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Intelligenz vererbbar?

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Begonnen von Belbo zwei, 13. Mai 2011, 15:04:28

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Ruediger

Zitat von: YorkTown am 15. Mai 2011, 09:22:17
Eine aktuelle Studie ist da aber anderer Meinung.
[...]
http://www.sas.upenn.edu/%7Educkwort/images/What%20intelligence%20tests%20test.pdf

Du hast wohl nicht gelesen, was du verlinkst :)
Daraus:
Zitat
However, it is important not to overstate our conclusions. For all measured outcomes in Study 2, the predictive validity of IQ remained statistically significant when controlling for test motivation. Moreover, the predictive validity of measured IQ was stronger for both measured academic outcomes than was the predictive validity of test motivation. These findings suggest that intelligence is, as Boring intimated, largely (albeit not exclusively) what intelligence tests test, and that intelligence is indeed important to academic success. Moreover, test motivation is
likely less variable when extrinsic motivation is high (e.g., when financial incentives are  offered), when intrinsic motivation is high (e.g., among participants high in openness to experience who find the test problems interesting and fun), or when participants are above-average in measured IQ (e.g., college undergraduates).

Motivation ist also auch entscheidend für das Abschneiden bei IQ-Tests. Wer hätte das gedacht? Und wer hätte damit gerechnet, dass Menschen, die von solchen Tests überfordert sind, weniger Gefallen an solchen Tests finden und daher auch weniger motiviert sind?

de Bunker


Die Diskussion in diesem Thread läuft seit geraumer Zeit weit neben dem Punkt vorbei und wird von einigen Diskutierenden auch auf einer die Aussagen der Eingangszitate verharmlosenden Bahn gehalten.

Es wurde ein Artikel zu Vonderachs Überlegungen verlinkt, daß bestimmten ,,Menschenrassen" ein ebenso fester Durchschnitts-IQ zugeschrieben werde könne und Intelligenz angeblich genetisch und ,,rassisch" festgelegt sei (der Artikel erschien übrigens in der Zeitschrift 'Sezession', die dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen ist). Vonderach operiert hier mit angeblichen Werten von z.B. 90 für Nordafrikaner, 85 für indigene Amerikaner, 67 für Schwarzafrikaner. Dies wird jedoch von mehreren Diskutierenden abgetan bzw. es entsteht eher der Eindruck, es würden Belege dafür gesucht. Daß bereits Vonderachs "Rassen"begriff wissenschaftlich unhaltbar ist, scheint für einige Mitdiskutanten schwer einzusehen. Die darüber hinaus vorgenommene Verknüpfung irgendwelcher vorgeblicher "Rasse"marker nun noch genetisch zu verbinden mit menschlicher Intelligenz läuft etablierter Wissenschaft völlig zuwider. Wo wird doch gleich ein solch unwissenschaftliches Vorgehen von Autoren und Pseudowissenschaftlern kritisiert? :grübel:

Die Auswahl des Threadtitels ist zudem demagogisch und perfide, da es in dem Zitat um eine Vererbbarkeit von Intelligenz gar nicht geht! Die Kernaussage besteht vielmehr darin, Intelligenz nicht nur als vererbbar, sondern *vor allem* als rassenspezifisch vererbt hinzustellen. Wenn ein Autor, der offenbar vornehmlich bis ausschließlich in rechten Verlagen publiziert und in der rechtsextremen Szene positiv rezipiert wird, einen solchen gequirlten Braunfug von sich gibt, ist dies wahrhaftig keine Überraschung. Es ist dagegen blamabel, peinlich und letztlich aufschlußreich, wenn dessen Ansichten hier überhaupt von jemand auf die bloße Vererbbarkeit von Intelligenz reduziert werden und die Thematik weitgehend auf dieser vordergründigen Ebene verbleibt – von redlichen Versuchen einzelner Mitdiskutanten abgesehen. Weitaus schlimmer wird von einigen dem wissenschaftlich ad acta gelegten Rassebegriff erneut das Wort geredet, womit die in den Eingangszitaten wiedergebenen Aussagen implizit in den Bereich faktenorientierter Wissenschaft erhoben werden.

Einigen Mitdiskutanten ist offenbar entgangen, daß sich allerspätestens nach Auschwitz mit dem Aufteilen der Menschheit in wertere und unwertere ,,Rassen" der Aufteiler ins gesellschaftliche Abseits stellt, freundlich formuliert.


