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Letzte Generation

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Begonnen von Yadgar, 03. November 2022, 07:27:00

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eLender

Zitat von: Conina am 20. April 2023, 14:23:11Das mit dem Kühlwasser ist doch auch so ein Mythos.
Ja, das haben wir hier sogar schon mehrfach gezeigt. Aber das mit den Subventionen ist auch ein Klassiker, nicht totzukriegen. Frank (der mit dem Halbwissen ::) ) hat sich das auch mal genauer angesehen (und nicht nur der).

ZitatIch finde das Verhalten von Greenpeace unsportlich. Die geben gern Studien heraus, die dann viel zu leicht widerlegbar sind. So macht das keinen Spaß. Aktuell haben sie eine veröffentlicht, in der Atomkraftwerke als absolut unwirtschaftlich dargestellt werden. Sie konnten angeblich immer nur dank massiver staatlicher Hilfe existieren: Mit vielen Subventionen wurde die Atomkraft in Deutschland sei den 1950er Jahren mit über 1 Billion € unterstützt. Die Technik war nie wirtschaftlich, ist die Aussage der Studie. Sie wurde im Auftrag von Greenpeace vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. erstellt.

Genaugenommen war Greenpeace Energy eG der Auftraggeber. Hier sollte man bereits skeptisch werden: Was soll schon dabei herauskommen, wenn ein Unternehmen die Konkurrenz bewertet? Und wenn dieses Unternehmen mit seinem Produkt Ökostrom immer wieder einmal Vorwürfen ausgesetzt ist, es könne nur durch die Subvention EEG-Umlage existieren? Dann wird in der Studie absehbar stehen müssen, die Konkurrenz erhielte noch viel höhere Subventionen.

Dass daran nichts stimmt, wird schnell sichtbar, wenn man die Studie ,,Gesellschaftliche Kosten der Atomenergie in Deutschland" liest. Aber man kann sich auch grundsätzlich fragen, ob das stimmen kann. Deutsche AKW waren nie wirtschaftlich? Wieso haben sie dann die ganze Zeit stabil, planbar und kostengünstig zur Energieversorgung beigetragen? Wieso wird aktuell weltweit der Neubau von 79 neuen Kernkraftwerken geplant, wenn das doch nur mit so gewaltigen staatlichen Zuzahlungen funktioniert? Man findet geplante Neubauten in Ländern, bei denen man nicht den Eindruck hat, sie könnten sich hohe Subventionen leisten. Was hat Deutschland falsch gemacht?
https://www.frankshalbwissen.de/2020/09/20/subventionen-fuer-atomkraft-erfinden-anleitung-fuer-anfaenger-in-einer-studie-von-greenpeace/

Man muss sich einfach mal die einfachen Fragen stellen: Wenn das wirklich so eine Geldmassenvernichtungsmaschine ist, warum setzt man das überhaupt ein. Man wäre schon überall pleite oder die Preise dafür wären astronomisch. Auch der wiss. Dienst des Bundestages kann dafür keine Belege finden (und weißt darauf hin, dass die einzigen Studien aus der grünen Lobbyecke kommen): https://www.bundestag.de/resource/blob/877586/4e4dce913c3d883a81adcf2697313c7d/WD-5-090-21-pdf-data.pdf

Wer es wagt, sich solche Fragen überhaupt nur zu stellen, muß ein Agent der Atommafia sein. Es kann und darf gar nicht anders sein.

ZitatDr. Eduard Kiener, der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Energie, stellt in seinem Kommentar die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik gegenüber. Kiener findet, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie, die Versorgungssicherheit gefährdet.
https://www.tagblatt.ch/meinung/kommentare/solarstrom-ist-teurer-als-kernenergie-ld.2247756

Man muss die Schlussfolgerungen nicht teilen, aber so ganz einfache Rechnungen, dass "uns die Sonne keine Rechnung schickt" sind Märchengeschichten.

