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Deutsch nicht Fähig zur direkten Demokratie?

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Begonnen von Seraruth, 08. Juni 2015, 10:49:51

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Patches O Houlihan

Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 15:24:49
ZitatAllein die Neutralität bei kriegerischen Konflikten der Nachbarn bei Gleichzeitigkeit des Ständig-unter-Waffen-Sein ...

Wieso? Es ist den Schweizern immer ganz gut bekommen, sich nicht in die Konflikte der Nachbarn einzumischen. Und falls es jemandem doch einfällt, die Schweiz anzugreifen, können die sich auch dagegen wehren.

Ich finde daran nichts seltsam.
leider unberechtigt verkürzt.
es ging schon auch um Reislaufen und das ist quasi private Intervention.

Seraruth

Zitat von: Groucho am 08. Juni 2015, 12:30:47
Zitat von: Seraruth am 08. Juni 2015, 10:49:51
Nach der peinlichen Abstimmung zur Masseneinwanderung in der Schweiz, haben doch einige Politiker in Deutschland gesagt das (die direkte Demokratie) würde in Deutschland nicht funktionieren! Weshalb sollte es nicht funktionieren?

Wieso peinlich? Bei solchen Abstimmungen kommt halt auch ab und zu was raus, was einem nicht schmeckt. Bei einem Ausländeranteil von ca. 20% und extrem dichter Besiedelung kommen solche Themen halt auf den Tisch. In D. betreibt man hingegen eine Ausländer/Einwanderungspolitik, die hauptsächlich durch Schönreden, Wegschauen und brennende Asylantenheime definiert ist. Direkte Demokratie würde vermutlich auch in D. funktionieren, aber bestimmt nicht von heute auf morgen. Im Übrigen sollte man über die diesbezügliche Schweizer Geschichte und konkrete Durchführung der "direkten Demokratie" einigermaßen informiert sein. Erfahrungsgemäß ist dazu das Nichtwissen in D. ähnlich groß wie die falschen Vorstellungen dazu. Wen es interessiert als Einstieg:

http://demokratie.geschichte-schweiz.ch/direkte-demokratie-schweiz.html

Peinlich weil:

Viele befürworter in einer falschen Annahme abgestimmt haben. Sie haben Asylsuchende und Einwanderer verwechselt. Die Schweiz verfügt schon jetzt über zu wenige Fachkräfte, mit einer Beschränkung der Einwanderung von Fachkräften schadet die Schweiz seiner Wirtschaft erheblich.

Seraruth

Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 12:05:52
Es ist ja noch genug Zeit, die Mundart zu lernen. Obwohl ich der Überzeugung bin, das lässt sich schwer lernen, das erwirbt man durch das Alltagsleben.

Hochdeutschverbot und Dialektpflicht, wie das sogar Schweizer Medien nennen (z.B. hier: http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau/nach-aargauer-mundart-initiative-chindsgi-verbot-fuer-deutsche-id2861159.html) finde ich dämlich, peinlich und diskriminierend.

Das passt zum Kanton Aargau, welcher seeehr nach Rechts tendiert. Dies auf die ganze Schweiz zu beziehen ist falsch. Und ja es ist absolut dämlich, peinlich und diskriminierend. Aber in einem Kanton in dem immer noch über Einbürgerung abgestimmt wird, nicht verwunderlich.

Sauropode

Das Reislaufen gehört eh der Vergangenheit an. Und Söldner gabs überall.

Nicht_Peter

Eigentlich sind Volksabstimmungen eine gute Sache. Aber: Was in der Schweiz funktioniert, muss nicht zwangsweise auch in D funktionieren. Es ist nun mal sehr aufwendig, eine Abstimmung unter über 60 Mio stimmberechtigten Bürgern durchzuführen. Deshalb sollten nur zu besonders brisanten Fragen, die fast jeden betreffen, Volksabstimmungen durchgeführt werden. Dort sind sie aber wichtig: Die Politik darf sich bei großen Fragen nicht vor der Meinung der Bevölkerung verstecken.