YorkTown

Zitat von: Ruediger am 15. Mai 2011, 09:54:11
Motivation ist also auch entscheidend für das Abschneiden bei IQ-Tests. Wer hätte das gedacht? Und wer hätte damit gerechnet, dass Menschen, die von solchen Tests überfordert sind, weniger Gefallen an solchen Tests finden und daher auch weniger motiviert sind?

Nun, ich fand das Ergebnis auch nicht überraschend. Wollen und Können sind immer kombiniert. Wenn ich nicht will, kann ich nicht. Wenn ich nicht kann, will ich erst recht nicht. (Im Frustrationssinne, einige Menschen reagieren sicher gegenteilig). Das ändert aber nichts daran, dass die Messung des IQ nicht zwingend mit "Intelligenz"(wie schon gesagt, mir ist die Definition unklar) korreliert.

Eine Frage ist, warum kann man nicht? Weil man nicht ausreichend genetisches Potential hat? Weil man keine ausreichende (Schul)Bildung hat?

Oh, ich bin überzeugt davon, dass nicht alle Menschen gleich sind, dass genetische Einflüsse existieren, aber ich denke doch, dass den Hauptanteil an den Messungen die Übung hat. Ich habe Folgen & Reihen gelernt, sogar Nachhilfe darin gegeben. Aber jemand der das nie in seinem Leben gemacht hat, kann unmöglich(?) ein gutes Ergebnis erzielen. Ich bezweifle stark, dass sogar ein Supergenie ohne Training mithalten könnte.

Der IQ kann eigentlich nur Menschen mit einem ähnlichem Bildungsweg vergleichen.

Ridcully

@ de Bunker: genau so ist es.

Belbo zwei

...danke de Bunker, so sehe ich das auch.

Chili

 ::)

Niemand hat aus dem Begriff Rasse/Ethnie irgendein Werturteil über die jeweiligen Menschen abgegeben.Ihr verwechselt biologische Ungleichheit mit sozialer.Ersteres ist nun mal vorhanden,daraus darf man letzteres nicht ableiten.

Bsp.:
Jemand,der särker pigmentiert ist,kommt nunmal mit hoher Intensität der Sonneneinstrahlung zurecht,gleichzeitig hat er im düsteren Nordeuropa ein verstärktes Rachitisproblem.Was bitte ist daran rassistisch? Beschwert Euch bitte bei der Natur! Ebenso gibt es zahlreiche biochemische Merkmale die z.B. auch die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Medikamenten bedingen.Wenn man dies nicht beachtet,und nur an Mitteleuropäern forscht,unter der Annahme,diese seinen z.B. mit Afrikanern identisch,ist dies in meinen Augen rassistisch,weil man den Bedürfnissen anderer "Rassen" im Sinne biologischer Merkmale und großer Bevölkerungsgruppen nicht gerecht wird.Diejenigen,die hier gleich mit der Nazikeule ankommen,blenden einen großen Teil der Realität in ihrem Denken aus.Und solche Denkverbote nützen dann dem braunen Gesocks,weil sie diese Themen für sich abonnieren und die Tatsachen in ihrem Sinne verdrehen.Insofern kann man die Zunahme rechten Gedankenguts durchaus dem linken Denk-Neglekt zumindet teilweise anlasten.

Und bei diesen Ausführungen geht es mir nicht um dieses Buch,sondern allgemein um dieses Thema.

Belbo zwei

Insofern kann man die Zunahme rechten Gedankenguts durchaus dem linken Denk-Neglekt zumindet teilweise anlasten.

Meinst Du jetzt mit "linken Denk-Neglekt" teile der Antifa?

Das ist doch von hinten durch die Brust ins Auge gedacht. Mit dieser Argumentation kannst du Esowatch auch gleich eine Mitschuld an der Zunahme der Esoterik geben, weil zuwenig auf die spirituellen Bedürfnisse der Menschen eingegangen wird.

Und nein es geht eben nicht um Pigmentierungen und Rachitis, sondern um eine Einteilung und Bewertung von Menschen nach Ihrer Rasse und Intelligenz, und das von einem Autor aus dem braunen Spektrum. Da ist dann die "Nazikeule" auch voll berechtigt.

