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aus aktuellen Anlass - gemischte Gefühle beim Protestieren...

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Begonnen von PB, 14. März 2011, 14:37:29

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heterodyne

ZitatProtest? Protest ist immer symbolisch, niemand mit allen Murmel im Kopf glaubt doch, damit direkt tatsächlich irgendwas zu verhindern oder auch nur ernsthaft zu behindern. Wobei es irgendwie nahe liegender wäre, den Transport der neuen Brennstäbe zu den KKW zu blockieren. Allerdings hat das auch was mit einer gewachsenen Protestkultur zu tun, die um Gorleben ursprünglich wegen der mal geplanten Wiederaufbereitungsanlage entstanden ist.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=5972.msg66192#new#ixzz1GhGXyuJl
Du hast völlig recht, ich meinte es nicht so abschätzig wie ich es formuliert habe, tut mir leid. Das gefettete war, was mir im Kopf rumschwebte - also, daß es "lohnendere Ziele" gäbe.


Ganz egal, wie und was, ich habe ein ordentliches Problem damit, was in Japan momentan abgeht. Da sitzen Millionen von Leuten und warten darauf, daß/ob die Bombe hochgeht.
Wir unken hier auf verdammt hohem Niveau herum.

niedlich

@T-M:
ZitatMan muss auhc bedenken, dass von den Abklingbecken eine wesentlich geringere Gefahr ausgeht, als vom Reaktor, der nicht ohne Grund so sicher "eingepackt" ist.

Dem ist nicht so, ganz im Gegenteil:
Zitathe status of the various spent fuel stashes is not clear, which is disturbing. In the end they may contribute more contamination to the environment, especially that beyond the immediate vicinity, than the reactors themselves.
(siehe: http://www.economist.com/blogs/babbage/2011/03/post-earthquake_nuclear_crisis  ; dieser Artikel wurde von Jörg vom Diax's Rake Blog verlinkt)

Eine Frage, die mir heute Abend die ganze Zeit durch den Kopf ging als ich unterwegs war: "Das Erdbeben hatte am Epizentrum die Stärke 9. Wie stark war aber das Beben in Fukushima?"
Jörg (http://www.scienceblogs.de/diaxs-rake/2011/03/quellen-und-seriose-links-zum-fukushimakraftwerkstorfall.php?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed:%20ScienceBlogs/Kommentare%20%28ScienceBlogs%20/%20Kommentar-Feed%29&utm_content=Google%20Reader) trieb wohl die gleiche Frage um.

Zitat"In diesem Intensity Summary aber wird eine Intensität von 7.9 angegeben. Aber zudem sind Mercalliskala und die gemessene Momente-Magnituden-Skala auch nicht direkt umrechenbar.
In diesem Plot sind alle gemeldeten Beobachtungen eingetragen. Da lässt sich leider aus der Punktwolke auch wenig entnehmen, die Linien die da reingefittet sind...naja...

Aber Fukushima liegt 178 km entfernt. Wenigstens dass die Magnitude wohl in dieser Entfernung näher an 8 als an 9 liegt kann man vermuten.



KVINNA

Lieber T-M,

Atomkraft ist nicht billig, daher sehe ich keinen Nutzen.
Ja, im Moment können wir diese noch nicht vollständig ersetzen, aber woran liegt das? Bin mir sicher, wenn wir eine frühe Deadline für die Abschaltung besäßen, würden sich Alternativen finden.
Menschen werden immer Fehler machen. Dazu kommt die Natur. Terror. Unfälle.
Wenn ich hier ein Blatt mit Pro und Contra vor mir liegen habe, bleibt auf der Pro-Seite nur das Versäumnis der letzten Jahre, Alternativen nicht mit Nachdruck betrieben zu haben.


T-M

Nun, auf der Pro-Seite stehen eine geringe CO2-Produktion sowie unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen (gut, man braucht Uran, aber davon sollte genug vorhanden sein, bis wir etwas besseres gefunden haben).

Gut, das magst du unter "das Versäumnis der letzten Jahre, Alternativen nicht mit Nachdruck betrieben zu haben" subsumieren. Vielleicht hat man die Forschung auf den Gebieten tatsächlich nicht stark genug vorangetrieben. Ich glaube aber nicht, dass das eine Folge der Kernenergie ist. Wenn wir früher aussteigen würden (bzw. werden, mag jetzt ja so kommen), würde man wohl eher verstärkt auf fossile Brennstoffe zurückgreifen, oder notfalls Strom aus anderen Ländern importieren, die weniger Probleme mit der Kernenergie haben (Frankreich z. B.).

Janus

Ich bin für Kernkraft aber auch für die Abschaltung der Kernkraftwerke in Deutschland. Warum? Weil diese extreme Gewinne in die Hände von Monopolisten wie Eon oder RWE bringen während es bei der "einfacheren" Erzeugung der regenerativen Energien einen wirklichen Markt gibt was letztendlich auch dem Verbraucher zugute kommt. Wenn schon Monopole, dann wenigstens staatliche, da man diese wenigstens durch Wahlen beeinflussen kann.

KVINNA

Zitat von: T-M am 16. März 2011, 10:29:24
auf fossile Brennstoffe zurückgreifen, oder notfalls Strom aus anderen Ländern importieren, die weniger Probleme mit der Kernenergie haben (Frankreich z. B.).

