Psiram Forum

Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Belbo zwei am 15. Mai 2012, 15:25:19

Titel: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Belbo zwei am 15. Mai 2012, 15:25:19
Die Albert Schweitzer Stiftung, taucht mal wieder mit einem Piratenmailing auf:

Justice, ein gerettetes Bio-Rind
Dies ist die Geschichte von Justice, einem Ochsen, aus dem einmal Bio-Rindfleisch werden sollte.
[Bild: Justice-Bio-Rind.jpg?40609e]Justice betrachtet uns in aller Seelenruhe, während wir uns langsam dem Weideplatz nähern, auf dem er es sich an diesem Nachmittag gemütlich gemacht hat. Genau genommen betrachtet er uns nicht einfach nur, er sieht uns an: Seine Augen treffen unsere und halten den Blick. Er hat eine eindeutige, klar erkennbare Intelligenz in seinen Augen und einen Blick, als würde er uns etwas sagen wollen.
Michele, sein Betreuer, erzählt uns seine Geschichte:
Justice, ein junger Ochse, der im Alter von anderthalb Jahren dazu bestimmt war, zu Bio-Schnitzel verarbeitet zu werden, war gerade auf dem Weg zum Schlachter, als er aus dem Transportfahrzeug ausbrach und losrannte. Was ihm dann das Leben rettete, war eine Gruppe von Wildhütern, die mit einem Betäubungsgewehr auf ihn schossen und die damit – aufgrund der seitdem in seinem Kreislauf befindlichen Medikamente – sein »Fleisch« für den menschlichen Verzehr unbrauchbar machten. Andernfalls wäre er wieder eingefangen, verladen und ins Schlachthaus gebracht worden.
Als Justice erstmals auf dem Lebenshof ankam, war er sehr verängstigt, denn das einzige andere Mal, bei dem er in einem Anhänger gewesen war, war auf seiner Fahrt ins Schlachthaus – und so wehrte er sich mit vollem Körpereinsatz. Indem er im Anhänger wild um sich schlug, um herauszukommen, brach er sich schließlich auch sein linkes Horn ab. Sherman, ein anderer Stier, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Hof lebte, ging auf ihn zu und begann, ihn durch den Zaun hindurch abzulecken und zu beruhigen. Justice hat sich das gemerkt und er selbst macht es seither bei jedem Neuankömmling.
Immer wenn Neulinge auf den Hof kommen, weiß Justice, ob sie wirklich verängstigt sind, und das vollkommen unabhängig davon, welcher Tierart sie sind – ob Ziege, Schaf, Truthahn oder was auch immer. So wusste er es z.B. auch beim Schaf Rowdy, der furchtbare Angst hatte, als er hierher kam. Er hatte so sehr im Anhänger gezittert, dass das ganze Ding wackelte, und er hatte sich schier die Seele aus dem Leib geschrien, bis Justice den Hügel hinauf gestürmt und ihm zu Hilfe kam.
Wir bringen die Neuankömmlinge immer erst in den Hühnerhof, da er einerseits sicher verschlossen ist, andererseits aber trotzdem einen 360-Grad-Blick auf das Geschehen im Lebenshof ermöglicht. So ließen wir auch Rowdy in den Hof, wo er mit großem Geschrei umher rannte. Dann kam Justice, der sich einfach nur auf der anderen Seite direkt neben den Zaun stellte. Als auch die Ziegen allesamt herüber kamen, um den Neuen in Augenschein zu nehmen, wusste Justice, dass dies Rowdy nervös machte, und so drehte er sich um und ging ein paar Schritte auf die Ziegen zu, ganz so, als wollte er sagen: »Leute, tretet doch mal ein bisschen zurück – ihr könnt gerne zuschauen, aber ihr seid gerade etwas zu viel für ihn« – und schon entfernten sich die Ziegen.
Nachdem Justice zum Zaun zurückgekehrt war, kam Rowdy zu ihm, obwohl er noch nie im Leben Rinder gesehen hatte. Er stand direkt neben Justice, auf der anderen Seite des Zauns, und hörte auf zu schreien. Seite an Seite stehend, verbrachten sie so die ganze Nacht. Ich brachte ihnen Futter und Wasser, doch sie haben es nicht einmal berührt, stattdessen blieb Justice die ganze Nacht hindurch am Zaun stehen. Er blieb am Zaun bei Rowdy, dem es am nächsten Tag wieder gut ging.
Dasselbe machte Justice für die Lamas, als sie hierher kamen. Er ist ja so ein Guter. Wenn die Neulinge zu uns kommen, geht Justice einfach zu ihnen hin und beruhigt sie und ich bin mir sicher, dass er das tut, weil Sherman es damals für ihn getan hat.
Selbst wenn die kranken Tiere hierher kommen, die hier nichts mehr weiter tun können, als zu sterben – allerdings im Frieden zu sterben, im größtmöglichen Frieden -, ja selbst wenn diese Tiere auch niemals an den Punkt gelangen, an dem sie uns Menschen vertrauen, so nehmen sie doch die Schwingungen der anderen Tiere auf. Sie nehmen den Frieden auf, und gerade Justice ist einer von denen, der ihnen diesen Frieden vermittelt.
Das Beste, was wir in solchen Situationen tun können, ist uns zurückhalten. Sie wissen schon damit umzugehen. Wir sind bloß Menschen. Ich lerne jeden Tag etwas Neues von ihnen und wenn mir das klar wird, frage ich mich: »Warum hab' ich das nicht gewusst? Warum kommt mir erst jetzt diese Erleuchtung? Sie wissen so viel mehr als wir.«
Vielleicht ist ja das, was wir in Justices Augen sehen, Mitgefühl.
— Diane Leigh
Diese und weitere Geschichten von Tieren, die es auf einen Lebenshof in den USA geschafft haben, finden Sie in dem Buch Ninety-Five: Meeting America's Farmed Animals in Stories and Photographs, das es bislang nur auf Englisch gibt.

http://albert-schweitzer-stiftung.de/akt...s-bio-rind

https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=159774
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Ratiomania am 15. Mai 2012, 16:48:47
Bei mir kommt kein Brechreiz...

