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Greenpeace fordert höhere Fleischpreise

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Begonnen von Belbo zwei, 05. Juni 2013, 08:10:03

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Yadgar

Hi(gh)!

Zitat von: Belbo zwei am 05. Juni 2013, 08:10:03
....langsam glaube ich, dass auf Dauer doch die Veganer gewinnen.... #)

Wieso die Veganer? Verzicht auf Fleisch bedeutet nicht zwangsläufig den Verzicht auf alle tierischen Produkte - es gibt genug Vegetarier, die auch Milchprodukte und Eier essen (bzw. Lederschuhe und -kleidung tragen).

Beim Vegetarismus geht es nicht immer hauptsächlich ums Keine-Tiere-Töten - ich z. B. bin durch Videos zum Thema "Verschwendung von pflanzlichen Lebensmitteln zur Tiermast" dazu gekommen, kein Fleisch mehr zu essen! Natürlich werden auch für Milch- und Eierproduktion Tiere mit Kraftfutter aus Soja, Mais und anderen prinzipiell auch für Menschen genießbaren Feldfrüchten gemästet - aber das Ausmaß dürfte erheblich kleiner sein, allein schon deswegen, weil z. B. eine Milchkuh zeit ihres Lebens ein Vielfaches dessen an Nahrung für Menschen produziert,  was ihre einmalige Schlachtung bringen würde. Leder und Felle würden auch bei Tierhaltung ausschließlich für Milch und Eier als "Abfallprodukt" anfallen.

Kurz gesagt: es geht mir beim Fleischverzicht nicht ums Keine-Tiere-Töten, sondern ums Keine-Menschen-verhungern-Lassen!

Ideal wäre es natürlich, wenn die Erzeugung von Fleisch aus Zellkulturen in Zukunft in industriellem Maßstab praktizierbar werden sollte - dann würde ich mir auch wieder regelmäßig einen retortendönern gehen...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

Robert

Was macht ein Vegetarier mit den 50% männlichen Tieren, die weder Eier noch Milch geben? Vegetarismus ist nicht tötungsfrei, wenn man männliche Küken, Kälber und Lämmer, die überflüssig sind, irgendwie entsorgt. Oder gibt es für die einen Gnadenhof?

Vegan ist zwar bescheuert, aber wenigstens konsequent.

Yadgar

Hi(gh)!

Zitat von: Landratte am 06. Juni 2013, 16:04:17
Wenn ich mir dann anschaue, was Menschen so alles futtern - da wird ganz oft zu minderwertigen Lebensmitteln gegriffen, obwohl das nicht immer die finanziell günstigste Wahl ist, gerade im Fertiggerichte/Dosen/TK-Bereich.

Das Zeug ist nicht billig, spart aber dafür enorm Zeit - Dose auf und rein mit dem Fraß, schmeckt meistens auch kalt, keine Nerverei mit Kochen und Geschirrspülen, genau das Richtige für alleinstehende Billigjobber, Internetsüchtige, depressive Hartzer und wer sonst noch keinen Bock auf den Lieschen-Müller-Trott aus spülenputzenaufräumenspülenputzenaufräumen hat! Kenne ich alles zur Genüge!

Abgesehen davon dürfte ein Großteil der neubürgerlichen Jammertiraden über den Niedergang der Kochkultur auf die Neubürgerlichen selbst zurückfallen - schließlich hat man als turboflexibler Hochleistungsträger gar keine Zeit, sich jeden Tag wie Uschi Prollmann selbst an den Herd zu stellen, stattdessen lässt man kochen!  Wird die eigene Leistungsträgerei nicht ganz so gut bezahlt, ist es auch schon mal die Convenience-Dose von der 24-Stunden-Tanke statt des Vier-Sterne-Kochs...

Wenn Unterschichtler nicht kochen können oder wollen, dann nicht, weil sie lebensuntüchtiger Menschenmüll wären, sondern weil sie dem schnellen Convenience-Lebensstil der Mittelschicht nacheifern - obwohl sie es vom Zeitbudget (Arbeitslose!) her nicht müssten und es sich auf Dauer eigentlich auch nicht leisten können.

