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Deutsch => Andere Webseiten oder Medien => Thema gestartet von: Harlequin am 03. September 2012, 10:20:51

Titel: ADHS Artikel: "Des Schülers kleine Helfer: Psychopharmaka"
Beitrag von: Harlequin am 03. September 2012, 10:20:51
http://derstandard.at/1345165951727/Psychopharmaka-ADHS-Schulbeginn-Ernaehrung

Witzige Aussage zu Omega-3-Produkten:
ZitatDer Vorteil, den der Kinderarzt in jedem Fall sieht: "Es schadet nicht."
(aka "Ach, lassen wir den Eltern doch dieses Placebo")
Titel: Re: ADHS Artikel: "Des Schülers kleine Helfer: Psychopharmaka"
Beitrag von: Skrzypczajk am 03. September 2012, 12:00:00
Etwas, das nicht schadet, ist also "in jedem Fall" ein Vorteil, auch wenn es nichts nützt? :crazy
Titel: Re: ADHS Artikel: "Des Schülers kleine Helfer: Psychopharmaka"
Beitrag von: 71hAhmed am 03. September 2012, 19:44:23
Zitat von: Harlequin am 03. September 2012, 10:20:51

Witzige Aussage zu Omega-3-Produkten:
ZitatDer Vorteil, den der Kinderarzt in jedem Fall sieht: "Es schadet nicht."
(aka "Ach, lassen wir den Eltern doch dieses Placebo")
Wenn es dazu führt, daß die genervten/hilflosen Eltern das Gefühl haben , etwas sinnvolles zu tun und dadurch gelassener reagieren, kann man das als Vorteil werten. Vor allem, wenn man bedenkt, auf was für Ideen der eine oder andere "Alternativmediziner" kommen könnte.
Titel: Re: ADHS Artikel: "Des Schülers kleine Helfer: Psychopharmaka"
Beitrag von: P.Stibbons am 03. September 2012, 19:57:46
Wenn es dazu führt, dass den Kindern eine indizierte medikamentöse Therapie vorenthalten wird, kann man es als Kunstfehler werten - und sollte dies auch tun.
Titel: Re: ADHS Artikel: "Des Schülers kleine Helfer: Psychopharmaka"
Beitrag von: 71hAhmed am 03. September 2012, 20:32:35
Zitat von: P.Stibbons am 03. September 2012, 19:57:46
Wenn es dazu führt, dass den Kindern eine indizierte medikamentöse Therapie vorenthalten wird, kann man es als Kunstfehler werten - und sollte dies auch tun.
Das wohl, allerdings stellen ja wohl öfter auch mal eher unqualifizierte (Lehrer, Erzieher oder eine Tante) die Diagnose und der Arzt muss es dann ausbaden (und natürlich die Kinder).
Titel: Re: ADHS Artikel: "Des Schülers kleine Helfer: Psychopharmaka"
Beitrag von: P.Stibbons am 03. September 2012, 20:41:03
Zitatallerdings stellen ja wohl öfter auch mal eher unqualifizierte (Lehrer, Erzieher oder eine Tante) die Diagnose

Na ja... das ist so ein Allgemeinplatz.
Es gibt mittlerweile wohl kaum eine psychiatrische Störung im Kindes-und Jugendalter, für die so strenge Leitlinien und Kontrollen gelten wie für ADHS.

Lehrer sind nicht berechtigt, Diagnosen zu stellen.
Auch der normale Hausarzt übrigens nicht, und der darf auch nur Anschlussrezepte ausstellen, nachdem ein KiJuPsych oder entsprechend qualifizierter Kinderarzt die Diagnostik gemacht hat und eine (nicht immer vorhandene) Indikation für eine medikamentöse Therapie gestellt wurde.

Das Problem der Betroffenen besteht z.Zt. eher darin, dass die Wartezeiten bei den Fachärzten und Uni-Ambulanzen sehr lang sind und dass es nach wie vor Regionen gibt, wo der nächstmögliche KiJuPsych zig Kilometer entfernt ist.
Titel: Re: ADHS Artikel: "Des Schülers kleine Helfer: Psychopharmaka"
Beitrag von: 71hAhmed am 03. September 2012, 20:51:35
Sorry, mein Fehler, ich hätte "Diagnose" schreiben sollen.
Ich habs selber bei unserem grossen zweimal erlebt, einmal von der Schwiegermutter (Psychologin OHNE Berufspraxis) und einmal von einer Grundschullehrerin, weil er etwas sehr aufgedreht war.
Der Kerl ist eh lebhaft; das eine mal wars die erste Cola auf einer Familienfeier und das andere Mal die Aufregung über die erste Klassenfahrt.
Titel: Re: ADHS Artikel: "Des Schülers kleine Helfer: Psychopharmaka"
Beitrag von: P.Stibbons am 03. September 2012, 20:58:11
ZitatDer Kerl ist eh lebhaft; das eine mal wars die erste Cola auf einer Familienfeier

Den "echten" ADHSler erkennt man daran, dass er nach Cola und Kaffee fokussiert und ruhig wird - oder sogar schlafen geht  ;)

Nee, Spaß beiseite! - Das wäre eine unzulässige Verallgemeinerung.
Aber Betroffene berichten immer wieder mal von solch paradoxen Wirkungen.

Und ja:

es ist total nervig, wenn sich solche selbst ernannten Experten erfrechen, hier ein Etikett zu verteilen.
Noch übler für die Betroffenen kann aber verwandtschaftliches oder pädagogisches Unverständnis und das pauschale ungläubige "Modediagnose!!" bei vorhandener korrekter Diagostik sein.