Sentimentale menschlichende und esoterische Beschreibung von sonem Viech und dessen "Wirkung", aber sonst?
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Belbo zwei am 15. Mai 2012, 17:13:53
...genau das führt bei mir zum Brechreiz.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: glatzkopf am 16. Mai 2012, 11:49:08
... also wenn mir jemand ganz liebevoll von einem Braten
erzählt, wie er ihn zärtlich mariniert und mit viel
Liebe würzt, wie er ihn mit rotem Wein verwöhnt ...


... dann bekomme ich Hunger ...
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Wiesodenn1 am 16. Mai 2012, 13:20:35
Das wär doch etwas für eine Fernsehserie. Justice anstatt Fury, Lassie, Daktari oder Flipper. Bin ja zum Glück zu alt für sowas. :D
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Warze am 16. Mai 2012, 15:18:48
Ich bekomme Appetit auf Menschenfleisch.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Sonnenschein am 20. Mai 2012, 14:28:51
Hat Euch alle der Gehörnte mit dem Dreizack gepiekst ...........?

Wie kann man allen Ernstes derart grobschlächtig und gefühlskalt sein ????????????

:kotz: :kotz: :kotz:

Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Antitainment am 20. Mai 2012, 14:58:06
Na die hier wurden auf jeden Fall alle gepiekst, mjam.
(http://www.werbung.jpg)
Also da muss ich ehrlich sagen ist es mit meiner Gefühlskälte vorbei und sie weicht einem großen Appetit.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Antitainment am 20. Mai 2012, 15:27:19
Ups sorry für das verunglückte Bild. Beim Verlinken war noch alles so wie es sein sollte...jetzt ist es nur noch Werbung.
Damit mein Gerede weiter oben Sinn ergibt, reiche ich das hier nach:
(http://autoimg.kochbar.de/kbrezept/385471_404407/400x266/rezept-schaschlik-in-selbstgemachter-schaschliksauce-bild-nr-9.jpg)
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: 71hAhmed am 20. Mai 2012, 16:34:56
Zitat von: Sonnenschein am 20. Mai 2012, 14:28:51
Hat Euch alle der Gehörnte mit dem Dreizack gepiekst ...........?
Wieso? Weil derart rosafarben bambifizierende Realitätsverweigerung hier zu Gehirnkrämpfen führt?
Abgesehen davon arbeitet der Gehörnte als Praktikant bei uns.
Zitat von: Sonnenschein am 20. Mai 2012, 14:28:51
Wie kann man allen Ernstes derart grobschlächtig und gefühlskalt sein ????????????
:kotz: :kotz: :kotz:
Wenn du wirkliche Gefühlskälte sehen und mehrere richtige Gründe zum Kotzen haben willst, dann befass dich z.B. mal mit "alternativen" Krebstherapien (Hamer und Nachfolger), Heilsversprechen, Karma und den Folgen usw. Im Wiki findest du genug dazu.

Ansonsten: Willkommen auf der dunklen Seite der Realität.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Belbo zwei am 21. Mai 2012, 07:34:00
Zitat von: Sonnenschein am 20. Mai 2012, 14:28:51
Hat Euch alle der Gehörnte mit dem Dreizack gepiekst ...........?

Wie kann man allen Ernstes derart grobschlächtig und gefühlskalt sein ????????????

:kotz: :kotz: :kotz:



...oder wie wäre es mit einem Tierrechtler
Kaplan fällt durch menschenverachtende Standpunkte auf. Diese sind neben den Holocaust-Vergleichen an Äußerungen wie diesen erkennbar:

    Es gibt nichts Widerlicheres als ordinäre Fleischfresser in Konzertsaal und Restaurant: Sie heucheln Kultur, um im nächsten Augenblick die Leichen unschuldiger, barbarisch hingemetzelter Tiere zu verschlingen. Sie simulieren Moral, obwohl sie meilenweit unter jedem Kinderschänder und Massenmörder stehen.[13]
    das Entsetzen, das mich überfällt, wenn ich mit dem Zug durch Bayern fahre: Eine wundervolle, traumhaft-schöne Landschaft — aber ich weiß, was dahinter steckt: ein riesiges KZ. Hinter den Mauern der Bauernhöfe befinden sich die bedauernswerten Opfer: angekettet und zu lebenslanger Haft und grauenhaftem Sterben verurteilt. Bewacht werden die Unschuldigen von dumpfen, derben, seelenlosen Bauern, die jeden Sonntag heuchlerisch in die Kirche kriechen.[14]
    Nach den verheerenden Bombenanschlägen (Anm.: in Madrid im März 2004) trauern die Menschen um die Opfer und der König spricht seinen Untertanen Mut zu. Mir fällt ein: Spanien ist das Land der Stierkämpfe und der König hat kürzlich mit Jagdfreunden zum Spaß ein paar Tiere erschossen. Sollen wir also Mitleid mit den Spaniern und ihrem König haben? Mit dem König ganz gewiss nicht: Ihm ist mit Sicherheit bewusst, welch unnötiges Leiden er als Jäger laufend verursacht. Und Mitgefühl mit der Bevölkerung? Soferne es sich um Menschen handelt, denen klar ist, was Stierkämpfe bedeuten, auch nicht: [...] Jeder Mörder, der durch eine Bombe umkommt, ist ein Mörder weniger.[14]
    Wenn ich erfahre, dass jemand, der soeben gestorben ist, ein Jäger war, so werde ich von einem tiefen Glücksgefühl übermächtigt. Wenn ich dann auch noch höre, dass der Betreffende vorher leiden musste oder gar bei der Ausübung seines Mord-Hobbys zu Tode kam — wie der Atom-Verbrecher Franz Josef Strauß — so ist mein Vergnügen umso größer.[14]
    Das Widerlichste: die sich als 'Gourmets' bezeichnenden Berufsfresser. Man sollte sie zum Verhungern nach Afrika schicken.[15]



Read more: http://psiram.com/ge/index.php?title=Helmut_Friedrich_Kaplan#ixzz1vU29c8cK
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Sonnenschein am 21. Mai 2012, 09:08:49
Einer primitiver als der andere ... Tümpelt weiter in Eurem schwarzen Sumpf, aber ohne mich!

