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Studenten wider den Veggie-Wahn

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Begonnen von MrSpock, 12. März 2014, 16:31:01

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F. A. Mesmer

das Beispiel von HorstHuber erlebe ich auf Wochenbasis und Veganer hierbei restrikiver und agressiver, als etwa (gemäßigte) Religionsangehörige oder Allergiker.
also ein gefälligeres Beispiel mit einer mir teuren Festmahl-Kombination:

wir sitzen in einem Restaurant. Alle um einen Tisch versammelt. Unser gemeinsamer vermögender Bekannter lädt uns ein und übernimmt die Rechnung.
Wir sitzen nebeneinander. Ich bestelle, wonach mir der Sinn steht, Du natürlich, wonach Dir der Sinn steht.
Konkret bestelle ich Schwarzsauer und anschließend Himmel und Erde. Dazu vielleicht ein Glas Schaafsmilch und ein Paar Biere. Nachtisch brauche ich dann keinen mehr.

Das Essen und Trinken vor mir geht geradeswegs in meinen Magen. Nichts davon wird auf Deinen Teller oder auch nur in Deine Richtung spritzen. Ich werde Dich auch nicht nötigen etwas zu probieren, ich werde Dir so etwas nichteinmal anbieten. Sondern mich genüsslich und halbwegs zivilisiert über das Ganze hermachen.

Kannst Du dann sitzen bleiben, das Essen vor Dir - was auch immer Du bestellt hast - essen und auf veganedümmliche Kommentare jeder Art zu meinem Essen verzichten?

sweeper

@wurst:
OK, da hast du ziemlich schnell sehr viel abgenommen.
Befürchtest du, wieder zuzunehmen, falls du wieder Fleisch isst?

Ich sag's mal vorsichtig: die Formulierungen, die du verwendet hast, machen mich als Arzt in Richtung Ess-Störung hellhörig...
Zitat... Ich habe irgendwo erwähnt, dass es bei mir zu großen Teilen Askese ist und ich nur davon überzeugt bin, dass der Fleischkonsum vom Durchschnittsmann zu hoch ist. ..
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

pelacani

Die Frage, wieviel Getreide für die Erzeugung von wieviel Fleisch benötigt wird, halte ich bei der Komplexität des Problems für etwa so spannend wie die Frage danach, wieviel Gewichtsprozent des Menschen der Kohlenstoff ausmacht. Der Anlass des Antivegan-Blogs ist die Frage, ob die PETA-Zahl seriös ist, und dazu wird sie durch alle Fußnoten verfolgt. Das ist der Kern des Beitrags, und das, was Du als
Zitat von: TS09TS1vXj8n am 15. April 2014, 15:43:59
"konstruktiven" Teil
bezeichnest, ist in Wirklichkeit Beiwerk, eine Beispielrechnung:
ZitatAber was ist denn nun eine realistische Zahl?

Deine erste Kritik an Antivegan ist:
Zitat von: TS09TS1vXj8n am 15. April 2014, 15:43:59
Die verlinkte Pdf-Datei ist frei von jeglichen Quellenangaben.
Klingt erschütternd, ist es aber nicht, wenn man sich nur mal den Schluss des Antivegan-Blogbeitrags ansieht:
ZitatWieviel Rindfleisch kriege ich nun für meine 2t Getreide? Die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft  ...  laut der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ...
Da wird also völlig seriös auf die Quelle verwiesen; weitere Ansprüche werden nicht erhoben. Wer den Landesanstalten glaubt, wird diese Zahlen hinnehmen, und wer zeigen will, dass alle anderen Trottel sind, der nicht.

Ich meine, dass Deine Kritik an der Milchmädchenrechnung genau eine solche Milchmädchenrechnung ist; sie ist müßig.

Dein Vorgehen erinnert mich an den Vorwurf des ,,Fundamentalismus" an Richard Dawkins, weil er sich ebenso wie die Evangelikalen auf den Wortlaut der Bibel berufen habe. 

wurst

Nochmal zu Roberts Kommentar: Das ist auch das Dilemma für beide Seiten.

@sweeper
Bevor ich Veganer wurde war es wohl auch so, da ich weiterhin Junkfood zu mir nahm und Heißhungerattacken hatte. Wenn ich mehr als 1200 Kcal pro Tag zu mir nahm, habe ich zugenommen, was oft vorkam, weswegen ich häufig einige Tage gehungert habe und möglichst nur 1 mal pro Tag gegessen habe. Anfang des Jahres wurde ich Veganer und habe mir das erste Mal Sorgen wegen Mangelerscheinungen gemacht, weil man ja so liest und mir zusammengesucht was denn alles empfehlenswert ist und in welchen Lebensmitteln was für Nährstoffe enthalten sind. Von Tag 1 an bis jetzt habe ich wahrscheinlich mehr gegessen als in den 11 Monaten der Abnehmphase. Die Kalorienschranke, die sich krampfhaft manifestiert hatte, ist weg. Ich esse zwar nur 2 große Mahlzeiten, aber es gibt 6-10 Snacks (Obst oder Schnitte mit Aufstrich) zwischendurch. Allerdingst ist immer noch eine stark ausgeprägte Sündenschranke vorhanden (Chips, Pommes, zuviel zugesetzte Monosacharide, Transfette, Mehle, die nicht Vollkorn sind etc.), die sicher kein Nachteil ist. Belohnungen gibst weiterhin.

