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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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Robert

E.on scheint tief in den roten Zahlen zu stecken, da lohnt sich die konventionelle Energieerzeugung nicht mehr, da diese nunmehr ein Verlustgeschäft sind, sondern nur noch die hoch subventionieren Wind/Sonne/Scheiße-basierte Energeierzeugung.

Scipio

Zitat von: Roberta am 01. Dezember 2014, 10:23:53
E.on scheint tief in den roten Zahlen zu stecken, da lohnt sich die konventionelle Energieerzeugung nicht mehr, da diese nunmehr ein Verlustgeschäft sind, sondern nur noch die hoch subventionieren Wind/Sonne/Scheiße-basierte Energeierzeugung.

Das enspriecht ziemlich exakt meiner Überlegung.

uran

Warum wundert es mich nicht dass bei tagesschau.de von einer "Bad Bank" geredet wird?
Vielleicht weil der Artikel mal wieder von Jürgen Döschner ist?
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/eon-neuausrichtung-103.html

Groucho

Der hier ist super:

ZitatEntkoppelung von Erzeugung und Verbrauch

Durch Speicherung und eine aktive Steuerung des Verbrauchs (z.B. durch Lastverschiebung) wird sich der Verbrauch zunehmend am zeitlichen Erzeugungsverlauf orientieren.

heißt auf deutsch: Strom gibts nur, wenn Wind weht und Sonne scheint. "Speicherung" und "aktive Verbrauchssteuerung" ist reine Augenwischerei. Es gibt nun mal keine Stromspeicher in der Größenordnung. Und das Potential der Lastverschiebung ist, wie schon oft gezeigt, minimal. Wie fragt der Werbespot von RWE? "Sind wir denn alle verrückt geworden?" Das kann man inzwischen ziemlich klar mit "Ja" beantworten.

Harpo

Zitatwird sich der Verbrauch zunehmend am zeitlichen Erzeugungsverlauf orientieren.

Da muss man halt etwas nachhelfen. Ausgehend von der Vermutung, dass eigentlich immer Strom zum Kochen und Wäsche waschen da ist, nur eben nicht für alle, stelle ich mir das so vor: Die Stromanbieter schaffen verschiedene Tarifklassen, die z.B. basic, economy, premium und premium plus heißen. Die unterscheiden sich weniger durch den Preis für die kWh, sondern durch die Grundgebühr. Ein economy-Kunde kann nur zu bestimmten Zeiten viel Strom aus dem Netz ziehen, die restliche Zeit kann er eine geringe Last betreiben, d.h. 3 Energiesparlampen à 9 Watt und 1 Fernsehgerät bis 22" Bildschirmdiagonale. Beim premium-Kunden ist dieser Wert etwas höher und die Hochstrom-timeslots liegen teilweise sogar tagsüber (nicht jedoch zwischen 6-9, 11-13 und 18-22 Uhr). premium plus beinhaltet eine Flatrate: man kann jederzeit bügeln und Kaffee kochen. basic-Kunden kriegen überhaupt nur Strom, wenn genug da ist und die anderen ihn nicht wollen.

Die Zuteilungen erfolgen automatisch per Rundsteuerung. Es gibt ja heute schon Rundsteuerempfänger, mit denen notorische "säumige Zahler" durch einen Mausklick in der EVU-Zentrale abgeklemmt werden können. Eine Art Strombegrenzung sollte wohl auch technisch möglich sein. Falls an einigen Orten die Fernsteuerung über das Stromnetz selbst nicht geht: Die Firma EFR Elektronische Funk-Rundsteuerung hat noch Kanalkapazitäten. Die Technik ist also da, sie muss nur flächendeckend installiert werden (--> Arbeitsplätze im Elektrohandwerk).

Aber wahrscheinlich gibts das schon. Zumindest in irgendwelchen Schubladen. :-\

Groucho

Zitat von: Harpo am 01. Dezember 2014, 13:44:06
Aber wahrscheinlich gibts das schon. Zumindest in irgendwelchen Schubladen. :-\

Sags nicht zu laut. Das lässt sich ja auch gut begründen, auf dem weg zur umfassenden Erdrettung müssen nun mal Opfer gebracht werden und wer sich verweigert ist ein misanthroper Kleingeist ohne Visionen, dem auch noch das Schicksal der Enkel völlig egal ist.

Belbo

...ist es nicht so gemeint, dass der Strom in Überproduktionsphasen billiger sein wird als bei Windstille und Bewölkung und dass sich die Verbraucher mit ihrem Verhalten entsprechend anpassen, entsprechend der früheren Nachtspeicheröfen, bzw. der Schmelzöfen in der Industrie? Das löst nicht das Problem einer Unterversorgung, gewisse Spitzen damit abfangen zu wollen halte ich für so blöd dann auch wieder nicht.

Groucho

Zitat von: Belbo am 01. Dezember 2014, 14:36:24
...ist es nicht so gemeint, dass der Strom in Überproduktionsphasen billiger sein wird als bei Windstille und Bewölkung und dass sich die Verbraucher mit ihrem Verhalten entsprechend anpassen, entsprechend der früheren Nachtspeicheröfen, bzw. der Schmelzöfen in der Industrie? Das löst nicht das Problem einer Unterversorgung, gewisse Spitzen damit abfangen zu wollen halte ich für so blöd dann auch wieder nicht.