Ich verabschiede mich hier mit einem Zitat von Albert Schweitzer:
"Wer die Würde der Tiere nicht respektiert, kann sie ihnen nicht nehmen, aber er verliert seine eigene."
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Belbo zwei am 21. Mai 2012, 09:52:50
...das ist aber nicht so schlimm wenn man ne leckere Grillsauce dranmacht.  ;D
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Binky am 21. Mai 2012, 10:02:28
Klar Sonnenschein, Du bist ein besserer Mensch als sämtliche Nutzer hier. Und Du kannst Dich so richtig schön erhaben Und moralisch überlegen gegenüber den tierleichenfressenden niederen Existenzen fühlen, die sich im Sumpfe ihrer Schlechtigkeit wälzen. Schön, daß es so einfach ist, etwas für Dein Selbstwertgefühl zu tun.

Und das Albert-Schweitzer-Zitat paßt auch zu Dir. Andere zitieren gerne auch Einstein oder Kant, wenn sie nichts zu sagen haben, nur so als Hinweis.

Jeder hat halt seine eigene Art, die Würde des Tieres zu achten. Ich tue das, indem ich sie sorgfältig zubereite und mit Genuß verspeise. Gerne auch mit etwas Gemüse, das ich der Würde der Pflanze entsprechend ebenso genieße.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Conina am 21. Mai 2012, 10:27:36
Ich habe gestern ein dösendes Hängebauchschwein mit Wiener Würstchen angelockt, damit die Kinder es streicheln konnten.

:wurst:
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Arno am 21. Mai 2012, 10:49:39
@Binky
ZitatKlar, Du bist ein besserer Mensch als sämtliche Nutzer hier. Und Du kannst Dich so richtig schön erhaben Und moralisch überlegen gegenüber den tierleichenfressenden niederen Existenzen fühlen, die sich im Sumpfe ihrer Schlechtigkeit wälzen. Schön, daß es so einfach ist, etwas für Dein Selbstwertgefühl zu tun.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8750.msg98876#msg98876#ixzz1vUmJNwix

Übertreibst du da nicht maßlos?
Es geht hier doch darum ob der Inhalt des zitierten Textes nun Brechreiz auslöst / auslösen sollte oder eben nicht.
Mir geht´s da jedenfalls wie Ratiomania: Brechreiz bleibt aus.  ;)
Man braucht den Leuten bzgl. der Sinnhaftigkeit ja nicht zustimmen, aber es kommt doch nun wirklich niemand zu Schaden, wenn da wer paar Tiere alt werden lässt. Wenn das hier zum Kotzen gefunden wird, ist das nicht nur für Sonnenschein nicht nachvollziehbar.

Wenn Deutschlands wohl prominentester Skeptiker seinen Kopf mal wieder für PETA-Kampagnen in die Kamera hält oder vom Vegetarismus erzählt, erklärt ihn hier doch auch keiner zum weltfremden Selbstbeweihräucherer.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Nogro am 21. Mai 2012, 10:58:16
Zitat von: Binky am 21. Mai 2012, 10:02:28
Jeder hat halt seine eigene Art, die Würde des Tieres zu achten. Ich tue das, indem ich sie sorgfältig zubereite und mit Genuß verspeise. Gerne auch mit etwas Gemüse, das ich der Würde der Pflanze entsprechend ebenso genieße.
Und ich habe gestern mit würdevoller Geste Giftgas erzeugende Pillen in Wühlmausgänge gelegt...
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Binky am 21. Mai 2012, 11:00:36
@Arno

Das Posting richtet sich an Mrs. Sunshine....die uns alle als unempathische Sumpfgestalten wähnt.

Der Artikel löst in mir auch keinen Brechreiz aus. Das ist allein Belbos Angelegenheit.

::)
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Belbo zwei am 21. Mai 2012, 11:00:56
Es ist nicht der Gedanke des Gnadenhofes der bei mir Übelkeit verursacht, sondern diese süsslich, irrationale Vermenschlichung der Tiere.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 21. Mai 2012, 11:03:36
Zitat von: Sonnenschein am 21. Mai 2012, 09:08:49
Einer primitiver als der andere ... Tümpelt weiter in Eurem schwarzen Sumpf, aber ohne mich!

Ich verabschiede mich hier mit einem Zitat von Albert Schweitzer:
"Wer die Würde der Tiere nicht respektiert, kann sie ihnen nicht nehmen, aber er verliert seine eigene."

Was ist eigentlich mit der Würde der Tiere, die für Deine vermutlich vegetarische Ernährung untergepflügt, zerhäckselt und aus ihrem Lebensraum vertrieben werden?

