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Hochsensibilität

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Begonnen von ZweifelnIstGesund, 30. November 2015, 17:48:12

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Groucho


Eumel

Zitat von: Yadgar am 11. Dezember 2015, 15:34:58
Hi(gh)!

...bezeichnend, dass die "Niedersensibilität" dort auch noch mit "NS" abgekürzt wird! Zack! Nazikeule! Das flutscht...


Oh, das ist ein sehr sensibler Umgang der Hochsensiblen mit einem so sensiblen Thema :o. Vielleicht sollte der eine oder andere den eigenen Test nochmal ehrlich ausfüllen?

Belbo

Zitat von: Eumel am 12. Dezember 2015, 12:02:44
Zitat von: Yadgar am 11. Dezember 2015, 15:34:58
Hi(gh)!

...bezeichnend, dass die "Niedersensibilität" dort auch noch mit "NS" abgekürzt wird! Zack! Nazikeule! Das flutscht...


Oh, das ist ein sehr sensibler Umgang der Hochsensiblen mit einem so sensiblen Thema :o. Vielleicht sollte der eine oder andere den eigenen Test nochmal ehrlich ausfüllen?


Müsste es dann nicht aber auch übersensibel und untersensibel geben?

Eumel

Zitat von: Belbo am 12. Dezember 2015, 13:26:50
Müsste es dann nicht aber auch übersensibel und untersensibel geben?

Neinnein, so funktioniert das nicht! Wenn ich das richtig verstehe, gibt es die Hochbegabt-/Hochsensiblen und den Rest der Menschheit. Der Rest besteht aus niedersensiblen Psychopathen, die per se zu dämlich sind, um Verständnis für die völlig nachvollziehbaren Launen, Aggressionen, Schwebezustände, spirituellen Krisen, schwachen Schulleistungen etc. der Hochsensiblen aufzubringen  ;).

Peiresc

Zitat von: Eumel am 12. Dezember 2015, 19:38:33
Hochsensiblen

Ich habe tatsächlich gerade "Hochsensibelchen" gelesen. Ups, ein (S.k., weghören) Freudscher Verleser.

Gefährliche Bohnen

"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

celsus

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 12. Dezember 2015, 20:19:40
Beeing an Indigo Child

Sehr schön, den kannte ich noch überhaupt nicht.

Was ist eigentlich aus dem schönen Wort "Turnbeutelvergesser" geworden?  :grins
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Peiresc

Zitat von: celsus am 12. Dezember 2015, 20:58:13
Was ist eigentlich aus dem schönen Wort "Turnbeutelvergesser" geworden?  :grins
Was aus dem Wort geworden ist, weiß ich nicht, aber was aus dem Kind geworden ist, weiß ich ... ups  :-[

eLender

Scheint irgendwie Mode zu sein, bei sich selbst bestimmte Diagnosen zu stellen, die einem einen besonderen Status verleihen. Es scheint auch in zu sein, sich selbst als Asperger einzuordnen. Einstein soll ja auch einer gewesen sein, also könnte ich doch auch einer sein...

Pervers wird das Ganze bei Personen, die sich absichtlich mit HIV infizieren (anderer Faden). Krankheit als Alleinstellungsmerkmal.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

ZweifelnIstGesund

Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich entnehme daraus, dass es keine objektive, sachliche und unabhängige Wertung des Konzeptes von ,,Hochsensibilität" und ,,Nicht-Hochsensibilität" gibt. Es bleibt der individuellen, ganz subjektiven Selbsteinschätzung überlassen. Insofern ist nach derzeitigem Stand diese Theorie eigentlich wertlos. Im positiven Sinne kann sich der Unsichere, der dem Leistungsdruck und Selbstdarstellungsdruck sowie der Wurzellosigkeit dieser modernen, westlichen Gesellschaft nicht gewachsen fühlt, mit Hilfe dieser Theorie etwas Selbstbewußtsein aufbauen, im negativen Sinne kann er eine Sonderbehandlung für sich reklamieren, seine selbst ausgesuchte Abweichung von der Norm kultivieren und sich darin suhlen, sie als Abgrenzung gegenüber anderen (Nicht-HSPs) anwenden.
Schade eigentlich, dass dieses Feld des menschlichen Verhaltens und Fühlens noch so wenig wissenschaftlich untersucht ist und damit freien Autoren und Heilpraktikern überlassen bleibt. Die nehmen dann Menschen mit Schwierigkeiten aus, zapfen ihnen Geld ab und stiften eigentlich eher Verwirrung, als daß sie denen echt helfen, die sich als ,,zu sensibel" für diese Welt einschätzen.