Das traut sich langsam auch die Linke zu sagen, jetzt, wo man seine Lügen nicht mehr braucht:

ZitatFür Harjanne ist es ein Abwägen der Mittel gegen den Zweck, der Wahrscheinlichkeiten gegen die Risiken. Und wenn der Zweck eine möglichst intakte Natur bei gleichzeitiger Energiesicherheit sei, sei sein Mittel eben ein Mix aus Erneuerbaren und Atomkraft. Den deutschen Weg, länger und mehr Kohle zu verbrennen, um am Atomausstieg festzuhalten, sieht Harjanne als weniger geeignet an. Man könne sich schon fragen, ob es richtig sei, die Atmosphäre der gesamten Erde mit CO2 zu belasten, damit man im eigenen Land weniger Atommüll und -risiko habe, sagt er. Aber klar, er wolle den Deutschen nichts vorschreiben – würde sich aber dafür wünschen, dass Deutschland es umgekehrt auch nicht tue, etwa, was den Umgang mit Atomkraft auf EU-Ebene angeht.
https://taz.de/Atomkraft-in-Finnland/!5927810/
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Noch ein Kommentar zum Ausstieg von Anna Veronika Wendland (auch GWUP), den ich leider für sehr treffend halte. Und es geht ja auch weiter: für den Kampf gegen Gene und "konstruierte Geschlechter" wird man jetzt mehr Zeit haben.

ZitatKurz, die Atomkraft musste nicht gehen, weil sie technisch gescheitert ist, sondern weil sie diskursiv gescheitert ist: Weil das Sprechen über sie irgendwann nur noch von Leuten erledigt wurde, die solche oben beschriebenen Gedanken über sie dachten, während unsere Ingenieursklasse dieser Erzählung nichts entgegenzusetzen wusste außer der Botschaft der technischen Perfektion – und der falschen Hoffnung, eine auf Ewigkeit als Kanzlerpartei gebuchte CDU würde schon die schützende Hand über die deutsche Atomwirtschaft halten. Die verständliche, gewinnende, menschennahe Kommunikation einer progressiven Gegenerzählung, Offenheit und Neugierde gegenüber begründeter Kritik, das hat man leider beim Studium der Kernverfahrenstechnik nicht gelernt.
...
Inzwischen ist die Freudenbotschaft von der leichten Ersetzbarkeit der Atomkraft wie ein Soufflé in sich zusammengefallen. Auch dem Letzten ist klargeworden, dass die Etablierung der Erneuerbaren als Selbstzweck beileibe nicht sanft und grün ist, sondern eine Materialschlacht nicht gekannten Ausmaßes. Ein paar hundert Milliarden Euro Energiewende-Fördergelder und ein Dutzend aus der Reserve geholte alte Kohlekraftwerke später spricht sich auch die Klimabilanz unserer Elektrizitätswirtschaft herum, die trotz 22 Jahren Energiewende zu den schlechtesten in der EU gehört.
...
Dass es so gekommen ist, ist auch Resultat einer einzigartigen Verfilzung von Staat, Medien und Wissenschaft zu einer Unisono-Kommunikations- und Affirmationsmaschine für die Interessen des Energiewende-Kapitals. Was der Atomstaat, den die Atomgegner immer an die Wand malten, nie geschafft hat, das schafft nun der Energiewendestaat: die Domestizierung der Kritik in Gestalt der Medien und der Umweltbewegung. Letztere ist zur Legitimationsinstanz der Erneuerbare-Energien-Industrie verkommen, die auch die dreistesten Aushöhlungen von Planungsrecht, Naturschutz und Artenschutz durchwinkt.
https://www.salonkolumnisten.com/wehe-den-siegern/

Zitat von: HAL9000 am 20. April 2023, 11:46:48Dass sich ein KKW eventuell wirtschaftlich nicht lohnt, könnte anbetracht der astronomischen Kosten für die Bewältigung der Klimanwandelfolgen vernachlässigbar sein.