Was gibt dir eigentlich das Recht, über Menschen, die du gar nicht kennst, ein generelles moralisches Urteil zu fällen, nur weil sie ihr Weltbild nicht aus hübschen Walt Disney Zeichentrickfilmen beziehen? Sowas wie du soll dann ein ehtisch hochwertigererer Mensch sein?
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 21. Mai 2012, 11:07:10
Zitat von: Belbo zwei am 21. Mai 2012, 11:00:56
Es ist nicht der Gedanke des Gnadenhofes der bei mir Übelkeit verursacht, sondern diese süsslich, irrationale Vermenschlichung der Tiere.
Es ist gerade die völlige Entfremdung von der Natur, die Leute zu solchen Bambi-Projektionen veranlasst.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Belbo zwei am 21. Mai 2012, 11:09:24
...interessant wäre ja mal eine Studie über die Umstände des "natürlichen" Todes von Wildtieren, wahrscheinlich würden die Tierrechtler dann für alle Tiere auf Stallhaltung plädieren.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 21. Mai 2012, 11:20:02
Zitat von: Belbo zwei am 21. Mai 2012, 11:09:24
...interessant wäre ja mal eine Studie über die Umstände des "natürlichen" Todes von Wildtieren, wahrscheinlich würden die Tierrechtler dann für alle Tiere auf Stallhaltung plädieren.

Oder auf den fachgerechten Schuss eines Jägers - da ist man hinüber, noch bevor man den Knall hört. Jedenfalls eine deutlich bessere Option, als geschwächt von Parasiten oder anderen Tierkollegen bei lebendigem Leib unter massiven Schmerzen aufgefressen zu werden.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Arno am 21. Mai 2012, 11:21:04
Naja, bis zum Schweitzer-Zitat war bei Sonnenschein von Veganismus, Antispe oder dergleichen nichts zu lesen. Und "grobschlächtig" + "gefühlskalt" beschreibt die Postings davor doch ganz treffend?

Der Bambi-Fehler ist augenscheinlich, ja. Aber wenn da ausschließlich Licht-und-Liebe-Konsequenzen draus gezogen werden, statt in menschenfeindlichen Praktiken zu münden... so what?!


Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Binky am 21. Mai 2012, 11:24:40
Dazu braucht es keine Studien. Die meisten Wildtiere überleben das Jungtieralter nicht, weil sie wegen ungünstiger Witterung, Feinde und Krankheiten eingehen. Wenn zwei Nachkommen das Fortpflanzungsalter erreicht haben, ist dies zur Arterhaltung völlig ausreichend. Und nun setze dies ins Verhältnis dazu, wie viele Jungtiere tatsächlich zur Welt kommen.....

Weiterhin ist die Jungensterblichkeit davon abhängig, ob und wie intensiv sich die Eltern kümmern. Es gibt zwei grundsätzliche Strategien:

K-Strategen: weit entwickelte, wenige Jungtiere, die von den Eltern intensiv betreut und verteidigt werden, die Fortpflanzungsrate ist zwar gering, aber ein Großteil der Jungen überlebt.

r-Strategen, die eher auf  Quantität setzen, viele, aber weniger entwickelte Jungen, nicht so intensive Fürsorge, hohe Fortpflanzungsrate, aber große Verluste

Dazwischen gibt es haufenweise Übergänge.

Alttiere haben auch kein langes Leben. Sobald sich irgendwelche Gebrechen  und Schwächen bemerkbar machen, werden sie entweder gefressen oder verhungern. Kaum ein Tier stirbt an Altersschäche.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Belbo zwei am 21. Mai 2012, 11:27:45
Studien hätten allerdings den Vorteil, dass man sie bei Tier"rechts"-Diskussionen besser verwenden könnte.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 21. Mai 2012, 11:30:25
Zitat von: Arno am 21. Mai 2012, 11:21:04
Naja, bis zum Schweitzer-Zitat war bei Sonnenschein von Veganismus, Antispe oder dergleichen nichts zu lesen. Und "grobschlächtig" + "gefühlskalt" beschreibt die Postings davor doch ganz treffend?

Beschreibt es eben exakt nicht - es sind reine Unterstellungen, die man hinein interpretiert.

Zitat
Der Bambi-Fehler ist augenscheinlich, ja. Aber wenn da ausschließlich Licht-und-Liebe-Konsequenzen draus gezogen werden, statt in menschenfeindlichen Praktiken zu münden... so what?!

Gerade durch das Vermenschlichen von Tieren, ohne Kenntnis ihrer artentsprechenden Bedürfnissen quält man am besten und fühlt sich dann anderen Menschen noch haushoch ehtisch überlegen. Es ist genau diese Bigotterie, die zum Kotzen ist. Und dann kommen sie mit "Würde" daher ...

Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Binky am 21. Mai 2012, 11:32:09
Tierrechtsdiskussionen kommt man nicht mit Vernunft bei. Dann kommt nämlich das Argument, daß alles, was mit Wildtieren passiert, natürlich ist und somit völlig in Ordnung, während alles, was der Mensch mit Tieren anstellt, per se böse ist. Ich rate Dir, Dich einmal in einschlägigen Foren umzuschauen.....
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 21. Mai 2012, 11:33:57
Zitat von: Belbo zwei am 21. Mai 2012, 11:27:45
Studien hätten allerdings den Vorteil, dass man sie bei Tier"rechts"-Diskussionen besser verwenden könnte.

Große Studien brauchts da doch nicht. Jedes altersschwache Tier verhungert oder verdurstet irgendwann und wird von Parasiten befallen oder vorher von anderen aufgefressen - das ist doch völlige Normalität. Jedenfalls eine Art zu sterben, die man niemandem wünscht. Selbst wenn er Bambifilme guckt und Eisbären gaaaanz süß findet.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Binky am 21. Mai 2012, 11:41:07
Zitat von: Dr. Ici Wenn am 21. Mai 2012, 11:30:25

Gerade durch das Vermenschlichen von Tieren, ohne Kenntnis ihrer artentsprechenden Bedürfnissen quält man am besten und fühlt sich dann anderen Menschen noch haushoch ehtisch überlegen. Es ist genau diese Bigotterie, die zum Kotzen ist. Und dann kommen sie mit "Würde" daher ...