Ruediger

Zitat von: de Bunker am 15. Mai 2011, 23:08:57Daß bereits Vonderachs "Rassen"begriff wissenschaftlich unhaltbar ist, scheint für einige Mitdiskutanten schwer einzusehen.

Ich habe Vonderach nicht gelesen, daher fasse ich mich allgemein, ohne Bezug auf diesen: Die Menschen haben sich nun einmal in den letzten Jahrtausenden geographisch getrennt. Der Genfluss zwischen den einzelnen Populationen war limitiert, es kam zu Gendrift und unterschiedliche Selektionsmechanismen wurden wirksam. Viele Ergebnisse davon kann man bereits optisch sehen: Unterschiedliche Hautfarbe, Körpergröße, Haarstruktur, usw.
Die Unterschiede sind real. Und ob wir diese Populationen jetzt als Rasse, Ethnie oder eben Population bezeichnen, mag zwar für einen Biologen einen Unterschied machen, der großen Wert auf eine feste Terminologie legen muss ( * ), aber für den öffentlichen Diskurs ist das vermutlich weniger interessant ( https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Euphemismus-Tretmühle )

( * ) Interessanterweise scheinen die Biologen sich selbst nicht einig zu sein, ob man von verschiedenen Menschenrassen sprechen soll oder nicht. Ernst Mayr ist beispielsweise dafür ( http://www.goodrumj.com/Mayr.html ) , aber ich habe auch viele schrille Gegenstimmen gefunden.

ZitatEs wurde ein Artikel zu Vonderachs Überlegungen verlinkt, daß bestimmten ,,Menschenrassen" ein ebenso fester Durchschnitts-IQ zugeschrieben werde könne und Intelligenz angeblich genetisch und ,,rassisch" festgelegt sei

Man muss sich doch einfach nur ein anderes Beispiel herausgreifen, um zu sehen, dass an solchen Betrachtungen nichts anrüchiges ist.
Im Sport können wir ja auch immer wieder feststellen, dass in einigen Bereichen stets Sportler mit Wurzeln in einer bestimmten geographischen Region dominieren:  Im Kurzstrecken-Sprint Menschen mit Ursprung aus Westafrika, bei länderen Strecken Ostafrikaner (z.B. Kenianer). In der NBA dominieren Afro-Amerikaner, Europäer und Asiaten sind dagegen gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil in den USA sehr stark unterrepräsentiert. Im Schwimmsport dagegen können Europäer mithalten. Diese Unterschiede hängen offenbar auch mit anatomischen Details zusammen, die eben vererbt werden und in manchen Rassen häufiger vorkommen als in anderen.  (Dass Afro-Amerikaner im Schwimmsport eher schlecht abschneiden soll etwa u.a. an dem unterschiedlichen Körperfettanteil und -verteilung, Knochendichte, und anderen Details liegen )
Warum sollte es in Bezug auf das Gehirn und daher die Intelligenz nicht ähnliche Unterschiede geben? Die Evolution macht nicht beim Gehirn halt, wie hier schon richtig bemerkt wurde.

Ich habe mal zu den Aborigines gegoogelt, die angeblich besonders schlecht bei IQ-Tests abschneiden:


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1261675/
Zitat
A quantitative study of Australian aboriginal and Caucasian brains.

The brain volumes of 8 male Australian Aborigines and 11 male Caucasians were determined. Total brain volume was significantly smaller for Aborigines (1199 +/- 84 ml) compared to Caucasians (1386 +/- 98 ml). Significantly smaller volumes were also found for cerebellum, prosencephalon-mesencephalon unit, cerebral cortex, frontal cortex, parieto-occipitotemporal cortex, and hippocampus. Volumes of ponsmedulla oblongata unit (21 +/- 3 ml for Aborigines and 22 +/- 3 ml for Caucasians) and visual cortex (14.9 ml +/- 2.6 ml and 14.6 +/- 2.2 ml, respectively) did not differ significantly. The striate cortex extended further onto the lateral surface of the occipital lobe in Aboriginal brains. The frontal portion of cerebral cortex was larger in Aboriginal than in Caucasian brains. According to the specific growth periods for the areas studied, these differences could be explained by the higher incidence of malnutrition and infectious diseases for Aboriginals during the development of the brain in early childhood, especially after the 6th postnatal month. However, genetic influences cannot be excluded. The results for the visual cortex of Aborigines might represent an adaptation to living conditions in the bush and desert regions of Australia.