Selbstkochen macht dagegen Arbeit und Dreck und fesselt einen für etliche Stunden des Tages ans Wohnklo... ich kann verstehen, wenn auch Unterschichtler heutzutage darauf keine Lust mehr haben!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar


HorstHuber

Zitat von: Yadgar am 03. September 2013, 15:07:23

Beim Vegetarismus geht es nicht immer hauptsächlich ums Keine-Tiere-Töten - ich z. B. bin durch Videos zum Thema "Verschwendung von pflanzlichen Lebensmitteln zur Tiermast" dazu gekommen, kein Fleisch mehr zu essen! Natürlich werden auch für Milch- und Eierproduktion Tiere mit Kraftfutter aus Soja, Mais und anderen prinzipiell auch für Menschen genießbaren Feldfrüchten gemästet - aber das Ausmaß dürfte erheblich kleiner sein, allein schon deswegen, weil z. B. eine Milchkuh zeit ihres Lebens ein Vielfaches dessen an Nahrung für Menschen produziert,  was ihre einmalige Schlachtung bringen würde. Leder und Felle würden auch bei Tierhaltung ausschließlich für Milch und Eier als "Abfallprodukt" anfallen. ....
schon schlimm wenn man wirklich keine Ahnung von Landwirtschaft hat und sein Wissen dann von irgendwelchen Videos beziehen muss.
Lehrbücher über Futterverwertung und Düngeeigenschaften des anfallenden Kots/Urins  zu lesen ist ja mit Anstrengung verbunden.
Da man eigentlich noch wissen könnte - sofern von Interesse - welche weitere Koppelprodukte von der Tierschlachtung/haltung so genutzt werden dann schaut das mit der Futterverwertung schon ganz anderes aus.
In diesem Sinne
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

Conina

Das ist eine Nebenwirkung des Convenience-Wissens, weil die Kulturtechnik des Lesens vielen Leuten zu anstrengend ist.  ;D
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Yadgar

Hi(gh)!

Zitat von: HorstHuber am 03. September 2013, 17:11:03
schon schlimm wenn man wirklich keine Ahnung von Landwirtschaft hat und sein Wissen dann von irgendwelchen Videos beziehen muss.
Lehrbücher über Futterverwertung und Düngeeigenschaften des anfallenden Kots/Urins  zu lesen ist ja mit Anstrengung verbunden.
Da man eigentlich noch wissen könnte - sofern von Interesse - welche weitere Koppelprodukte von der Tierschlachtung/haltung so genutzt werden dann schaut das mit der Futterverwertung schon ganz anderes aus.

Anders ausgedrückt, selbst wenn nur noch Milch und Eier verwertet werden würden, bliebe die aufgewendete Menge an Futter aus für menschliche Ernährung geeigneten Pflanzen gleich?

Oder, andere Möglichkeit, selbst ein Totalverzicht der gesamten Menschheit auf Fleisch würde an der Welthungersituation nichts ändern?

Und die Regenwälder z. B. in Brasilien würden auch ohne Rinderzucht weiter schrumpfen wie bisher?

Mit anderen Worten: die globalen Kosten des Fleischkonsums in den Wohlstandsländern existieren gar nicht, sondern sind nichts anderes als linksgrüngutmenschliche Propaganda? Na, wenn das so ist... dann sollte ich jetzt ganz schnell nicht nur wieder mit dem Fleischessen, sondern auch mit Rauchen und Alkoholsaufen anfangen und mir ein möglichst fettes SUV und ein Junge-Freiheit-Abo zulegen! Wenn schon Bösmensch, dann richtig!!!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

Robert

Beantworte  bitte meine Frage, ehe Du polemisch wirst. Was wird mit den Tieren, die keine Eier (mehr) legen bzw. Milch (mehr) geben, wie männliche oder ältere Tiere? Abdecker (Verschwendung von Fleisch)? Gnadenhof?

Eine Kuh muss gekalbt haben, um Milch zu geben. Was wird mit den männlichen Kälbern?

Yadgar

Hi(gh)!

Zitat von: Robert am 03. September 2013, 23:04:57
Beantworte  bitte meine Frage, ehe Du polemisch wirst. Was wird mit den Tieren, die keine Eier (mehr) legen bzw. Milch (mehr) geben, wie männliche oder ältere Tiere? Abdecker (Verschwendung von Fleisch)? Gnadenhof?
Eine Kuh muss gekalbt haben, um Milch zu geben. Was wird mit den männlichen Kälbern?

