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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: cohen am 31. Januar 2011, 17:10:46

Titel: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: cohen am 31. Januar 2011, 17:10:46
http://www.gatesfoundation.org/annual-letter/2011/Documents/2011-annual-letter-german.pdf

ZitatWährend ich an meinem dritten jährlichen Rundschreiben arbeite, stehen Regierungen auf der ganzen Welt
vor der schweren Entscheidung, wo sie den Rotstift ansetzen sollen. Obwohl Entwicklungshilfe weniger als
ein Prozent des Gesamthaushaltes der Regierungen ausmacht, soll gerade dort gekürzt werden. Dadurch sind
Hilfsmaßnahmen im Gesundheitswesen und in der Landwirtschaft, die arme Länder auf den Weg zur wirtschaftlichen
Unabhängigkeit bringen können, gefährdet.
Die Ärmsten der Welt werden im Gegensatz zu anderen Interessengruppen keine Regierungsspitzen besuchen, um sie von
ihrem Anliegen zu überzeugen. Daher möchte ich mich für sie einsetzen, indem ich über Fortschritte berichte und über das
Potenzial, das ich in Schlüsselbereichen wie dem Gesundheitswesen und Weiterentwicklung sehe. Vielleicht ist es paradox,
dass jemand, der so viel Glück hatte, über die Notlage derjenigen berichtet, denen es nicht so geht.
Ich glaube, dass es im Sinne des aufgeklärten Eigeninteresses der reichen Welt ist, weiterhin in Entwicklungshilfe zu
investieren. Wenn Gesellschaften ihren Mitgliedern keine grundlegende gesundheitliche Versorgung und weder ausreichend
Nahrung noch Bildung garantieren kann, dann kommt es zu Bevölkerungswachstum und Problemen, und die Welt verliert
an Stabilität.
Egal, ob Sie es für Ihre moralische Pflicht halten oder an ein aufgeklärtes Eigeninteresse der reichen Nationen glauben: Für
jeden die Bedingungen zu schaffen, einer Zukunft in Gesundheit und Wohlstand entgegenzusehen, ist ein Ziel, von dem
ich glaube, dass wir es alle anstreben.
Viele haben keine genaue Vorstellung davon, was Entwicklungshilfe tatsächlich bewirkt. Das ist nicht verwunderlich,
denn Entwicklungshilfe wird auf vielen verschiedenen Gebieten geleistet. Außerdem wurde in der Vergangenheit oft Hilfe
geleistet, um Verbündete zu kaufen, ohne dabei besonders auf die Auswirkungen zu achten. Heute jedoch kommt ein
Großteil der Entwicklungshilfe äußerst effektiven Programmen zugute, die das Leben der Menschen sowohl kurz- als auch
langfristig verbessern.
Unabhängig von drohenden Hilfsmittelkürzungen bin ich doch optimistisch angesichts des Mutes unserer führenden
Politiker, Wege zu finden, das Wohl der Armen zur Priorität zu machen. Unter der Führung von David Cameron hat
Großbritannien ein großartiges Beispiel gegeben, indem es sein Wort gehalten und seine Ausgaben für Entwicklungshilfe
trotz notwendiger Ausgabenkürzungen erhöht hat. Es ist inspirierend, zu erleben, wie ein Spitzenpolitiker für etwas eintritt,
an das er glaubt, auch wenn das nicht einfach ist....
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: cohen am 31. Januar 2011, 18:11:56
Der Brief handelt hauptsächlich von Impfungen:
ZitatDas Wunder Der Immunisierung
Genau, wie ich während meiner Zeit bei Microsoft über die Magie von Software geredet habe, verbringe
ich nun meine Zeit damit, über die Magie von Immunisierungen zu reden. Durch Impfungen stehen wir
kurz davor, die Kinderlähmung zu besiegen. Sie gehören zu den effektivsten und kosteneffizientesten
Methoden der Gesundheitsvorsorge, die je erfunden wurden. Ich finde, dass Impfungen ein Wunder
sind. Nur ein paar Dosen eines Impfstoffes können ein Kind für den Rest seines Lebens vor verheerenden
und tödlichen Krankheiten schützen. Und die meisten Impfstoffe sind extrem preiswert. Eine Polioimpfung kostet zum
Beispiel nur 13 Cents pro Dosis.
Dieses Jahr werden 1.4 Millionen Kinder an Krankheiten sterben, für die es bereits Impfstoffe gibt – Krankheiten wie Masern,
Lungenentzündung und Tetanus. Diese Leben können gerettet werden, wenn wir die Kosten der Impfstoffe senken und
genug Gelder aufbringen, um sie kaufen und verteilen zu können. Wenn wir nur die bereits existierenden Impfprogramme
in den fünf Ländern mit der höchsten Kindersterblichkeit ausweiten, können wir in den nächsten zehn Jahren 3 Millionen
Leben retten (und mehr als $2.9 Milliarden allein in Behandlungskosten einsparen). Außerdem arbeiten Forscher an neuen
Impfstoffen gegen Malaria, AIDS und Tuberkulose, die weitere Millionen Leben retten können. Aber um dieses wahrhaftig
lebensrettende Potenzial von Impfungen zu nutzen, sind großzügige Spenden nötig. Am direktesten gesagt heißt das, dass
infolge einer Kürzung der wichtigsten Hilfsmittel um $2000 ein Kind sterben wird.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: Federvieh am 31. Januar 2011, 18:23:45
Wie man sieht, tun Impfgegner und Homöopathen aktiv etwas gegen die Überbevölkerung.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: rincewind am 31. Januar 2011, 18:26:46
Gib Dir keine Mühe, Cohen. Bill Gates IST böse. Stinkreich und Microsoft und so. Er hat keine Chance.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: Superkalifragilistisch am 01. Februar 2011, 13:39:53
Bill Gates ist der Einzige, bei dessen Charity Aktivitäten mir nicht sofort das Kotzen kommt. Anders als dieses Live8 oder sonstige Charity «Events»
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: rincewind am 01. Februar 2011, 13:44:45
Zitat von: Superkalifragilistisch am 01. Februar 2011, 13:39:53
Bill Gates ist der Einzige, bei dessen Charity Aktivitäten mir nicht sofort das Kotzen kommt. Anders als dieses Live8 oder sonstige Charity «Events»

