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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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Groucho

Wenn man sich den Dosisrechner mal anschaut, bekommt man ein Gefühl dafür, wie schwierig es ist, aus solchen Studien zu dem Thema etwas wirklich Handfestes abzuleiten:

http://www.kernenergie.de/kernenergie/service/dosisrechner/index.php

Zudem werden gerade KKW-Mitarbeiter werden extrem überwacht, da reicht schon mal eine Röntgenuntersuchung beim Arzt, um beim Verlassen des KKW-Geländes Alarm ausgelöst wird. Oder ein Wildschweinbraten  :grins2:

http://scienceblogs.de/wasgeht/2015/10/17/wie-loest-wildschweinfleisch-alarm-in-einem-kernkraftwerk-aus/



Groucho

Zitat von: eLender am 25. Oktober 2015, 11:36:26
Klassisches Problem von Beobachtungsstudien:

ZitatDer Nachweis eines direkten Zusammenhangs von Radioaktivität und Krebs wäre nur nach der Durchführung eines Experiments möglich, bei dem eine Gruppe von Menschen absichtlich radioaktiver Strahlung ausgesetzt werden müsste.

Man findet die merkwürdigsten Zusammenhänge, aber eine ursächliche Beziehung klärt man damit nicht auf. Sehr beliebt bei der Panikindustrie.

Allerdings. Nebenbei, es gibt doch solche Untersuchungen: An Orten mit deutlich erhöhter natürlicher Radioaktivität müsste sich zwangsläufig irgendwas Abweichendes finden lassen. Ist aber nicht so, soweit mir bekannt.

Hier z.B. die Belastungsverteilungen in Europa:

Quelle:
http://www.world-nuclear.org/info/Safety-and-Security/Radiation-and-Health/Naturally-Occurring-Radioactive-Materials-NORM/#.UT2lAsjcO4R

Die Zonen so ab 3 mSv/Jahr müsste man eigentlich evakuieren. Bzw würde es mit Sicherheit tun, wenn die Belastung nicht natürlichen Ursprungs wäre.

Falls wir einen Stochastik-Junkie hier haben, ein Tipp: Durch die neue Gebäudedämmungs-Verordnung wird sich zwangsläufig die Radonkonzentration der Innenraumluft durchschnittlich erhöhen. Daraus kann man dann nach Methode Greenpeace unzählige zusätzliche Krebstote (die folgenden Generationen nicht vergessen) interpolieren.

Edit: Dieser Beitrag ist eher satirischer Art. Grenzwerte für Evakuierung liegen laut UNESCAR bei 100 mSv/Jahr - es wurden schlicht noch nie Schäden unterhalb dieser Dosis epidemiologisch sauber nachgewiesen, und es gibt sie höchst wahrscheinlich auch nicht. Das war übrigens der große Schwachsinn bei Fukushima: Der Grenzwert war dort bei 20 mSV/Jahr angesetzt, ab dem eine Evakuierung zu erfolgen hat. Muss man Grenzwerte anlasslos aus dem Blauen heraus festlegen, ist es natürlich stets sinnvoll, sie so niedrig wie möglich zu halten. In Fukushima hatte dies aber genau den gegenteiligen Effekt, es sind dort ca. (nach dem Abschlussbericht) in Zusammenhang mit der Katastrophe ca. 1600 Menschen gestorben, keiner an Radioaktivität, aber psychischen/physischen Folgen der Evakuierung.


Groucho

Ein interessanter Gedanke noch aus den Kommentaren bei SpOn (Manchmal lohnt sich das sogar zu lesen):

ZitatHerz-Kreislauf-Krankheiten könnten z. B. schon durch die Auswirkungen von rigorosen Gesundheitsprüfungen VOR der Einstellung des einschlägigen Personals reduziert worden sein. Solange man sich keine Gedanken über derartige Auswirkungen gemacht hat, braucht man über 0,1 Prozent Risikosteigerung nicht lange nachzudenken.

Keine Ahnung, ob eine rigorosere Prüfung durchgeführt wird, aber es stimmt natürlich, Todesursachen geben nach bisher bekannten in Summe immer 100%. Geht es auf einer Seite zurück, muss es woanders ansteigen. Ist ja auch der Grund, warum es gut ist, in Ländern mit dem höchsten Krebsrisiko zu leben.


eLender

Erinnert auch ein wenig an die Studien zu Leukäme und der Nähe zu KKWs.
http://www.aerzteblatt.de/archiv/16475/Leukaemien-im-Kindesalter-Epidemiologische-Untersuchungen-des-Deutschen-Kinderkrebsregisters

Da ist die Datenlage - wen wunderts - widersprüchlich. Prof. Helmut Greim (Toxikologe) hatte in der Bundestags-Anhörung zu Glyphosat eine interessante Bemerkung dazu gemacht: Auch bzgl. Glyphosat finden einige epidemiologische Studien einen Zusammenhang. Das gemeinsame Merkmal: der ländliche Raum. Es könnte sein, dass es dort einen noch unbekannten Risikofaktor - bspsw. Viren aus der Tierhaltung - gibt. Das ist das generelle Problem an den Beobachtungsstudien: ein noch so ausgefeiltes Design (mit ganz vielen Kontrollvariablen) kann immer nur schon bekannte Faktoren berücksichtigen. Und wenn dann ursächliche Schlussfolgerungen gezogen werden, ist das nicht zulässig.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Nicht_Peter

Zitat
Bis Ende 2016 wird ein deutscher Durchschnittshaushalt die Energiewende mit 540 Euro subventioniert haben – Tendenz steigend. Besonders schlimm daran: Das Projekt ist noch nicht einmal erfolgreich.
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article148406103/So-teuer-wird-der-Atomausstieg-fuer-die-Deutschen.html

Groucho

Die Polen wollen was tun, alternative Energien, weg von Kohle.
http://wbj.pl/china-to-build-polish-nuclear-plant/

Die Nachbarn sind ja nicht blöd.
Und nicht von deutscher Technikphobie geplagt. Machen es halt die Chinesen, auch recht.