Es scheint auch das Gegenteil davon zu geben: die möglichst natürliche Haltung von Haustieren. Was an sich zunächst positiv ist, kann bei ungenügender Kenntnis um die Bedürfnisse der Tiere zur Quälerei ausarten. Eine Hochleistungskuh kann nun einmal nicht so leben, wie einst der Auerochs. Oder wenn der NABU meint, Heckrinder können ohne jegliche Betreuung als "Landschaftspfleger" herhalten, und sich dann wundern, daß sie am Hunger krepieren.....

Also eine Bambifizierung der Haustiere, oder wie nennt man so etwas?
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Arno am 21. Mai 2012, 11:44:20
@Dr. Ici Wenn

ZitatBeschreibt es eben exakt nicht - es sind reine Unterstellungen, die man hinein interpretiert.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?action=post;topic=8750.15;num_replies=27#ixzz1vV0tKG7s

Bei "Hunger auf Menschfleisch" kommt man wohl nicht umhin das irgendwie zu interpretieren...  ::)

ZitatGerade durch das Vermenschlichen von Tieren, ohne Kenntnis ihrer artentsprechenden Bedürfnissen quält man am besten und fühlt sich dann anderen Menschen noch haushoch ehtisch überlegen. Es ist genau diese Bigotterie, die zum Kotzen ist. Und dann kommen sie mit "Würde" daher ...

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?action=post;topic=8750.15;num_replies=27#ixzz1vV1WzZdo

Ganz schön pauschal und passt auch nicht zum Beispiel um das es geht.


@Binky
Ich kenne die Argumente, hab jahrelang bei Antiveg. mitgelesen und mich auch schon im RL recht oft mit Antispe-Leuten rumärgern müssen.


Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 21. Mai 2012, 11:46:30
Zitat von: Binky am 21. Mai 2012, 11:41:07
Also eine Bambifizierung der Haustiere, oder wie nennt man so etwas?

Gaia-Denke. Natur ist per se gut, der Mensch per se schlecht.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 21. Mai 2012, 11:52:34
Zitat von: Arno am 21. Mai 2012, 11:44:20
Bei "Hunger auf Menschfleisch" kommt man wohl nicht umhin das irgendwie zu interpretieren...  ::)

Nuja, wer das nicht als offensichtliche Satire erkennt - man muss das ja nicht gut/lustig finden.

Zitat
Ganz schön pauschal und passt auch nicht zum Beispiel um das es geht.

Meine Statements beziehen sich auf die Pauschalaussage, man wäre ein minderwertiger Mensch, wenn man Tiere isst. wie soll man das denn anders als pauschal kommentieren?
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Arno am 21. Mai 2012, 11:58:55
ZitatNuja, wer das nicht als offensichtliche Satire erkennt - man muss das ja nicht gut/lustig finden.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8750.30#ixzz1vV6JOpvj
Und wenn du jetzt noch anerkennst, dass man auch Satire ganz legitim als grobschlächtig und gefühlskalt betrachten darf, dann haben wir schon zusammengefunden^^.


ZitatMeine Statements beziehen sich auf die Pauschalaussage, man wäre ein minderwertiger Mensch, wenn man Tiere isst. wie soll man das denn anders als pauschal kommentieren?

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?action=post;topic=8750.30;num_replies=32#ixzz1vV6f5QCM
Die Aussage ist hier aber zu keiner Zeit gefallen. Strohmannargument.

Das mein ich halt, Sonennschein kriegt hier Breitseite und hat eigentlich nix blicken lassen.

Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 21. Mai 2012, 12:04:46
Zitat von: Arno am 21. Mai 2012, 11:58:55
Und wenn du jetzt noch anerkennst, dass man auch Satire ganz legitim als grobschlächtig und gefühlskalt betrachten darf, dann haben wir schon zusammengefunden^^.

Ok - kann ich anerkennen  ;D

Zitat
Die Aussage ist hier aber zu keiner Zeit gefallen. Strohmannargument.

Das mein ich halt, Sonennschein kriegt hier Breitseite und hat eigentlich nix blicken lassen.

ZitatEiner primitiver als der andere ... Tümpelt weiter in Eurem schwarzen Sumpf, aber ohne mich!

Womöglich neige ich ja zum überinterpretieren ...
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Binky am 21. Mai 2012, 12:08:09
Vielleicht ist das auch unerkannte Satire.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Arno am 21. Mai 2012, 12:14:51
ZitatEiner primitiver als der andere ... Tümpelt weiter in Eurem schwarzen Sumpf, aber ohne mich!

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8750.new#new#ixzz1vVB4TkkW

Würd ich in der Tat anders verstehen. Würde daraus nichtmal zwingend folgern, es mit einem Vegetarier zu tun zu haben.

Trotzdem nochmal kurz zum vermenschlichen. Da ist die Grenzziehung was legitim ist und was nicht, unheimlich schwer.
Wenn sich die greise Witwe nen Kater kauft und den dann vertätschelt wie früher ihren Mann und sich den Tag so einrichtet, wie sie glaubt das gefällt dem Kater vs. die Forderung bei der Versorgung alter Menschen zu sparen und die Ersparnis für den Ausbau der Zahnbehandlungen von Wildtieren zu investieren...
Darum gehts mir einfach, solang dabei niemand Gefahr läuft Schaden zu nehmen ist das doch grundsätzlich erstmal akzeptabel.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Binky am 21. Mai 2012, 12:22:45
Ist es auch. Tiere haben unterschiedliche Funktionen manche werden gegessen, manche verhätschelt, an manchen Medikamente getestet.

Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob dieses Meerschweinchen dieser Hund glücklicher ist, als eine Kuh auf der Weide.

(http://www.stuttgarter-nachrichten.de/media.media.72bddce2-4a9f-4946-bad0-002dadd283d1.normalized.jpeg)
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Belbo zwei am 21. Mai 2012, 12:47:07
Zitat von: Arno am 21. Mai 2012, 12:14:51
ZitatEiner primitiver als der andere ... Tümpelt weiter in Eurem schwarzen Sumpf, aber ohne mich!