GEnau so gehts mir auch.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: cohen am 01. Februar 2011, 15:10:42
Ja, der ist cool. Der macht echte Sachen und nicht bloß Selbstdarstellung.

Rethinking Gates, wäre doch eine nete Blogüberschrift.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: Rattentod am 02. Februar 2011, 16:09:06
http://www.sueddeutsche.de/wissen/kampf-gegen-die-kinderlaehmung-hilfe-am-falschen-ende-1.1054239

Finde die Argumentation mit den Kosten etwas merkwürdig. Vielleicht verstehe ich ja etwas falsch: Jedes Jahr wird laut dem Artikel 1 Mrd. für Polio ausgegeben. Gates will jetzt eine 2. Mrd. in den Kampf stecken und die Drecksseuche fertig machen.

Wenn das erledigt ist, würde das die jährliche Millarde ja wieder frei machen(zumindest tw.) und man könnte sich die nächste, wie Masern oder so vornehmen...
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: rincewind am 02. Februar 2011, 17:17:08
Zitat von: cohen am 01. Februar 2011, 15:10:42
Ja, der ist cool. Der macht echte Sachen und nicht bloß Selbstdarstellung.

Rethinking Gates, wäre doch eine nete Blogüberschrift.

Brings doch. Find ich gut.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: StarBurst am 02. Februar 2011, 19:48:15
Zitat von: Rattentod am 02. Februar 2011, 16:09:06
http://www.sueddeutsche.de/wissen/kampf-gegen-die-kinderlaehmung-hilfe-am-falschen-ende-1.1054239

Finde die Argumentation mit den Kosten etwas merkwürdig. Vielleicht verstehe ich ja etwas falsch: Jedes Jahr wird laut dem Artikel 1 Mrd. für Polio ausgegeben. Gates will jetzt eine 2. Mrd. in den Kampf stecken und die Drecksseuche fertig machen.

Wenn das erledigt ist, würde das die jährliche Millarde ja wieder frei machen(zumindest tw.) und man könnte sich die nächste, wie Masern oder so vornehmen...