Natürlich fällt auch bei Milch- und Eiererzeugung als Hauptzweck der Viehhaltung Fleisch als Nebenprodukt an - wäre ja unsinnig, das einfach vergammeln zu lassen. Aber muss *ich* deswegen Fleisch essen? Stellt sich die Frage: wie weit müsste die Nachfrage nach Fleisch sinken, damit keine Viehhaltung ausschießlich zur Fleischerzeugung mehr nötig ist?

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

mossmann

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Groucho

Zitat von: Yadgar am 03. September 2013, 19:37:34
Mit anderen Worten: die globalen Kosten des Fleischkonsums in den Wohlstandsländern existieren gar nicht, sondern sind nichts anderes als linksgrüngutmenschliche Propaganda? Na, wenn das so ist... dann sollte ich jetzt ganz schnell nicht nur wieder mit dem Fleischessen, sondern auch mit Rauchen und Alkoholsaufen anfangen und mir ein möglichst fettes SUV und ein Junge-Freiheit-Abo zulegen! Wenn schon Bösmensch, dann richtig!!!

Diese Polemik ist Quatsch. Der Mensch an sich hat erstmal das Bedürfnis, komplexe Zusammenhänge auf Schagworte einzudampfen, das macht das Schubladiesieren schnell und effektiv. Leider oft auf Kosten einer angemessenen Durchdringung eines Problems mit oft fatalen Folgen.
Kleine Leseempfehlung:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41496567.html

Und nur als kleines Beispiel zum Thema Soja:

- Ist Dir bekannt, dass Soja haupsächlich zur Ölgewinnung angepflanzt wird und Rinder die für Menschen völlig unverdaulichen Pressrückstande fressen?

- Ist Dir bekannt, dass der Kraftfutteranteil (z.B. Sojaschrot) max. 20% (ca, aus dem Kopf) sein darf, weil die Tiere sonst draufgehen? Und der Rest aus Raufutter bestehen muss, also z.B. Silage (Gras), Stroh etc? Alles Stoffe, die auch Vegetarier nicht begeistern.

- Dir ist sicher bekannt, das z.B. Tofu aus Soja gewonnen wird?

Man kann über all das nicht sinnvoll diskutieren, wenn man zu solch komplexen Themen keine Grundbildung hat. Und Landwirtschaft/Ökologie sind komplex, bis zum Abwinken.


mossmann

Zitat von: Groucho am 04. September 2013, 13:30:15
Zitat von: Yadgar am 03. September 2013, 19:37:34
Mit anderen Worten: die globalen Kosten des Fleischkonsums in den Wohlstandsländern existieren gar nicht, sondern sind nichts anderes als linksgrüngutmenschliche Propaganda? Na, wenn das so ist... dann sollte ich jetzt ganz schnell nicht nur wieder mit dem Fleischessen, sondern auch mit Rauchen und Alkoholsaufen anfangen und mir ein möglichst fettes SUV und ein Junge-Freiheit-Abo zulegen! Wenn schon Bösmensch, dann richtig!!!

Diese Polemik ist Quatsch. Der Mensch an sich hat erstmal das Bedürfnis, komplexe Zusammenhänge auf Schagworte einzudampfen, das macht das Schubladiesieren schnell und effektiv. Leider oft auf Kosten einer angemessenen Durchdringung eines Problems mit oft fatalen Folgen.
Kleine Leseempfehlung:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41496567.html

Und nur als kleines Beispiel zum Thema Soja:

- Ist Dir bekannt, dass Soja haupsächlich zur Ölgewinnung angepflanzt wird und Rinder die für Menschen völlig unverdaulichen Pressrückstande fressen?


Das stimmt. Wikipedia schreibt:

In der Anbausaison 2008/09 wurden 91 % der Sojaernte in Ölmühlen gepresst. Produkte der Pressung sind zu etwa 90 % Sojamehl und zu 10 % Sojaöl.[23] Das Öl wird in erster Linie im Lebensmittelbereich als Salat- und Kochöl, sowie Brat- und Backfett benutzt.[24] Das Mehl wird vor allem als Futterzusatz (Ergänzungsfutter) für Geflügel (ca. 46 %) eingesetzt. Auch Rinder (ca. 20 %) und Schweine (ca. 25%) werden mit Sojamehl gefüttert. Zu einem geringen Anteil (ca. 3%) wird es beispielsweise als texturiertes Soja vor allem in der vegetarischen bzw. veganen Ernährung als proteinreiches Lebensmittel verwendet.