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8750.new#new#ixzz1vVB4TkkW

Würd ich in der Tat anders verstehen. Würde daraus nichtmal zwingend folgern, es mit einem Vegetarier zu tun zu haben.

Trotzdem nochmal kurz zum vermenschlichen. Da ist die Grenzziehung was legitim ist und was nicht, unheimlich schwer.
Wenn sich die greise Witwe nen Kater kauft und den dann vertätschelt wie früher ihren Mann und sich den Tag so einrichtet, wie sie glaubt das gefällt dem Kater vs. die Forderung bei der Versorgung alter Menschen zu sparen und die Ersparnis für den Ausbau der Zahnbehandlungen von Wildtieren zu investieren...
Darum gehts mir einfach, solang dabei niemand Gefahr läuft Schaden zu nehmen ist das doch grundsätzlich erstmal akzeptabel.

Das ist ähnlich wie wenn die Oma genug Geld hat und Opa einen Orgonstrahler kauft, wenn er sich besser fühlt......
Das Zitat mit dem Psychoanalytikerrind stammt allerdings aus einem Posting der Albert Schweizer Stiftung:
http://albert-schweitzer-stiftung.de/
...und das hat dann mit Oma und Opa und der Katze weniger zu tun.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Sonnenschein am 22. Mai 2012, 08:43:36
Hallo Arno

Ich wollte hier eigentlich nichts mehr schreiben. Aber nun greife ich doch noch mal zur Feder resp. Tastatur ...

Danke für Deine Statements. Du hast mit allem den Nagel auf den Kopf getroffen.

Ich war echt entsetzt, wie dieser berührende Artikel über ein Rind, das gegenüber anderen Mitgefühl zeigt, hier derart (ich sag's nochmal) grobschlächtige und gefühlskalte Reaktionen auslösen konnte. Mitgefühl scheint hier bei allen ausser Dir ein chinesisches Fremdwort zu sein. Die könnten alle vom Rind Justice noch sehr viel lernen ... Und nachdem ich ihnen einen Spiegel vor die Nase gehalten habe, wurde ich von Polemiken überschüttet. Sowas wollen erwachsene Menschen sein ...

Wie Du richtig erkannt hast, geht es mir überhaupt nicht darum, Fleischesser anzugreifen, das habe ich auch mit keinem Wort getan. Ich war bis vor 12 Jahren selber auch noch einer. Aber ich bin damals verantwortungsvoll damit umgegangen und habe nur Bio-Fleisch aus artgerechter Haltung gekauft. Wenn das alle Fleischesser täten, gäbe es keine tierquälerischen Massenbetriebe mehr. Die fehlende Nachfrage würde das Angebot eliminieren.

Mich stört die Gefühlskälte, die hier herrscht, und der fehlende konstruktive Dialog. Deshalb verabschiede ich mich wieder aus diesem Forum.

Alles Gute, Sonnenschein
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Belbo zwei am 22. Mai 2012, 08:53:47
ZitatDie könnten alle vom Rind Justice noch sehr viel lernen ...

....vorallem das Denken.  ;D
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Wiesodenn1 am 22. Mai 2012, 08:54:56
Gefühlskälte?

Das ist doch nur die Antwort auf die unsägliche Gefühlsduselei.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Conina am 22. Mai 2012, 09:08:49
Ich bin voll tierlieb, ich habe ein Hängebauchschwein angelockt, damit die Kinder es streicheln konnten.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Binky am 22. Mai 2012, 09:46:11
Zitat von: Wiesodenn1 am 22. Mai 2012, 08:54:56
Gefühlskälte?

Das ist doch nur die Antwort auf die unsägliche Gefühlsduselei.

Genauso ist es.
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Grinsi Kleinpo am 22. Mai 2012, 10:29:44
ZitatGaia-Denke. Natur ist per se gut, der Mensch per se schlecht.

Verwunderlich Aussage mit interessanter Unlogik. Mensch ist Natur, genauso wie Rindvieh, Häschen oder das putzige kleine Rehkitz. Oder sollte Mensch etwa doch nicht Teil des großen Ganzen sein?  ;D

Von der Sache her kann ich an dem Artikel nicht viel aussetzen. Ein kleines Rindviech haut ab und lebt jetzt zur Freude aller Beteiligten auf einem Grandenhof. Ist ja schön.

Aber wie wohl die meisten hier, habe ich so meine Probleme mit dieser Verkitschung und Vermenschlichung von Tieren und deren Verhaltenweisen, insbesondere wenn dies als auf die Tränendrüse drückendes Stilmittel eingesetzt wird, um eine "Botschaft" zu vermitteln.

Und auch wenn manche Postings vielleicht erst mal bissl derb rüberkommen, mal ehrlich, wer sich Seiten- über Seitenweise durch solches Gesäusele gelesen hat, dem stehts halt irgendwann auch mal bis zum Hals und zeigt dann eben typische reflexartige Reaktionen auf bestimmte Reizworte und Formulierungen. Ist aber sicher nicht persönlich gemeint.

Zum Thema "artgerechte Haltung" wurde ja schon viel geschrieben. Auch so ein neues Schlagwort, dass mir vor allem denen leicht von den Lippen zu gehen scheint, die mitnichten Wissen was überhaupt eine artgerechte Haltung sein soll. Da sollen arme niedliche Katzenbabies aus Sonstwo nur in Haushalte wo sie artgerecht gehalten werden, möglichst mit anderen Kätzchen zusammen und natürlich nur mit vergittertem Balkon und ohne Freigang. Aha. Oder Tiere, die überhaupt nicht mehr in der Lage sind, ein Leben wie ihre Vorfahren zu führen sollen plötzlich allein in der Natur überleben. Aha.

