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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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pelacani

Ich finde schon, der Ingo Kahle ist was Besonderes. Er ist immer gut präpariert. Er hat häufig sehr hochrangige Gäste, die er ausreden lässt, die er aber durchaus auch (fast) ohne Polemik mitunter in Verlegenheit bringt. Das ist kein Heimspiel, auch nicht für die Polit-Profis.

Groucho

Ein lustiges Bildchen gefunden bez. Energiedichte. Sich das vorzustellen, damit tun sich viele schwer:


Groucho

Zitat von: Nogro am 15. Februar 2015, 10:13:30
Die Ökonomie der Ökologie
Zu Gast bei Ingo Kahle: Prof. Joachim Weimann, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Warum trotz Milliarden für den Klimaschutz kein Kohlendioxid eingespart wird.

Zu hören im Inforadio:
http://www.inforadio.de/podcast/feeds/zwoelfzweiundzwanzig/zwoelfzweiundzwanzig.html
(Ich lade solche Sendungen meist auf einen MP3-Player und höre das auf dem Fahrrad/im Bus auf dem Weg zur Arbeit)

Welch Wohltat, dieses Interview. Es gibt sie noch, vernünftige Umweltökonomen. Absolut hörenswert.

sumo

@Groucho, vielen Dank für das Foto zur Energiedichte!


Groucho

Zum Thema Prognosen:

http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj345/ar345056

ZitatMan schätzt das gesamte Erdölvorkommen der Erde auf etwa 12 Milliarden Tonnen; bei einer jährlichen Förderung von 200 Millionen To. (d. i. die Förderung im Jahre 1929) müßte der Erdölvorrat in 50 Jahren, bei stärkerer Förderung noch früher erschöpft sein.

Herkulini

Als Naturwissenschaftler war mir schon lange klar, dass die anthropogenen Treibhausgasemissionen das Klima erheblich verändern und deshalb so nicht weitergehen dürfen.
Unklar war mir, was die deutsche Energiewende in dieser Hinsicht nützt.
Insofern ist das Radiointerview mit Prof. J. Weimann sehr hilfreich für mich, denn seine Argumentation halte ich für weitgehend für überzeugend, vielen Dank für den Link.

Aber das Geschwafel von Denk- und Redeverboten hätte er sich klemmen können, das überlässt man dann doch besser den Verschwörungstheoretikern.

Typee

Eine Information, die mich ehrlich bestürzt hat:

ZitatBei einer installierten Nominalkapazität von rund 75.000 MW lieferten beide Quellen (Windkraft und Sonne) zusammen im Jahre 2014 im Minimum gerade mal 29 MW (!), während sie im Maximum 38.000 MW ins Netz pumpten.

http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001816

So schlimm hatte ich mir das nicht vorgestellt.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Groucho

Zitat von: Typee am 06. März 2015, 14:15:46
Eine Information, die mich ehrlich bestürzt hat:

ZitatBei einer installierten Nominalkapazität von rund 75.000 MW lieferten beide Quellen (Windkraft und Sonne) zusammen im Jahre 2014 im Minimum gerade mal 29 MW (!), während sie im Maximum 38.000 MW ins Netz pumpten.

http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001816

So schlimm hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Doch. Wird noch viel schlimmer, dieweil man, mit Zunahme der einzelnen Anlagen, ursprünglich mal von einer Art Grundlastfähigkeit ausging (Genug Anlagen liefern immer wenigstens etwas). Diese statistische Rechnung stimmt leider nicht. Dazu dürften die einzelnen Einspeiser nicht miteinander korrelieren, doch das tun sie aufgrund der eher großflächigen Wetterlagen. Es genügen ca. 4-6 Referenzmessungen in D. verteilt, um die jeweils momentane Gesamteinspeisung ziemlich gut abzubilden. Heißt konkret, dass die statistische Verteilung eher der eines Würfels gleicht, egal, wieviel man dazubaut, was bedeutet, dass fast nichts und volles Rohr häufiger vorkommen. Das Einzige, was steigt, ist die Differenz zwischen eher nichts und Maximum, was massive Probleme für die Netzstabilität verursacht. Speichern kann man ja sogut wie nicht, also schaltet man bei zuviel ab oder verschenkt den Strom ins Ausland oder zahlt gar was drauf (Den Betreiber stört das nicht, er bekommt sein Geld von den Endverbrauchern zum Festpreis). Bei zu wenig wird der parallel betriebene konventionelle Kraftwerkspark angeworfen. Der rechnet sich aber nicht, weil zu selten gebraucht. Siehe gerade heute: Das modernste Gaskraftwerk Europas (m.W. sogar der Welt), Garching,  mit sehr guten Werten soll stillgelegt werden wegen zu wenig Auslastung, rentiert sich nicht.

Was da gerade läuft ist ein physikalischer und ökonomischer Irrsinn, aber das ist ja nichts Neues, war alles seit Jahren vorhersehbar.

Groucho

Zitat von: Conina am 06. März 2015, 15:26:17
3 Größenordnungen Unterschied.