DAS darf natürlich nicht passieren. Linke Tasche rechte Tasche. Es gibt nachweislich ganz Dörfer, welche sich selbst versorgen. Man muss ja nicht von Hundert auf Null. Aber verbindlich(!) planen und kein runter und rauf.
Energien wie Solarstrom, Windkraft und Geothermie noch mehr ausbauen.
Denke, man muss nur wollen, dann geht auch was.

40_Fieber

Zitat von: KVINNA am 17. März 2011, 07:02:01
DAS darf natürlich nicht passieren. Linke Tasche rechte Tasche. Es gibt nachweislich ganz Dörfer, welche sich selbst versorgen. Man muss ja nicht von Hundert auf Null. Aber verbindlich(!) planen und kein runter und rauf.
Energien wie Solarstrom, Windkraft und Geothermie noch mehr ausbauen.
Denke, man muss nur wollen, dann geht auch was.

Man kann die großen Kraftwerke nicht komplett abschalten, weil man Grundlastkraftwerke braucht. Sonst geht daheim das Licht an und aus... um es mal salopp zu formulieren. ;)
http://kidmed*info/

cohen

Nein Fieber, wenn man es sich ganz fest wünscht und nur richtig will, kann man die Physik ignorieren.  ;D

Wer was anderes behauptet ist Lobbyist.

Die Welt ist einfach.

40_Fieber

Mir scheint aber auch, das ist den Leuten nicht ganz klar: Wenn Mittags alle den Herd anmachen, kommt nicht mehr Strom weil sich ein Windrad schneller dreht, sondern weil ein KKW oder ein Kohlekraftwerk mehr Strom einspeist. Und wenn die Windräder sich schnell drehen, fährt ein KKW oder Kohlekraftwerk seine Produktion zurück, bzw. es werden Verbraucher zugeschaltet, damit wir schön gleichmäßig 230 V haben und Mutti der Toaster nicht durchbrennt.

Das sind also nicht nur Stromlieferanten, sondern auch Regler. Und wer Strom von Windkraft bezieht verbraucht gleichzeitig KKW-Energie, weil die einen Verbraucher zuschalten müssen. Man verbraucht genaugenommen mehr.
http://kidmed*info/

Chili

...und das begreifen sehr viele der Ökostromverfechter nicht.Nur mit Wind und Sonne gibt es keine Netzstabilität.

glatzkopf

ich finde ja erneuerbare Energie toll.
Nur meine bessere Hälfte will nicht mehr
länger auf dem Fahrad trampeln
für den Saft aus dem Dynamo  ;D

Antitainment

Der lokale Straßendealer könnte das Leistungstief der besseren Hälfte bei Verbrauchsspitzen mit entsprechenden Präparaten ausgleichen, allerdings geht das auf Kosten der Lebensdauer des Motors.
Aber wo gehobelt wird fallen ja bekanntlich Späne.  :angel:
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

PB

Zitat von: 40_Fieber am 17. März 2011, 07:50:43
Mir scheint aber auch, das ist den Leuten nicht ganz klar: Wenn Mittags alle den Herd anmachen, kommt nicht mehr Strom weil sich ein Windrad schneller dreht, sondern weil ein KKW oder ein Kohlekraftwerk mehr Strom einspeist. .....
....Das sind also nicht nur Stromlieferanten, sondern auch Regler. Und wer Strom von Windkraft bezieht verbraucht gleichzeitig KKW-Energie, weil die einen Verbraucher zuschalten müssen. Man verbraucht genaugenommen mehr.
Hallo Fieber,
das trifft auf die Kohlekraftwerke zu. Bin jetzt auch wieder mal nur interessierter Laie, aber gerade um die Spitzen zu puffern ist (nach allem was ich gehört habe) ein Kernkraftwerk im grunde viel zu behäbig. Die Leistung läßt sich gerade dort nicht so flux ´rauf und ´runterschalten. Merkt man jetzt auch wenn man sieht vieviel Zeit man im Grunde braucht um so´n Teil runterzufahren.

Bin auch nicht für das sofortige Abschalten. Aber wir hatten ein Ausstiegs-Terminplan, der ohne Not absurd lange verlängert wurde (ich behaupte aufgekündigt!)

Die derzeit. Hopplahop-Geschichten mit "sofort abschalten" oder vielleicht doch nicht (EON...) nimmt doch keiner ernst. Ich hoffe ja immernoch auf die Verfassungsklage zur Laufzeitverlängerung. Würde mir reichen.

Ratiomania

Zitat von: Chili am 17. März 2011, 08:33:13
...und das begreifen sehr viele der Ökostromverfechter nicht.Nur mit Wind und Sonne gibt es keine Netzstabilität.

Richtig, ergo mussman wemman "Natur pur" haben möchte noch auf Speicherkraftwerke setzen... nur das die wiederum die "Natur verschandeln"...

doof wa? ;D

Belbo

....es gibt zumindest Überlegungen, ein Speichersystem zu schaffen, bzw. das Erdgasnetz als solches zu nutzen.
Glaube der Wirkungsgrad ist noch ziemlich mies, die Idee aber ganz gut.

http://www.weltderphysik.de/de/8581.php

lg Belbo