Es geht wohl darum das die Kosten für die Verhinderung der letzten paar 1000 Polio Fällen (in irgendwelchen Bergdörfern in Indien oder Pakistan usw.) überproportional hoch sind und das Geld anderweitig effizienter angelegt wäre. Ob das jetzt Sinn macht, kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht einschätzen kann ob es realistisch möglich ist Polio auszurotten.

Letztendlich ist es aber trotzdem sehr vernünftig was Bill Gates hier macht.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: glatzkopf am 03. Februar 2011, 08:25:30
wenn ich so viel Geld hätte wie Bill Gates, dann würde es auch mir
leicht fallen den Gutmenschen zu geben.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: Adromir am 03. Februar 2011, 09:53:42
Er könnte das Geld aber auch einfach behalten.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: Graf Zahl am 03. Februar 2011, 12:50:35
Zitat von: glatzkopf am 03. Februar 2011, 08:25:30
wenn ich so viel Geld hätte wie Bill Gates, dann würde es auch mir
leicht fallen den Gutmenschen zu geben.

Würde ich auch behaupten, wenn ich keine Gefahr besteht, dass ich es wirklich tun müsste.

Vielleicht noch ein weiterer Hinweis darauf, wie ernst Gates das meint:
ZitatBis zu seinem Tod will Gates nach eigenen Aussagen 90 bis 95 Prozent seines Gesamtvermögens spenden, ,,lediglich" 0,02 % seines Gesamtvermögens wird er jedem seiner Kinder zukommen lassen: nämlich 10 Millionen US-Dollar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Gates#Bill_.26_Melinda_Gates_Foundation (http://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Gates#Bill_.26_Melinda_Gates_Foundation)
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: NuEM am 04. Februar 2011, 13:10:20
Er sollte sich lieber um die Ausrottung von Computerviren kümmern. Schuster bleib bei deinen Leisten.

/duck
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: rincewind am 04. Februar 2011, 18:04:04
Zitat von: NuEM am 04. Februar 2011, 13:10:20
Er sollte sich lieber um die Ausrottung von Computerviren kümmern. Schuster bleib bei deinen Leisten.

/duck

*ZISCH

(Aber trotzdem  ;D ;D ;D)
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: Adromir am 05. Februar 2011, 05:49:11
Zitat von: NuEM am 04. Februar 2011, 13:10:20
Er sollte sich lieber um die Ausrottung von Computerviren kümmern. Schuster bleib bei deinen Leisten.

/duck

Sorry, aber das ist jetzt echt mal nen selten dämlicher Beitrag. Und ich hab ja schon so einiges von M.T. gelesen..
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: NuEM am 06. Februar 2011, 19:02:33
Du gehst zum Lachen immer in den Keller, nicht wahr?
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: Janus am 06. Februar 2011, 20:45:31
Also ich find es lustig aber trotzdem auch gut, was billy the gates da tut. Aber gates ist ja auch nicht der klassische Superreiche sondern hat als Nerd in seiner Garage angefangen. Man mag MS Geschäftspraktiken kritisieren aber im Vergleich zu anderen Großkonzernen war MS sehr zahm und hat auch immer neue Dinge entwickelt, die meistens auch Qualität haben. Von dieser Perspektive aus ist es wohl verständlich, warum er im Gegensatz zu den ganzen Erben und MBA/sonstwas Finanz-zeugs Leuten etwas anderes mit seinem Vermögen macht.

Und mal ehrlich. Was will sonst schon mit soviel Geld anfangen, wenn man nicht auf absolute Dekadenz und Selbstdarstellung steht und sich kA. Goldene Paläste baut.
Titel: Re: Jahresbrief 2011 von Bill Gates
Beitrag von: cohen am 06. April 2011, 07:57:00
http://www.youtube.com/watch?v=2vwybgk1tkE&feature=player_profilepage

Zitat Bill Gates über Poliobekämpfung | Bill & Melinda Gates Foundation
Von: GatesFoundation  | 01.04.2011  | 19 Aufrufe

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Bill Gates spricht in diesem anschaulichen Video zum Jahresbriefes 2011 wie wichtig es ist, Polio zu bekämpfen, die Reichweite der Impfprogramme zu verbessern und das Ziel der Gates Foundation die Krankheit auszurotten.

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