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Israel vs. Palästina

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Begonnen von MrSpock, 23. Juli 2014, 12:22:57

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MrSpock

Ein heikles Thema, dennoch voller Sprengkraft für den gesamten nahen Osten:

ZitatDer UN-Menschenrechtsrat hält in Genf eine Sondersitzung zum Nahostkonflikt ab. Kommissarin Pillay hält es für möglich, dass sich die Handlungen Israels zu Kriegsverbrechen summieren könnten.

http://www.sueddeutsche.de/politik/krieg-im-gazastreifen-israel-nennt-flugverbote-belohnung-fuer-terror-1.2057713
Fettung von mir.

Es scheint, als ob die Maßstäbe Israels verschoben sind. Wie viel Kritik an Israel ist erlaubt, ohne als antisemitisch zu gelten? Müssen nicht gerade die Deutschen hier Farbe bekennen? Israel der Kriegsverbrechen zu beschuldigen ist eine noch nie dagewesene Stufe der Eskalation. Die deutschen Politiker schweigen aus Angst vor der eigenen Vergangenheit. Erste antisemitische Parolen wurden in Deutschland skandiert. Sie kommen vom linken und vom rechten Spektrum und den Islamisten.

Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung, die Methoden der Hamas mit menschlichen Schutzschilden ist perfide. Aber wann ist die Grenze von der Selbstverteidigung zum Kriegsverbrechen überschritten?

Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Conina

Das ist doch wie immer.
Das ist nicht neu.

Besonderer Sprengstoff ist das auch nicht, weil der Judenhass gar keine Grundlage braucht, da reichen Mythen usw.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Belbo

Zitat von: Conina am 23. Juli 2014, 12:30:32
Das ist doch wie immer.
Das ist nicht neu.

Besonderer Sprengstoff ist das auch nicht, weil der Judenhass gar keine Grundlage braucht, da reichen Mythen usw.

Mit den zerfallenden Staaten im Norden, und dem Erfolg der ISIS-Faschisten, bekommt die Südflanke wahrscheinlich eine wachsende Bedeutung, für das Bedrohungsgefühl der Israelis.

Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Belbo


Groucho

Die Berichterstattung deutscher Medien zum Nahostkonflikt geht so:

Israel flog erneut Luftangriffe auf Gaza! Nachdem die Hamas dutzende Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert hatte.

Belbo

Zitat von: Groucho am 23. Juli 2014, 13:39:30
Die Berichterstattung deutscher Medien zum Nahostkonflikt geht so:

Israel flog erneut Luftangriffe auf Gaza! Nachdem die Hamas dutzende Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert hatte.


Oder: Bisher gab es im Konflikt über 600 Opfer ...unter den 12 israelischen Opfern

....beides mies.

Ladislav Pelc

Um mich unbeliebt zu machen: Ich glaube, das Problem ist, dass Menschen dazu geneigt sind, davon auszugehen, dass in einem Konflikt immer eine der beiden Seiten Recht hat und die andere nicht. Einer muss der böse Angreifer sein, und einer der Gute, der sich nur verteidigt.

Also sind je nach Sichtweise die Israelis die guten, die sich gegen die bösen palästinensichen Terroristen verteidigen müssen; oder aber die Israelis sind die bösen, die den armen Palästinensern unterdrücken und ihnen ihr Land weggenommen haben.

Ich denke aber mittlerweile, dass gut und böse in so einem Konflikt keine objektiven Kriterien sind, sondern nur eine Frage der persönlichen Sichtweise; gewissermaßen Geschmackssache.

Man kann den Israelis die Schuld an den Opfern in der Zivilbevölkerung geben, weil sie Kollateralschäden in Kauf nehmen. Ebenso kann man den Palästinensern die Schuld geben, dass sie ihre Stellungen absichtlich in Wohngebieten haben. Ich denke, keins davon ist wahrer als das andere.

Ich denke, objektiv betrachtet ist es einfach so: Zwei Völker erheben aus Gründen, die in ihrer (hinlänglich bekannten) Geschichte liegen, Anspruch auf dasselbe Gebiet, das beide als ihre Heimat ansehen. Man mag pazifistischerweise davon träumen, dass sich solch eine Meinungsverschiedenheit friedlich lösen ließe. Aber Menschen funktionieren nun mal leider nicht so. Bei einzelnen Individuen vielleicht, aber nicht bei ganzen Völkern; da geht das teilweise sicherlich vorhandene Interesse der Einzelnen an einer friedlichen Lösung unter in der kollektiven Feindschaft.

