Cortisol und ADHS

[Wolleren]

Ein Leserbrief in der heutigen FAZ:

Gesundheitliche Folgen der Kita-Offensive
In dem Artikel "Ist Bindung der Schlüssel" (F.A.Z., "Natur und Wissenschaft" vom 23. Oktober) wird eine ursächliche Verbindung von Fibromyalgie und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung) mit stressenden und unkalkulierbaren Situationen in der familiären Vergangenheit der Patienten hergestellt.
Als Beispiel wird ein Erziehungsprinzip genannt, nach dem schreiende Säuglinge mit dem Kinderwagen in den Garten gestellt werden, anstatt das Schreien als Bindungssignal wahrzunehmen. Solche bindungsspezifischen, emotionalen Stressoren führten zu einem starken Anstieg des Stresshormons Cortisol bei den Betroffenen.

Nun beschränken sich die Ursachen kindlicher Cortisol-Erhöhungen bei weitem nicht auf die Plazierung es Kinderwagens, sondern sie werden immer häufiger durch eine zu frühe und zu lang dauernde Fremdbetreuung bewirkt. Die internationale Studie des renommierten National Institute of Child Health and Development (NICHD) hat gezeigt, ass ein pathologischer Cortisolspiegel sogar noch bei fünfzehnjährigen Probanden nachgewiesen werden konnte, die in frühem Alter fremdbetreut waren. Die vielfältigen seelischen und körperlichen Folgen werden in dieser Studie ausführlich beschrieben.

Als Folge der Kita-Offensive ist demnach zu erwarten, dass Bindungsstörungen - und damit auch Fibromyalgie und ADHS - in den nächsten Jahren zunehmen werden.

Macht die unterzeichnete "Dr. med. Antje Oppermann, Kiel" einen Witz? War die DDR als Brutstätte des Kita-Unwesens flächendeckend mit Cortisol-Junkies und ADHS versorgt? Ist das von Ammen genährte Bürgertum  der vorletzten Jahrhundertwende für die genetische Disposition von ADHS verantwortlich?

[Groucho]

Nicht alles, was man nicht ernst nehmen kann, ist damit ein Witz :)

Die internationale Studie des renommierten National Institute of Child Health and Development (NICHD) hat gezeigt, ass ein pathologischer Cortisolspiegel sogar noch bei fünfzehnjährigen Probanden nachgewiesen werden konnte, die in frühem Alter fremdbetreut waren. Die vielfältigen seelischen und körperlichen Folgen werden in dieser Studie ausführlich beschrieben.

(Hervorhebung von mir) Klingt doch schon einigermaßen ideologisch-bescheuert, solche groben Kategorisierungen sind eigentlich unmöglich, so es denn tatsächlich um Zugewinn an Wissen gehen sollte und nicht religiös/fanatische Ideologie.

[Robert]

Nicht alles, was man nicht ernst nehmen kann, ist damit ein Witz :)

Die internationale Studie des renommierten National Institute of Child Health and Development (NICHD) hat gezeigt, ass ein pathologischer Cortisolspiegel sogar noch bei fünfzehnjährigen Probanden nachgewiesen werden konnte, die in frühem Alter fremdbetreut waren. Die vielfältigen seelischen und körperlichen Folgen werden in dieser Studie ausführlich beschrieben.

(Hervorhebung von mir) Klingt doch schon einigermaßen ideologisch-bescheuert, solche groben Kategorisierungen sind eigentlich unmöglich, so es denn tatsächlich um Zugewinn an Wissen gehen sollte und nicht religiös/fanatische Ideologie.

Fremdbetreuung versus Familienbetreuung ist halt eine immerwährende Glaubensfrage.

[Elfenstaub]

Ich kenne Familien, da wäre ich um Fremdbetreuung froh. Diese Lebensform wird immer so furchtbar idealisiert...

[Homeboy]

ach Elfenstaub, du hast das Konzept von Familie eben nicht verstanden, Familie ist doch allerliebst:

[sweeper]

Solche bindungsspezifischen, emotionalen Stressoren führten zu einem starken Anstieg des Stresshormons Cortisol bei den Betroffenen.

ADHS, Stress und erhöhter Cortisolspiegel - ein Feld für Spekulationen...

Hier mal eine Veröffentlichung, für die sogar G. Huether Himself den Cortisolspiegel im Speichel  bei Erwachsenen mit und ohne ADHS bestimmt haben wird (was sonst hätte er in dieser Studie zu suchen?)

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18329819

...In line with previous theoretical and empirical work in the field of childhood ADHD, it was hypothesized that the ADHD and control group would exhibit comparable baseline levels in all dependent variables. For ADHD subjects, we expected attenuated responses of the physiological parameters during anticipation and presence of the standardized stressor, but elevated subjective stress ratings. Hypotheses were confirmed for the baseline condition. Consistent with our assumptions in regard to the psychological stress response, the ADHD group experienced significantly greater subjective stress. The results for the physiological variables were mixed. While ADHD subjects revealed an attenuated HR during the stress phase, no significant group differences were found for the other parameters, although a trend was observed for both the low frequency/high frequency (LF/HF) ratio of the HRV power spectral analysis and salivary cortisol (the latter possibly indicating generally lower cortisol levels in ADHD subjects).
In summary, the present findings are the first to demonstrate a significant alteration of a specific physiological stress measure (HR) and, more clearly, of psychological aspects of the stress response in adults suffering from ADHD. In regard to the physiological stress response, it is recommended that future studies employ larger sample sizes and a more comprehensive range of physiological stress parameters. Additionally, the issue of transferability of laboratory results to real life stressors needs to be addressed.