Aber warum geht es in der Fleisch vs. Nichtfleisch Diskussion eigentlich immer um Soja und Tofu ? Wer sagt denn, dass alle Veggies das jeden Tag futtern wollen / müssen / dürfen ?
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Groucho

Zitat von: mossmann am 04. September 2013, 13:40:04
Aber warum geht es in der Fleisch vs. Nichtfleisch Diskussion eigentlich immer um Soja und Tofu ? Wer sagt denn, dass alle Veggies das jeden Tag futtern wollen / müssen / dürfen ?

Meinerseits sicher nicht. In der westlichen Welt haben wir ja (meistens) das Glück, uns selber so zu ernähren, wir wir das wollen. Nur wird halt gerne von missionierungsbedürftigen Vegetariern/Veganern einem als "Argument" vorgehalten: Wer Fleisch ist, vernichtet Regenwald. Und das Klima natürlich auch.


mossmann

Zitat von: Groucho am 04. September 2013, 14:07:55

Nur wird halt gerne von missionierungsbedürftigen Vegetariern/Veganern einem als "Argument" vorgehalten: Wer Fleisch ist, vernichtet Regenwald. Und das Klima natürlich auch.

Die Fleischproduktion und ihre Zusammenhänge sind zumindest ein Teil der Problematik.

Zur Entwaldung, also der kompletten Entfernung des Waldes, tragen viele Faktoren bei. Der wichtigste Faktor ist die Rodung durch arme Kleinbauern, typischerweise Migranten aus anderen Landesteilen. Große landwirtschaftliche Betriebe sowie Ranches entstehen meist durch die Konsolidierung bereits gerodeter Flächen, wenngleich die Rodung durch Großbetriebe in einigen Regionen ein Hauptfaktor ist. Wanderfeldbau ist die gravierendste Ursache in Afrika, Ranching im tropischen Amerika, Plantagen in Südostasien und der mechanisierte Anbau von Sojabohnen in Brasilien. Die Entwaldungsraten unterscheiden sich von Region zu Region deutlich. In Asien ist die Rate etwa zweimal so groß wie in Afrika, während sie in Amerika am geringsten ist. Auch innerhalb der Regionen besteht eine Variabilität, etwa ist die Entwaldungsrate im Amazonasgebiet Brasiliens, in Teilen Madagaskars und in Zentralsumatra mit mehr als 4 % pro Jahr sehr hoch.[8]

(wikipedia)

Oder auch hier:

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2013-07/regenwald-amazonas-abholzung

Und noch ne Frage:

Du schriebst ja:

"Ist Dir bekannt, dass der Kraftfutteranteil (z.B. Sojaschrot) max. 20% (ca, aus dem Kopf) sein darf, weil die Tiere sonst draufgehen? Und der Rest aus Raufutter bestehen muss, also z.B. Silage (Gras), Stroh etc? Alles Stoffe, die auch Vegetarier nicht begeistern."

Gleichzeitig heißt es aber:

"Das Mehl wird vor allem als Futterzusatz (Ergänzungsfutter) für Geflügel (ca. 46 %) eingesetzt. Auch Rinder (ca. 20 %) und Schweine (ca. 25%) werden mit Sojamehl gefüttert."

Auch wenn pro Tier nur 20% verfuttert werden - ist das nicht gehopst wie gesprungen, wenn 90% des Sojas für Tierfutter drauf gehen ?

;)

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Yadgar

Zitat von: mossmann am 04. September 2013, 13:40:04
Zitat von: Groucho am 04. September 2013, 13:30:15
Und nur als kleines Beispiel zum Thema Soja:

- Ist Dir bekannt, dass Soja haupsächlich zur Ölgewinnung angepflanzt wird und Rinder die für Menschen völlig unverdaulichen Pressrückstande fressen?


Das stimmt. Wikipedia schreibt:

In der Anbausaison 2008/09 wurden 91 % der Sojaernte in Ölmühlen gepresst. Produkte der Pressung sind zu etwa 90 % Sojamehl und zu 10 % Sojaöl.[23] Das Öl wird in erster Linie im Lebensmittelbereich als Salat- und Kochöl, sowie Brat- und Backfett benutzt.[24] Das Mehl wird vor allem als Futterzusatz (Ergänzungsfutter) für Geflügel (ca. 46 %) eingesetzt. Auch Rinder (ca. 20 %) und Schweine (ca. 25%) werden mit Sojamehl gefüttert. Zu einem geringen Anteil (ca. 3%) wird es beispielsweise als texturiertes Soja vor allem in der vegetarischen bzw. veganen Ernährung als proteinreiches Lebensmittel verwendet.

