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Martin Lejeune

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Begonnen von RächerDerVerderbten, 06. Juli 2016, 17:26:32

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celsus

Zitat von: Scipio am 13. August 2017, 21:33:20
Wenn ich in diesem Zusammenhang mal eine Frage loswerden darf, muss es denn wirklich sein, dass es in Deutschland Obdachlose gibt? Da hat doch nun wirklich niemand was von oder? Das frage ich mich jedes mal, wenn dieses Thema tangiert wird.

"Müssen" wohl nicht. Aber es passiert eben und lässt sich auch nicht einfach so verhindern. Für eine Wohnung braucht man Geld um sie zu bezahlen. Wenn man das Geld nicht hat und sich auch nicht erarbeiten kann, muss man sich das Geld vom Amt holen. Dazu muss man es beantragen. Dafür muss man dort hingehen und beweisen dass man kein Geld hat und eine Wohnung braucht. Also muss man zu allen möglichen Stellen laufen, sich diverse Zettel holen, ausfüllen usw. Dazu muss man zumindest in der Lage sein, zu diesen Stellen hingehen zu können, Zettel lesen und ausfüllen zu können oder jemanden fragen der das für einen macht. Und man muss sich vollständig offenbaren, gegenüber wildfremden Leuten.

Angenommen, du kannst das alles nicht tun, aus unterschiedlichen Gründen. Weil du etwa psychische Probleme hast, dem Alkohol verfallen oder einfach zu stolz bist. Dann gibt es kein Geld, keine Wohnung, keine Arbeit und dir bleibt nur, eine freie Brücke zu suchen oder dich von einer solchen zu stürzen.

Für gesunde Menschen ist es durchaus möglich, nicht obdachlos zu werden. Die Lebensgeschichten von Obdachlosen sind vielfältig, es gibt viele Gründe, warum jemand nicht den Weg zurück in ein Leben mit Wohnung findet.

Wie ließe sich das lösen? Man bräuchte vielleicht Leute, die sich um Obdachlose kümmern, ohne dass man sie darum bitten muss. Und selbst dann würden es einige Obdachlose vorziehen, diese Hilfe nicht anzunehmen.

Es sagt sich so einfach: "Die sind ja selbst schuld, niemand muss obdachlos sein, die können ja Sozialhilfe und Wohngeld beantragen". Aber so einfach ist es eben nicht. Wenn sie könnten, würden sie ja.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

lanzelot

Zitat von: Scipio am 13. August 2017, 21:33:20
Wenn ich in diesem Zusammenhang mal eine Frage loswerden darf, muss es denn wirklich sein, dass es in Deutschland Obdachlose gibt? Da hat doch nun wirklich niemand was von oder? Das frage ich mich jedes mal, wenn dieses Thema tangiert wird.
Hast Du dich mal mit der Thematik im Detail auseinandergesetzt?
Was Menschen in die Obdachlosigkeit bringt, was für ihr Verbleiben darin sorgt, welche Faktoren den Weg erschweren, welche nicht selten in den Obdachlosen selbst begründet sind.
Hört sich nach unreflektierter Sozialromantik an.

Und nein, die MUSS es nirgendwo geben. Und wer bitte sollte davon etwas haben wollen?
Viele treffen diese Entscheidung zeitweilig selbst, aus den unterschiedlichsten Gründen. Wie willst du dies verhindern?

Wenn Menschen Hilfe oder die Konsequenzen die sich daraus ergeben ablehnen... sie sind souverän und bestimmten selbst über ihr Leben.
Tatsächlich ist es so, dass in diesem Land niemand obdachlos sein muss. Auf einem bestimmten Level kann jeder aufgefangen werden, aber dafür muss ein wenig getan werden.
Das es für die, welche aus bestimmten Gründen dies nicht selbst bewerkstelligen können oder wollen, nicht genug Stellen gibt, ist auch ein Thema.
Aber selbst damit ist es nicht getan 

ZitatMan bräuchte vielleicht Leute, die sich um Obdachlose kümmern, ohne dass man sie darum bitten muss.
Davon gibt es schon ein paar.  8)
Im Rahmen der suchtmedizinischen Grundversorgung treffen wir oft auf solche Menschen, auch in Verbindung mit der medizinischen Versorgung Obdachloser.
Da gibt es nicht wenige die lassen sich aufpäppeln und ein paar Tage versorgen, im Winter ein paar Tage mehr...aber sobald das Thema feste Unterkunft angesprochen wird, geht der Rolladen runter.
Oder sie nehmen an und brechen nach kurzer Zeit wieder ein. Und es ist fast unmöglich eine Rundum-Versorgung oder Aufsicht zu leisten.
Jedenfalls nicht solange der Betreffende ein selbstbestimmtes Leben führen möchte. Dann muss er sich eingestehen, dass er nicht in der Lage ist sein Leben selbst zu bewältigen.
Und dann ist er ein Kandidat für Einrichtungen, wo andere seinen Tagesablauf bestimmen. Das wollen viele auch nicht.
Ich kann aber den meisten Menschen nicht die Verantwortung für ihr Leben von den Schultern nehmen.