Nicht verwunderlich, der Energieertrag steigt in der 3. Potenz zur Windgeschwindigkeit.

uran

Nicht verwunderlich ist deshalb auch, dass Seehofer keine Stromtrassen will, sondern lieber Gaskraftwerke. Schließlich wird sowieso nahezu die volle Leistung benötigt und die Kohle hat man in Bayern schon alle verheizt (Oberpfälzer Seenland).
Außerdem hat Bayern schon hochmoderne Gaskraftwerke, unter anderem eines der modernsten in ganz Europa. Dessen dritter Reaktorblock kann ganz alleine schon eine Größenordnung mehr Strom (415MW) erzeugen, als alle "erneuerbaren" Deutschlands im worst-case.
Und wo genau befindet sich dieses Kraftwerk? Am ARSCH!!
ZitatDas Gaskraftwerk Irsching ist erst wenige Jahre alt und eines der modernsten in Europa, doch wegen der Energiewende lohnt es sich nicht mehr.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gaskraftwerk-irsching-soll-stillgelegt-werden-a-1022099.html
Aber ich traue mich wetten, dass die Bundes Netzagentur die Stillegung nicht genehmigen wird.

Nebenbei hat Bayern noch ein hochmodernes Kernkraftwerk, Isar 2, 1,4GW Leistung, nur so am Rande.

Sauropode

ZitatSonnenfinsternis am 20. März könnte Stromnetz beeinträchtigen: BBK empfiehlt vorbereitende Maßnahmen

Am 20. März 2015 kommt es in ganz Deutschland zu einer Teil-Sonnenfinsternis. Etwa zwischen 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr wird der Mond zu annähernd 80 Prozent die Sonne verfinstern. So eine teilweise Sonnenfinsternis ist ein seltenes Phänomen und fand zuletzt im Mai 2003 statt. Neben dem wunderbaren Schauspiel sollte nicht vergessen werden, dass die Sonnenfinsternis aufgrund des hohen Anteils an installierter Photovoltaik-Leistungen eine große Herausforderung an das Management des Stromnetzes in Europa insgesamt und Deutschland ebenso darstellt.

http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/BBK/DE/2015/Sonnenfinsternis.html

Hier etwas genauer:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/sonnenfinsternis-es-wird-dunkel-ueber-deutschland-a-1023302.html

Harpo

Hoffentlich ist strahlendblauer Himmel.

Ich mein ja nur, ist doch ein wichtiger Test. :grins

MrSpock

Ein sehr interessanter Artikel über die fünf größten Risiken der Windenergie:

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/infraschall-etc-windenergie-leidet-unter-eigenen-aufstieg-a-1022926.html

ZitatEs ist allerdings keineswegs ausgemachte Sache, dass die Windenergie nun ungestört ihren großen Siegeszug beginnt. Denn wie jede junge Technologie stößt auch die Windkraft an immer neue Grenzen - gerade, weil sie so rasant wächst.

Teils massive Fehlschläge begleiten den Aufschwung der Ökoenergie, nicht nur bei den deutschen Offshore-Projekten. Langjährige Erfahrungswerte für die Anlagen liegen kaum vor.

ZitatVor einigen Jahren litten Hersteller und Betreiber unter einer Pannenserie durch störanfällige Getriebe. Wirtschaftlichkeitsberechnungen brachen reihenweise in sich zusammen - teure Folgen des Prinzips "Versuch und Irrtum".

ZitatZwei prominente Hersteller - Siemens und Senvion - haben zuletzt ihre Rückstellungen deutlich erhöht, um Gewährleistungsansprüchen nachkommen zu können. Bei beiden Herstellern schwächelten unter anderem Rotorlager in den Anlagen.

Senvion teilte manager magazin auf Anfrage mit, die Lagerprobleme einiger Offshore-Anlagen seien gelöst. Gleichwohl stiegen die Rückstellungen zuletzt weiter - auf gut 150 Millionen Euro.

Siemens musste laut Medienberichten ebenfalls eine dreistellige Millionensumme zur Seite legen. Wegen der Lager habe Siemens mit einem Lieferanten "Gespräche geführt", wie ein Siemens-Sprecher vage mitteilte. Auch Rotorenblätter wurden ausgetauscht, das Design überarbeitet.

Ach ja, gewartet werden müssen die Windräder natürlich auch. Das wird bei der Amortisationsberechnung immer wieder gerne "vergessen" (wie auch bei PV und Solarthermie).

ZitatKlar ist jedenfalls auch nach vielen technischen Verbesserungen: Kostenlosen Strom erzeugen Windräder wegen der vielen Reparaturen und Wartungsarbeiten nicht - weder bevor, noch nachdem sie abgeschrieben sind.

Im Rahmen von Vollwartungsverträgen zahlen Windparkbetreiber wegen des Verschleißes etwa 1,1 bis 1,3 Cent pro Kilowattstunde Strom - zusätzlich zu anderen laufenden Kosten in etwa derselben Höhe (Pacht, Betriebsführung und anderes).
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Sauropode

Nachtrag zu meinem Posting  vom 13. März:

Die Aluminiumindustrie musste als Netzstabilisator herhalten:

http://www.stromauskunft.de/blog/reportage/unter-strom-durch-die-sonnenfinsternis/