ZitatSehr häufig äussert sich die vermehrte Empfindlichkeit der sensuellen Nerven mit dem Gefühle hochgradigen Missbehagens gegen relativ geringe Reize. Starke Geräusche, unbemessenes Zuschlagen der Zimmerthüre , starkes Auftreten beim Gehen, oft schon lautes Gespräch berührt Hysterische unangenehm oder verletzt sie aufs Aeusserste. Alle grellen und bunten Farben, namentlich die rothe, sind ihnen meist zuwider, ebenso reizt sie grelles Licht, und viele können nicht einmal die gewöhnliche Helle des Tages vertragen; man findet sie beinahe stets in dunkeln Zimmern. Einige schmecken die geringsten Mengen von Salz oder Gewürz in der Suppe und weisen sie deshalb zurück; der Geruch von manchen wohlriechenden Blumen regt sie auf und macht ihnen Kopfweh.
ZitatDa trat 1880 Beard mit seiner Neurasthenie auf den Plan. Mit einem Schlage gelangte die somatologische Betrachtungsweise wieder zur Herrschaft [...]. Diese Krankheiten waren immer schon da; man hatte sie nur mit anderen Augen gesehen. Den Grund jedoch, warum nun auf einmal alle Welt neurasthenisch sein wollte, hat wohl Monakow richtig erkannt: hier wurden subjektive nervöse Beschwerden mit einer objektiven körperlichen Störung erklärt und damit jeder moralischen Betrachtung entzogen. Das hat zweifellos auf viele Kranke als eine wesentliche Entlastung gewirkt.
ZitatHier wollen wir zunächst stehen bleiben. Warum will denn die somatologische Betrachtungsweise trotz aller psychologischen Einstellung so gar nicht verschwinden? Und: Können denn somatologische und psychologische Anschauungen nicht nebeneinander bestehen? Ich glaube, sie könnten es schon, aber es ist eine Bedingung dabei: wir müssen dann ganz bestimmte Voraussetzungen über das Wesen der funktionellen Störungen machen. [...]
Es ist klar, worin der Unterschied gegenüber den organischen Krankheiten liegt; wenn die Spirochäte in das Gehirn einwandert, wenn ein Tumor wachst, eine Blutung oder eine von außen kommende Gewalt nervöses Gewebe zerquetscht, immer handelt es sich um einen - psychologisch betrachtet - durchaus sinnlosen Vorgang; immer werden die natürlichen materiellen Bedingungen des seelischen Lebens von Grund auf verändert, und immer ist es, als griffe ein Kind mit ungeschickten Händen planlos in das Räderwerk einer Uhr.
(Die Revision der Neurosenfrage, Münch. med. Wochenschrift 1925, Nr.43, S. 1815-1819, hier zitiert aus Die gegenwärtigen Strömungen in der Psychiatrie, 1928)
Zitat von: eLender am 01. Dezember 2024, 22:45:36Spinnen sind trotzdem furchtbar widerliche Tiere
Zitat von: Juliette am 01. Dezember 2024, 08:06:15Bei LC etc sind die Voraussetzungen doch ganz andere, oder?Es ist schwierig, das Phänomen überhaupt ein- bzw. abzugrenzen – es gibt keine klaren Definitionen, nur unterschiedliche Fälle. Dazu gibt es noch solche Sachen wie Münchhausen und Co., das man auch nicht vergessen darf. Auf letzteres spielte ich an, auch wenn das nur eine private (und zugegebenermaßen heikle) Spekulation meinerseits ist.
Zitat von: Juliette am 01. Dezember 2024, 08:06:15Das wäre doch, als würde man von Depressiven verlangen, sich mithilfe ihres Verstandes aus dem schwarzen Loch rauszuziehen?Man muss auch erst mal bereit sein, die Möglichkeit einer kognitiven Ursache anzuerkennen. Man muss wieder selbst herausfinden, was wohl sehr schwierig ist. Das mag ein Grund sein, warum man die psychosomatische Perspektive auch wie Lebertran behandelt. Das spielen sehr viele Faktoren eine Rolle, auch das soziale Umfeld (inkl. der Medien und prominenter Gestalten wie Grams).
Zitat von: zimtspinne am 01. Dezember 2024, 10:20:45Dort muss man Strategien entwickeln, kurzfristigen (oft kontraproduktiven) Belohnungsreizen zu widerstehen und auf die langfristigen (und erstmal gefühlt schwächer wirksamen) zu setzen.Ja, man muss sein Gehirn umprogrammieren, die Fehlsteuerungen dekonditionieren. Langwierig und schwierig. Paul Garner hatte in seinem Guardian-Artikel auf diese Seite verlinkt: https://www.simplypsychology.org/classical-conditioning.html
Zitat von: RPGNo1 am 01. Dezember 2024, 17:58:00nach einem erholsamen UrlaubWie jetzt, Urlaub ohne Internetz? Warst du zur Ayahuasca-Verkostung im Regenwald? Um dann tagelang im Paralleluniversum zu hängen?
Zitat von: RPGNo1 am 01. Dezember 2024, 17:58:00Konnte jemand dazu näheres in Erfahrung bringen?Man findet kaum Näheres (höchstens in den Schmuddelmedien, aber ob man da alleine hin sollte?). Ich vermute einen schwulen AGP o.ä. Aber es ist merkwürdig.
ZitatDie Empörung über den FDP-Plan zum Koalitionsbruch reißt auch in den eigenen Reihen nicht ab. Nun verlässt mit Harald Christ ein prominenter Liberaler die Partei. Ex-Ministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger übt ebenfalls scharfe Kritik.https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fdp-ex-schatzmeister-harald-christ-verlaesst-die-partei-a-7dd19de1-b5ec-46c9-b8af-73d34785e26c
ZitatAuf die Frage, ob Christian Lindner nach elf Jahren als Parteichef noch der richtige Mann an der Spitze der FDP ist, sagte [Gerhard] Baum: ,,Das muss sich jetzt zeigen in der Art und Weise, wie er reagiert." Von einem ,,Rücktritt" spricht Baum zwar nicht explizit, seine Kritik läuft aber genau darauf hinaus. Übernehme Lindner keine Verantwortung für das ,,Fehlverhalten" der Parteispitze, seien die Liberalen geliefert.https://www.focus.de/politik/deutschland/traegt-die-politische-verantwortung-vorsitzende-der-jungliberalen-fordert-ruecktritt-von-fdp-general-wegen-d-day-papier_id_260522430.html
ZitatErwartungsgemäß hatte das Rauchverhalten den größten Einfluss auf die Hirnalterung. Doch trug der Tabakkonsum nicht vorzugsweise zum Verlust von Hirnsubstanz bei, sondern erhöhte vor allem die funktionelle Konnektivität, also die Verschaltung von räumlich auseinander liegenden Nervenzellen. Selbst bei einem ruhenden Hirn war die Interaktion zwischen Hirnregionen bei Rauchern ausgeprägter als bei den Nichtrauchern. Rauchen, resümierten die Neurowissenschaftler, binde also Kapazitäten, die ansonsten dem Gehirn als Reserve zur Verfügung stehen, um die Folgen von Alterung oder einer Krankheitslast ohne Beeinträchtigungen zu kompensieren.https://www.assmann-stiftung.de/der-abdruck-von-rauchen-alkohol-koerperlicher-und-sozialer-aktivitaet-im-gehirn-289/