Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Unser Bildungssystem

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Scipio, 27. April 2014, 21:47:06

« vorheriges - nächstes »

pelacani

Zitat von: F. A. Mesmer am 29. April 2014, 13:09:50
Was die IQ-messungen angeht, die nix anderes messen, als die Fähigkeit IQ-Tests zu lösen, wenn man mal überspitzt sagen will: psychometrischer Humbug.
Auch hierzu gibt es mittlerweile reichlich Literatur. WP weiß mehr, etwa hier.

Solche Sachen sind methodisch anspruchsvoll...

Zu IQ-Tests im Allgemeinen und im Kultur-Übergreifenden will ich mich nicht äußern, aber zumindest, was den klinischen Einsatz angeht, ist die pauschale Ablehnung Unfug. Da sind sie nicht ersetzbar. Was wäre die Alternative? Verbalbeurteilungen der Hirnleistungsstörung?

Natürlich müssen, wie bei jedem anderen Test auch, Grenzen und Schwächen erkannt und bei der Interpretation berücksichtigt werden.

Scipio

Zitat von: F. A. Mesmer am 29. April 2014, 13:09:50

gugst du hier: WP:Kritik an den PISA-Studien

Was die IQ-messungen angeht, die nix anderes messen, als die Fähigkeit IQ-Tests zu lösen, wenn man mal überspitzt sagen will: psychometrischer Humbug.
Auch hierzu gibt es mittlerweile reichlich Literatur. WP weiß mehr, etwa hier.

Solche Sachen sind methodisch anspruchsvoll...

An die beiden Artikel habe ich auch gedacht, als ich den Beitrag von 12:10:56 verfasst hatte. Aber wie gesagt, in der Sache bin ich nicht besonders objektiv.

F. A. Mesmer

ich weiß sehr wohl, dass sich mit IQ-tests in bestimmten settings brauchbare aussagen produzieren lassen.


  • wenn ich aber sehe, dass das beispielsweise für die auswahl geeigneter beamtenanwärter für den geh. nichttechn. dienst solches iq-tests (schwerpunkt: rechenleistung/mathematische logik) zum einsatz kommen, dann irritiert mich das.
  • wenn solche tests als dauerübung im schulsystem angewendet werden, ich kenne das aus den usa (die machen das halt, und zu russland, china, indien, indonesien kann ich, mangels kenntnissen, nichts sagen) und wundere mich dann, wie das entscheidungsfindungsprozesse lenkt.
  • fortgeschrittene kenntnisse zum aufbau, reichweite, schwächen/artefaktproduktion von IQ-tests sind leider nicht zwingend überall da vorhanden, wo solche tests auch benutzt werden (gerne "verwendet" von: personalern, sozialarbeitern, lehrern. die interpretationen erinnern in solchen kontexten an freud'sche blitzanalysen.

die wp-artikel sind ja nur ein schneller hinweis auf weitere quellen, der geneigte forist kann ja selbst weitersuchen.

Scipio

Ich würde mir gerne in diesem Zusammenhang noch etwas von der Seele schreiben, wenn ich euch damit nicht auf den Wecker gehe, versteht sich.

Es gibt in Zusammenhang mit PISA auch einige Leute wie Heiner Rindermann (hier der Wiki-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Heiner_Rindermann), die behaupten man könne aus den PISA-Ergebnissen auf die Intelligenz der beteiligten Schüler schließen. Heißt also konkret, in Ostasien leben demnach die intelligentesten Menschen des Planeten. Stimmt das, bzw. kann man das aus den PISA-Ergebnissen so einfach ableiten?

MfG Scipio

F. A. Mesmer

ich meine, genau das geht mit PISA alles nicht. zumal pisa-schwankungen innerhalb einer landesgruppe größer zu sein pflegen, als man so meinen würde. und auch wenn ich in diversten punkten meine probleme mit IQ-tests habe, die sind methodisch allemal besser konstruiert und überprüft, als ich das von PISA sagen kann. was wissenschaftlichkeit angeht denke ich bei pisa eher an eine seminararbeit im grundstudium... sehr viel tolle ideen, leider alle aus dem bauch und sehr intuitiv, leider nix geprüft.

oder platt formuliert: wenn man den IQ diverser populationen messen und vergleichen will, muss man genau das tun, also mit IQ-tests vorgehen. mit pisa misst man pisa (was auch immer das sein soll).

nebebei hat der auch ein ganz spezifischen Intelligenz-Begriff. mit dem steht und fällt ziemlich viel. soweit ich das verstehe erheben IQ-tests i.d.R. den anspruch eben auch dort anwendbar so sein, wo nicht zwingend besonders viel formale bildung vorliegt, was bei pisa und dem Intelligenz-Begriff vom Rindermann so drin ist...

berufenere können vielleicht konkreter werden.

edit: und in die nesseln setzen kann sich der genannte forscher offensichtlich auch exzellent. nunja.