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3598178
Zitat
The morphology of Australian aboriginal brains--documentation of eight cases.

Cortical morphology of the brains of eight Western Australian Aboriginals was documented. Sulcal patterns permitted classification of the brains into separate groups. Characteristic patterns were found for the shape of the prosencephalon and for the insular, parietooccipital, and frontal cortex in the aboriginal group. The length of the frontal, parietal, and occipital lobes and the width of the temporal lobes was measured. Length, width, and height of the Aboriginal prosencephalons were compared to measurements of eleven Caucasian brains. Postmortem changes, genetic differences, and factors influencing brain development were discussed.


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3234401
Zitat
The cranial base and calvaria index methods applied to Australian aborigine skulls.

Abstract

Cranial base and calvaria indices were calculated on lateral skull radiographs of Australian aborigines, and compared with the values of one mummy, 4 prehistoric (fossil), and modern Scandinavian skulls. The aborigines had thicker calvarian bone and a lower forehead profile than the mummy and the modern skulls, but a higher frontal calvarium than the fossils. The aborigines may developmentally represent a link between prehistoric and modern man (including the mummy).



http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2804680
Zitat
Morphometric study on the postnatal growth of the cerebellum of Australian aborigines and Caucasians.
Riedel A, Klekamp J, Harper C, Kretschmann HJ.
Source

Department of Neuroanatomy, Medical School of Hannover, F.R.G.
Abstract

In an autopsy study on 29 male Aborigines and 57 male Caucasians, macroscopic and microscopic parameters of postnatal cerebellar development were determined and described by mathematic growth functions. For the whole cerebellum and its cortical layers volume measurements revealed delayed maturation for Aborigines compared to Caucasians. Despite the slower development in childhood, significantly smaller values for adult Aborigines compared to Caucasians were observed only for the whole cerebellum and the Purkinje cell sheet. Similarly, postnatal changes in Purkinje cell size showed prolonged growth phases in Aborigines compared to Caucasians. Calculations of absolute cell numbers for individual layers demonstrated later half-value times and slower growth rates for cell numbers in the internal granular and molecular layers consistent with the findings for the corresponding layer volumes. For Caucasians, the growth curve for the absolute cell number in the internal granular layer showed a maximum about 21 months postnatally and subsequently decreased towards adulthood by about 18%. No such overshoot could be demonstrated for Aborigines. In relation to absolute cell numbers in adulthood, this could indicate a smaller number of granule cells migrating from the external to the internal granular layer as well as less pronounced granule cell death in Aborigines compared to Caucasians. The external granular layer of Caucasians increased in volume postnatally to reach a maximum at about 4 months and subsequently decreased until its disappearance at approximately 2 years of age. The number Purkinje cells decreased marginally postnatally in both populations. These results were discussed in relation to secular changes of growth parameters of the cerebellum during the last century and the socioeconomic and health status of Aborigines.


http://aje.oxfordjournals.org/content/113/1/62.short
Zitat
RACIAL VARIATIONS IN VISION

Taylor, H. R. (International Center for Epidemiologic and Preventive Ophthalmology, The Wilmer Institute, The Johns Hopkins Medical Institutions, Baltimore, MD 21205). Racial variations in vision. Am J Epidemiol 1981; 113: 62–80.

This study determined the distributions of uncorrected visual acuity and of refractive error in representative groups of Australian Aborigines and Australians of European origin aged 20–30 years. The methodology used in this study and its verification are described in detail. As a group, the Aborigines have significantly better visual acuity than the Europeans. This was true for both monocular and binocular vision. Some Aborigines have acuities below the previous postulated threshold levels. Aborigines as a group also have less myopia—In particular, less high myopia—and less astigmatism than Europeans. The mean refraction for Aborigines is about half a diopter more hypermetropic than that for Europeans, although there is not an excess of high hypermetropia in Aborigines. The lack of high refractive errors suggests that the Aborigines may not possess the genes that cause abnormal axial lengths usually associated with high refractive errors in Europeans. The superior vision of the Aborigines persisted, however, when comparing groups which were essentially emmetropic. Therefore, It appears to be a true racial difference which is not explicable on the grounds of variation in refractive error but may result from finer retinal organization or better cerebral Integration of visual stimuli.

