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Ach, die Süddeutsche und die Gentechnik, eine unendliche Geschichte...

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Begonnen von Mietling, 23. Januar 2014, 18:56:29

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Mietling

Das die Süddeutsche ja nicht gerade der Verfechter der Gentechnik ist, dürfte ja hier bekannt sein.

Das sie jedoch immer wieder bei diesen Thema mit Anlauf ins Fettnäpfchen springt, sollte doch mal gewürdigt werden.

Um was geht es? Um folgenden Artikel:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gentechnik-in-der-landwirtschaft-mehr-gift-weniger-ertrag-1.1869788

Die ganze These ist ja schon in der Überschrift enthalten.
Grüne veröffentlichen eine neue "Gentechnik ist Bäh" Untersuchung, das meiste in diesem Schriftstück ist wieder so ein "Könnte, eventuell, schlimm, schlimmer, am schlimmsten".
Aber sie spielen dabei auch die Effizient-, und Kapitalismus-Karte aus, und diese setzt sich auch am besten bei den werten Journalisten fest.
So weit, so gut... oder schlecht.

Den wieder einmal schreibt man nur das ab was was andere einem vorbeten.

Wie wäre es damit vielleicht nur einmal die Orginal"Studie" durchlesen und sich wundern das Nordamerika und Westeuropa einfach schnell als sehr gut vergleichbare Anbaugebiete definiert werden, oder das der Fakt das der Weizenertrag in der USA ohne Gentechnik fast stagniert als Zeichen gewertet wird das man KEINE Gentechnik braucht?
Hier die gesamte Studie zum Sichten: http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/14735903.2013.806408#.UuFVkPu1Jkg

Oder die Suchmaschine anwerfen und merken das Professor Jack Heinemann anscheinend nicht gerade sauber seine Ergebnise beurteilt:
http://scienceblogs.com/insolence/2013/04/22/better-late-than-never-when-hysteria-about-gmos-takes-root/
Vielleicht dabei gar merken das er vielleicht nicht einmal sonderlich sauber mit seinen Datensätzen umgeht:
http://gmopundit.blogspot.de/2013/06/why-do-heinemann-2013-use-wrong-year-to.html


Aber geschenkt... ein Journalist braucht doch nicht seine Quellen zu überprüfen, Voreingenommenheit ist da viel wichtiger.

Das Sahnehäubchen aber bei der ganzen Sache: Kritische Kommentare werden gelöscht, oder verschwinden für ein paar Stunden... während zeitgleich anscheinend VT-Geschreibsel ala "ihr Kritiker seid doch alles bezahlte Firmenknechte" anscheinend nicht zu beanstanden ist.

Habt ihr bei der Süddeutschen wieder mal fein gemacht.  ::)

Während ich mich zwingen muss an Hundebabies zu denken...




Robert

Bei Gentechnik sehe ich in D. schwarz. Den internationalen Anschluss haben wir sowieso bereits verloren. Was solls also? Sollen sie hetzen und Lügen verbreiten. Die meisten Leute hier sind da schon brainwashed, dass sie das gut finden.

Wolleren

Habe den Artikel auch gelesen und bin mal wieder erschrocken. Immerhin haben sie als einziges Faktum erwähnt, dass es da diese Studie aus Neuseeland gibt.
Im süddeutschen Empörungsjournalismus gibt es in jüngster Zeit auch völlig faktenfreie Aufmacher. Da werden Vermutungen und Unterstellungen zusammengerührt, und am Ende gibt es wieder einen dollen Artikel.
Dafür haben die aber auch eine Unzahl guter Beiträge.

Danke für die Einordnung und Links.

Robert


Mietling

@Robert

Das der Zug hier abgefahren ist weil man es einfach wegen Denksperre nicht will, ist schade genug und mir auch bewusst. 
Was aber nicht heißt gleich das Feld einfach denen zu überlassen die am lautesten schreien.
Ja, ich werde in meinen Leben wahrscheinlich nie einen Vollblutgrünen überzeugen das er Monsanto mit offenen Armen empfängt, aber ich kann es vielleicht schaffen das wenigstens ein paar stille Mitleser merken das Gentechnik nicht so schlecht ist wie ihr Ruf hierzulande.
Deswegen rechne ich es gewissen Kommentatoren bei der SZ hoch an das sie wenigstens versuchen das ganze Mal richtig zustellen.

Genauso, das die Süddeutsche gegen Gentechnik ist und immer wieder Artikel mit Schlagseite herausbringt, meinetwegen, dürfen sie ja. 
Aber es hat mich jetzt wirklich erschreckt das selbst bei der Süddeutschen man, A, Kritische Kommentar löscht, auch wenn die teils angesäuert daherkommen, und schlimmer Mist ala "Wer für Gentechnik ist, ist ein bezahlter Schreiberling" jetzt schon in vierfacher Ausführung zu finden ist und nicht eingegriffen wird. Das hat so etwas wie: "Wir haben Recht und gesiegt,  jetzt machen wir noch alle fertig die eine andere Meinung haben"

... das hat mich auch schlussendlich bewogen hier leich gefrustet was zu schreiben.

Ob das jetzt Blogfähig ist? Mhh, ich übe mich da jetzt in Selbstkritik:
Ich würde gern, aber ich glaub dafür ist mein Englisch/Fachwissen zu schlecht um jetzt die Studie hieb und stichfest auseinander zu nehmen. Das ich jedoch selbst eben mit meinen Kenntnissen und ein wenige Recherche merke das es bei der Studie wo hackt... naja das ist wohl kein Ruhmesblatt für die Journalistin bei der Süddeutschen.

@Wolleren
Mit Empörungsjournalismus ist es sehr gut beschrieben, muss ich mir merken. ;)