Aha, 91 % der Sojaernte -> Ölgewinnung. Dabei wiederum entstehen 90 % für Menschen ungenießbares Sojamehl und nur 10 % Sojaöl. Das macht bezogen auf die gesamte Sojaernte 0,9 * 0.91 = 81,9 % Sojamehl. Von daher stimmt es schon, dass der weitaus größte Teil der Sojaernte der Erzeugung von Kraftfutter dient...

Die Kritik der Vegetarier bzw. Fleischkonsumkritiker richtet sich also eigentlich nicht gegen die Verfütterung von für Menschen geeigneten Nahrungsmittel an Nutztiere, sondern gegen die Verwendung von Ackerland zu diesem Zweck - Ackerland, das genauso gut zum Anbau von menschlichen Nahrungsmitteln genutzt werden könnte! Oder lässt sich auf gerodetem tropischem Lateritboden nichts außer Sojabohnen rentabel anbauen?

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

HorstHuber

Zitat von: Yadgar am 03. September 2013, 19:37:34

Anders ausgedrückt, selbst wenn nur noch Milch und Eier verwertet werden würden, bliebe die aufgewendete Menge an Futter aus für menschliche Ernährung geeigneten Pflanzen gleich?
Relativ - Pflanzenarten/sorten für die Futtergewinnung sind in der Regel um einiges Ertragsstärker.
Die Pflanzenarten/sorten welche als Futterpflanzen angebaut werden haben eine bessere Getreideeinheit (GE) pro ha als die für den menschlichen Verzehr. Deshalb kann man einfach nicht Tonnen Tierfutter = Tonnen Lebensmittel ohne den Ertrag pro ha zu kennen vergleichen.

ZitatOder, andere Möglichkeit, selbst ein Totalverzicht der gesamten Menschheit auf Fleisch würde an der Welthungersituation nichts ändern?
dann wird der Welthunger massiv zunehmen, denn nicht jedes Land hat so perfekte Pflanzenbaubedingungen wie Deutschland. Oder man macht die Menschen in weniger geeigneten Regionen Extrem abhängig. Aber dann hat man wieder ein neues altes Thema - phöse Industrielandwirtschaft zerstört heimische Landwirtschaft und somit hat man ein Feindbild erhalten (hach ist das schön wenn man ein perpetum mobile der Feindbilder hat) 

ZitatUnd die Regenwälder z. B. in Brasilien würden auch ohne Rinderzucht weiter schrumpfen wie bisher?
Keine Ahnung - da aber Soja beim Rind eine untergeordnete Rolle spielt - der Proteinoutput bezogen aufs Soja aber höher ist, darfst gerne mal selber rechnen. Auch bei allen anderen gehaltenen Tieren.

ZitatMit anderen Worten: die globalen Kosten des Fleischkonsums in den Wohlstandsländern existieren gar nicht, sondern sind nichts anderes als linksgrüngutmenschliche Propaganda? Na, wenn das so ist... dann sollte ich jetzt ganz schnell nicht nur wieder mit dem Fleischessen, sondern auch mit Rauchen und Alkoholsaufen anfangen und mir ein möglichst fettes SUV und ein Junge-Freiheit-Abo zulegen! Wenn schon Bösmensch, dann richtig!!!
Ja was den Fleischkonsum betrifft- ein frei erfundenes Märchen genau so wie die phöse EU Zuckermarktordnung die in den 90ern Anfang 2000er angeprangert wurde. Der Zuckermarkt hat sich in der EU extrem geöffnet und trotzdem gibt es kaum einen Zuwachs kleiner guter Zuckerrohrbauern. Für den Verbraucher hat sich nichts geändert da der Weltmarktpreis teilweise höher ist als der EU Preis und die armen Ländern verkaufen lieber an China denn diese kommen nicht mit überzogenen Forderungen.

Vom Saufen und Rauchen und SUV fahren möchte ich dich nicht abhalten falls Du es möchtest.
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)