Psiram Forum

Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Smalltalk => Thema gestartet von: cohen am 07. März 2011, 14:33:33

Titel: Prof. Dr. phil. Robert Jütte
Beitrag von: cohen am 07. März 2011, 14:33:33
Interessenkonflikt?


Seit 2006 auch Honorarprofessor am Pandit Jawaharlal Nehru Institute of Homeopathic Medical Sciences in Amravati (Indien).

http://www.igm-bosch.de/content/language1/html/10985.asp

;D ;D ;D
Titel: Re: Prof. Dr. phil. Robert Jütte
Beitrag von: Ridcully am 07. März 2011, 15:02:39
Wieso Interessenkonflikt?

ZitatDas 1980 eingerichtete Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (IGM) ist das einzige außeruniversitäre medizinhistorische Forschungsinstitut in Deutschland.

Forschungsschwerpunkte sind die Sozialgeschichte der Medizin und die Geschichte der Homöopathie. Die Forschung in beiden Bereichen konzentriert sich auf die Patientengeschichte.

Zum IGM gehören außerdem eine Forschungsbibliothek mit mehr als 50.000 Bänden sowie ein Homöopathiearchiv, das den Nachlass von Samuel Hahnemann sowie wichtiger Schüler und Nachfolger, insbesondere von Clemens von Bönninghausen, aufbewahrt. Außerdem befindet sich in dem Archiv die Überlieferung internationaler und nationaler Organisationen von Homöopathen.

Entsprechend sieht das Oeuvre des Herrn Jütte dann auch aus. Ein Beispiel: http://www.igm-bosch.de/content/language1/downloads/juemedgg13.pdf Das interessiert die Welt natürlich brennend, wann der bescheuerte Hahnemann welche Potenz erfunden hat.

Richtig übel allerdings:

ZitatVorstandsmitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer

Was macht so ein Quacksalberfan da?

Schade, seinen Sohn Daniel halte ich hingegen für einen recht brauchbaren Historiker: http://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/histsem/mitglieder/juette_daniel.html

Allerdings finden sich auch bei dem manchmal Untertöne, die doch schwer nach esoterischer Verblödung klingen:

ZitatAber bestehen – so Eamon – nicht auch Ähnlichkeiten zwischen Fioravantis martialischem Therapieansatz und einer heutigen medizinischen Rhetorik, in der «cure» oftmals über «care» gehe und in der man Krankheiten den «Kampf ansagt» oder sie gar «ausrotten» will?
http://www.nzz.ch/magazin/buchrezensionen/rabiate_rosskuren_1.8017490.html

Krankheiten ausrotten, wie kann man nur! Die armen Bazillen!  ::)

Daniel, du musst deinen Vater leider töten! Im übertragenen Sinne, versteht sich.
Titel: Re: Prof. Dr. phil. Robert Jütte
Beitrag von: cohen am 07. März 2011, 15:26:33
Zitat von: Ridcully am 07. März 2011, 15:02:39
Wieso Interessenkonflikt?

Na genau deswegen:

http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=3.71.8899.9061.9064&all=true

ZitatPressemitteilung der Bundesärztekammer
Placebo in der Medizin – Mehr als nur Einbildung
Wissenschaftler raten, den Placeboeffekt stärker für die Therapie zu nutzen

Berlin, 02.03.2011

Der sogenannte Placeboeffekt ist fast jedem ein Begriff. Viele verwenden ihn als Synonym für Wirkungslosigkeit oder einen nur ,,eingebildeten" Nutzen. Nach einer Expertise von Wissenschaftlern wird man damit der Bedeutung von Placebo in der Medizin jedoch nicht gerecht. ,,Placebo wirken stärker und sehr viel komplexer als bisher angenommen. Ihr Einsatz ist von enormer Bedeutung für die ärztliche Praxis", sagte...
[...]

,,Es besteht allerdings in der therapeutischen Praxis nicht nur Unsicherheit, sondern auch Unkenntnis darüber, inwieweit eine Placebogabe in ethischer und rechtlicher Hinsicht erlaubt, vielleicht sogar geboten ist", sagte Jütte.

Die Experten des Wissenschaftlichen Beirats halten die bewusste Anwendung von Placebo in der therapeutischen Praxis für vertretbar. Voraussetzung sei aber, dass in dem jeweiligen Einzelfall keine geprüfte wirksame (Pharmako-)therapie vorhanden ist, es sich um relativ geringe Beschwerden handelt und Aussicht auf Erfolg einer Placebobehandlung bei dieser Erkrankung besteht.