Seraruth

Zitat von: Nicht_Peter am 08. Juni 2015, 16:18:22
Eigentlich sind Volksabstimmungen eine gute Sache. Aber: Was in der Schweiz funktioniert, muss nicht zwangsweise auch in D funktionieren. Es ist nun mal sehr aufwendig, eine Abstimmung unter über 60 Mio stimmberechtigten Bürgern durchzuführen. Deshalb sollten nur zu besonders brisanten Fragen, die fast jeden betreffen, Volksabstimmungen durchgeführt werden. Dort sind sie aber wichtig: Die Politik darf sich bei großen Fragen nicht vor der Meinung der Bevölkerung verstecken.

Wer trifft die Entscheidung was wichtig ist? Ich fände eine Abstimmung über die Diäten gut :grins2:

Seraruth

Zitat von: Patches O Houlihan am 08. Juni 2015, 15:39:39
Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 15:24:49
ZitatAllein die Neutralität bei kriegerischen Konflikten der Nachbarn bei Gleichzeitigkeit des Ständig-unter-Waffen-Sein ...

Wieso? Es ist den Schweizern immer ganz gut bekommen, sich nicht in die Konflikte der Nachbarn einzumischen. Und falls es jemandem doch einfällt, die Schweiz anzugreifen, können die sich auch dagegen wehren.

Ich finde daran nichts seltsam.
leider unberechtigt verkürzt.
es ging schon auch um Reislaufen und das ist quasi private Intervention.
Nicht ganz private Intervention! Die Kantone haben den Monarchen die Erlaubnis zum Rekrutieren erlaubt. Zumindest in der Theorie

pelacani

Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 15:57:21
Das Reislaufen gehört eh der Vergangenheit an.

Nicht dort, wo alle Tage Fasching ist:


Patches O Houlihan


Sauropode

Zitat von: Pelacani am 08. Juni 2015, 17:21:27
Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 15:57:21
Das Reislaufen gehört eh der Vergangenheit an.

Nicht dort, wo alle Tage Fasching ist:



Ist das Absicht, dass diese Typen so völlig unsexy daherkommen?

Sauropode

Aber mal im Ernst, die Schweizergarde zählt nicht zu einer ausländischen Streitkraft, in deren Eintritt für Schweizer immer noch strafbar ist, sondern wird als so eine Art Wachschutz gesehen.

;D

Sehen trotzdem albern aus, in den Harlekinkostümen.

Patches O Houlihan

trotzdem haben sie Maschienenpistolen im Dress.

Klar gabs überall Söldner, die Schweizer haben ihr Söldenertum aber zu einer MarkeTM weiterentwickelt und entsprechend europaweit vermarktet. Die traditionelle Neutralität ist daher durchaus mit dem Engagement der Schweizer Haufen verbunden...
Mehr zum Reislaufen der Schweizer und der anderen gibts hier - Prädikat: lesenswert.
Die Schweizer Garde im Vatikan ist nicht gerade Zufall, sondern die Folge schweizerischen Kriegshandwerks als Reminiszenz und Ehrengarde. Dem Vernehmen nach sind die Gardisten nicht gerade zimperlich, gleichwohl aber auf das Image der Truppe bedacht.


Sauropode

Den ersten Satz kommentiere ich mal nicht weiter.

Das andere ist sicher militärhistorisch interessant. Möglicherweise hatten die Militärunternehmer im eigenen Land, der Schweiz, keinen "Markt", weil es eben meist Frieden gab. Außerdem gab es in der Schweiz keinen Adel wie hierzulande, der dieses Geschäft wahrnahm. Die werten Landesherren haben ihre Untertanen auch gerne an fremde Mächte verkauft und das geschah, im Gegensatz zur Schweiz, seitens der Betroffenen meist nicht freiwillig. Und die Landsknechte waren auch nur Söldner.