Wäre ich Israeli, würde ich mich vermutlich über jeden toten Palästinenser freuen. Andersherum genauso. Selbst wenn es Kinder wären: Die Kinder von heute sind die potentiellen Feinde von morgen. Das ist brual, aber das ist eben Krieg.

Da ich aber glücklicherweise keins von beiden bin, sehe ich keinen Sinn darin, für eine Seite Partei zu ergreifen. Oder mich überhaupt genauer damit zu befassen. Man mag das Desinteresse nennen. Aber ich halte es für höchst unökonomisch, Zeit dafür zu verschwenden und mich zu ärgern für einen Konflikt, von dem ich (glücklicherweise) nicht betroffen bin, an dem ich nichts ändern kann und den ich aus genannten Gründen prinzipiell für unlösbar halte.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Ladislav Pelc am 23. Juli 2014, 15:07:07
Da ich aber glücklicherweise keins von beiden bin, sehe ich keinen Sinn darin, für eine Seite Partei zu ergreifen. Oder mich überhaupt genauer damit zu befassen. Man mag das Desinteresse nennen. Aber ich halte es für höchst unökonomisch, Zeit dafür zu verschwenden und mich zu ärgern für einen Konflikt, von dem ich (glücklicherweise) nicht betroffen bin, an dem ich nichts ändern kann und den ich aus genannten Gründen prinzipiell für unlösbar halte.

Aber Ladislav, der Friedensnobelpreis! Ach, was sage ich - die Friedensnobelpreise!!!!!

Mir persönlich gefällt ja dieser Lösungsansatz. Man sollte sich auf die Gemeinsamkeiten besinnen.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Belbo

Solange es den isolierten Gazastreifen gibt, wird da unten nie Ruhe einkehren....

MrSpock

Ägypten und Katar haben als Anrainerstaaten ihre eingen Interessen, die konträr sind. Das Ganze könnte sich zu einem Flächenbrand ausweiten, dessen Auswirkungen wir ebenfalls spüren werden.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Belbo

Zitat von: MrSpock am 23. Juli 2014, 15:59:39
Ägypten und Katar haben als Anrainerstaaten ihre eingen Interessen, die konträr sind. Das Ganze könnte sich zu einem Flächenbrand ausweiten, dessen Auswirkungen wir ebenfalls spüren werden.

Die Befürchtung habe ich auch, wahrscheinlich nur durch grosse territoriale Veränderungen zu verhindern (mal so ins Blaue, Kurdenstaat, Grossiran, Palästinenserstaat.....), wobei ich mir das Leid durch Vertreibungen und Umsiedlungen gar nicht vorstellen mag, aber lieber ein Ende in Schrecken......?

Krebskandidat

Zitat von: Belbo am 23. Juli 2014, 16:04:26
...aber lieber ein Ende in Schrecken......?

Es wird kein Ende geben. Beide Parteien sehen in dem Ort ihre Heimat aber haptsächlich ist es ja der religiöse Grund. Zudem ist der Hass aufeinander schon Tradition. Selbst wenn man den Landstrich unbewohnbar bombardieren würde, würden die trotzdem weiterkämpfen und sich um die Trümmer streiten. Der Konflikt ist uralt und ich fürchte, so lange es die beiden Religionen gibt wird er nie enden.
"wenn gott nicht das universum und unsere physik gesetze geschaffen hat dann wie kann es sein dass wasser bei genau 0 Grad friert und bei genau 100 Grad kocht? Zufällig 2 runde zahlen, was wäre die wahrscheinlichkeit?"

pelacani

Zitat von: Krebskandidat am 23. Juli 2014, 16:19:07Der Konflikt ist uralt und ich fürchte, so lange es die beiden Religionen gibt wird er nie enden.

Ich lese gerade Simon Sebag Montefiore: Jerusalem: Die Biografie. Diese Stadt ist seit über 2000 Jahren die Welthauptstadt des Fanatismus. Das ist wirklich ein Sonderfall.

edit. Der letzte Satz des Vorwortes lautet:
ZitatAber bei der Arbeit an diesem Buch dachte ich immer an den Rat, den Lloyd George seinem Gouverneur von Jerusalem, Sir Ronald Storrs, gab, der von Juden und Arabern gleichermaßen heftig kritisiert wurde: "Sobald eine Seite aufhört, sich zu beschweren, werden Sie entlassen."

Conina

In Israel leben über 1 Mio. Araber mit israelischem Pass und vollen Bürgerrechten.

Das Zusammenleben geht also augenscheinlich.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.