Mal ehrlich, weder mein oller Hund noch irgendeine meiner zahlreichen Katzen, leider inzwischen alle an Alterschwäche gestorben, hätten sich ein "artgerechtes" Leben gewünscht. Sind ja nicht doof. Welches Tier tauscht schon einen sicheren Futterplatz und einen trockenen Schlafplatz gegen ein "artgerechtes" Leben, wo man sowohl um Futter wie auch um den Schlafplatz täglich kämpfen muss und bald an Hunger, Krankheiten, Verletzungen, Parasitenbefall eingeht oder als Beute von Fressfeinden endet.







Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Conina am 22. Mai 2012, 10:43:56
Ein Heilmittel ist das Buch "Parasitus rex" von Carl Zimmer.

Ob die Tiervermenschlicher sowas für eine Doku halten?

(http://b-sides.ch/inspiration/wp-content/uploads/dr-stefan-frank-die-komplette-erste-staffel-5-discs-28781107.jpg)
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Binky am 22. Mai 2012, 18:58:39
Sicher sind die Zeiten, in den man Tiere für dumpfe Reflexmaschinen hielt, vorbei. Wer allerdings täglich mit Tieren, insbesondere größerer Kaliber zu tun hat, neigt weniger zu Sentimentalität, sondern eher zum Fluchen. Ich habe mal ein Pferd als "Rindvieh" beschimpft, weil es mir auf den Fuß getreten ist. Tiere können schon ziemlich clever sein und einen kräftig verarschen. Dies tun sie aber nicht, um uns einen auszuwischen, sondern um Vorteile für sich zu erlangen. Und so sieht ein altgedienter Zoo-Wasserbüffel ganz genau, wenn man die Türe nicht richtig verriegelt hat und grinst einen am nächsen Morgen förmlich in vollster Zufriedenheit aus der Futterkammer an, während man die Spuren des nächtlichen Gelages aufzuräumen hat  ;D
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Chris224 am 23. Mai 2012, 00:17:51
ZitatSicher sind die Zeiten, in den man Tiere für dumpfe Reflexmaschinen hielt, vorbei. Wer allerdings täglich mit Tieren, insbesondere größerer Kaliber zu tun hat, neigt weniger zu Sentimentalität, sondern eher zum Fluchen. Ich habe mal ein Pferd als "Rindvieh" beschimpft, weil es mir auf den Fuß getreten ist. Tiere können schon ziemlich clever sein und einen kräftig verarschen.
Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8750.0;topicseen#ixzz1wD05UdqD

;D  Besorg dir bloß keinen Esel, Binky, denn im Gegensatz zu dem umgangssprachlichen Gebrauch des Namens als Schimpfwort für eine ganz bestimmte menschliche Schwäche, sieht das in der Praxis jedoch meistens ganz anders aus.

Mein Ex-Chef benutzte den Originalen Namen des armen Tierchens im tagtäglichen Sprachgebrauch daher schon garnicht mehr, deshalb musste man immer nachfragen, wenn er von Verbrechen, Kriminalität, Betrug, Einbruch, Ausbruch, Diebstahl oder Raub sprach, ob er über irgendwas aus der aktuellen Tageszeitung sprach, oder ob er grad mal wieder irgendwelchen Prass mit seinen lieben (Haus)Tierchen hatte.  ;D
Titel: Re: Tierschutz zum Erbrechen
Beitrag von: Chris224 am 23. Mai 2012, 02:31:19
Zum Tierschutz allgemein:

Ich esse Fleisch, ich habe schon Tiere getötet, mit dem festen Vorsatz, diese zu essen, und ja, sie haben mir gut geschmeckt.

Bei dem einen Kaninchen allerdingens, welches wir (ich zusammen mit der kleinen Tochter von einem Kumpel) hochgepäppelt haben, weil es, von der Mutter verstoßen und einziges Überlebende des Wurfes, einen Namen hatte, habe ich das nicht übers Herz gebracht, und obwohl das eigentlich nicht mal meine Karnickel waren habe ich dennoch Einspruch geltend gemacht bei dem Bauern, und so das Schlachten verhindert, war aber nicht einfach.

Was kann man daraus für die Allgemeinheit ableiten?

Schwer zu sagen, aber ich denke zum einen kann man sicherlich daraus ableiten, dass, wenn man davon ausgeht dass Tiere sicherlich genau so Schmerz und Leid empfinden können wie wir Menschen, man bereit sein sollte diese Tatsache zu akzeptieren, und sei es in der Art, einem Tier, welches ansonsten zur Nahrungserzeugung dienen sollte, einen Namen gibt und auf diese Art für sich selbst eine Nähe und Verwandschaft herstellt, die zumindestens mal zu einem Nachdenken über die derzeit praktizierte Art und Weise unserer Nahrungsmittelerzeugung führt.

Vielleicht sollte sich jeder einmal über die Bedingungen, unter denen manches Schlachtviech bis zu seinem Tode zu leben hat, informieren, vielleicht sollte sich jeder einmal klar machen, dass die schönen Bildchen und Texte auf der Werbung für Fleich, Milch, Eier oder sonstige Produkte nicht den Tatsachen entsprechen, unter denen die Erzeugung dieser Nahrungsmittel in der Praxis stattfindet.

Welche weitergehenden Schlüsse jeder einzelne für sich selbst daraus ziehen mag, kann und mag ich nicht beurteilen.
Für mich und für meinen Anteil am Konsum dieser Lebensmittel steht jedenfalls fest, dass ich, wenn ich (auch finanziell) die Wahl habe, Eier direkt vom Bauernhof zu bekommen, das Fleisch von einem Metzger, den ich kenne und von dem ich weiß, woher seine Rindviecher stammen, (manchmal kenn ich sogar den Bauern persönlich), das Gemüse, wenn es geht, von Hofläden, welche hier auf dem Land mittlerweile schon öfter zu finden sind, und wo man sicher sein kann, das es fast direkt vom Feld gekommen ist, meistens, wenn auch nicht immer und vor allem nicht dogmatisch,  "alternativ" produzierte Lebensmittel bevorzuge.