"Es geht vorwärts!" rief ein Specht. (Hermann Hesse)

unbalancetistischem

Man muss nur wollen! Dann klappt es mit der Einführung von umweltfreundlicher Energiegewinnung. Sie müssen anfangen klein Wasserkraftwerksanlagen, die nicht den Fluss zerstören, und Windkraftanlagen noch mehr aufzubauen und wenn dann Überschuss an Energie entsteht, muss diese Energie in Wasserstoff umgewandelt werden, damit man die Energie speicher kann, um sie später nutzen zu können.   ;)

Groucho

Zitat von: unbalancetistischem am 03. Dezember 2015, 19:29:48
Man muss nur wollen! Dann klappt es mit der Einführung von umweltfreundlicher Energiegewinnung. Sie müssen anfangen klein Wasserkraftwerksanlagen, die nicht den Fluss zerstören, und Windkraftanlagen noch mehr aufzubauen und wenn dann Überschuss an Energie entsteht, muss diese Energie in Wasserstoff umgewandelt werden, damit man die Energie speicher kann, um sie später nutzen zu können.   ;)

Das war jetzt Satire, oder?  8)

Nicht_Peter


Sauropode

Die Hoffnung stirbt zuletzt, wurde aber schon so oft verarscht.

grober_unfug

Moin,
das wird schon deswegen nicht passieren, weil der Durchschnittsmensch nicht mal so ohne weiteres einen Schwimmsteg an einen Fluss bauen kann und die Uferabschnitte selbstverständlich alle mindestens dem Wasser- und Schifffahrtsamt, manchmal Ländern oder Privatmenschen gehören, oder noch besser das ist in einem Natura2000 Gebiet dann kannstes eh vergessen.

Wir wollten sowas für unsere Bootchens haben, die Vorsprache beim Amt zwecks Abchecken des bürokratischen Aufwandes war recht ernüchternd. :P
Hier mal zum Selbststudium: http://www.wsv.de/service/ssp/index.html

Bei Kraftwerken käme dann noch irgendwas energiewirtschaftliches dazu, sicher auch nicht lustig.

Typee

Wasserrechtliche Erlaubnis, naturschutzrechtliche Erlaubnis, Einleitungsgenehmigung, und das ist nur der Anfang.

Laufkraftwerke an Fließgewässern waren vor ein paar Jahren ein Modethema. Dass man davon nicht mehr so viel hört, hat schon seine Gründe: Lachstatar macht sich auf dem Teller besser als im Fluss.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

grober_unfug

Zitat von: Typee am 04. Dezember 2015, 20:24:58
Laufkraftwerke an Fließgewässern waren vor ein paar Jahren ein Modethema. Dass man davon nicht mehr so viel hört, hat schon seine Gründe: Lachstatar macht sich auf dem Teller besser als im Fluss.
Das ist wohl wahr.

Die Bürokratie fungiert hier ja schon ein bisschen als Ideenumsetzungshemmer, eigentlich sehr unschön.
Das wäre natürlich ein echtes Schildbürgerstück wenn durch "ausufernde" Umweltschutzgebiete am Ende kein Platz mehr für größere erneuerbare Energieparks da ist und wir auf entsprechend dichte Energiequellen (sprich Nuklearreaktoren oder Gas/Kohlekraftwerke) setzen müssen um hier die Umweltgesetzgebung und Bauvorschriften* nicht zu verletzen. Groß ausweichen in andere Länder können wir auch nicht, da viele Umweltrichtlinien EU-weit umgesetzt werden sollen.

*Im mir bekannten Teil Bayern Frankens kann man Windenergie schon vergessen die Abstände zu besiedelten Gebieten sind kaum einzuhalten und die ansässigen Bürger haben alle keinen Bock auf die Quirle, auf größere Trassen aber auch nicht.  :laugh:

Groucho

Zitat von: grober_unfug am 05. Dezember 2015, 13:59:59
Die Bürokratie fungiert hier ja schon ein bisschen als Ideenumsetzungshemmer, eigentlich sehr unschön.

Die Bürokratie ist da mehr als nötig, believe me  ;D Habe zufällig bisschen Einblick in die Szene der Klein-Wasserkraft-Betreiber. Es ist ein einziges Hauen und Stechen, da der Energieertrag nicht unwesentlich auch vom Oberlieger beeinflusst wird. Da was Neues zu bauen verhindern hauptsächlich die benachbarten Betreiber. Ist im Übrigen ähnlich wie bei der Windkraft, die guten Standorte sind längst besetzt (unter einem bestimmten Gefälle und Durchflussmenge rechnet es sich schlich nicht). Unter den gegebenen Umständen der verschiedenen Interessengruppen kann man durchaus pauschal sagen, dass das Potential zur Stromerzeugung (nicht Speicherung) in D. praktisch ausgeschöpft ist.