Peiresc

Zitat von: ZweifelnIstGesund am 13. Dezember 2015, 08:06:46
Schade eigentlich, dass dieses Feld des menschlichen Verhaltens und Fühlens noch so wenig wissenschaftlich untersucht ist und damit freien Autoren und Heilpraktikern überlassen bleibt. Die nehmen dann Menschen mit Schwierigkeiten aus, zapfen ihnen Geld ab und stiften eigentlich eher Verwirrung, als daß sie denen echt helfen, die sich als ,,zu sensibel" für diese Welt einschätzen.
Dieser Eindruck trügt. Das ist nun wirklich alter Wein nicht mal in neuen Schläuchen, sondern nur mit neuen Etiketten versehen. Die Liste alter Modediagnosen, die sich davon nicht abgrenzen lassen würden, ist endlos. Es gibt Heerscharen von Leuten, die sich professionell auf allen Ebenen damit auseinandersetzen (und einen Haufen von Leuten, die auf andere Weise damit Geld verdienen wollen).

Ein wesentlicher Punkt dieser Auseinandersetzungen ist natürlich irgendwann, dass man auch mal selbst für sich Verantwortung übernehmen muss. Das mag der eine oder andere nicht gern hören. Kannste nix machen.

P.G.

Ich habe als Neuropsychologe unregelmäßig damit zu tun. Es sind immer wieder mal Eltern die damit ankommen. Im professionellen universitären Umfeld ist das ansonsten vollkommen unbekannt. Wobei...letztens habe ich mal in einer Besprechung gehört, ein Kinderarzt hätte das bei einem Kind diagnostiziert. Das sind aber extreme Einzelfälle.
Ich kenne das nur, weil ich mir mal die Mühe gemacht habe, zu schauen was das eigentlich sein soll. Habe die wenigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen gelesen, die es dazu gibt. Nun ja, es gibt ungelogen mindestens 100x soviel blödsinnige Selbsthilfebücher dazu bei Amazon zu kaufen. Die wenigen wissenschaftlichen Paper sind mehr Zweck um eben diese Selbsthilfebücher zu verkaufen. Die sind per se nicht schlecht (die Studien), aber nicht ausreichend um mehr als eine wissenschaftliche Außenseiterrolle zu spielen. Was die populären Bücher postulieren, hat wenig mit der allgemeinen Evidenzlage zum Konstrukt gemein. Man kann eben auf seriöse Weise keine Bücher füllen mit einer handvoll Studien.
[url="http://www.alltrials.net/"]http://www.alltrials.net/[/url]

duester

Zitat von: P.G. am 22. Dezember 2015, 18:10:35
Im professionellen universitären Umfeld ist das ansonsten vollkommen unbekannt.

Das soll sich ändern:
https://www.jacobs-university.de/news/zu-laut-zu-grell-zu-viel

Ich bin nicht vom Fach, aber den Ansatz der beiden Damen finde ich fragwürdig. Speziell das hier:

ZitatDas zu ändern, ist eines der Ziele von Margrit Schreier. Sie ist Psychologin und Professorin an der Jacobs University und selbst hochsensibel. ,,Um dem Thema mehr Anerkennung und den Betroffenen mehr Verständnis und Hilfe zu verschaffen, müssen wir das Phänomen zunächst klar definieren", erklärt Schreier.

Persönliche Betroffenheit und wissenschaftliche Distanz passen einfach nicht zusammen. Laut ihrer Institutspräsenz fordert Frau Schreier ein, dass z.B. ihre Sprechstunden unparfümiert aufgesucht werden. Sie geht sogar so weit, das als Bedingung für Lehrveranstaltungen, die sie hält, vorzugeben. Ohne jetzt beurteilen zu können, ob es Hochsensibilität tatsächlich gibt: Das hört sich für mich danach an, als wollte sie erzwingen, dass auf ihre persönlichen Befindlichkeiten Rücksicht genommen wird (und die scheinen mir ein bisschen überspannt). Die Beschreibung des "Krankheitsbildes" ist so vage, dass da doch fast jeder drunter fällt. Ich finde die Welt oft auch "zu laut, zu grell, zu viel" (vorzugsweise beim Besuch von Volksfesten), aber ich vermute, je mehr Aufmerksamkeit ich dieser Wahrnehmung schenke, umso mehr wird sie auch bestätigt werden. Erinnert mich an Elektrosensibilität und MCS.

Aber wie gesagt: Ich bin Laie. Vielleicht muss ich mich in ein paar Jahren auch für diese Auffassung entschuldigen.

Groucho

Früher wäre das wohl in die Rubrik Hysterie gefallen. Aber ok, es mag Fälle geben, die wirklich ein größeres Problem haben. Die Frage dann halt, ob Desensibilisierung/Verhaltenstherapie nicht der sinnvollere Ansatz wäre, statt von der ganzen Welt zu verlangen, sich nach ihren Vorstellungen zu richten.

Peiresc

Was ist das überhaupt für eine Universität?
ZitatJacobs University is a private, independent university that offers the highest research and academic standards. Young people from every continent are trained as world citizens with leadership qualities at Jacobs University in Bremen.

Zitat
Course fees

Bachelor programs: €20,000 / year of study plus board and lodging (€500 a month for the academic year: September-May)
Das nötige Kleingeld kann den Numerus clausus umschiffen. Aber man kann ja am Parfüm sparen.
;D