Was also übrig bleibt nach meiner veganen Phase, ist, dass ich ein Bewusstsein fürs Kochen bewahren und fast jede Mahlzeit wertschätzen werde. Ich werde mich satt essen können. Es wird einmal in der Woche praktisch nur der Bratling durch Fleisch substituiert (Tofuersatz  :laugh:). Weiterhin werde ich all die Gemüsesorten essen, die ich vorher gar nicht kannte. Einige Ansichten der Veganer zu Mensch, Tier und Umwelt bereichern durchaus das Gesamtweltbild. Man lernt von vielen. Von daher muss ich dem Veganismus einfach dankbar sein. Ich ernähre mich ausgewogener als vorher und das Lebensgefühl ist jetzt subjektiv besser. Es fühlte sich schnell so an, ob würde eine Riesenblockade wegfallen. Und es ist eine Erfahrung wert sich radikalisieren zu lassen, wenn man es schafft herauszufinden. Vom Misanthrop, der das System so hasst, bin ich fast zum Philanthrop geworden. Versuch der Differenzierung, Rücksichtsnahme von Individuen/Einzelfällen und Verzeihen von Fehlern lassen kein Hass oder Radikalisierung mehr zu. Ich habe mir ein Gedankenkonstrukt geschaffen, womit ich zufriedener Leben kann.
danke für die Mühe inklusive Wiki:)

sweeper

@wurst:
Dann hast du dich quasi selbst therapiert oder bist noch dabei - das freut mich zu lesen ;)

Danke für deinen anschaulichen Bericht - ich hoffe, du bleibst dem Forum noch lange erhalten
:D

@Mesmer: Deine Menüwahl wäre auch für mich (als sporadischer Fleischesser) eine echte Herausforderung - geröstete Blutwurstscheiben zu "Himmel & Erde" wären ein erträglicher Kompromiss.
Aber Schwarzsauer geht bei mir ebenso wenig wie Kutteln...
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Terry Pratchett

Nogro

Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

F. A. Mesmer

Zitat von: sweeper am 15. April 2014, 20:22:41
@Mesmer: Deine Menüwahl wäre auch für mich (als sporadischer Fleischesser) eine echte Herausforderung - geröstete Blutwurstscheiben zu "Himmel & Erde" wären ein erträglicher Kompromiss.
Aber Schwarzsauer geht bei mir ebenso wenig wie Kutteln...
normalerweise esse ich 1/4 bis 1/3 ring blutwurst mit zwiebeln und bisschen brot, wenn ich die gelegenheit dazu habe, mit ein paar scheibchen ists da nicht getan.
es ist nur so, mir ist herzlich egal, wer was bestellt oder isst. nicht egal ist mir allerdings, wenn ich sätze höre wie "man isst, was man ist" oder irgendein veggi-vaterunser - üblicherweise bin ich hungrig, wenn ich gerade vor essen sitze und dann latent unberechenbar und dünnhäutig, wenn ich den status "mein essen" gefährdet wähne. bei fragen wie "ein lamm ist ein baby-schaf, (wie) kannst du das moralisch rechtfertigen?" antworte ich mit "ja, mahlzeit" und fange zu essen an.

kutteln mag ich auch nicht. aber blutwurst ist fein. (allerdings nicht jede, da bin ich auch wählerisch)

Belbo



ZitatKürzlich hatten ich in meinem Bekanntenkreis eine Diskussion über die 68er Generation. Viele waren der Meinung das war das Resultat der Vogelstraußtaktik nach dem Krieg. Ich vertrat und vertrete einen anderen Standpunkt. Es war nur der Auslöser (in den USA war es der Vietnamkrieg in Frankreich ?). Meiner Meinung nach hatten ab Mitte der 60er Jahre die Studenten einfach genügend Zeit.
Denn da gab es z.B. flächendeckender Zentralheizungen (kein lästiges Öl nachfüllen oder Kohle/Holz hohlen)
Waschmaschinen, Staubsauger etc. (Reduziert die Hausarbeitszeit merklich)
bezahlbare Konsumartikel in ausreichender Menge wie Kleidung, Fernseher etc.
Konservierungsmöglichkeit im Haus wie Kühlschrank und Gefrierschrank (nicht mehr jeden Tag verderbliche Ware einkaufen) 
Eine steigende Anzahl an Fertiggerichten wie z.B. sogar Nudeln (reduziert die Küchenzeit enorm)
und am wichtigsten es waren genügend günstige Lebensmittel jeden Tag im Supermarkt/Lebensmittelgeschäft vorhanden (z.B. kein Zeitaufwendiges einwecken mehr).
Das alles wurde nur so durch den Kapitalismus möglich und das komische daran ist das diese genau diesen bekämpften. Aber das ist ein anderes Thema.