Aus dem Artikel.
ZitatHätte man diesen Glauben aufgegeben, dann hätte man sich vielleicht vergegenwärtigt, dass alleine die Abschaffung der sechs letzten AKW klima- und strombilanziell dasselbe bedeutet wie das Sprengen von 15.000 Windrädern. Das erkennend, hätte man innehalten und umkehren können. Nur so hätte man sich auch Glaubwürdigkeit und Respekt bei denen zurückholen können, die dem Klimaschutz indifferent und abwartend gegenüberstehen, weil er in ihren Augen unbezahlbar ist.
Klima ist Nebensache ???
Wollte ich nur mal gesagt haben!

zimtspinne

Erstes Urteil nach Ausschreitungen in Lützerath:
Eine Schweizerin (23) wurde zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr und 2 Monaten auf Bewährung verurteilt. Sie hatte aus einer Gruppe Vermummter heraus einen großen Pflasterstein auf einen Polizisten geworfen, der am Bauch getroffen wurde, und später noch einen brennenden Molotow-Cocktail auf Polizisten.
Die Studentin war nicht vorbestraft, zeigte keine Einsicht und räumte erst zum Schluss die Tat ein. Sie habe aber niemanden verletzen wollen.

https://www.ksta.de/politik/nrw-politik/gewalt-gegen-polizisten-in-luetzerath-erste-aktivistin-verurteilt-554074

meanwhile in Berlin:
Der Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft mit deutlichen Worten, wie die Bullen eben so sind.

Zitat"Dafür erwarten wir Rückendeckung aus dem politischen Raum und keine Solidarisierung mit derartigen Aktionen", erklärte Jendro. "Wer angekündigt Straftaten begeht, um seine Ideologie anderen aufzuzwängen, gefährdet gezielt unser demokratisches Zusammenleben und den sozialen Frieden. Das ist brandgefährlich."

https://www.tagesspiegel.de/berlin/liveblog/newsblog-zu-berliner-klimablockaden-mehr-als-20-strafanzeigen-gegen-aktivisten-der-letzten-generation-9680696.html
Reality is transphobic.

HAL9000

Zitat von: zimtspinne am 20. April 2023, 19:59:11Sie habe aber niemanden verletzen wollen...
Das glaube ich sofort. Sie ist sicher davon ausgegangen, dass einer der Polizisten Pflasterstein
und Molotow-Cocktail elegant fangen und sicher verwahren werden.

Max P

ZitatMarkus #Lanz: ,,Wie läufts nach der Abschaltung des AKW?"

Stephan Weil: ,,Tadellos, dass hat auch seinen Grund, hinter dem AKW liegt ganz viel Windenergie und die ist ganz oft abgeschaltet worden, weil Atomstrom Vorrang hatte im Netz. Das spart übrigens eine Milliarde!"
https://twitter.com/NurderK/status/1649163659065606148

Zumindest manchmal gehen die Lichter nach dem 15.04. dann doch nicht aus.

Conina

Ja, weil nachts bei Windstille Kohle verstromt wird. D hat nach Polen den zweitdreckigsten Strom Europas.

Sorry, das ist doch nur noch Niveaulimbo und Getrolle.

Wir haben Rekarbonisiert.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Schwuppdiwupp

Und das ist geradezu ein Paradebeispiel für geradezu vorbildliche Diskussionskultur in diesem Ach-so-skeptisch-kritischen Forum ... ::)
Ach, was weiß denn ich ...

Conina

Vielen Dank. Bin auch nur ein Mensch.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Max P

Zitat von: Conina am 21. April 2023, 05:49:04Sorry, das ist doch nur noch Niveaulimbo und Getrolle.
Ich war mir natürlich weder bewusst, wie weit deine Expertise die aller anderen in den Schatten stellt noch der Grenzen deiner Geduld, aber ich muss doch noch mal trollen: Ich denke immer noch, dass die Frage der Endlagerung nicht wirklich gelöst ist und dass das Problem des Kühlwassers, besonders angesichts des Klimawandels, alles andere als trivial ist, auch wenn es vielleicht nicht alle Kernkraftwerke gleichermaßen betrifft. Auch das seit Beginn angeblich fast zu vernachlässigende Restrisiko einer schweren Havarie mit Folgen war dann einige Male doch ziemlich manifest.

ZitatWir haben Rekarbonisiert.
Das wird hoffentlich nur übergangsweise der Fall sein. Die gerade vom Netz genommenen AKW hätte man meinetwegen noch ein bisschen laufen lassen können, aber sie haben sowieso nur noch wenig zur Stromversorgung in Deutschland beigetragen. Insofern verstehe ich die jetzige Aufregung über ihre Abschaltung nicht ganz. 

RPGNo1

ZitatBei einer Straßenblockade der "Letzten Generation" in Berlin ist es zu einer Auseinandersetzung zwischen der Polizei und einem Klimaaktivisten gekommen. "MDR investigativ" veröffentlichte am Freitagabend ein Video, das den Vorfall zeigt. Darin zu sehen ist ein Polizist der Berliner Polizei, der einen Aktivisten davor warnt, ihm Schmerzen zufügen zu müssen, wenn er nicht selbstständig die Straße verlässt.
[...]
Nachdem der Aktivist erneut keine Regung zeigt, schnappen sich zwei Polizisten den Mann und tragen ihn unter Einsatz von körperlicher Gewalt von der Straße – auch sogenannte Schmerzgriffe werden dabei angewendet. Der Aktivist schreit dabei mehrmals laut vor Schmerzen.

https://www.t-online.de/region/berlin/id_100164166/letzte-generation-polizei-entfernt-aktivisten-mit-gewalt-von-strasse.html

Das fällt wohl unter das Motto: "Wer nicht hören will..."

Max P

Nein, das grenzt an Folter oder ist es sogar bereits. Einfaches Wegtragen oder -ziehen hätte vollauf genügt; von der Person ging keinerlei Gegenwehr oder Bedrohung aus.

P.S.:
https://twitter.com/warnurspass/status/1649749262866042880/photo/1

zimtspinne

Zitat von: Max P am 22. April 2023, 13:02:52Nein, das grenzt an Folter oder ist es sogar bereits. Einfaches Wegtragen oder -ziehen hätte vollauf genügt; von der Person ging keinerlei Gegenwehr oder Bedrohung aus.

Folter  :rofl2

Gehts auch noch drei Nummern dicker?

Vitalpunkte und Nervendruckpunkte gezielt und blitzschnell nutzen, sind ganz normale Techniken in Kampfsport und Selbstverteidigung, explizit auch zur Deeskalation einsetzbar.

Nix Folter.

Bei diesen einschlägig bekannten (und vorbestraften) gewaltbereiten, pflastersteinwerfenden Berufsaktivisten wäre ein Kuschelkurs das falsche Zeichen und riskant obendrein.

Das sind ja keine normalen, friedlichen Demonstranten, sondern entsprechend in Kursen und Ausbildungen indoktrinierte, auf Eskalation und Gewalt eingestellte Personen. Logisch und nachvollziehbar, dass die Polizei denen entsprechend begegnet und das eigene Verletzungsrisiko minimiert.

Dazu fällt mir jetzt wieder jenes wunderbare Video einer Überwachungskamera an einem US-Airport ein.
Leider finde ich es nicht mehr.
Eine Polizeistreife bemerkt einen randalierenden Mann, der Fahrräder attackiert  und ausschaut, als ob er damit nicht so bald wieder aufhört.... einer der beiden Polizisten schlägt einen schnellen Haken aus seiner beschaulichen Patrouillenrunde in seine Richtung und macht ihn in Sekundenbruchteilschnelle nach allen Regeln der Kampfsportkunst unschädlich. Der Typ kam gar nicht dazu, sich zu wehren, so blitzschnell ging das.

Wollte übrigens mal gerne zuschauen, wenn Polizisten ihre Zugriffs- und Kampftechniken trainieren, durfte ich aber nicht. Streng geheim ;)

Wer mit Steinen schmeißt, muss sich nicht über Gegenmaßnahmen wundern.
Reality is transphobic.

Max P

ZitatFolter  :rofl2
Da habe ich doch jemandes day gemade. Ist ja auch was.

ZitatWer mit Steinen schmeißt, muss sich nicht über Gegenmaßnahmen wundern.
Soweit ich sehe, saß der Betroffene nur am Boden und hat mit nichts geschmissen.

zimtspinne

Vorausschauend agieren, ist das Motto der Ordnungskräfte.
Ich habe kein Mitleid mit diesen Steinewerfern.

Reality is transphobic.

Max P

Zitat
ZitatWer mit Steinen schmeißt, muss sich nicht über Gegenmaßnahmen wundern.
Soweit ich sehe, saß der Betroffene nur am Boden und hat mit nichts geschmissen.

ZitatIch habe kein Mitleid mit diesen Steinewerfern.
Es wurden wie gesagt keine Steine geworfen.