(weitere: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7884214 , http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8296877 , http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ajpa.1330840404/abstract )

Die Gehirne von Aborigines unterscheiden sich also deutlich von den Gehirnen von Europäern. Wer nicht einem mysteriösen Leib-Seele-Dualismus anhängt, der wird davon ausgehen, dass solche Unterschiede sich auch irgendwie im Verhalten/in den Fähigkeiten zeigen. Warum sollten diese Unterschiede also nicht für eine unterschiedliche Intelligenz verantwortlich sein? Insbesondere für Wissenschaftler, die sich mit den neurobiologischen Grundlagen der Intelligenz beschäftigen, ist das doch ein spannende Fragestellung.

Generell zu dem Thema: http://en.wikipedia.org/wiki/Moralistic_fallacy

Ridcully

@ Chili: Du schaffst es, bemerkenswert stur die Kritik am Rassekonzept zu ignorieren und stattdessen auf den Strohmann angeblich ignorierter biologischer Unterschiede einzuschlagen. Gleiches tut der Titel, den Cohen diesem Thread gebenen hat. Niemand bestreitet, dass Menschen unterschiedlich sind und das vererbbar ist. Niemand bestreitet auch, dass diese Unterschiede geographisch verschieden verteilt sind. Es geht mir zumindest um das Beharren auf Kategorien, welche anhand vom biologisch extrem aussagekräftigen Konzept "der sieht anders aus" im 19 Jh festgelegt worden sind. Eben Negroide, Mongolide, Europide und die ganzen Unterkategorien. Und die Fiktion, es handele sich dabei um voneinander biologisch sinnvoll abgrenzbare Kategorien.

@ Ruediger: die Aborigines sind ein Sonderfall, weil es sich bei ihnen tatsächlich um eine recht lang isolierte Population handelt. Und auch du raffst nicht, dass es hier eben nicht um belastete Begriffe geht, sondern um das Konzept, wegen dem sie zu Recht belastet sind.

P.Stibbons

Hmmm....um den werten Diskutierenden die Chance zu geben, einen Einblick in die Komplexität der aktuellen Grundlagenforschung zum Thema zu nehmen, verlink ich jetzt mal ganz dreist dies hier:

http://www.jneurosci.org/content/26/40/10235.full

Auf die Gefahr hin, die differenzierte Betrachtungsweise des Artikels unzulässig zu verkürzen, zitiere ich selektiv nur die letzten Sätze der Summary:

Zitat....In conclusion, we found that specific focal GM and WM areas in the human brain are highly heritable. Moreover, some of these GM and WM areas, including the superior occipitofrontal fascicle, corpus callosum, and medial frontal and occipital cortices, share common genes with intelligence, forming a heritable neural network in the human brain that is involved in intelligence.

Eine völlig andere Frage ist. ob z.B. Menschen des afrikanischen Kontinents ihr genetisch angelegtes (wie auch immer gestaltetes) Potential überhaupt entfalten können  - unter Bedingungen von chronischer Mangel-und Unterernährung sowie chronischer Schwächung durch  Infektionskrankheiten und ohne ausreichend "saliente" Stimuli aufgrund ungenügenden Zugangs zu Bildungseinrichtungen .

Polemisch ausgedrückt: Kein Gärtner würde sich doch darüber wundern, wenn eine unter "normalen" Umständen ertragreiche Tomatensorte auf einer Sanddüne eine schlechte Ernte liefert....

NuEM

Bei einem von "Weißen" gemachten Test schneiden "Weiße" überdurchschnittlich gut ab? Ich bin schockiert!

Intelligenz ist das, was der Intelligenztest misst.

Ein Intelligenztest besteht aus einer Reihe mehr oder weniger willkürlich ausgewählter Rätsel, welche unter Zeitdruck zu lösen sind.

Sicher ist das Lösen willkürlicher Rätsel unter Zeitdruck eine ungeheuer bedeutsame Sache. Wir sollten das viel öfter tun.

Strategien zum erreichen einer möglichst hohen Punktzahl beim Lösen willkürlicher Rätsel unter Zeitdruck können konträr zu solchen sein, die beim Lösen realer Probleme ziel-führend sind.

Mehr fällt mir spontan nicht ein.

cohen

Noch eins fehlt, NuEm:

Wisse, die Schuld ist weiß, männlich, christlich und westlich! Die Unschuld ist eine Urwaldindianerin.