Man mag sich gar nicht vorstellen, was aus so Vorachtunsechziger-Studenten wie Goethe, Röntgen oder Heisenberg hätte werden können wenn sie nicht die ganze Zeit Apfelkompott eingeweckt und Holz gehackt hätten.  :rofl2

sweeper

Zitat von: Belbo am 16. April 2014, 08:17:59


ZitatKürzlich hatten ich in meinem Bekanntenkreis eine Diskussion über die 68er Generation. Viele waren der Meinung das war das Resultat der Vogelstraußtaktik nach dem Krieg. Ich vertrat und vertrete einen anderen Standpunkt. Es war nur der Auslöser (in den USA war es der Vietnamkrieg in Frankreich ?). Meiner Meinung nach hatten ab Mitte der 60er Jahre die Studenten einfach genügend Zeit.
Denn da gab es z.B. flächendeckender Zentralheizungen (kein lästiges Öl nachfüllen oder Kohle/Holz hohlen)
Waschmaschinen, Staubsauger etc. (Reduziert die Hausarbeitszeit merklich)
bezahlbare Konsumartikel in ausreichender Menge wie Kleidung, Fernseher etc.
Konservierungsmöglichkeit im Haus wie Kühlschrank und Gefrierschrank (nicht mehr jeden Tag verderbliche Ware einkaufen) 
Eine steigende Anzahl an Fertiggerichten wie z.B. sogar Nudeln (reduziert die Küchenzeit enorm)
und am wichtigsten es waren genügend günstige Lebensmittel jeden Tag im Supermarkt/Lebensmittelgeschäft vorhanden (z.B. kein Zeitaufwendiges einwecken mehr).
Das alles wurde nur so durch den Kapitalismus möglich und das komische daran ist das diese genau diesen bekämpften. Aber das ist ein anderes Thema.


Man mag sich gar nicht vorstellen, was aus so Vorachtunsechziger-Studenten wie Goethe, Röntgen oder Heisenberg hätte werden können wenn sie nicht die ganze Zeit Apfelkompott eingeweckt und Holz gehackt hätten.  :rofl2

:D

Daamaals ... vor der Zeit der 68er... da gab es doch noch die Spezies des "möblierten Herrn", dem die ältliche Vermieterin die Socken stopfte, Kuchen auf den Treppenabsatz stellte und sich in alles einmischte - ein degeneriertes Relikt aus dieser schönen Zeit ist die berüchtigte Frau Pohl, der einst Reinhard Mey eine Ballade widmete...Teil 1 , Teil 2 & Teil 3
Wat ne verbale Anarchie!
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

pelacani

Zitat von: Belbo am 16. April 2014, 08:17:59
Man mag sich gar nicht vorstellen, was aus so Vorachtunsechziger-Studenten wie Goethe, Röntgen oder Heisenberg hätte werden können wenn sie nicht die ganze Zeit Apfelkompott eingeweckt und Holz gehackt hätten.  :rofl2
Und die Werke der griechischen Philosophie sind hinreichender Beleg dafür, dass es im alten Griechenland keine Subsistenzwirtschaft gab?

Bloedmann

Zitat von: Conina am 17. März 2014, 18:44:21
Ich kann kein Veganer werden, ich bin allergisch, allergisch auf Ideologien.  ;)
+1 Allergisch gegen so ziemlich jeden -ismus... 8)
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Robert

Dazu kommt, dass ich allergisch gegen Soja bin und von zu viel Grünzeug ganz furchtbar flatuliere.

Belbo

Zitat von: Robert am 04. Mai 2014, 21:45:21
Dazu kommt, dass ich allergisch gegen Soja bin und von zu viel Grünzeug ganz furchtbar flatuliere.


.....so ein bisschen frischer Wind im Leben....... :grins2:

Yadgar

Hi(gh)!

Zitat von: Conina am 17. März 2014, 13:23:52
Mc Donalds ist ein Fortschritt.

Da kannst Du an der Autobahn zu vollkommen zivilen Preisen hygienisch einwandfreies Essen

Nö. Zum Preis eines Big Mäc bekomme ich in einer beliebigen Dönerschleuder das Doppelte bis Dreifache und werde im Gegensatz zum Big Mäc davon wirklich satt. Hygienisch einwandfrei? Mag ja sein, aber von Dönersandwiches habe ich mir auch noch nie die Kabulitis geholt... und ich habe in den letzten 24 Jahren Tausende Dönersandwiches vertilgt!

Der einzige Nachteil: Dönerschleudern gibt es meines Wissens nicht an Autobahnen... aber da ich die mit dem Fahrrad ohnehin nicht befahren darf. ist das für mich kein Problem!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

Robert

Sommer 2003, Rückreise vom Camping an der Ostsee, auf der AB mörderische 38 Grad Hitze, das damalige Gefährt ohne Klimaanlage,

An der Raststätte: McDonalds war gerammelt voll, Klimatisierung, herrlich kalter Eismilchshake. Da brauch ich keine Dönerbude.