Ich akzeptiere das und respektiere sie dennoch, ist ihre Entscheidung, warum auch immer. Wir können nur Hilfe anbieten.
Ob und wie sie genutzt wird, habe ich viel zu oft keinen entscheidenden Einfluss. 

Mir gehen ähnliche Gedanken durch den Kopf, wenn ich etwas über Tafeln lese. Ich finde es gut, dass sie gibt. Aber mich ärgert, dass sie notwendig sind.

Zitatdie Angst vor den sozialen Abstieg aufrecht zu erhalten, damit wir alle brav weiter hamsterradeln gehen.
Ist sozialer Abstieg gleichzusetzen mit Obdachlosigkeit? Erzeugt das tatsächlich Projektionen?

@Scipio: Du kannst Dich gerne ehrenamtlich betätigen.
In jeder Stadt gibt es diverse soziale Einrichtungen, paritätische Wohlfahrtsverbände, die freuen sich über jeden Helfer und Spender.

Und ob es in Nord-Corega :D tatsächlich keine Obdachlosen oder Arbeitslosen gibt, lassen wir mal dahin gestellt.
Das Recht auf Arbeit sagt nicht aus, dass dies auch jeder in Anspruch nimmt. Ansonsten ist es eine Arbeitspflicht, so wird ein Schuh draus.
Und die Obdachlosen verstecken sich, weil sie ansonsten von dem dicken Jungen erschossen werden.
Man möchte ihm zurufen: schöne Frisur, nur nimm das nächste Mal einen größeren Topf.



Typee

Zitat von: Scipio am 13. August 2017, 21:33:20
Wenn ich in diesem Zusammenhang mal eine Frage loswerden darf, muss es denn wirklich sein, dass es in Deutschland Obdachlose gibt? Da hat doch nun wirklich niemand was von oder? Das frage ich mich jedes mal, wenn dieses Thema tangiert wird.

In Nordkorea mag es keine Obdachlosen und Arbeitslosen geben. Es fragt sich nur, was unter Obdach und Arbeit (oder gar einem "Recht auf Arbeit") an Ort und Stelle zu verstehen ist. Richte staatliche Unterkunfts- und Arbeitshäuser ein, lasse paramilitärische Rollkommandos alle Obdach- und Arbeitslosen täglich einsammeln, dorthin verfrachten und für eine Schale Suppe fronen. Problem gelöst - oder Konzentrationslager geschaffen?
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Schwuppdiwupp

Ich vermute mal, dass niemand wirklich weiß, wie es sich so in Nord-Korea lebt. Ich tippe mal auf die Champions-League-Variante im Vergleich zur Oberliga-Version der DDR.

Zitat von: lanzelot am 13. August 2017, 22:25:31
Zitatdie Angst vor den sozialen Abstieg aufrecht zu erhalten, damit wir alle brav weiter hamsterradeln gehen.
Ist sozialer Abstieg gleichzusetzen mit Obdachlosigkeit? Erzeugt das tatsächlich Projektionen?
Bei den meisten, die einen wohlgeordneten, bürgerlichen Lebenswandel führen, tut es das meiner Beobachtung nach.
Ach, was weiß denn ich ...

Conina

Lest mal Flucht aus Lager 14 und bekommt Wut.

Es ist ein bestialisches Regime, die brauchen sich hinter keinem der großen Blutsäufer des 20. Jahrhunderts verstecken.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Streifenbär

Heute freut sich Martin Lejeune:

Die Gebete der Muslime wurden erhört
Der Baum ist die Strafe Gottes für Sylke Tempel'sTaten
Gottes Gerechtigkeit siegt


Was war geschehen? Die Chefredakteurin der Zeitschrift "Internationale Politik" ist im Alter von 54 Jahren durch einen umstützenden Baum beim Sturm Xavier gestorben. Beim dem Unfall wurde eine weitere Mitfahrerin nach Polizeiangaben schwer verletzt, eine weitere Insassin des Wagens leicht verletzt.
Öffentlich bloßstellen dürfen wir nur solche Täter, die selbst das Licht der Öffentlichkeit suchen und dabei lächelnd weiterlügen.
(Wolf Biermann, 1992)