Chili

Zitat von: Ridcully am 16. Mai 2011, 09:03:10
@ Chili: Du schaffst es, bemerkenswert stur die Kritik am Rassekonzept zu ignorieren und stattdessen auf den Strohmann angeblich ignorierter biologischer Unterschiede einzuschlagen. Gleiches tut der Titel, den Cohen diesem Thread gebenen hat. Niemand bestreitet, dass Menschen unterschiedlich sind und das vererbbar ist. Niemand bestreitet auch, dass diese Unterschiede geographisch verschieden verteilt sind.

Weil ich eben nicht meine,es gäbe keine Rassen.Ich schließe mich übrigens vollinhaltlich dem Standpunkt von Neunstern an.Ich hab keine Lust,das alles wiederzukäuen.

ZitatEs geht mir zumindest um das Beharren auf Kategorien, welche anhand vom biologisch extrem aussagekräftigen Konzept "der sieht anders aus" im 19 Jh festgelegt worden sind. Eben Negroide, Mongolide, Europide und die ganzen Unterkategorien. Und die Fiktion, es handele sich dabei um voneinander biologisch sinnvoll abgrenzbare Kategorien.

Und Du ignoriert,dass die Merkmalskomplexe,die solche Gruppen ausmachen,mehr als nur pure Äußerlichkeiten sind,z.B. in der Biochemie.Statt dessen unterstellst Du mir die veraltete Sicht des 19.Jh. zu vertreten.Und klar sind diese Gruppen biologisch abgrenzbar,z.B. in der Aktivität der Enzyme für die Melaninsynthese.Oder ist das alles kulturell geprägt? Lyssenko lässt grüßen!

mossmann

Zitat von: de Bunker am 15. Mai 2011, 23:08:57

Weitaus schlimmer wird von einigen dem wissenschaftlich ad acta gelegten Rassebegriff erneut das Wort geredet,



da hast Du vollkommen recht.

Ziemlich grenzwertig finde ich dann, wenn quasi zur "Entschuldigung" dann noch solche Pauschalisierungen vom Stapel gelassen werden, die wohl fast schon zwangsläufig kommen müssen:

Zitat von: Ruediger am 15. Mai 2011, 23:08:57
Man muss sich doch einfach nur ein anderes Beispiel herausgreifen, um zu sehen, dass an solchen Betrachtungen nichts anrüchiges ist.
Im Sport können wir ja auch immer wieder feststellen, dass in einigen Bereichen stets Sportler mit Wurzeln in einer bestimmten geographischen Region dominieren:  Im Kurzstrecken-Sprint Menschen mit Ursprung aus Westafrika, bei länderen Strecken Ostafrikaner (z.B. Kenianer). In der NBA dominieren Afro-Amerikaner, Europäer und Asiaten sind dagegen gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil in den USA sehr stark unterrepräsentiert. Im Schwimmsport dagegen können Europäer mithalten. Diese Unterschiede hängen offenbar auch mit anatomischen Details zusammen, die eben vererbt werden und in manchen Rassen häufiger vorkommen als in anderen.  (Dass Afro-Amerikaner im Schwimmsport eher schlecht abschneiden soll etwa u.a. an dem unterschiedlichen Körperfettanteil und -verteilung, Knochendichte, und anderen Details liegen )
Warum sollte es in Bezug auf das Gehirn und daher die Intelligenz nicht ähnliche Unterschiede geben? Die Evolution macht nicht beim Gehirn halt, wie hier schon richtig bemerkt wurde.

Aha.

Und was ist dann in den Gehirnen der Afrikaner anders verteilt?

Zitat
Variation in gray matter (GM) and white matter (WM) volume of the adult human brain is primarily genetically determined. Moreover, total brain volume is positively correlated with general intelligence, and both share a common genetic origin.

Und diese Verhältnisse sind dann bei den meisten Afrikanern in Richtung "dümmer" verschoben bzw die haben eh nur Ebsenhirne?

Ach, die sehen ja eh aus wie Affen.

Polemik beiseite: Die Studie ist recht interessant, aber wo steht dort, dass diese Zusammenhänge mit der Rasse zu tun haben?

Außerdem schreiben die weiter:

ZitatIn this study, we measured the extent of genetic contributions and not the influence of individual genes on brain morphology



Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend