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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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Max P

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 08. Juli 2022, 12:12:20Ach so, jetzt verstehe ich. Am Ende geht es einfach immer um Penisse in Frauenumkleiden.

Und in öffentlichen Toiletten bzw. all gender restrooms! Aber auch um tiefgreifende Adressierungsprobleme! Auf Antivegan hatten wir mal einen langen Faden über das Thema, ausgelöst durch die Forderung der Antje des Lann Hornscheidt, mit Profx Drx angeschrieben zu werden.

Peiresc

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 08. Juli 2022, 12:12:20https://www.t-online.de/region/berlin/id_100026492/biologin-zum-gender-zoff-an-der-hu-ich-bin-voellig-am-ende-.html

Daraus Marie-Luise Vollbrecht:
ZitatMir wurde vorgeworfen, ich sei Sozialdarwinistin, mir wurde auch Nähe zum Nationalsozialismus unterstellt oder Transfeindlichkeit.

Und das sind nicht nur die Durchgeknallten. Oder bzw., das Fachgebiet ist durchgeknallt: die Spinner haben das akademische Hinterland für sich. Der Herr Professor Heinz-Jürgen Voß, Hochschule Merseburg etc. hat erkannt, dass die Zweigeschlechtlichkeit eine Erfindung der Nazis ist:
Zitat von: WPIn einem Interview mit der Zeitschrift Chrismon sagte Voß, dass die Spezies Homo sapiens nicht aus zwei sich ergänzenden Geschlechtern bestehe, sondern dass ,,unzählige" Geschlechter existierten.[6] Auf die Frage nach dem neuesten Stand der Forschung antwortete er: ,,Bis in die 1920er Jahre sprach man von Geschlechtervielfalt. Mit den Nazis kam die Theorie einer weitgehend klaren biologischen Zweiteilung, die auch immer noch im Biologiestudium vermittelt wird, obwohl die aktuelle Forschung längst weiter ist. Solche einfachen Thesen machten mich stutzig, und ich erkannte, dass die vermeintlich natürliche Zweiteilung viel Leid mit sich bringt."[6] Auch nach 1945 hätten NS-Forscher die Wissenschaft geprägt.
- nur ist diese Erkenntnis noch nicht so ganz bis zur den Biologen durchgedrungen. Putinesk.

Nochmal Frau Vollbrecht:
ZitatWas hätte dagegen gesprochen, wenn ein Soziologe oder eine Soziologin Ihren Vortrag hinterfragt hätte?

Ich finde das problematisch. Das ist, als ob man einem Biologen sagt, ein Theologe müsse nochmal über seine Arbeit schauen.

Das ist der Punkt.

RPGNo1

Ich schätze Heinz-Jürgen Voß schätze als nicht seriösen Forscher ein. Er pflegt einen großen Bias. Warum?

Der Mann hat ein abschlossenes Biologie-Studium hinter sich (1), auf dass er ein Promotionsstudium in Sozialwissenschaften draufgesattelt hat. Er ist laut seiner Vita auch an Gender- und Queer-Theorien, deren Wissenschaftlichkeit nicht unumstritten ist, interessiert und beschäftigt sich damit in seiner Arbeit. Dazu ist er ebenso ein Anhänger des Poststrukturalismus, dessen Sinnhaftigkeit von Alan Sokal und später auch von Helen Pluckrose, James A. Lindsay und Peter Boghossian ganz gewwaltig in Frage gestellt wurde.

Das ist eine Gemengelage, aus der Voß seine ideologischen Überzeugungen schöpft.

https://forschung-sachsen-anhalt.de/pl/voss-92122

(1) Er sollte also wissen, dass biologische Zweigeschlechtlichkeit ein seit Jahrzehnten immer wieder bewiesener Fakt ist und von der wissenschaftliche Mehrheitsmeinung nicht bestritten wird.


eLender

Zitat von: RPGNo1 am 08. Juli 2022, 15:42:00Dazu ist er ebenso ein Anhänger des Poststrukturalismus...

