber offensichtlich alles offiziell sanktioniert oder es interessiert keinen, kostet ja nichts und sind ja nur Suchtkranke..

Der kalte Entzug, die völlig persönliche Entmündigung und Aufgabe der finanziellen Eigenständigkeit,
deuten für mich auf eine Strategie hin die darauf abzielt Menschen an sich zu binden
Und sie üben damit selbst Gewalt aus, psychisch und sozial
Die Möglichkeit zu gehen, ist wie beschrieben dann eine sehr theoretische

ZitatDer Buschmann wird halt mit der gleichen Einstellung wie Du an das Thema rangegangen sein. Man weiß wenig, und neuen Wegen gegenüber kann man offen sein. Klingt ja alles erstmal nicht völlig verkehrt.
Ja, aber für mich ist die Arbeit mit suchtkranken Menschen ein Aspekt von vielen
Ich bin interdisziplinär und hüpfe in mehreren Tätigkeitsfeldern und Bereichen herum
Und bin tatsächlich nicht immer und überall sofort, in jedem Detail, im Bilde und Up-to-Date

Für ihn ist es täglich Brot, er müsste die Implikation besser (vor allem schneller als ich) einschätzen können
Wahrscheinlich denkt er: ist abgesegnet, kann ich eh nicht ändern. Mache mir kein Fass auf
Obwohl ich ihn kenne ihn persönlich und kann mir nicht vorstellen, aber...na ja

Wahrscheinlich kann ich mir noch gar kein Urteil erlauben, aber ich denke auch das wäre etwas für's Wiki
Allerdings haben wir dann die Guttempler am Hals

Groucho

Zitat von: lanzelot am 24. August 2016, 17:15:56
ZitatWenn es zu schlimm wird, wird man in die 300 meter entfernte Psychatrie Frankfurt eingeliefert.
Beruhigt mich irgendwie gar nicht
Bedeutet, du bist von der Einschätzung von Laien abhängig

Im Prinzip ist das auch Körperverletzung. Weiß nicht ob jemand von euch schon mal einen Entzug begleitet oder behandelt hat
Das ist eine teilweise sehr schmerzhafte Angelegenheit.
Es treten Krämpfe auf, Polyneuropathien, Psychosen, Epilepsien...hatte schon alles dabei
Ist nicht nur ein dezentes Zittern

Das läuft dann so wie bei den HPs: Wenn es ernst wird, schnell weg damit, gestorben wird woanders. Unsäglich. Auch der ganze Rest, wenn er denn so stimmt. Deutet aber einiges darauf hin. Oder wie der eine Kommentator schrieb: Wer nicht auf der Straße sitzt oder im Knast, dem ist abzuraten.

Ein Thema zum dranbleiben.

Gimpel

Die 300 m bis zu Psychiatrie dürften nur für die Filiale in Frankfurt gelten, wie das mit ärztlicher Versorgung in den anderen Standorten aussieht ist völlig unklar.

Eine Verbindung zu den Guttemplern seh ich da allerdings nicht, die unterhalten in Hessen die Fachklink "Neue Rhön". Deren Behandlungskonzept ist auf den ersten Blick unauffällig, auf ärztliche und therapeutische Betreuung wird nicht verzichtet.
http://neue-rhoen.de/online_editable_page_4.php   

Nebenbei unterhält diese Gruppe mehrere Gewerbebetriebe, wie es da mit Entlohnung, Arbeitsbedingungen und Einhaltung von Sicherheits- und Schutzvorschriften aussieht würd ich gerne wissen.

MrSpock

Zitat von: Gimpel am 24. August 2016, 19:00:17
Die 300 m bis zu Psychiatrie dürften nur für die Filiale in Frankfurt gelten, wie das mit ärztlicher Versorgung in den anderen Standorten aussieht ist völlig unklar.

Nebenbei unterhält diese Gruppe mehrere Gewerbebetriebe, wie es da mit Entlohnung, Arbeitsbedingungen und Einhaltung von Sicherheits- und Schutzvorschriften aussieht würd ich gerne wissen.

Die Antwort findet man in einem Erfahrungsbericht:
ZitatSämltiche Erlöse aus den Auflösungen (Konto, Sparbücher genauso Hausverkäufe oder was man sonst so halt besitzt) wandert in die Gemeinschaftskasse. Es wird Harzt 4 für dich beantragt, welches komplett in die Gemeinschaftskasse wandert.

Du kannst dort Arbeiten bzw. eine Ausbildung anfangen. Der komplette Erlös davon wandert wohin? Genau in die Gemeinschaftskasse. Man bekommt 30€ Taschengeld monatlich.

Der Hauptsitz ist in Cölbe bei Marburg. Laut Googlemaps sind es 12,5 km bis zur Uni-Klinik, bis zur Psychatrie sind es 14,4 km.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Sauropode

Die wirtschaften nach Demeter-Richtlinien. Ob da generell Anthros am Werke sind, kommt sber nicht raus.

RächerDerVerderbten

Noch mal was zu Synanon:

ZitatIch hörte, man müsse "der Sekte" angeblich sein ganzes Geld geben. Schön – ich hatte bloß Schulden. Ich hörte, man müsse seine Wohnung auflösen. Ich hatte keine.

https://www.vice.com/de/article/wie-ich-versucht-habe-mit-hilfe-der-sekte-vom-heroin-wegzukommen

Ein paar Links im Text sind auch noch lesenswert.

Mein Eindruck: kein Wiki- Thema, keine Sekte, da persönliche Bereicherungsabsicht und andauernde Isolation wohl nicht gegeben sind.

If the only thing keeping a person decent is the expectation of divine reward, brother, that person is a piece of shit. Rusty Cohle