Das wird ja auch schon lange gemacht, schon vor der "Wende". Großverbraucher handeln individuelle Tarife aus. Der Knackpunkt ist nur der: Vorher wurde das von den Betrieben kalkuliert unter Berücksichtigung der Nachfrage nach ihren Produkten etc - wenn sie wollten konnten sie produzieren, kostete dann mehr - freie Entscheidung. Jetzt läuft es darauf hinaus, dass sie nicht produzieren KÖNNEN, wenn zu wenig Strom da ist.

Die eine Aluhütte bei HH hat einen Vertrag, bei dem sie tatsächlich Pufferfunktion hat. Es gibt Produktionsausfälle. Die werden dann entschädigt. Das ist schlicht pervers. Man bezahlt mit Steuergeldern Firmen für die Herstellung von NICHTS.

Die Puffergeschichte ist eh nur sekundär, die wird in der kaskadierten Netzregelung ziemlich weit vorne eingesetzt, reicht für ein paar Stunden. Vielleicht. Nehmen wir den Tag heute:

http://www.transparency.eex.com/de/ Ohne konventionelle Kraftwerke könnte man den Laden dicht machen, Pufferung hin oder her.


Nogro

ZitatWer allerdings einen besonders günstigen Stromvertrag erwartet, der wird enttäuscht sein: Der Atomstrom kostet in etwa so viel wie marktüblicher Ökostrom.
Da lass ich doch lieber mein Atomstromfilter am Sicherungskasten und beziehe weiter genfreien Biostrom.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Wolleren

http://www.mbendi.com/indy/powr/af/p0005.htm - power sharing in Südafrika. Das kann man dort ganz ohne Kraftwerkabschaltung haben. Bin ja gespannt, wann auch uns Strommangel euphemistisch als gesellschaftlicher Gewinn verkauft wird.

Robert

Dazu sollte man die ehemaligen Mitglieder der staatlichen Plankommssion der DDR wieder exhumieren. Die konnten das prima.

Ladislav Pelc

Zitat von: Groucho am 01. Dezember 2014, 15:47:37
Übrigens:

ZitatAtom-Tarif von Max Energy: Hier bekommen Sie reine Kernkraft

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/atomstrom-erster-tarif-nur-mit-kernenergie-a-1005913.html

;D ;D

ZitatMit dabei ist auch James Lovelock, der legendäre, über 90 Jahre alte Umweltaktivist, der mit der Gaia-Hypothese weltweit bekannt wurde. Die Hypothese besagt, dass die Erde mitsamt ihrer Biosphäre als Lebewesen betrachtet werden kann.

Mich graust ...

Groucho

Zitat von: Ladislav Pelc am 01. Dezember 2014, 21:16:14
Mich graust ...

achwas, gibt Schlimmeres im Leben. Pest, Cholera ...

Die Stimmung kippt momentan (die Zahl kritischer Artikel auch bei den überzeugten Klimaschützern steig) , das Offensichtliche wird offensichtlich

http://beta.nzz.ch/wirtschaft/lug-und-trug-der-energiewende-1.18436305

Robert

Mich graust es auch, aber vor allem macht es mich traurig.

http://www.dda-web.de/downloads/texts/publications/vogelwelt/133/vowe_2012_03_flade_biodiversitaetsdesaster.pdf

ZitatDie aktuelle Bestandsentwicklung der Brutvogelarten Deutschlands wird vor dem Hintergrund der Auswirkungen der aktuellen Klima- und Energiepolitik bilanziert. Trotz beachtlicher Erfolge beim Schutz einiger seltener und attrak- tiver ,,Flaggschiffarten" ist die Bilanz für die große Mehrheit der Arten so negativ wie schon seit langem nicht mehr. Die Folgen des nach Auffassung des Autors unüberlegten und übereilten Ausbaus erneuerbarer Energien für die Vögel sind immer dramatischer und machen die Einhaltung der von den EU-Regierungen formulierten Biodiversitätsziele inzwischen unmöglich. Unbesehen der Notwendigkeit eines effektiven Klimaschutzes zur Abwendung der Folgen des globalen Klimawandels entpuppt sich die Energiewende immer mehr als aktuell eine der größten Gefahren für den Schutz der biologischen Vielfalt, dies umso mehr, als sich die Effekte mit den Auswirkungen einer verfehlten Land- wirtschaftspolitik multiplizieren. Es wurde versäumt, recht- zeitig Belastungsgrenzen für die Natur durch die Folgen des Ausbaus erneuerbarer Energien (Energiemais, Windkraft) zu definieren und wirksame Regelungsmechanismen für den Fall der Überschreitung festzulegen. Die ,,New Green Economy" und ,,Grünes Wachstum" sind eine Sackgasse. Nach Auffassung des Autors muss gerade der Naturschutz eine Abkehr vom illusionistischen Wachstumsparadigma und damit einen grundsätzlichen gesellschaftlichen Wandel fordern.