wurst

Zitat von: Conina am 29. April 2014, 09:43:37
Es ist doch nicht schlimm, dass Menschen unterschiedlich sind.
So ist es und die eine Intelligenz gibt es nicht. Manche sind Allrounder, manche sind in bestimmten Bereichen mehr begabt als andere. Das heißt aber nur, dass man diesen Bereich schneller begreift als andere. Das heißt nicht, dass der vermeintlich Dumme ein bestimmtes komplexes Problem nicht auch verstehen kann. Es ist eine Sache von Übung.
Wenn ein vermeintlich Dummer im Lösen von "gewöhnlichen" IQ-Tests geschult ist, dann wird er ein besseres Ergebnis erreichen, als aus dem Stehgreif. Vielleicht sogar Mensa-tauglich xD. Und wenn er vorher sprachlich und emotional begabt war, dann hat er sich in manchen Logik-Konstrukten, in Mathematik und Naturwissenschaften verbessern können und gilt vermutlich nach IQ-Test gar nicht mehr als unterdurchschnittlich intelligent. Im täglichen Leben galt er unter Mitmenschen schon vorher nicht als dumm.
Die Aussagekraft des IQ hängt halt davon ab, was z.B. ein Chef will. Ein Mensch mit IQ 150 kann ein Allrounder sein, oder er ist in nicht getesteten Lebensbereichen total unterentwickelt.

Wie zeitintensiv die Übung sein muss, um sich gewisse Methoden und Wissen anzueignen, liegt in der Begabheit/Intelligenz der Person und der Lust. Manch ein 60 Jähriger wirkt weniger Weise (politisch und philosophisch) als manch Teenager. Und dennoch ist er durchaus noch lernfähig. Es sei denn die so genannte Alterssturheit existiert.
Natürlich ist es am effizientesten, wenn die Hauptbegabung eines Menschen gefördert wird (so wie es unterschiedliche Expertise bei den Psiram-Mitgliedern gibt). Aber ein Grundwissen in vielen Bereichen kann jeder Unbegabte erlangen. Auch einem Neu-Rechten kann man geduldig Wissen und Logik vermitteln.

danke für die Mühe inklusive Wiki:)

glatzkopf

Meiner Einer ist zum Bleistift ein Versager was
neue Fremdsprachen angeht. Englisch und
Französisch habe ich nie vernünftig rein bekommen.
Alleine schon, dass man anders schreibt als
spricht. Igitt. Bei einem Test über so etwas würde
ich also fürchterbar abstinken.

Latein aber hat mir keine Probleme gemacht. Man
muss halt nur daran denken, dass die alten
Römers kein "V" kannten.

Und handwerklich soll ich auch keine Leuchte sein.
Mein Vater, der für mich "Alles nur kein Handwerk"
vorgeschlagen hatte, sagte immer: "Was Du mit
den Händen aufbaust, reißt Du mit dem Hintern
wieder ein."

Was folgt daraus für mich? Nicht jeder muß alles
gleich gut können. Ich bin nicht dümmer als andere
Menschen, nur weil ich mir mit dem Hammer auf
die Finger haue  ;D

gesine2

ZitatAlleine schon, dass man anders schreibt als spricht.
Das dürfte doch kein Hindernis sein, glatzkopf, ists doch hier genauso. ZB schreiben wir hier zwar "Kartoffel-Salat", doch ausgesprochen wird es in etwa wie "Ääpeles-Schloot".

Wir sind doch eh dreisprachig aufgewachsen: Hochdeutsch, Platt un övver anner Lück.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

glatzkopf

ZitatWir sind doch eh dreisprachig aufgewachsen
ich komm ausm Kohlenpott
wo noch ächt Kohle wa und
auch noch Kohle jemacht werden
konnte. Wer da jewust hatt
wattn Mottek is und bei mich
bei gekommen iss mit ner
Kanne Köpi hat meine Sprache
gesprochen.

Scipio

Ich weiss, dass kommt sehr spät, aber ich habe dieses Detail aus dem Post von gefährliche Bohnen erst jetzt bemerkt. Sein Zitat enthielt folgendes : was mehr hilft: regelmäßige Leistungsüberprüfungen.
Nun ich möchte dazu anmerken, dass ich auf dem Gymnasium 2 Jahre, und eigentlich sogar das ganze Studium hindurch, in Angst vor der nächsten LK oder Klausur gelebt habe. Befördert hat das meine Leistungen sicher nicht, eher im Gegenteil. Ist aber auch nur eine einzel Erfahrung.


pelacani

Zitat von: Scipio am 23. Juni 2014, 13:31:31
Ich weiss, dass kommt sehr spät, aber ich habe dieses Detail aus dem Post von gefährliche Bohnen erst jetzt bemerkt. Sein Zitat enthielt folgendes : was mehr hilft: regelmäßige Leistungsüberprüfungen.
Nun ich möchte dazu anmerken, dass ich auf dem Gymnasium 2 Jahre, und eigentlich sogar das ganze Studium hindurch, in Angst vor der nächsten LK oder Klausur gelebt habe. Befördert hat das meine Leistungen sicher nicht, eher im Gegenteil. Ist aber auch nur eine einzel Erfahrung.

Dazu eine Anmerkung.
Erstens wäre es schön, wenn Du den Beitrag, auf den Du Dich beziehst, verlinken oder wenigstens mit Nummer angeben könntest (wahrscheinlich #5), zweitens zitiert er eine repräsentative Untersuchung und kommentiert diese nur (das sticht die Anekdote  ;)), und drittens: meinst Du wirklich, dass Du ohne Leistungskontrollen kontinuierlich gelernt hättest? Ich würde Dich bewundern, mir war das nicht gegeben.