Der Poststrukturalismus bzw. Konstruktivismus ist die entscheidende Ideologie (ich weiß, man sollte doch lieber Lehre sagen), die das Thema so unvereinbar mit dem naturwissenschaftlichen bzw. "rationalen" Denken macht. Die Naturwissenschaften sind bestimmt nicht gleichgeschaltet, aber man geht meist von ganz anderen Grundlagen aus. Ich sach mal grob: man hat ein positivistischen Ansatz, der "Mensch" konstruiert nur geistig das nach, was außerhalb seiner eigenen Existenz unabhängig von ihm existiert. Mit all den Schwächen, die man aber im Laufe der Zeit versucht zu überwinden.

Die Vorstellung einer rein konstruierten Welt ist in den Sozial- und Geisteswissenschaften weit verbreitet, aber nicht universell. Ein paar Gegenpositionen.

Zitat,,Wahnhaft ist es, wenn man sagt: Die Natur ist nur noch, was wir aus ihr machen. So etwas wie eine Geschlechtsnatur gibt es überhaupt gar nicht. Jeder Mensch erschafft sich – nicht nur in geschlechtlicher, sondern auch in sonstiger Hinsicht – so, wie er will; und ist damit so etwas wie sein eigener Gott", sagt Türcke im Gespräch über den ,,radikalen Konstruktivismus". Damit einher gehe die Vorstellung eines Ich, ,,das in einem Körper nur Wohnung genommen hat: Das Ich hat dann gar keine körperliche, sensorische, motorische, hormonelle Dimension." Darin erkennt Türcke einen alten Dualismus wieder: Die Trennung von Körper und Geist – ,,und das Verrückte ist, dass die gerade dort auftaucht, wo das Programm ist: Wir müssen vom Binären weg".
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kritik-am-konstruktivismus-wie-viel-natur-steckt-im-100.html

Ein wenig abstrakter:
ZitatOb es sich um Inklusionsregeln, die Auflösung des körperlichen Geschlechts oder die Ansicht handelt, der Wert einer Aussage sei an der Herkunft des Sprechers zu messen – sie alle wurden zuerst an Hochschulen populär, bevor sie praktischen Einfluss auf Politik und Gesellschaft nahmen. Gemeinsam ist diesen Konzepten auch die Herkunft aus dem französischen Poststrukturalismus und den postmodernen Theorien, die seit den neunziger Jahren an amerikanischen Universitäten Karriere machten. In der Folge errang ein Bündel zunächst randständiger theoretischer Strömungen wie Postkolonialismus, Critical Whiteness und Queer Theory die Deutungshoheit in den akademischen Debatten.
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/gastbeitrag-zur-postmodernen-theorie-disruptives-denken-17199956.html?premium=0xdb325c0939d71cfbe5385a1f6ec33c58&GEPC=s2

Es gibt Gründe, warum postmoderne Theorien bei Aktivisten so beliebt sind. Ich zitiere nochmal (ich hatte das oben schon angerissen):

ZitatFür Leute außerhalb des universitären Milieus mag sich der Streit merkwürdig fremd anhören. Er bestimmt aber die zunehmend aggressiven Debatten der akademischen Gemeinden, nicht nur im angelsächsischen Raum. Während die Transgender-Bewegung einen Konstruktivismus vertritt, wonach jeder sich als Mann, Frau oder queer definieren kann unabhängig von seiner biologischen Natur, sieht der genderkritische Feminismus darin einen übergriffigen Machbarkeitswahn und hält an der Unhintergehbarkeit der biologischen Natur fest.
..
Die Definition der persönlichen Zugehörigkeit sei nicht über allem erhaben, sagen die Feministinnen. Die biologische Natur lasse sich nicht wegdefinieren. Das wiederum nennen die Transgender-Leute eine Verletzung ihres Rechts auf Selbstbestimmung. Sie, die Schwächeren, beanspruchen größere Schutzrechte. Die Feministinnen hingegen befürchten, dass Männer als Transgenderleute in die Frauentoiletten eindringen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/meinungsterror-an-universitaeten-studierende-sind-keine-kunden-17631615.html

Nebenbemerkung (sonst sprenge ich den Faden schon jetzt, aber es ist auch ein Aspekt): so absurd das erscheinen mag, aber der Konstruktivismus begegnet einem auch an anderen Stellen:

ZitatJa, aber es ist komplett abstrus, diesen philosophischen Ansatz auf eine Pandemie anwenden zu wollen. Wir können das Virus nicht wegdekonstruieren, und wir können auch nicht einfach ein neues Narrativ erfinden, dass es nicht schlimm sei und es würde dem gehorchen und ungefährlich werden. Wir können darüber debattieren, wie fähig Menschen sind, die Wahrheit zu sehen. Und natürlich ist die Art, wie wir die Wahrheit sehen, abhängig davon, wer wir sind. Wissenschaftlerinnen mögen andere Dinge sehen als ihre männlichen Kollegen. Aber das ist etwas anderes, als zu sagen, dass es keine Wahrheit gibt. Die gibt es – und wir spüren sie auf bittere Weise jetzt.
https://www.rnd.de/gesundheit/corona-lugen-sind-fester-bestandteil-von-epidemien-medizinsoziologe-nicholas-christakis-im-interview-EHV4MDQ66JH5HGQXV5NMYAE5NQ.html

Poststrukturalistische Vorstellungen sind für viele Esoterik-affine Denker durchaus attraktiv, das Wiki ist voll mit Beispielen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Typee

ZitatDie Feministinnen hingegen befürchten, dass Männer als Transgenderleute in die Frauentoiletten eindringen.

Dass das zudem das Ende des Wettkampfsports für Frauen bedeuten würde, scheint keine Rolle zu spielen.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

celsus

Zitat von: Typee am 08. Juli 2022, 21:55:25Dass das zudem das Ende des Wettkampfsports für Frauen bedeuten würde, scheint keine Rolle zu spielen.

Genau, das sofortige Ende. Umgehend. Unverzüglich. Da gibt es überhaupt keine Zweifel.

Wieviele trans Frauen gibt es denn so im Hochleistungssport, die zudem noch mit einem überlegenen Körperbau gesegnet sind?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Max P

Zitat von: eLender am 08. Juli 2022, 20:27:37
ZitatJa, aber es ist komplett abstrus, diesen philosophischen Ansatz auf eine Pandemie anwenden zu wollen.

Mir kommt dieser "philosophische Ansatz" insgesamt komplett abstrus vor.  :stirn  Oder ich bin zu dumm, was natürlich auch sein kann.  ???


Scipio 2.0

Kann man also zusammenfassen das Sozialwissenschaften Pseudowissenschaften sind?

Schwuppdiwupp

Neee, kann man nicht.

Es ist aber so, wie es immer ist: In jeder Branche gibt's Schwarze Schafe.
Ach, was weiß denn ich ...

biomango

Zitat von: RPGNo1 am 08. Juli 2022, 15:42:00(1) Er sollte also wissen, dass biologische Zweigeschlechtlichkeit ein seit Jahrzehnten immer wieder bewiesener Fakt ist und von der wissenschaftliche Mehrheitsmeinung nicht bestritten wird.
Aber wie sind denn die anatomischen Zwischenformen einzuordnen die es zweifellos aus verschiedenen Ursachen - wohl nicht nur bei Menschen - gibt ?

Schwuppdiwupp

Und wie passt es in das Schwarz-Weiß-Schema, dass es z.B. Fische gibt, die von Männchen zu Weibchen "mutieren", wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben?
Ach, was weiß denn ich ...

RPGNo1

Zitat von: celsus am 08. Juli 2022, 22:55:29
Zitat von: Typee am 08. Juli 2022, 21:55:25Dass das zudem das Ende des Wettkampfsports für Frauen bedeuten würde, scheint keine Rolle zu spielen.

Genau, das sofortige Ende. Umgehend. Unverzüglich. Da gibt es überhaupt keine Zweifel.

Wieviele trans Frauen gibt es denn so im Hochleistungssport, die zudem noch mit einem überlegenen Körperbau gesegnet sind?

In Deutschland spielt es bisher keine Rolle, in den USA und anderen angelsächsischen Staaten schon.

- Lia Thomas. Als Mann ein mittelmäßiger Schwimmer im Collegesport. Als Frau räumt sie einen Rekord nach dem anderen sowie zahlreiche Meistertitel ab.
- Laurel Hubbard. Schafft es als Gewichtheberin im Alter von 43 Jahren (also weit nach dem natürlichen Leistungshoch) zu den olympischen Spielen. Eine ozeanische Gewichtheberin, die Jahre auf dieses Ereignis trainiert hatte, wurde durch Hubbards Teilnahme in der Qualifikation ein eigener Auftritt versagt.
- Veronica Ivy, vormals Rachel McKinnon. Radrennfahrerin und Weltmeisterin im Sprint der Masters-Klasse.