Streifenbär

Öffentlich bloßstellen dürfen wir nur solche Täter, die selbst das Licht der Öffentlichkeit suchen und dabei lächelnd weiterlügen.
(Wolf Biermann, 1992)

Peiresc

Sie kam übrigens bei uns mal vor; von unserem Freund Groucho empfohlen.
https://forum.psiram.com/index.php?topic=15175.msg207225#msg207225

Zu Lejeune nur: Er hält offenbar seine niederen Instinkte für höhere Triebe. Es ist in gewisser Weise schon erschütternd, wie tief ein Mensch sinken kann.

Scipio

Zitat von: Streifenbär am 07. Oktober 2017, 17:18:17
https://de.wikipedia.org/wiki/Sylke_Tempel

Es scheint so, dass ich mich mit den Werken dieser Dame mal näher beschäftigen sollte. Schade, dass ich erst durch die Meldung ihres Todes von ihr erfahren habe.

eLender

ZitatNachdem der Berliner Erdogan-Aktivist Martin Lejeune auf Twitter den Tod der Journalistin Sylke Tempel bejubelt hat, wurde nun Strafanzeige gegen ihn erstattet. Tempel kam gestern während eines Sturms in Berlin durch einen umstürzenden Baum zu Tode. Die Anzeige wurde wegen des Verdachts auf Verunglimpfung des Andenkens einer Verstorbenen gestellt:
https://www.ruhrbarone.de/strafanzeige-gegen-martin-lejeune-wegen-des-verdachts-der-verunglimpfung-des-andenkens-von-verstorbenen/147981
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Omikronn

 #), der ist die Steigerung eines Arschlochs. Wenn es einen Wettbewerb darum gäbe wie man sich möglichst unbeliebt macht, wäre Martin sicher Favorit.
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Streifenbär

Wer Zeit hat:

Video: Best of Martin Lejeune

https://www.youtube.com/watch?v=jkDEfyFDtak 

gemacht von Niederrheiner (  http://ndrrhnr.blogspot.de/2017/10/best-of-martin-lejeune-knakki-deluxe.html  ) und dem Kanal "Knakki Deluxe". Relevant ab Minute 3:50
Öffentlich bloßstellen dürfen wir nur solche Täter, die selbst das Licht der Öffentlichkeit suchen und dabei lächelnd weiterlügen.
(Wolf Biermann, 1992)

Streifenbär

Öffentlich bloßstellen dürfen wir nur solche Täter, die selbst das Licht der Öffentlichkeit suchen und dabei lächelnd weiterlügen.
(Wolf Biermann, 1992)

Yadgar

Hi(gh)!

Zitat von: Typee am 13. August 2017, 23:03:54
In Nordkorea mag es keine Obdachlosen und Arbeitslosen geben. Es fragt sich nur, was unter Obdach und Arbeit (oder gar einem "Recht auf Arbeit") an Ort und Stelle zu verstehen ist. Richte staatliche Unterkunfts- und Arbeitshäuser ein, lasse paramilitärische Rollkommandos alle Obdach- und Arbeitslosen täglich einsammeln, dorthin verfrachten und für eine Schale Suppe fronen. Problem gelöst - oder Konzentrationslager geschaffen?

Mein psychopathischer Brutalsatire-Zweitie, der Neoliberale Ellenbogenkrieger... ach, lassen wir das!

Yadgar

Hi(gh)!

Zitat von: celsus am 13. August 2017, 21:58:13
Es sagt sich so einfach: "Die sind ja selbst schuld, niemand muss obdachlos sein, die können ja Sozialhilfe und Wohngeld beantragen".

...und da fängt der Dummsülz schon an: Wohngeld gibt es nicht für Sozialhilfeempfänger (oder Hartzer), sondern allenfalls für Geringverdiener, deren Einkommen über dem Sozialhilfesatz liegt. Aber die Durchblicker aus den Leserkommentarspalten erzählen aller Welt ja auch, dass Hartz-IV-Empfänger unentwegt Kinder in die Welt ficken, um sich mit dem Kindergeld (das bekanntlich zu 100% angerechnet wird!) die neuesten Flachbildglotzen zu kaufen, und dass das Jobcenter den Strom in beliebiger Höhe extra zahlt, weshalb elektrisch geheizt und die Temperatur per Fenster geregelt wird... und das alles von unserem hacht eraaabeiteten Jeld!!!einself1111 Darum: AFD! AFD! AFD! *grunz* *rülps* *furz*

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar