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Goldner und Tibet

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Begonnen von Onkel Heinz, 23. August 2013, 16:32:20

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Onkel Heinz

Mich beschäftigt seit neuestem die Tibet-Geschichte.
Ich gestehe, dass ich Colin Goldners Sicht recht nahe stehe.

Mich verwundert, wie weitgehend homogen positiv das "System Tibet" in den westlichen Medien dargestellt wird, obwohl aus westlicher Sicht an einem eigenständigen Tibet so eigentlich niemand Interesse haben dürfte (Gottesstaat, Feudalsystem, keine Schulbildung etc.).
Warum das so ist, ist mir ein Rätsel, vielleicht ist Tibet ja das Lackmuspapier der westlichen Einstellung China gegenüber... China böse ergo Tibet gut?

Anyway, mein Problem ist, das es mir schwer fällt, andere Kritiker zu finden als Goldner. Abgesehen von 1, 2 Zeitungsartikeln aus Blättern, die ich sonst eher nicht lese...

Hat sich damit schon mal wer beschäftigt und hat vielleicht ein paar Stichworte, die mich weiter bringen?

Grüße!

Nogro

Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Scharlui

Zitat von: Noddy am 23. August 2013, 16:32:20
Mich beschäftigt seit neuestem die Tibet-Geschichte.
Ich gestehe, dass ich Colin Goldners Sicht recht nahe stehe.

Mich verwundert, wie weitgehend homogen positiv das "System Tibet" in den westlichen Medien dargestellt wird, obwohl aus westlicher Sicht an einem eigenständigen Tibet so eigentlich niemand Interesse haben dürfte (Gottesstaat, Feudalsystem, keine Schulbildung etc.).
Warum das so ist, ist mir ein Rätsel, vielleicht ist Tibet ja das Lackmuspapier der westlichen Einstellung China gegenüber... China böse ergo Tibet gut?

Anyway, mein Problem ist, das es mir schwer fällt, andere Kritiker zu finden als Goldner. Abgesehen von 1, 2 Zeitungsartikeln aus Blättern, die ich sonst eher nicht lese...

Hat sich damit schon mal wer beschäftigt und hat vielleicht ein paar Stichworte, die mich weiter bringen?

Grüße!
Die Verehrung des Dalai Lama fusst weniger an seinem zweifellos vorhandenen starken Charisma als vielmehr auf seiner durch die Ereignisse von 1959 erlangten weitgehenden Machtlosigkeit. Gefördert wurde sein freidfertiges Zerrbild noch durch die Zwecklimousine "Kalter Krieg". Tatsächlich war Dalai Lama auch noch nach seiner Fliucht ein bewunderer Mao Tse Tungs, tatsächlich sah er sich in der Tradition sämtlicher seiner Vorgänger, von denen man nicht anders denn von fürchterlichen, den Kirchenstaatpäpsten nicht unähnlichen, Theokraten sprechen kann. Goldners Buch mag einiges ins rechte Licht rücken, vor allem den vergöttlichenden Starkult um Gyatso, der bewusst von Stars wie Richard Gere u.v.a. getrieben wird, versetzt er mit einem wohl dosierten Dämpfer, schüttet auch manchmal das Kind mit dem Bade aus, was nicht von schlechtem wäre, wenn er denn nicht auch gleich noch dem Kind die Wannen nachschmisse - die unsägliche Referenz der Trimondis, macht das notwendige Buch - leider - unglaubwürdig.
Erkenne das gute im Menschen, und du weisst, warum wir kriminell sind. (Kalmàn Ketöfi)