Bachblüte

Zitat von: RPGNo1 am 09. Juli 2022, 13:11:23In Deutschland spielt es bisher keine Rolle, in den USA und anderen angelsächsischen Staaten schon.

ZitatAb sofort: Eintrag des Geschlechts im Reisepass kann anders lauten als im Personenstandsregister

Für eine Person, die weder männlich (,,M") noch weiblich (,,F") ist, wird in der visuell lesbaren Zone des deutschen Passes ein ,,X" eingetragen. In der maschinenlesbaren Zone wird das ,,X" durch das Symbol ,,<" repräsentiert.

Um aber mögliche Formen der Diskriminierung beim Grenzübertritt zu unterbinden, kann eine Person, die eine Änderung nach § 45b des Personenstandsgesetzes (PStG) vorgenommen hat, ab sofort entscheiden, ob in ihrem Pass bzw. in ihrem ausländerrechtlichen Dokument die bisherige oder die nach der Änderung gültige Angabe eingetragen wird.

Personen, die ihr Geschlecht im deutschen Personenstandsregister auf ,,divers" geändert haben, können daher auf eigenen Wunsch einen Pass mit der Angabe ,,weiblich" oder ,,männlich" beantragen.

https://www.personalausweisportal.de/SharedDocs/kurzmeldungen/Webs/PA/DE/2020/Neue_Vorgaben_Pass_Personalausweis.html

Was neben "M", "F" und "X" eindeutig fehlt, ist ein "V" ("Variabel"), etwa so wie ein "floating potential" in der Elektrotechnik. Damit könnte man an allen Sportveranstaltungen teilnehmen, je nachdem, was gerade so ansteht (diesen Monat die Fußball-EM der Frauen, und später im Jahr dann die Fußball-WM der Männer).

Typee

Zitat von: RPGNo1 am 09. Juli 2022, 13:11:23
Zitat von: celsus am 08. Juli 2022, 22:55:29
Zitat von: Typee am 08. Juli 2022, 21:55:25Dass das zudem das Ende des Wettkampfsports für Frauen bedeuten würde, scheint keine Rolle zu spielen.

Genau, das sofortige Ende. Umgehend. Unverzüglich. Da gibt es überhaupt keine Zweifel.

Wieviele trans Frauen gibt es denn so im Hochleistungssport, die zudem noch mit einem überlegenen Körperbau gesegnet sind?

In Deutschland spielt es bisher keine Rolle, in den USA und anderen angelsächsischen Staaten schon.

- Lia Thomas. Als Mann ein mittelmäßiger Schwimmer im Collegesport. Als Frau räumt sie einen Rekord nach dem anderen sowie zahlreiche Meistertitel ab.
- Laurel Hubbard. Schafft es als Gewichtheberin im Alter von 43 Jahren (also weit nach dem natürlichen Leistungshoch) zu den olympischen Spielen. Eine ozeanische Gewichtheberin, die Jahre auf dieses Ereignis trainiert hatte, wurde durch Hubbards Teilnahme in der Qualifikation ein eigener Auftritt versagt.
- Veronica Ivy, vormals Rachel McKinnon. Radrennfahrerin und Weltmeisterin im Sprint der Masters-Klasse.




Genau das meinte ich, nicht hochtrainierte Transsexuelle. Wenn das behauptete Geschlecht für die Teilnahme an Frauenwettbewerben qualifiziert, wird es nur eine Frage der Zeit sein, wann die Besetzung der Siegertreppchen anfängt, ein ungutes Gefühl zu wecken.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

biomango

Zitat von: Schwuppdiwupp am 09. Juli 2022, 13:05:56Und wie passt es in das Schwarz-Weiß-Schema, dass es z.B. Fische gibt, die von Männchen zu Weibchen "mutieren", wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben?
von einem zum andern bedeutet ja trotzdem dass es nur zwei Formen gibt.
Es geht um die dazwischen