Bei der Milch wirds zwar schon schwieriger, vor allem mit der Haltbarkeit, deshalb nehm ich da in aller Regel einfach die aus dem Supermarkt.  :angel:

Natürlich hat das Konsequenzen, klar, Wurst oder Käse für aufs Butterbrot ist aus`m Supermarkt und viele andere Produkte auch, aber so richtig Fleisch gibts bestenfalls 1 oder 2 mal die Woche, beim Gemüse macht die längere Haltbarkeit den Preisnachteil gegenüber dem Supermarkt meistens sogar wett, ist mir auch vollkommen wurscht ob mir dabei nun jemand die Empirie absprechen mag oder nicht, da mir das Zeugs aus`m Lidl oder Norma des öfteren mal verschimmelt ist, wenn man es nicht sofort und ganz gegessen bekommt, habe ich einfach mal umgestellt und diese Erfahrung gemacht.
Selbst wenn da jetzt alle Supermärkte auf die Barrikaden gehen, möglicherweise habe ich ja da grad mal die "schwarzen Schafe" erwischt, ist jedenfalls meine Erfahrung.

Ist das eine Lösung für alle?

Sicherlich nicht, da die meisten Menschen weder Zugang zu Hofläden haben, noch über eine engere Beziehung zur Natur verfügen können und sich damit dem natürlichen Kreislauf von fressen und gefressen werden, aber auch den unterschiedlichen Haltungsbedingungen und deren Auswirkungen und Folgen nicht in der Form bewusst werden können, wie das jemandem möglich ist, der diese Dinge tatsächlich und vor Ort zu beobachten in der Lage ist.

Ob man das als Entfremdung des Menschen von der Natur bezeichnen soll oder kann, weiß ich nicht, was ich jedoch weiß, ist, dass der Unterschied zwischen dem, was einem in der Werbung suggeriert wird und dem was den Tatsachen der Produktion entspricht, meines Erachtens ein ganz gewaltiger Unterschied besteht, und klar, jeder wird jetzt sagen, dass sei ja der Sinn von Werbung, und da gebe ich auch jedem recht.

Meine Frage lautet eher, wo ist denn dann der Unterschied zwischen Werbung und Betrug?

Wenn ich ein Auto verkaufe, mit einem Inserat und daraus resultierend einem Kaufvertrag, in dem ich Beschreibe, mein Auto sei super super toll, obwohl ich weiß, dass die Bremsen kaputt sind, und wenn ich da ein Hochglanzphoto von meinem Auto präsentiere, die kaputten Scheiben aber unerwähnt lasse, vielleicht auch noch behaupte, es habe erst 60.000 gelaufen, was zum Foto passt, obwohl ich hintenrum den Tacho zurückgedreht habe, was man aber erst mit Hilfe eines teuren Gutachtertests des Motors beweisen kann, ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll, denn selbst wenn man mir nicht auf die Schliche kommen sollte, wäre ich dann aber nicht dennoch als Scharlatan zu bezeichnen?

In meinen Augen läuft da sehr viel falsch bei dem gesamten Thema, vor allem kann man es nicht nur alleine aus dem Aspekt des Tierschutzes betrachten, da dieses mit sehr vielen anderen Ursachen verknüpft ist, wie ich schon versucht habe auszudrücken, da spielen Aufklärung, Täuschungen, Werbung, Finanzielle Interessen und Möglichkeiten, die Verfügbarkeit für alle, Subventionen und Gesetze, Interessen von Verbänden und Erzeugern, Verfügbare Technik in der Landwirtschaft und dem Produzierenden Gewerbe, dadurch die Preispolitik die dazu auch von Weltmarktpreisen abhängig ist, Transportmöglichjkeiten und Kosten, Wirtschaftliche Interessen, und, und, und, und das alles kann man dann noch nicht mal Regional, noch nicht mal National, nur bedingt International, sondern letztenendes nur noch Weltweit betrachten.

Jede andere Art von Regelung könnte nur durch einen künstlich aufrecht zu erhaltenden Binnenmarkt, verbunden mit Preisbindungen (um eine Benachteiligung der ärmeren Schichten und Verbraucher zu verhindern), Subventionen (um die Konkurrenzfähigkeit der Bauern und Produzenten zu gewährleisten), Schutzzöllen (bei Produkten, wo die ausländische Produktion preislich oder durch andere Ursachen so weit unter der eigenen läge oder von der produzierten Menge die eigenen Produkte ansonsten um Größenordnungen überstiege), durchgesetzt werden, und, wie man in der Ökologie ganz klar sagt, ein System ist desto labiler, und um so schwerer aufrecht zu erhalten,  je weiter es sich von seinem natürlichen Gleichgewichtzustand entfernt, befindet.

Und so etwas wäre Lichtjahre von einem natürlichen Gleichgewicht entfernt.

Die einzige Möglichkeit die ich sehe, ist die, das jeder einzelne seinen Standpunkt zu dem Thema überdenkt, und seine Verhaltensweisen und Gewohnheiten aktiv zu ändern versucht, das jeder einzelne dazu bereit ist, für bestimmte Lebensmittel etwas mehr Geld auszugeben, sich nach bestem Wissen und Gewissen zu bemühen aktiv Informationen zu beschaffen und zu vergleichen, und dabei in Betracht zieht, gegebenenfalls sein Kauf und Konsumverhalten dementsprechend zu verändern.

Und das ist, nach meinen eigenen Erfahrungen, ziemlich schwer, viel schwerer als nur die Misstände, die andere verursacht haben, anzuprangern oder gar dabei die Sündenböcke nur bei den Erzeugern oder bei der Politik zu suchen, auch wenn mir persönlich hier deutlichere gesetzliche Hilfestellungen oder eine etwas ausgeprägtere Abstandshaltung im Bezug auf die Auswirkung von Lobbyismus sehr willkommen wären.